29 Juni 2019

Gute Nachrichten für Brasilien




28 Juni 2019

Freihandelsabkommen EU - Mercosul unterzeichnet






























Trotz aller Unkenrufe und der Nachricht, dass das Treffen zwischen Bolsonaro und Macron abgesagt sei, wurde das Abkommen nach 20 Jahren Verhandeln unterschrieben und Macron und Bolsonaro unterhalten sich 20 Minuten lang in Osaka getrennt von den übrigen G20-Regierungschefs.




Bolsonaro bestätigte dabei, dass Brasilien nicht das Pariser Klimaabkommen verlassen wird und entkräftet damit eines der Bedenken von Frau Dr. Merkel, die öffentlich verkündet hatte, Brasilien "die Leviten zu lesen", um auf diesem Wege vielleicht den Aufstieg der GRÜNEN in Deutschland zur größten Partei rückgängig zu machen. Solche Hauruck-Diplomatie ist ihr offensichtlich erlaubt, dem Hauptmann der Reserve ohne Physikerdiplom aber wohl nicht. Dass dieser aber viel mehr Wählerstimmen als die deutsche Bundeskanzlerin für sich einsammeln konnte, ist für die veröffentlichte Meinung unerheblich, da er aus der falschen politischen Richtung kommt, jedenfalls nach Meinung der meisten Medien.

Hoffentlich nimmt Macron seine Einladung an, Amazonien zu besuchen und sich selbst ein Bild zu machen und dann öffentlich darüber zu reden. Frau Dr. Merkel sollte dies auch in Erwägung ziehen. Aber sie ist wohl jetzt erst mal damit beschäftigt, die misslungene Kandidatur Manfred Webers zum Kommissionspräsidenten zu verkraften und den Abstieg ihrer designierten Nachfolgerin auf der Beliebtheitsskala der Deutschen. Und dann ist da noch der Kohleausstieg, den Brasilien nie machen musste. Mit anderen Worten, jeder kehre erstmal vor seiner eigenen Tür!

27 Juni 2019

Der vernetzte Blogger

Als Apple-Power User werde ich von einigen Freunden, die am Fenster hängen, oft veräppelt, trotzdem zeige ich meinen Lesern mal meinen Arbeitsplatz:

Dank des neuen Betriebssystemes Catalina, welches ich als Betatester ausprobiere, kann jetzt das iPad mit iOS13 drahtlos als Zusatzbildschirm genutzt werden, ich kann also im Büro nahtlos von links nach rechts (und natürlich auch von rechts nach links) mit meinem Trackpadzeiger auf drei Bildschirmen arbeiten, ein Riesenvorteil!

24 Juni 2019

Deutschland unter "ferner liefen" bei Investitionen in Lateinamerika

Der Lateinamerika-Ausschuss der deutschen Wirtschaft (LADW) sagt, dass Deutschland unter den Schlusslichtern bei Handel und Investitionen in Lateinamerika sei und plädiert für eine Kursänderung. Die Studie „CEO Agenda“ für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Lateinamerika von LADW und McKinsey wurde am 28.5.2019 vorgestellt.

Laden Sie sich die Studie herunter, siehe link oben, es lohnt sich! Das Inhaltsverzeichnis zeigt deutlich, worum es geht:

Introduction ............................................................................................................................ 4

German economic engagement does not reflect opportunities in Latin America and the Caribbean  ..................................................................................................................................................  6
German companies are missing major opportunities in the region today........................................... 6
The region’s economic potential is substantial and slightly rising again ........................................... 9
Companies in the region are highly profitable despite low economic growth ................................. 11
Obstacles could emerge to hamper business success ....................................................................... 14

German companies have many opportunities in the region ............................................. 18
German companies are well-suited to succeed across sectors ..........................................................18
German firms can pursue three main strategies to tap regional opportunities.................................. 21

German companies can now take advantage of the opportunities .................................. 25
Five key success factors can help German companies to thrive in the region ................................. 25
The LADW recommends consistent political engagement for long-term
business success 
............................................................................................................................... 26

Next steps .............................................................................................................................. 28

