30 August 2019

Ich bin dann mal im Wochenende!


Leichte Besserung in Brasilien, aber noch längst nicht ausreichend

Im Juli 2019 fiel die Arbeitslosenquote auf 11,8%, aber immer noch sind 12,6 Millionen Einwohner Brasiliens ohne Arbeit. Es ist also noch viel zu tun. Die Regierung bemüht sich, aber die Presse berichtet nicht ausreichend über positive Aktivitäten wie z.B. die Vergabe der Konzession der Nord-Süd-Eisenbahn an RUMO für 2,719 Mrd. R$. Damit wird das Rückgrat des brasilianischen Eisenbahngüterverkehrs mit einer Länge von 1.573 km geschaffen. Endlich gibt es bald eine Schienenverbindung zwischen dem Hafen von Santos im Bundesstaat São Paulo und dem Hafen von Itaqui in Maranhão.

Das mittlere Einkommen eines Arbeitnehmers betrug im zweiten Quartal des laufenden Jahres 2.286 R$ im. Monat, das sind heute mit 1 € = 4,60 R$ knapp 500 €. Aber diese Umrechnung macht wenig Sinn, denn vor einigen Jahren bezahlte man für einen € ungefähr die Hälfte, also sollte man nur die Kaufkraft im Land selbst vergleichen.

Im zweiten Quartal 2019 wurden 1,219 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen, wenn man die Zahl der Kündigungen berücksichtigt, verbleibt ein Nettozuwachs von 609.000 Arbeitsplätzen. Die Beschäftigtenzahl stieg auf die Rekordzahl von 93,584 Millionen Personen. Auch die Zahl der Selbständigen stieg und erreichte mit 24,227 Millionen Menschen ebenfalls einen Rekordwert. 11,658 Millionen Arbeitnehmer arbeiten ohne korrekte Registrierung und stehen damit außerhalb des Sozialversicherungssystems.

Gute Nachrichten gibt es zur Reform der Rentenversicherung, die Zeit scheint endlich reif für sie. Auf Bundesebene wird sie wohl im Oktober rechtskräftig werden können, auf Bundesland- und Kommunalebene bis Jahresende. Damit ist der Haushalt noch nicht saniert, aber über 1 Billion R$ werden in der nächsten Dekade eingespart.

Die Waldbrände werden jetzt - endlich - wirksam bekämpft. Bolsonaro hat jegliches rechtlich einwandfreies Abbrennen innerhalb der nächsten zwei Monate verboten, nur behördlich genehmigte Feuer sind erlaubt. Das Militär ist bereits zur Eindämmung der Brände eingesetzt, es werden Löschflugzeuge eingesetzt und die Satellitenüberwachung verbessert. Macron hat durch sein unverantwortliches Schüren des Feuers ungewollt eine Einigung innerhalb der Regierung und des Militärs unter Einschluss großer Teile der Bevölkerung erreicht, weil er die Internationalisierung der Amazonasregion propagierte.  Je näher der Brexit rückt, um so weiter liegt Brasilien von Europa. Dann kann Macron gegen die Engländer polemisieren, um weiter von seinen eigenen Problemen abzulenken.

BIP des zweiten Quartals 2019 wächst mehr als erwartet: Variation gegenüber dem jeweiligen Vorgängerquartal, in %















Im zweiten Quartal 2019 wuchs das brasilianische BIP um 0,4% gegenüber dem ersten Quartal. Gegenüber dem ersten Quartal 2018 waren es sogar 1%. Der Bausektor stach mit einem Wachstum von 2% hervor. Er ging 20 Quartale hintereinander zurück und wuchs jetzt das erste Mal. Aber insgesamt ist Brasilien immer noch 4,8% unterhalb des Vor-Krisenniveaus.

