28 September 2019

Manchmal wird der Bock zum Gärtner gemacht

Brasilien hat mit seinem ehemaligen Generalstaatsanwalt Janot, der heute als Rechtsanwalt fungiert, ein treffliches Beispiel dafür geliefert. Dieser Herr hatte den damaligen Präsidenten Temer mit bisher unbewiesenen Behauptungen der Korruption angeklagt und damit erfolgreich verhindert, dass dieser seine kurze Amtszeit mit der Reform des Rentensystems krönt. Das ist jetzt dem neuen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro vorbehalten.

Gestern hat die Bundespolizei die Wohnung und das Büro des ehemaligen Chefanklägers Brasiliens durchsucht und eine Pistole und Computer beschlagnahmt. Mit dieser Pistole, so hat Janot selbst der staunenden Öffentlichkeit berichtet, wollte er das Mitglied des Obersten Bundesgerichtshofes Gilmar Mendes erschießen und sich anschließend selbst umbringen. Nur "die Hand Gottes" hätte ihn von dieser Bluttat abgehalten.

Manche halten dieses Geständnis für eine Marketingmassnahme, den Janot will in wenigen Tagen ein Buch publizieren. Andere meinen, er sei schlicht unzurechnungsfähig. Es gibt noch die dritte Möglichkeit, dass er tatsächlich ein verhinderter Gewaltverbrecher ist. Wie dem auch sei, ihm ist es verboten worden, sich den Bundesrichtern zu nähern. Welche sonstigen Weiterungen sich ergeben, muss abgewartet werden. Diese können sogar darin bestehen, dass seine Amtshandlungen für ungültig erklärt werden.

Der Parlamentspräsident Maia kommentierte dies mit: "Wer will schon in einem solchen Land investieren?"

Brasilien wird auch einen Janot überleben, aber das Image des Landes aufzupolieren, wird jeden Tag schwieriger mit solchen Amtsträgern.

23 September 2019

Brasilien ist ein energietechnisch vorbildliches Land, welches die Umweltressourcen mehr schützt als die meisten anderen Länder dieser Erde!

Quelle: Link

So sah die Weltenergiematrix 2016 aus:


Für Brasilien liegen schon die Daten für 2017 vor:


2016 deckte Brasilien 43,5% seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen, die Welt insgesamt nur zu 14%!


Die Weltelektroenergiematrix sah für 2016 so aus:

Auch hier liegen für Brasilien schon die Daten von 2017 vor:


2016 deckte Brasilien 82% seines Elektroenergiebedarfs aus erneuerbaren Quellen, die Welt insgesamt nur zu 24%!



Wer müsste jetzt am Pranger stehen? Brasilien oder der "Rest der Welt"?

Umweltminister Salles über die Rede Bolsonaros zur Eröffnung der neuen Sitzungsperiode der UNO am 24.9.2019

Wir wollen die falsche Vorstellung beseitigen, dass es einen Abbau des Umweltsystems gab, dass es eine Lockerung der Gesetzgebung oder der Aufsicht im Umweltbereich gab, dass Brasilien sich nicht um die Umwelt kümmert. Das ist alles nicht wahr! Wir müssen dies alles klären, damit diese Meldungen oder Fehlinformationen nicht ständig wiederholt werden.

Das ist die sinngemäße Übersetzung seiner Aussage, die hier mit der übersetzten Überschrift KLARSTELLUNGEN BRASILIENS VOR DER UNO veröffentlicht wurde. Leider ist diese Klarstellung sehr nötig, denn die Anschuldigungen gegen Brasilien, deren Grundlage falsche und unvollständige fake news sind, werden von den Medien ständig wiederholt und von unbedarften oder auch böswilligen Lesern nachgeplappert.

De Gaulle soll gesagt haben: "Le Brésil n'est pas un pays sérieux". Abgesehen davon, dass es keine Bestätigung dafür gibt, dass dieser Satz tatsächlich so ausgesprochen wurde, muss festgestellt werden, dass Brasilien sehr wohl ein ernstzunehmendes Land ist, nicht nur trotz, sondern auch wegen der Regierung Bolsonaro. Niemand kann gezwungen werden, den Präsidenten Brasiliens zu mögen, aber dass die Qualität seines Kabinetts erheblich über der liegt, die man den Ministerriegen Lulas und Dilmas zuschreibt, kann niemand bestreiten. Und von Bolsonaros Kabinett ist noch kein Mitglied in einem Strafprozess rechtskräftig verurteilt und hinter Gittern gebracht worden. Das kann man allerdings nicht von allen Kabinettsmitgliedern Lulas und Dilmas sagen.