Das Wirtschaftswachstum in Lateinamerika sei zwar nicht so hoch wie in Asien, aber die Gewinne seien höher als zum Beispiel in China. Vier mittlere Ebitda-Werte zwischen 2000 und 2017 bei tausenden untersuchten Firmen belegen dies: 14% Brasilien, 18% Argentinien, 11% Malaysia, 8% China

Dieses Schaubild aus der Untersuchung zeigt deutlich, worum es geht:


Die Überschrift übersetzt lautet: Niedrige Kosten, hohe Gewinne - Lohnkosten und Gewinnmargen in Lateinamerika im Vergleich zu Deutschland 

Dann geht es über dem ersten Schaubild weiter: Arbeitskräfte billig - Arbeitskosten pro Stunde in der Industrie 2018 (Kosten pro Arbeitsstunde in der Produktion ; BIP pro gearbeiteter Stunde)

Über dem zweiten Schaubild steht Hohe Margen - Ebitda (Mittelwert) zwischen 2000 und 2017 in den größten Industriefirmen, in % (Ordinate)

Unter dem zweiten Schaubild steht reales Wachstum des BIP (Abzisse)

Es sei hervorgehoben, dass Brasilien nur 18% der deutschen Lohnkosten hat, aber trotzdem 26% des deutschen BIP pro Arbeitsstunde erwirtschaftet.

Deutschland hat seine früher herausragende Position als Investor und Handelspartner Brasiliens schon lange verloren und muss sich anstrengen, Land gutzumachen. Dafür bietet Brasilien gerade jetzt viele Möglichkeiten, die mit Vorsicht, aber beherzt, genutzt werden sollten. Deutsche Firmen können hier ihre Expertise für Produktivität und technologischen Vorsprung einbringen.

Deutschland hat heute nur einen Anteil an den bisher gemachten ausländischen Investitionen in Lateinamerika von 2,6%, im Vergleich zu Spanien mit 33,6% ein unbedeutender Wert. Der deutsche Export nach Lateinamerika sei in den vergangenen Jahren um ca. 2% pro Jahr zurückgegangen, vor allem durch die Wirtschaftskrise in Brasilien. China ist in Lateinamerika und besonders in Brasilien auf dem Vormarsch und läßt Länder wie Deutschland weit hinter sich.

Wenn Sie wissen wollen, wie Ihre Firma von der Situation in Lateinamerika und insbesondere in Brasilien profitieren an, sprechen Sie mich an (naumann @ eurolatina.biz), ich vereinbare gerne ein unverbindliches Gespräch mit Ihnen.

Zweierlei Maß: DER SPIEGEL übertrifft sich selbst bei seiner Berichterstattung über Deutschland und Brasilien

Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"Zwölf Prozent mehr Anrufe

Immer mehr Frauen melden sich beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen". Bundesfamilienministerin Franziska Giffey sieht darin auch etwas Positives.

Das ist die Überschrift eines Artikels vom 24.6.2019, in dem u.a. steht:

"Im vergangenen Jahr gab es 42.000 Beratungskontakte beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen". Das seien zwölf Prozent mehr als 2017, wie das Bundesfamilienministerium mitteilte. Die Anzahl der Beratungen stieg damit zum fünften Mal in Folge. In 59 Prozent der Fälle war den Angaben zufolge häusliche Gewalt Anlass für ein Beratungsgespräch.

Die Zahlen bedeuten nicht automatisch, dass es mehr Übergriffe gegeben hat. "Die Zahlen zeigen, immer mehr Frauen trauen sich, den ersten Schritt aus der Gewalt zu gehen", sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD). Das Hilfetelefon erreiche die Betroffenen immer besser."

Misogynie"Der gefährlichste Ort für eine Frau in Brasilien: die eigenen vier Wände"

Häusliche Gewalt ist in Brasilien weit verbreitet - und oft sehr brutal. Nun will die Regierung die Waffengesetze lockern, Exzesse gegen Frauen könnten dadurch noch zunehmen.

Das ist die Überschrift eines Artikels vom 22.6.2019, in dem u.a. steht:

"Für Floresmar Ferreira, Brasiliens bekannteste Frauenrechtlerin, ist der Horror alltäglich: "Männer übergießen ihre Frauen mit Benzin und stecken sie an oder schlagen sie mit Vorschlaghämmern einfach tot." Fast jeden Tag klingle das Nottelefon ihrer Bewegung. "Der gefährlichste Ort für eine Frau in Brasilien ist nicht die Straße, es sind die eigenen vier Wände", sagt sie."