Damit dieses schnell wieder erreicht wird, braucht Brasilien Investitionen. VW leistet seinen Beitrag dazu und wird 2,4 Mrd. R$ in São Carlos und São Bernardo do Campo investieren, um ein neues Modell auf den Markt zu bringen. Dafür werden 1.500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Lesen Sie dazu auch in DER AKTIONÄR vom 30.8.2019:

VOLKSWAGEN: KONZERN PLANT MILLIONEN-INVESTITIONEN IN BRASILIEN
"Wie der brasilianische Gouverneur von São Paulo, Joao Doria, im Rahmen seines Besuches des Deutschland-Hauptsitz der Wolfsburger, bereits am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters mitteilte, plant Volkswagen umgerechnet rund 523 Millionen Euro in eines seiner brasilianischen Werke zu investieren...."

29 August 2019

Umweltsünder Brasilien

Von den jährlich durch den Treibhauseffekt herrührenden 49 Gigatonnen Gas stammen 2,59 % aus Brasilien und nur 0,83 % werden durch die Viehzuchtaktivitäten Brasiliens verursacht.

Das kann man in einer Veröffentlichung von EMPRAPA - Empresa Brasileira de Pesquisa Agropecuária des Ministério da Agricultura, Pecuária e Abastecimento lesen. Hier kommen Sie zum Artikel: QUELLE


INFORMARE NECESSE EST!

Es brennt – vor allem in Afrika

So überschreibt die FAZ heute einen sehr lesenswerten ausgewogenen Beitrag und zeigt dazu dieses Bild:

Hier ein Auszug aus dem Artikel:

"Die Waldbrände im riesigen Amazonasgebiet zu erfassen, wäre ohne Erdsatelliten unmöglich. Mit einer Fläche von mehr als sieben Millionen Quadratkilometern nimmt das Amazonasbecken nämlich fast fünf Prozent der Landfläche der Erde ein, drei Viertel des Beckens sind mit Regenwald bewachsen. In einem so großen Gebiet, das zu weiten Teilen unzugänglich ist, gibt es keine schnelle Waldbrandüberwachung vom Boden oder von Flugzeugen aus.

So sind es vor allem unbemannte Erderkundungssatelliten, mit denen Wissenschaftler und Behörden das Auftreten und das Ausmaß von Waldbränden aus dem Orbit überwachen. Neben den zwei europäischen Sentinel-Satelliten kommen dafür die Nasa-Kunstmonde Aqua und Terra zum Einsatz. Aus ihren Messungen wird die Waldbrandaktivität in aller Welt in Datenbanken erfasst, die frei im Internet zugänglich sind. Angesichts all der Berichte über die Feuer in Brasilien und Bolivien ist es dabei überraschend, dass es zurzeit in Afrika südlich der Sahara viel mehr Waldbrände gibt als im Amazonasbecken."

Das ist Wasser auf meine Mühle: Erst informieren, dann reflektieren und verstehen, dann abwägen und anschließend vielleicht (!) reden oder schreiben! Und nicht einfach nachplappern, was Schulmädchen und Staatspräsidenten von sich geben. Selber essen macht fett und selber denken macht schlau! Aber eines ist anstrengender als das andere. Essen kann jeder!

Hier kommen Sie zum Artikel: QUELLE

Brasiliens Indios verkaufen ihre geschützten Wohngebiete an Ausländer

Klicken Sie in LINK und lesen Sie selbst! Für die, die kein Portugiesisch können und auf die manipulierten Nachrichten deutscher Medien angewiesen sind, eine kurze Zusammenfassung:

FUNAI erklärt Verkäufe von geschützten Indioländereien an Ausländer für null und nichtig

Mindestens 36 Verträge wurden mit ausländischen Unternehmen abgeschlossen (GLOBO NATUREZA 14.3.2012).

FUNAI heißt Fundação Nacional do Índio. Es ging damals u.a. um den Verkauf eines Schutzgebietes in Jacareacanga - PA durch den Stamm der Munduruku für 120 Mio. US$ an die irische Firma Celestial Green Ventures. Das Gelände ist 16 mal so groß wie die Stadt São Paulo, die über 20 Mio. Einwohner hat. Der Verkauf war Teil eines Kohlenstoff-Kreditgeschäftes.