Und wir sollten uns auch immer vor Augen halten, dass Brasilien flächen- und bevölkerungsmäßig das fünftgrößte Land der Erde ist, die achtgrößte Volkswirtschaft, der zweiundzwanziggrößte Exporteur der Welt und das siebenunddreissigkomplexeste Land, gemessen mit den Economic Complexity Index (ECI). Da ist das falsche Mitleid der ehemaligen chilenischen Präsidentin mit Brasilien, weil es Jaír Messias Bolsonaro mit großer Mehrheit zum Präsidenten gewählt hat, völlig falsch angebracht. Wobei ich völlig verstehe, dass sie Bolsonaro nicht mag, weil dieser ihren Vater kritisierte. Ich verstehe auch den französischen Präsidenten, der sich über eine ähnlich unpassende Kritik an seiner Frau über Bolsonaro aufregte. Ein Präsident, auch der brasilianische, darf nicht in der Öffentlichkeit so reden, als ob er am Stammtisch säße. In dieser Hinsicht war de Gaulle, der immer mit Würde auftrat, sicher ein nachahmenswertes Vorbild. Ebenso wie Adenauer, der trotz seines rheinischen Humors nie die Würde (und Bürde) seines Amtes als Bundeskanzler vergaß.

Economic Complexity Rankings (ECI)

The Economic Complexity Index (ECI) and the Product Complexity Index (PCI) are, respectively, measures of the relative knowledge intensity of an economy or a product. ECI measures the knowledge intensity of an economy by considering the knowledge intensity of the products it exports. PCI measures the knowledge intensity of a product by considering the knowledge intensity of its exporters. This circular argument is mathematically tractable and can be used to construct relative measures of the knowledge intensity of economies and products (see methodology section for more details).

ECI has been validated as a relevant economic measure by showing its ability to predict future economic growth (see Hidalgo and Hausmann 2009), and explain international variations in income inequality (see Hartmann et al. 2017.

Diese Erklärung steht auf der Titelseite von https://oec.world/en/rankings/country/eci/. Außerdem findet man hier das Ranking des ECI:




Japan führt die Liste mit 2.30938 an, Brasilien liegt auf Platz 37 mit 0.608252 und auf dem letzten Platz steht Papua mit -2.00821. Für Togo, Namibia, Botswana und Belgien liegen keine Werte für 2017 vor, sie stehen deshalb in der Rangliste hinter Papua. 

Wer mehr über Brasilien erfahren will, kann https://oec.world/en/profile/country/bra/ aufrufen:

Hier steht auch folgender Text:

Brazil is the 22nd largest export economy in the world and the 37th most complex economy according to the Economic Complexity Index (ECI). In 2017, Brazil exported $219B and imported $140B, resulting in a positive trade balance of $78.3B. In 2017 the GDP of Brazil was $2.06T and its GDP per capita was $15.5k.
The top exports of Brazil are Soybeans ($25.9B), Iron Ore($20.1B), Crude Petroleum ($17.4B), Raw Sugar ($11.4B) and Cars ($6.78B), using the 1992 revision of the HS (Harmonized System) classification. Its top imports are Refined Petroleum ($11.4B), Vehicle Parts ($5.1B), Packaged Medicaments ($3.1B), Integrated Circuits($3.03B) and Cars ($3B).
The top export destinations of Brazil are China ($48B), the United States ($25.1B), Argentina ($17.8B), the Netherlands ($7.57B) and Germany ($6.18B). The top import origins are China ($27B), the United States($20.4B), Argentina ($9.3B), Germany ($9.3B) and South Korea ($5.39B).
Brazil borders ArgentinaBoliviaColombiaGuyanaPeruParaguaySurinameUruguay and Venezuela.

Weitere interessante Daten sind u.a. diese:





Besuchen Sie die oben angegebene URL, es lohnt sich, dort sind noch viele weitere Informationen über Brasilien und die anderen Länder des Rankings aufgeführt. 

15 September 2019

Der Urwald brennt - in Bolivien!

Zum Artikel: LINK

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Danke dem Autor dieser Zeilen, der das Brasilien-bashing etwas relativiert.

13 September 2019

Brasilien aus erster Hand am 24. und 26.9.2019

Anmeldung bei mayer@kontaktwerk.de 


Anmeldung bei hey@hey-projects.de 

06 September 2019

Brasilien, das Land der Trottel?

Oder auf Portugiesisch: BRASIL, O PAÍS DOS OTÁRIOS?