Da ich diesen Artikel bereits am 23.6.2019 kommentiert habe, möchte ich jetzt nur die rhetorische Frage stellen, ob DER SPIEGEL selbst noch an seine Glaubwürdigkeit glaubt und einen Vergleich zwischen den Verhältnissen in Deutschland und Brasilien ziehen:

In einem Artikel über die Anzahl der telefonischen Hilferufe in Brasilien im Fall von Gewalt gegen Frauen steht, dass über 92.000 solcher Anrufe in 2018 getätigt wurden und dass die Anrufe gegenüber dem Vorjahr um fast 30% zugenommen hätten. Deutschland hat 83 Millionen Einwohner, Brasilien 210 Millionen, Deutschland hatte 42.000 Hilferufe und Brasilien 92.000. In Deutschland kommen also 1976 Einwohner auf einen Hilferuf, in Brasilien 2.283. Aber wenn - siehe meinen Post vom 23.6.2019 - DER SPIEGEL schon juristische Wissenschaftler benötigt, um die Zahl der weiblichen Mordopfer in Brasilien zu berechnen, benötigt er wahrscheinlich Preisträger der Fields-Medaille, um Vergleiche wie den hier gezeigten nachzuvollziehen.

Bevor jetzt jemand kommt und sagt "ja, aber ...", möchte ich noch hinzufügen, ja, ich weiß, dass häusliche Bedrohung in Brasilien häufiger tragisch mit dem Tod einer Frau endet als in Deutschland. Trotzdem wäre es nett, mal zur Abwechslung unaufgeregte Artikel über Brasilien lesen zu dürfen. Einfach sachlich, ehrlich, vollständig und korrekt informieren, ohne Polemik, das würde mir schon reichen.

23 Juni 2019

Moro und Bolsonaro als Verschwörer entlarvt?

So sieht es, wieder mal, DER SPIEGEL:

Justizskandal in BrasilienDer Richter und sein Präsident

Ein Skandal erschüttert Brasilien: Geleakte Aufnahmen stützen den Verdacht, dass Justizminister Sérgio Moro einst zum eigenen Vorteil sein Richteramt missbrauchte - und half, Präsident Bolsonaro ins Amt zu hieven.

Also würde heute eigentlich Lula auf dem Stuhl Bolsonaros sitzen, weil Moro der Staatsanwaltschaft half, Lula zu verurteilen und ihn damit von einer Kandidatur ausschloss. THE INTERCEPT machte es möglich, diese Verschwörung zu entlarven! Oder gab es gar keine Verschwörung?

Nach neunstündiger Anhörung im Senat, der von Moro selbst vorgeschlagen wurde, und die ich am Fernseher verfolgte, ist meine Kommentar dazu, dass unsere Senatoren zu einem hohen Prozentsatz Heuchler sind und dass viele, die ihn zum Rücktritt drängen wollten, ein berechtigtes Interesse daran haben, dass er als Justizminister das Handtuch wirft, weil sie Dreck am Stecken haben und eine Strafverfolgung fürchten müssen.

WIKIPEDIA schreibt: "The Intercept (englisch interception ‚Abfangen‘, ‚Abhören‘) ist eine publizistische Website, die seit dem 10. Februar 2014 online ist. Sie wird von Laura Poitras, Glenn Greenwald und Jeremy Scahill betrieben und wurde von Pierre Omidyar finanziert." Angeblich soll Pierre Omidyar mit 250 Mio. US$ The Intercept unterstützt haben.

In Kürze wird das von der Opposition kritisierte Verhalten Moros gerichtlich bewertet werden. Warten wir das Ergebnis ab. Vorher machte es wenig Sinn, sich zu echauffieren. Und wenn überhaupt, dann über die Tatsache, dass die Hacker ihr angebliches Wissen nur tröpfchenweise publizieren, dass sie dieses illegal erworben und sehr wahrscheinlich manipuliert haben, hat sich doch ein Hacker als Moro ausgegeben und Nachrichten an Staatsanwälte geschickt.