BRASILIEN INVESTIERT WIEDER - WAS WOLLEN SIE IN BRASILIEN VERKAUFEN?


Wir vertreten etliche Firmen in Brasilien, die hier bereits erfolgreich Geschäfte machen. Sie können sich über diese Firmen auf den Webseiten www.eurolatina.biz, www.ams-nipponrika.com.br, www.bwg-online.de und www.inp-e.com informieren. Wenn Sie an einer Vertretung durch
interessiert sind, schreiben Sie mir bitte, welche Produkte Sie in Brasilien verkaufen möchten, meine E-Mailadresse ist naumann@eurolatina.biz. Mein Partner Holger Sax, der zur Zeit in Deutschland ist, besucht Sie gerne. Sie erreichen ihn unter sax@eurolatina.biz. In der zweiten Septemberhälfte werde ich ebenfalls in Deutschland und in Österreich sein, um Vorträge über Brasilien zu halten und Kunden zu besuchen. Das wäre eine Gelegenheit, Ihren Vertretungswunsch zu besprechen oder andere Möglichkeiten, in Brasilien Fuß zu fassen, z.B. über Firmengründung oder -beteiligung, Händlerbeauftragung oder Verkäuferüberlassung durch Eurolatina.

27 August 2019

Nestlé investiert - wie seit 98 Jahren - weiter in Brasilien

Die Landesregierung des Bundesstaates São Paulo sagte dazu heute :

Die Landesregierung hat am Mittwoch (21.8.2019) bestätigt, dass Nestlé in den nächsten drei Jahren in Sao Paulo Investitionen in Höhe von 1 Mrd. USD tätigen wird. Das multinationale Unternehmen investiert nicht nur in neue Produktionslinien in den Werken von Caçapava und Araçatuba, sondern wird auch mit InvestSP (Paulista-Agentur für Investitionsförderung und Wettbewerbsfähigkeit) zusammenarbeiten, um unter anderem die Ausbildung Jugendlicher und die Beschleunigung von Unternehmensgründungen (start ups) voranzutreiben.

„Es ist uns eine große Freude, eine weitere wichtige Investition in die Industrie in São Paulo zu bestätigen. Die Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen hat für unsere Regierung Priorität und wir arbeiten rund um die Uhr daran, dass die Wirtschaft in São Paulo weiterhin stark bleibt, um das Wachstum Brasiliens zu fördern “, sagte Gouverneur João Doria.

São Paulos Beziehung zu Nestlé ist fast hundert Jahre alt. Die erste Fabrik des Unternehmens in Brasilien wurde vor 98 Jahren in der Stadt Araras errichtet. Seit 2014 hat das multinationale Unternehmen in São Paulo Investitionen in Höhe von 2 Mrd. R$ getätigt und vier neue Fabriken in den Städten Ribeirão Preto, Caçapava (2) und Marília eröffnet. Nestlé verfügt derzeit über zehn Industrieanlagen und sechs Vertriebszentren in São Paulo, die 12.000 direkte und 100.000 indirekte Arbeitsplätze schaffen.

„Der Bundesstaat São Paulo hat in unserer Geschichte eine große Bedeutung. Hier befanden sich unsere erste Fabrik und unser Hauptsitz. Wir möchten diesen Weg des Erfolgs, des Wachstums und der Investitionstätigkeit fortsetzen “, sagte Marcelo Melchior, Präsident von Nestlé Brasil.