Ein ehemaliger Parlamentsabgeprdneter wurde gerade festgenommen, dazu kam diese Meldung heute in ISTO É:

Indio da Costa é preso pela PF em operação contra corrupção nos Correios

Dados preliminares indicam um prejuízo ao erário no montante de 13 milhões de reais, apenas no que se refere às postagens ilícitas já identificadas, não computado o prejuízo diário que estava sendo causado pelo grupo investigado

Florianópolis – A Polícia Federal prendeu o ex-deputado federal e candidato ao governo do Rio em 2018 Indio da Costa na manhã desta sexta-feira. A prisão foi no âmbito da ‘Operação Postal Off’ para desarticular uma organização criminosa que atuava nos Correios, praticando fraudes que estavam causando graves prejuízos à empresa. A prisão foi divulgada pelo colunista Lauro Jardim, do jornal ‘O Globo’.
Cerca de 110 policiais federais cumpriram 9 mandados de prisão preventiva e 19 mandados de busca e apreensão na cidade do Rio de Janeiro; 2 mandados de prisão preventiva e 5 mandados de busca e apreensão no Estado de São Paulo (municípios de Tamboré, Cotia, Bauru e São Caetano); além de 1 mandado de prisão temporária e um mandado de busca em Minas Gerais (Belo Horizonte), todos expedidos pela 7ª Vara Federal de Florianópolis/SC.
Dados preliminares indicam um prejuízo ao erário no montante de 13 milhões de reais, apenas no que se refere às postagens ilícitas já identificadas, não computado o prejuízo diário que estava sendo causado pelo grupo investigado.
A investigação, iniciada em novembro de 2018 em Santa Catarina em razão do primeiro indício de crime encontrado, evidenciou forte atuação do grupo nos Estados de São Paulo e Rio de Janeiro, o qual contava com a participação ativa de funcionários dos Correios, fazendo com que grandes cargas postais de seus clientes fossem distribuídas no fluxo postal sem faturamento ou com faturamento muito inferior ao devido.
Durante a investigação também foram apuradas solicitações e pagamentos de vantagens indevidas envolvendo empresários, funcionários públicos e agentes políticos, configurando indícios dos crimes de corrupção passiva e concussão.
A fim de assegurar o ressarcimento dos prejuízos causados aos Correios, foram determinados bloqueios de contas bancárias e o arresto de bens móveis e imóveis, incluídos carros de luxo e duas embarcações, sendo uma delas um iate avaliado em 3 milhões de reais. Com as medidas espera-se que seja efetivado o bloqueio de R$ 40 milhões dos investigados.

Er und seine Gruppe, darunter Mitarbeiter der Post, werden beschuldigt, das Staatsunternnehmen durch Betrug und Korruption um mindestens 13 Mio. R$ geschädigt zu haben. 110 Bundespolizisten waren im Einsatz, um die Beschuldigten festzunehmen. Zu den betrügerischen Praktiken soll gehört haben, Sendungen verschickt zu haben, ohne dafür Porto zu berechnen. Schon zu Dilmas Zeiten kam der Verdacht auf, dass Wahlkampfsendungen der damaligen Regierungsparteien kostenlos verschickt wurden. Per richterlichen Beschluss wurden 40 Mio. R$ arretiert, um eine Entschädigung der Post zu gewährleisten.

Und wer sind die Trottel? Alle die, die sich treu und brav und uninformiert vor den Karren der Scharfmacher spannen lassen, die lauthals gegen die Privatisierung von Staatsbetrieben wettern. Und die Scharfmacher fahren derweil in Yachten, die - siehe den Artikel oben - drei Millionen R$ gekostet haben, auf dem Atlantik herum und lachen die nützlichen Idioten, wie Bolsonaro, der dafür scharf kritisiert wurde, sie genannt hat, aus.

Aber es gibt noch andere Trottel. Das sind die, die ein Angebot annehmen, wie ich es heute bekam. Eine Marketingfirma, die sich als Aktiengesellschaft ausgibt, aber in Wirklichkeit eine Ltda. (GmbH) ohne Mitarbeiter ist, die einem Ehepaar gehört, bot mir an, uns zwei Jahre lang für insgesamt 240.000 R$ drei Firmen monatlich zu nennen, die an den Produkten meiner Eurolatina interessiert sein könnten. Und falls unsere Verkäufer bei diesen Firmen etwas verkaufen würden, wären zusätzlich zu den 10.000 R$ monatlich noch 5% Provision zu zahlen. Wenn ich den mir geschickten Vertrag unterschreiben würde, hätte ich sicher Probleme mit meinem Mitgesellschafter in Deutschland und mit meinen Verkäufern in Brasilien. Also verkaufen wir weiterhin lieber selbst, das hat ja bisher auch ganz gut geklappt.