DER SPIEGEL sieht Brasiliens Frauen als äußerst gefährdet an

Kein Wunder, im Artikel "Der gefährlichste Ort für eine Frau in Brasilien: die eigenen vier Wände" schreibt Klaus Ehringfeld dies:

"Für Floresmar Ferreira, Brasiliens bekannteste Frauenrechtlerin, ist der Horror alltäglich: "Männer übergießen ihre Frauen mit Benzin und stecken sie an oder schlagen sie mit Vorschlaghämmern einfach tot." Fast jeden Tag klingle das Nottelefon ihrer Bewegung. "Der gefährlichste Ort für eine Frau in Brasilien ist nicht die Straße, es sind die eigenen vier Wände", sagt sie."
Zunächst eine kleine Korrektur, die Koordinatorin des Frauenforums in Manaus heißt Florismar und nicht Floresmar. Ein Fehler, der verwundert, schreibt doch der Autor aus Manaus, oder? Eben nicht, siehe die Information des Spiegels:


Schön, dass DER SPIEGEL sich einen Korrespondenten für anderthalb Kontinente leisten kann. Aber vielleicht wäre es doch angebracht, einen Mitarbeiter nur für Brasilien zu beschäftigen und diesen vor Ort anzusiedeln? Oder noch besser, jemanden auszuwählen, der hier schon so lange wohnt, dass er die brasilianischen Verhältnisse kennt und beurteilen kann?

Ich wage zu bezweifeln, dass in dem Land, welches ich im November 1978 erstmalig betrat, um zu bleiben, jeden Tag Frauen von ihren Männern mit Benzin übergossen und angezündet oder mit dem Vorschlaghammer zu Tode geprügelt werden. Wenn Frau Ferreira dies tatsächlich gesagt hat, dann sollte man wissen, dass sie ein handfestes politisches Interesse als Gegnerin Bolsonaros hat, mit solchen polemischen Aussagen Stimmung gegen die Regierung zu machen, denn was DER SPIEGEL verschweigt, ist die Tatsache, dass sie dem Diretório Municipal do PT Manaus- Movimento de Mulheres do Amazonas angehört. Nachzulesen im Artikel Feminismo e socialismo: reconstruir uma ação feminista no PT (Feminismus und Sozialismus: Eine feministische Aktion in der PT rekonstruieren).

Eine andere Passage des Artikels von Herrn Ehringfeld: "Die Frauen der Musas-Organisation in Manaus machen diese Erfahrung jeden Tag. Seit dem Erlass des Dekrets stehe die Hilfshotline kaum noch still, berichtet Floresmar Ferreira. "Die Kultur der Gewalt blüht regelrecht auf." Hier wird uns suggeriert, dass das Waffendekret Bolsonaros, welches nie in Kraft getreten ist, dafür gesorgt hat, dass die Gewalt gegen Frauen geradezu explodiert sei, lächerlich und reine Phantasie.

Am 12.6.2019 habe ich Bolsonaro und Moro sind zu radikal bei der Bekämpfung der Kriminalität? gepostet. Hier können Sie mit Statistiken belegt lesen, dass die Kriminalität in Brasilien zurückgegangen ist.

"Nach einer Berechnung des Rechtswissenschaftlers Jefferson Nascimento von der Universität São Paulo wurden allein in den ersten zwei Monaten des Jahres 207 Frauen Opfer eines Mordes." Toll, meine Anerkennung, da hat ein Jurist ja gute Arbeit geleistet. Er hat berechnet, wieviele Frauen ermordet worden sind. Wenn das Thema nicht so ernst wäre, müsste man lachen. Braucht es jetzt schon Rechtswissenschaftler, um Zahlen zu addieren? Zu meiner Zeit wurde das in der Schule gelehrt, ich war 6 Jahre jung, als mir das Addieren beigebracht wurde - von einer Grundschullehrerin, die sicher keine Wissenschaftlerin war. Ich habe damals trotzdem begriffen, wie man das macht, dieses Addieren. Kurze Hochrechnung, 207 : 2 = 103,5 Morde pro Monat. Multipliziert mit 12 kommen 1.242 Morde an Frauen im Jahr heraus. Wenn man annimmt, dass es 210 Mio. Einwohner in Brasilien gibt und der Einfachheit halber annimmt, dass die Hälfte Frauen sind, kommen wir auf (1.242 : 105.000.000) x 100.000 = 1,2 Morde pro Jahr und hunderttausend Frauen. Da hat sich wohl der Rechtswissenschaftler verrechnet und der Auslandskorrespondent des Spiegels und sein Redakteur keine Plausibilitätsrechnung angestellt.