Quelle: Presseverlautbarung

SUAVITER IN MODO, FORTITER IN RE

Das schreibe ich den Führern dieser Welt ins Stammbuch, ob sie Bolsonaro, Trump oder Macron heißen. Frau Dr. Merkel macht nicht alles so, wie ich es gerne hätte, aber sie lebt nach diesem Wahlspruch. Es wäre schön, wenn der brasilianische Präsident sich auch dazu entschließen könnte und nicht auf jede Herausforderung mit absoluter Vorhersagbarkeit mit verbaler Gewalt reagieren würde. Manchmal ist ein Florett besser als ein Säbel und auf jeden Fall immer eleganter.

Brasilienvorträge von Karlheinz K. Naumann in Deutschland

24.9.2019

Gastgeber:
Weitmann & Konrad GmbH & Co. KG
Friedrich-List-Straße 20-24
D-70771 Leinfelden-Echterdingen

Veranstalter:
Hanns-Robert Mayer
Kontaktwerk GmbH
Am Oberen Berg 3, 70597 Stuttgart
Asien Desk: Königstr. 10c, 70173 Stuttgart
Fon  0711/516 02 64; Fax  0711/58 53 45 94
mayer@kontaktwerk.de
www.kontaktwerk.de; LinkedIn

26.9.2019

Gastgeber:
Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Anna-Schneider-Steig 22
D-50678 Köln

Veranstalter:
Holger Hey
hey projects KG
Lindenstraße 14 | 50674 Köln | Germany
tel.: +49 221 92428-275 | mobile: +49 173 5302007 | fax: +49 221 92428-018
e-mail: hey@hey-projects.de | skype: holger.hey | www.hey-projects.de
----------------------------------------------------------------------------------------------

Für weitere Informationen und Anmeldungen wenden Sie sich bitte direkt an den Veranstalter. Ich werde ausführlich über die Situation in Brasilien berichten und Ihnen Hinweise auf einen eventuellen Markteintritt oder, falls Sie schon in Brasilien tätig sind, auf die künftige Entwicklung geben.

Wenn Sie mir vorab Ihre Fragen schicken möchten, gehe ich gerne ausführlich auf diese im Einzelgespräch mit Ihnen oder während des Vortrages ein. Hier sind meine Kontaktdaten:



Holger Sax, meinen Partner in Deutschland, erreichen Sie unter sax@eurolatina.biz. Bitte nehmen  Sie mit ihm Kontakt auf, falls Sie an einem Besuch von uns in Ihrem Hause interessiert sind.

Steht Amazonien zum Verkauf?


Macron scheint dies anzustreben und seine Erwähnung einer Internationalisierung des brasilianischen Regenwaldes gießt Öl ins Feuer der aufgeheizten Gemüter Bolsonaros et al. Völlig verständlich aus brasilianischer Sicht und wahrscheinlich genau so von Macron beabsichtigt, denn Bolsonaro soll an den Rand gedrängt werden, um in der Versenkung zu verschwinden. Dass Macron den (meines Erachtens nach völlig unangebrachten) Vergleich der ersten Damen Frankreichs und Brasiliens nicht verdaut hat, ist ebenso verständlich - stellt sich jetzt die Frage, ob daraus eine Schraube ohne Ende konstruiert wird und die Eskalation gegenseitiger Schmähungen weitergeht. Aber gehen wir zurück ins Jahr 2005, als die VEJA das links gezeigte Titelbild benutzte:


KORRUPTION - AMAZONIEN ZUM VERKAUF
INHAFTIERTE ARBEITERPARTEILER AKZEPTIERTEN BESTECHUNGSGELDER VON HOLZFÄLLERN, DIE DEN WALD ZERSTÖRTEN

Wo blieb damals der Aufschrei der empörten Bürger dieser Welt und ihrer selbstgerechten Regierungen? 2005 wurde auch kein pekuniäres Angebot gemacht, die Waldbrände in Amazonien zu bekämpfen. Das geschah jetzt wahrscheinlich mit dem Hintergedanken, dass die brasilianische Regierung bei Annahme der internationalen Hilfsgelder in Höhe von umgerechnet 83 Mio. R$ (für die achtgrößte Volkswirtschaft der Erde sicher nicht so relevant, wie man sich das im Ausland vorstellt) praktisch eine Anzahlung auf den noch zu verhandelnden Kaufpreis akzeptieren würde. Hat die Welt nichts aus dem Krieg der USA gegen Mexiko gelernt? 