Wir möchten Sie in Südamerika mit Schwerpunkt Brasilien vertreten!


04 September 2019

Fake or not fake, that is the question!


Elefanten baden im Amazonas? Hat ntv das wirklich gesendet oder hat sich einer hier einen Spaß erlaubt? Für Hinweise auf die Echtheit bin ich dankbar!

Ihr Einstieg in das Brasiliengeschäft

soll einfach und effektiv sein und mit dem geringst möglichen Risiko verbunden. Brasilien lockt auf der einen Seite Geschäftsleute aus aller Welt an, denn die Chancen, in diesem Land gutes Geld zu verdienen, sind hoch. Flächen- und bevölkerungsmäßig ist Brasilien das fünftgrößte Land der Erde, auf der Rangliste des BIP nach Kaufkraftparität stand Brasilien 2017 an achter Stelle vor Großbritannien, Frankreich, Mexiko und Italien. Andererseits ist Brasilien ein verkanntes Land, dem vor allem aktuell wegen seines Präsidenten viel Schlechtes nachgesagt wird. Aber die Inflation ist niedrig und die Währungsreserven sind hoch. Mehr als 1.300 deutsche Firmen haben in Brasilien eigene Unternehmen, einige davon sind schon über hundert Jahre im Land. Die nötigen Reformen werden endlich von einem Präsidenten angepackt, der deshalb von allen, die dadurch Privilegien verlieren, scharf angegriffen wird. Viel Feind, viel Ehr, sollen die alten Germanen in solchen Situationen gesagt haben. Was hindert Sie also, auch in Brasilien tätig zu werden?
Meist ist es die Angst vor Misserfolg, gepaart mit dem Wissen, dass Brasilien ein komplexes Land ist, welches Fehler nicht verzeiht bzw. sich diese teuer bezahlen lässt. Viele am Brasiliengeschäft interessierte Geschäftsleute denken auch, warum soll ich mich in Brasilien mit Problemen abmühen, die ich in anderen Ländern nicht habe? Dabei ist es ziemlich egal, ob diese Probleme in realiter bestehen oder nur eingebildet sind, der Effekt ist identisch - man geht nicht nach Brasilien und verliert vielleicht eine hervorragende Gelegenheit, langfristig nachhaltige robuste Geschäfte und vor allem Gewinne zu machen.
Wie kann man den Einstieg in Brasilien bewerkstelligen, ohne an der Komplexität, die sich u.a. in Bürokratie, Wartezeit und Kosten äußert, zu verzweifeln? Ganz einfach, überlassen Sie die Probleme einem Spezialisten und tun Sie nur, was Sie gut können - die eigenen Produkte verkaufen.
Normalerweise sieht der ausländische risikoscheue Geschäftsmann nur einen Weg, er besorgt sich einen Vertreter, der vermittelt im Idealfall Aufträge gegen eine Provision. Der Lieferant ist froh, weil er keine Fixkosten hat, der Vertreter ist froh, weil er seine Provision erhält und der Kunde ebenso, weil er die begehrte Ware erhält. Das ist die Theorie. Die Praxis sieht manchmal ganz anders aus, leider.
Der Vertreter, wenn es ein freier Handelsvertreter ist, hat kein Geld, weit entfernte Kunden - Brasilien ist rund 26 größer als Deutschland - zu besuchen und verlangt deshalb und weil es lange dauert, bis ein erster Auftrag ein Einkommen für ihn generiert, ein Fixum. Da er gerade von seinem bisherigen Arbeitgeber entlassen wurde und deshalb in der Vertretungstätigkeit nur ein provisorisches Mittel zum Überleben sieht, sucht er nebenher eine Anstellung. Hat er die gefunden, verklagt er die von ihm vertretene Firma, weil er keinen Urlaub erhalten habe, kein Urlaubsgeld und auch kein dreizehntes Gehalt und Überstunden wurden auch nicht bezahlt. Der Richter folgt der Argumentation, dass es sich um Scheinselbständigkeit gehandelt habe, weil der Kläger regelmäßig ein Fixum in gleichbleibender Höhe erhalten habe und Berichte über seine Tätigkeit anfertigen musste, also weisungsgebunden war. Und die Firma im fernen Deutschland muss viel Geld zahlen und steht anschließend ohne Vertreter und folgerichtig ohne Brasiliengeschäft dar.