"4.539 Frauen wurden im Vorjahr in Brasilien ermordetQuelle, publiziert am 10.8.2018. Wo hat DER SPIEGEL seine Zahlen her? Und wenn man bedenkt, dass 2017 insgesamt 63.880 Menschen in Brasilien ermordet wurden, d.h. 7,1% der Opfer waren Frauen, wundert man sich, warum man sich nicht wegen der toten Männer empört.

Den Rest des SPIEGELartikels zu kommentieren, erspare ich mir und meinen Lesern.

Lula wurde übrigens 2003 Präsident. Das ist die Entwicklung der Mordrate in Brasilien:

Aber natürlich hat Bolsonaro Schuld, wer denn sonst?

21 Juni 2019

Ist das der Rechtsradikalinski der internationalen Presse oder der Bolsonaro, wie ihn seine Wähler lieben?

https://youtu.be/Z0j0ljsM-s8

Brasilien hat die Inflation im Griff, die Börse feiert Rekorde und das Länderrisiko sinkt, die US$-Währungsreserven sind seit Jahren unverändert hoch

Aktuelle Inflation in % pro Jahr

Die Inflation sah schon mal viel bedrohlicher aus!


Börsenindex über 100.000, ein Rekord!

Auch das Länderrisiko hält sich in Grenzen

Brasilien hat mehr US$ - Reserven als Deutschland

Aber es soll nicht verschwiegen werden, das Länderrisiko kann noch verbessert werden. Brasilien sollte sich Deutschland zum Vorbild nehmen:

Aber wer weiß, nach der Rentenreform - vielleicht schon in den nächsten zwei Monaten - können wir in Brasilien auf einen kräftigen Wirtschaftswachstumsschub hoffen. Der aber nicht von selbst kommen wird, sowohl die Regierung einschließlich Kongress als auch die Bevölkerung, vor allem die Unternehmer, müssen ihren Teil beitragen.














Aus dem O ESTADO DE SÃO PAULO zusammengefasst die Situation der Börse, des Wechselkurses und des Länderrisikos.

























Der Real hat gegenüber dem EURO seit Mitte Mai 2019 wieder an Wert gewonnen:


Das ist die Kursentwicklung seit der Einführung des Real, seit ca. 10 Jahren schwächelt er, was für den Maschinenimport nicht gut ist:


Aber die Regierung unter Bolsonaro plant, nach der Rentenreform den Import von Maschinen, Anlagen und Computern zu verbilligen, weil dies die Wettbewerbsfähigkeit Brasiliens stärken wird. 

19 Juni 2019

DILMA und GLEISI heimlich in Moskau

Diese Reise wird von der brasilianischen Presse totgeschwiegen:


Aber das russische Parlament berichten offiziell über diesen Besuch:




Was hat der erster stellvertretende Vorsitzende der Staatsduma mit Gleisi, der Vorsitzenden der brasilianischen PT, Oppositionspartei und erklärte Gegnerin Bolsonaros, und der amtsenthobenen ehemaligen Präsidentin Dilma, ebenfalls PT, über wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Brasilien zu besprechen? Und warum steht darüber nichts in den brasilianischen Zeitungen und warum wird die Reise auch nicht im Fernsehen oder im Radio kommentiert?

Hofft die PT auf (weitere?) Hilfe russischer Hacker, um die Regierung Bolsonaro zu stürzen, den inhaftierten ex-Präsidenten Lula per Amnestie amtsfähig zu machen und auf diese Weise wieder an die Macht zu gelangen? Und was hat Russland davon? Eine weiteres willfähriges Land wie Venezuela?

Spekulieren bringt nichts, also warten wir die Entwicklung ab.

15 Juni 2019

DEUTSCHE WELLE steht nicht für Deutschland...