Lesen Sie dazu diesen Ausschnitt aus WIKIPEDIA

Der Mexikanisch-Amerikanische Krieg (englisch Mexican-American War; spanisch Intervención estadounidense en México oder Guerra Estados Unidos-México) zwischen Mexiko und den USA fand von 1846 bis 1848 statt. Er wurde maßgeblich vom amerikanischen Präsidenten James K. Polk vorangetrieben, der bestrebt war, das Staatsgebiet der USA nach Westen auszudehnen.

Den US-Truppen gelang es, eine Reihe von Schlachten im Norden Mexikos für sich zu entscheiden. Die Entscheidung fiel 1847 mit der eine Landung von US-Truppen bei Veracruz im März und der Besetzung von Mexiko-Stadt im September. Der Vertrag von Guadalupe Hidalgo vom 2. Februar 1848 brachte den Vereinigten Staaten große Gebietsgewinne und die Ausdehnung ihres Territoriums bis zum Pazifischen Ozean.
.
.
.
Die US-Regierung hatte bereits seit der Regierungszeit Agustín de Iturbides versucht, Kalifornien käuflich zu erwerben. Ein Ansinnen, das mehrmals von Mexiko abgelehnt wurde und die Beziehungen der beiden Staaten schwer belastete. Unter den Präsidenten John Quincy Adams und Andrew Jackson versuchten die USA zweimal vergeblich, den Mexikanern Texas abzukaufen. Als im Jahre 1836 die mehr als 35.000 in Texas lebenden US-Amerikaner ihre Unabhängigkeit von Mexiko erklärten und die Republik Texas ausriefen, reagierte die mexikanische Regierung mit Gewalt und versuchte, diesen Aufstand zu unterdrücken. Der Einsatz der Armee schlug fehl und Texas gewann seine Unabhängigkeit. Die südliche und westliche texanische Grenze zu Mexiko war in der Folgezeit allerdings umstritten
.
.
.
Lateinamerikaner sind sehr empfindlich, was ihren Nationalstolz angeht, den wir uns in Deutschland mühselig während der Fußballweltmeisterschaft in unserem Lande wieder haben antrainieren müssen.  Diese Notwendigkeit hat in Brasilien nie bestanden, weil es hier keine Besatzungsmacht gab, die den Brasilianern ihre Nationalität mies gemacht hat. Die Regierung benutzt häufig den Slogan "patria amada" und viele Firmen werben mit "orgulhoso de ser brasileiro". Ich warte noch auf den Tag, an dem Frau Dr. Merkel zum Schluß einer Rede sagt "Geliebtes Vaterland" und ein Unternehmen schreibt "Stolz darauf, deutsch zu sein." Wobei VW in Brasilien schon einen guten Anfang gemacht hat mit dem Werbespruch "Das Auto".

24 August 2019

Brasilianische Reaktion auf Macrons verbale Entgleisungen

Macron schafft es nicht, das Feuer in der Kathedrale von Notre-Dame mit einem Fluss an der Seite zu löschen...
...aber den Brand in Amazonien will er erledigen!

Geständnis eines Deutschen: "Ich habe in Brasilien einen Brand legen lassen!"

Macron würde jetzt wahrscheinlich rufen: "J'accuse!" Und Recht hat er, denn hier ist der Bildbeweis:
Diesen unbescholtenen Brasilianer habe ich, ein Deutscher, die Gastfreundschaft Brasiliens missbrauchend, angestiftet, trotz der Waldbrände im Amazonasgebiet teuren trinkbaren Alkohol mitten in São Paulo in einem geschlossenen Raum mit vielen unbeteiligten Zuschauern zu verbrennen. Das Schlimme daran ist, dass als unmittelbare Reaktion eine anwesende, mir völlig unbekannte Brasilianerin, zur Nachahmerin wurde und mein Verbrechen wiederholte, in dem sie den hier gezeigten Rodrigo, vulgo Le chef, bat, das Spektakel an ihrem Tisch zu wiederholen und dafür noch eine Geldprämie anbot. 