Aber wenigstens hat der Vertreter einen Auftrag vermittelt, leider an einen Kunden, der nicht importieren kann oder will. Denn in Brasilien kann eine Firma nur dann regelmäßig und für größere Beträge importieren, wenn sie die Importtätigkeit in ihrem Gesellschaftsvertrag als Geschäftszweck genannt hat und die Importerlaubnis - Radar genannt - besitzt. Aber selbst Unternehmen mit diesen Voraussetzungen wollen manchmal nicht importieren, weil sie keine Lust haben, die mit dem Import verbundene Bürokratie auf sich zu nehmen. Und wenn es dann doch endlich zur Lieferung kommt, zahlt der Kunde nicht - entweder hatte er das von Anfang an so vor oder er ist ganz einfach in die Zahlungsunfähigkeit hineingeschlittert. Und da der Lieferant die Bonität nicht überprüft hat und für sich ungünstige Zahlungsbedingungen akzeptierte, guckt er in die Röhre.
Was sind die Alternativen? In manchen Fällen, das hängt vom Produkt und von den Kunden ab, kann man anstelle eines Handelsvertreters einen Händler suchen. Aber wenn es z.B. um Autoteile für einen OEM -Kunden geht, will dieser nicht mit einem Händler und auch nicht mit einem Handelsvertreter verhandeln, sondern mit einem Verkäufer des Lieferanten. Und selbst wenn man einen Händler gefunden hat, dann ist damit noch nicht garantiert, dass dieser auch Ihre Ware verkauft. Denn oft hat er konkurrierende Angebote für seine Kunden und geht den Weg des geringsten Widerstandes, d.h. er verkauft, was sich am einfachsten verkaufen lässt und dann haben Sie vielleicht das Nachsehen. Also brauchen Sie einen Verkäufer, der in Ihrem Sinne arbeitet.
Aber einen Verkäufer aus Deutschland ständig nach Brasilien zu schicken, kann schnell zu Vertriebskosten führen, die den Umsatz übersteigen. Das war vor vielen Jahren der Fall bei einem unserer Kunden und dieser fragte mich, ob Eurolatina nicht diesen Verkäufer bei sich einstellen könne. Dieser würde auch bereit sein, nach Brasilien umzusiedeln. Gesagt, getan, wir besorgten ihm ein Visum, schlossen einen Überlassungsvertrag ab und stellten ihn ein. Durch seine Arbeit vor Ort konnte er den Umsatz seines jetzt ehemaligen Arbeitgebers, der ihm eine Rücknahmegarantie gegeben hatte, schnell vervielfachen. Und er bearbeitete nicht nur Brasilien, sondern zuerst von Curitiba und dann wegen der Flugverbindungen von São Paulo aus ganz Lateinamerika. Die Rücknahmegarantie nahm er übrigens nicht in Anspruch, als er nach einigen Jahren kündigte, um in Spanien als Selbständiger Wein zu verkaufen. Nach seiner Kündigung suchten wir in Brasilien einen Ersatz, der bald gefunden und nach einer Ausbildung bei unserem Kunden übergangslos im Vertrieb als Angestellter Eurolatinas eingesetzt wurde.
Diese Vorgehensweise hat sich so bewährt, dass etliche unserer Kunden sie gewählt haben. Einige arbeiten seit Jahren mit unseren exklusiven Verkäufern, ohne daran etwas ändern zu wollen. Andere benutzen diese, um sie bei Erreichen eines genügend großen Umsatzes in ein dann tragfähiges eigenes Tochterunternehmen zu übernehmen. Meist gründen wir eine solche Firma für unseren Kunden und verwalten sie. Und andere Kunden lassen ein Tochterunternehmen von uns gründen und bitten uns, dieses zu verwalten und das Vertriebspersonal bei uns einzustellen. Das hat den Vorteil, dass die Ware im Namen der Tochterfirma fakturiert wird, diese aber extrem schlank und damit kostengünstig ist, weil sie keinerlei Angestellte hat. Und da Eurolatina die allgemeine Importgenehmigung hat, können wir sogar die komplette Logistik unseres Kunden abwickeln. Der Kunde ist zufrieden, weil er das tut, was er am besten kann, nämlich seine Produkte erklären und verkaufen. Und Eurolatina ist auch zufrieden und stellt dem Kunden die in 25 Jahren gewonnene Erfahrung im Brasiliengeschäft zur Verfügung. Und - und darauf kommt es an - der Kunde unseres Kunden ist zufrieden, weil er seine Ware ohne Komplikationen erhält und dabei in seiner Muttersprache kommunizieren kann.
Und wenn alle Stricke reißen und Sie sich mit diesem Modell nicht anfreunden wollen, können wir Ihnen noch anbieten, die Vertretung Ihrer Firma in Brasilien und den umliegenden Ländern zu übernehmen.