...sondern für eine bestimmte politische Richtung. Ein besonders krasses Beispiel ist dieses Interview:


Übersetzung:

"Mit Bolsonaro kann man nichts verhandeln"
In einem Interview der DW mit dem Europarlamentsabgeordneten Martin Häusling sagte dieser, dass der brasilianische Präsident nicht die gleichen demokratischen Werte wie die EU teile und es deshalb keine Grundlage gäbe, ein Abkommen mit dem Mercosul zu verhandeln. 

Das ist an Heuchelei nicht zu überbieten. Dieser Herr ist ein Lobbyist der Agrarwirtschaft und will mit allen Mitteln vermeiden, dass Brasilien und Argentinien noch mehr Fleisch und andere Agrarprodukte nach Europa verkaufen können.

Selbst innerhalb der EU gibt es viele unterschiedliche demokratische und nicht so demokratische Werte, was bisher kein Hindernis war, mit allen Regierungschefs zu sprechen und zu verhandeln. Es gibt eine starke Strömung, die in Richtung "Brasilien muss aus der Völkergemeinschaft ausgestoßen werden, solange Bolsonaro an der Macht ist" geht, nicht zuletzt geschürt von Brasilianern, die im Ausland aus Eigennutz und / oder Verblendung gegen das eigene Land arbeiten. Merkwürdig, dass zum Beispiel gegen den chinesischen Präsidenten keine Vorbehalte geltend gemacht werden, obwohl dieser einer Diktatur vorsteht und China eindeutig zumindest wirtschaftlich die Welt beherrschen will.

Generalstreik am 14.6.19 gegen die Rentenreform

Die FAZ kennt sich aus:
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Wieso eigentlich Bolsonaros Rentenreform? Sein Vorgänger Temer hatte diese bereits begonnen und hätte sie auch beendet, wenn nicht ein übereifriger Generalstaatsanwalt dies mit fadenscheinigen Anschuldigungen, die bis heute unbewiesen sind, verhindert hätte.

Die größte überregionale Zeitung Brasiliens sieht den "Generalstreik" deutlich unaufgeregter:
GREVE CONTRA REFORMA TEM EFEITO LIMITADO

Der Artikel hat es zwar auf die Titelseite geschafft, aber (links außen, dritter Artikel von unten) unter der Überschrift "Streik gegen die Reform hat begrenzten Effekt". Ob die Platzierung (Plazierung sieht meiner Meinung nach viel besser aus, bei Platzierung denken ich immer, hier platzt etwas) des Artikels ein Hinweis auf die politische Orientierung der Streikorganisatoren sein soll, sei dahin gestellt.

"Zehntausende Arbeiter gingen in Brasilien auf die Straße" schrieb die FAZ. Der O ESTADO DE SÃO PAULO schrieb, dass U-Bahn- und Bankmitarbeiter sowie Lehrer streikten, keine Rede von zehntausenden Arbeitern. Die in dieser Zeitung heute veröffentlichten Leserbriefe zu diesem Thema sprechen Bände:

Ich will nur zwei Zuschriften herausgreifen:
Über den gescheiterten "Generalstreik" von gestern, ein Rat an Präsident Bolsonaro: Inspirieren Sie sich an Margaret Thatcher. Die Premierministerin der Vereinigten Königreiches konfrontierte die Gewerkschaften mit eiserner Hand und das Land erlebte eine Periode großer Prosperität. Die Gewerkschaften in Brasilien sind ein Krebs, die unsere Entwicklung blockieren. Das Land hat diese Gewerkschaftkratie satt.
Die gestrige Tat war ein halber Streik ohne Forderungen, eigentlich nur ein Positionierungsakt gegen die Rentenreform. Letzendlich wurden Jair Bolsonaro und der Kongress nicht getroffen, da diese sich weiter um eine Reform bemühen werden. Das heißt, sie (die Gewerkschaften) haben nicht nur ihre Ziele verfehlt, sondern auch Arbeiter aus ganz Brasilien geschädigt, die vergeblich versuchten, zur Arbeit zu gelangen.
Noch ein brasilianischer Kommentar:
Warum der Generalstreik ein Misserfolg war
Die Lähmung limitierte sich grundsätzlich auf die Bediensteten des öffentlichen Dienstes, die unkündbar sind, und auf die Arbeitnehmer der Privatwirtschaft, die durch Streikposten behindert wurden
Besser hätte ich es auch nicht sagen können! 

