Klare Worte, ausgesprochen vom BMW-Produktionschef Frank-Peter Arndt. Denn BMW möchte schon Autos in Brasilien produzieren und steht offensichtlich dicht vor der endgültigen Wahl eines Fabrikstandortes in São Paulo oder Santa Catarina. Aber eben nicht um jeden Preis. Und die Anhebung der Steuer auf industrialisierte Produkte IPI speziell für importierte Autos um 30 Prozentpunkte hat offenbar nicht den gewünschten Effekt gehabt. Denn die Absicht der brasilianischen Regierung war klar, Importautos sollen so teuer werden, dass niemand mehr zugreift und die Hersteller gezwungen sind, in Brasilien zu montieren - aber mit brasilianischen Teilen. Das hat schon beim Informatikgesetz nicht funktioniert. Warum der Käufer nicht entscheiden darf, welches Auto er kaufen will und dadurch die Hersteller zwingt, sich nach dem Geschmack der Kunden zu richten, bleibt unklar. Oder ist es die sozialistische Vergangenheit unserer Regierungsmitglieder? Wobei man eigentlich nicht von Vergangenheit sprechen sollte, sondern von Gegenwart, ist doch z.B. der Bundessportminister Aldo Rebelo auch Mitglied der kommunistischen Partei Brasiliens. 2011 hat BMW übrigens 12.074 (importierte) Autos in Brasilien verkauft, 42 % mehr als im Vorjahr, als es 8.534 Fahrzeuge waren.
Für die Entscheidung über eine Fabrik ist der Wechselkurs immens wichtig. Dass seine Schwankungen für eine Planung nicht hilfreich sind, ist einleuchtend. Hier die neueste Entwicklung:
Es geht also wieder aufwärts! Zumindest mit dem Wert des € gegenüber dem R$. Fragt sich, wie lange.
AKTUALISIERUNG: Heute, am 14.3.2012, erhielt ich einen Kommentar auf Portugiesisch. Zusammengefasst hat sich BMW wohl schon für den Standort Araquari in Santa Catarina entschieden und wartet mit der offiziellen Bekanntmachung, bis man weiss, wie das
Regime Automotive mit reduzierter Steuer auf industrialisierte Produkte (
IPI) künftig aussehen wird. Also nur eine leere Drohgebärde Herrn Arndts? Warten wir es ab.