Dieses Bild schickte mir gestern ein Mitarbeiter, der verspätet zur Arbeit kam, weil er diesem kriminellen Feuer auf der Hauptverkehrsader São Paulo, der Av. 23 de Maio, ausweichen musste:
Ist das Streik oder Terrorismus?
Zwei Fragen noch. Warum schreibt die FAZ
  • "der rechtspopulistische Präsident"??? Reicht nicht "der Präsident"??? Das ist reine Stimmungsmache und keine neutrale Berichterstattung. 
  • "Bisher gehen viele brasilianische Arbeitnehmer bereits mit 55 Jahren in Rente, bei 70% oder mehr ihrer letzten Bezüge."??? Wer früh aus dem Erwerbsleben ausscheidet und das mit hohen Ruhestandsbezügen, sind Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes und Beamte. Der Arbeitnehmer der Privatwirtschaft kann davon nur träumen.
Lesen Sie dies hier:

"Wenn etwas in Brasilien Tradition hat, dann die Selbstverständlichkeit, mit der sich die herrschende Klasse persönlich bereichert. Nach dem Ende der Diktatur im Jahr 1988 waren dies die Politiker. Ihnen ist es zu verdanken, dass Beamte in Brasilien geradezu obszön privilegiert sind. Während Arbeitnehmer aus der Privatwirtschaft im Schnitt umgerechnet 125 Euro und maximal 1.300 Euro Rente erhalten, kommen Beamte und Militärs auf durchschnittlich 600 Euro. Gedeckelt ist sie erst bei umgerechnet 10.000 Euro. Das hat zur Folge, dass drei Millionen Pensionäre aus dem Staatsapparat 40 Prozent der gesamten Altersrente kassieren. Die 24 Millionen privaten Rentenbezieher dagegen teilen sich 60 Prozent der Rentenbezüge. Da muss es nicht verwundern, dass es im Land kocht und brodelt. Michael Temer ist in der Bredouille. Er müsste gerade bei seinesgleichen die Schere ansetzen – bei jener „Elite“, die weniger für Altruismus, sondern vielmehr für ihre Bestechlichkeit bekannt ist. So gesehen ist unser deutsches Rentensystem fast schon ein Goldschatz."


Merkwürdig, dass die FAZ mit keinem Wort auf diese Ungerechtigkeit hinweist.

12 Juni 2019

Bolsonaro und Moro sind zu radikal bei der Bekämpfung der Kriminalität?

Sicher nicht, denn wenn regelrechte Straßenkämpfe zwischen der Polizei und verschanzten Drogenhändlern in der Favela der Favelas, in der Cidade de Deus in Rio de Janeiro mit militärischen Waffen ausgetragen werden, dann muss der Staat sein Gewaltmonopol ausüben. Dieser Film https://globoplay.globo.com/v/7686036/ wurde heute im Fernsehen gezeigt, hier einige Bilder daraus:







Wer in einer solchen Umgebung wohnt, hat kaum Verständnis für die Gutmenschen in Deutschland, die behaglich auf ihrem Sofa vor dem Fernseher sitzen und ARD-Filme ansehen wie den, den ich am 4.6.19 hier unter dem Titel "Volksverhetzung?" kommentierte. Kurzer Rückblick auf die Ankündigung dieses Filmes: "Seit Anfang 2019 baut Präsident Bolsonaro Brasilien nach seinen rechtsradikalen Vorstellungen um. Dazu zählen eine harte Sicherheitspolitik und radikale Einschnitte in die Kultur. ttt hat mit Künstlern und Intellektuellen gesprochen."

Es wäre schön, wenn man mal ein Interview mit den betroffenen Menschen lesen oder sehen könnte, mit denen nämlich, die in einer gewalttätigen Umgebung leben müssen, dort einkaufen, arbeiten, zur Schule gehen, sich erholen und nachts ohne die Geräusche von Schüssen aus Schnellfeuerwaffen der Kriminellen, die ihr Stadtviertel beherrschen, schlafen möchten. Und vor allem auch aufwachen, denn wie oft töten verirrte Kugeln unschuldige unbeteiligte Menschen? Aber nein, Präsident Bolsonaro betreibt eine harte Sicherheitspolitik, gegen die man als Künstler und Intellektueller natürlich verbal vorgehen muss, den Reden ist einfach, solche Verhältnisse zu ändern aber schwierig. Und durch Theateraufführungen bekämpft man keine Drogenkriminalität!

Dass die altbewährten Methoden die richtigen sind, zeigt das Ergebnis der "harten Sicherheitspolitik":

"In Brasilien gehen gewaltsame Todesfälle weiterhin zurück; die Zahl der Morde sinkt per April um 23%"

Die 23% beziehen sich auf den Vergleichszeitraum des Vorjahres, Quelle: MONITOR DA VIOLÊNCIA. Diese Quelle zeigt auch die folgende Graphik der Morde pro Monat in diesem und im letzten Jahr:

Wenn in Rio Verhältnisse wie in Bagdad herrschen, muss darauf auch wie in Bagdad reagiert werden. Und wer als Künstler gegen die Regierung auftritt, sollte sich eine Frage gefallen lassen: Wieviel Geld hast Du von der Vorgängerregierung aufgrund des alten Rouanet-Gesetzes für Deine Unterstützung erhalten und wie hoch ist Deine Einbuße durch den Regierungswechsel?". 

Sehen Sie selbst ein Beispiel für die Verschwendung unserer Steuergelder: 



Hier Links zu weiteren Beispielen der Zweckentfremdung von Steuergeldern zugunsten von Künstlern, die unter dem Verdacht stehen, nach dem Motto "Ich beiße nicht die Hand, die mich füttert" zu agieren:

Das könnte beliebig fortgesetzt werden, zeigt aber schon, warum die für das ARD gehörten Künstler und Intellektuellen zumindest verdächtig sind, eine sehr gefärbte Brille aufzusetzen, wenn sie die Verhältnisse in Brasilien für blauäugige und gutgläubige Gutmenschen beurteilen sollen. 

08 Juni 2019

Der SPIEGEL gibt Lula eine Plattform, um sich reinzuwaschen

Lesen Sie diesen Artikel über ein Interview, welches dem "politischen Gefangenen" Lula von der brasilianischen Justiz zu geben erlaubt wurde, obwohl er einsitzt, ein seltenes Privileg:
Klicken Sie in INTERVIEW und bilden Sie sich Ihre Meinung. Und glauben Sie nicht, das Lula Englisch gelernt hat, obwohl er sich trotz seiner bekannten Abneigung gegen Bücher jetzt dem Lesen widmet und die USA hinter einem Komplott gegen sich sieht. Und sehen Sie sich anschließend an, was der an der Situation Brasiliens unschuldige Lula, jedenfalls nach seiner Überzeugung, während seiner Amtszeit mit den Steuereinnahmen Brasiliens finanziert hat und nicht nur er, sondern auch seine Nachfolgerin Dilma und ihr Vizepräsident Temer, der nach ihrer Amtsenthebung ihr Amt übernahm. Die folgenden Beispiele von BNDES-Investitionen wurden mir von Bekannten geschickt:

Wasserversorgung in Lima

3 Mrd. US$ innerhalb der letzten 10 Jahre für Kuba

125 Mio. US$ für ein Wasserkraftwerk in Ekuador

14 Mrd. US$ für Angola

200 Mio. US$ für einen Flughafen in Mozambique

Schnellstraße in Angola, Kosten sind geheim

 Die staatliche BNDES (Entwicklungsbank) wurde für diese und andere finanzielle Unterstützungen benutzt, die Kredite werden zum Großteil nicht zurückgezahlt

220 Mio. US$ für Maputo

200 Mio. US$ für die Infrastruktur Boliviens

180 Mio. US für eine Wasserleitung in Argentinien

8 Mrd. US$ für Argentinien während der Amtszeit der Kirchners


732 Mio. US$ für U-Bahn in Caracas

1,5 Mrd. US$ für Eisenbahn in Argentinien

Brücke in Venezuela für 1,2 Mrd. R$

Wasserkraftwerk in Nicaragua für 1,2 Mrd. US$

Venezuela erhielt 11 Mrd. US$