Ich kann Monsieur le président versichern, dass das Bild echt ist, denn ich habe es selbst aufgenommen. Monsieur hatte vorher die Chuzpe, o presidente in Abwesenheit Bolsonaros coram publico als Lügner zu bezeichnen, was in feinen diplomatischen Kreisen eigentlich verpönt ist. Und die Franzosen nehmen doch für sich in Anspruch, besonders feine Diplomaten zu sein. Dabei hatte er am 22.8. noch getwittert, dass die Lunge der Welt in Flammen stünde und ein Foto von 1989 gezeigt, welches einen Waldbrand in Rio Grande do Sul zeigt. Dabei irrt er gleich dreifach: Heute sind wir 30 Jahre weiter, die Entfernung zwischen Manaus und Porto Alegre beträgt rund 3.000 km und die Lunge der Welt sind die Ozeane. Wer ist also der Lügner? Oder ist er einfach nur uninformiert? In beiden Fällen sollte er zurücktreten. Und es gibt noch einen Grund für ihn, von seinem hohen Roß herabzusteigen. Nämlich sein plumper Erpressungsversuch: "Wenn die Brasilianer nicht ihr Feuer ausmachen, dann dürfen sie künftig auch kein Fleisch und Soja zollfrei an die EU liefern!" Und die französischen Bauern jubeln, jetzt hat ihr président es dem rechtsradikalen Faschisten aber so richtig gezeigt, abgekanzelt wie einen Schulbuben hat er ihn. 

Aber meine Schelte gilt nicht nur la grande nation. Ich spiele ungern die Rolle des Nestbeschmutzers, aber was in diesem Video, was vom ARD ausgestrahlt wurde, gezeigt wird, lässt mich als Deutschen schamrot werden. 
Und das ist ein Vertreter des Volkes der Dichter und Denker, der hier in EXTRA 3 auftritt? Niemals! Das ist keine Satire, sondern beleidigend und herabsetzend und zeigt tiefstes Unverständnis für fremde Kulturen und Regionen. 

23 August 2019

Heuchler aller Länder, vereinigt euch und löscht die Waldbrände in Brasilien!

Oder wie wir Berliner sagen:

Haut se Haut se
Haut se in de die Schnauze
Haut se Haut se
Haut se ins Jesicht
Haut se mit vajnichtem Sinn
immer in de Fresse rin

Gemeint ist dabei natürlich der Paria dieser Welt, Jair Bolsonaro. Und warum?

Vordergründig, weil er verantwortlich gemacht wird für die Waldbrände im Amazonasgebiet. Und die Bilder dazu sind erschreckend genug. Trotzdem stellen sich einige Fragen. Was machen zum Bespiel die Ministerpräsidenten (Gouverneure) der betroffenen Bundesstaaten?

Acre: Gladson Cameli (PP)
Amapá: Waldez Góes (PDT)
Amazonas: Wilson Lima (PSC)
Maranhão: Flávio Dino (PCdoB)
Mato Grosso: Mauro Mendes (DEM)
Pará: Helder Zahluth Barbalho (MDB)
Rondônia: Marcos Rocha (PSL)
Roraima: Antonio Denarium (PLS)
Tocantins: Mauro Carlesse (DEM)

Zunächst haben sie eine Erklärung abgegeben: „Der Amazonas-Block bedauert, dass die Position der brasilianischen Regierung die Aussetzung der Zuwendungen (Norwegens und Deutschlands) verursacht haben. Wir, die Gouverneure von Amazon Legal, sind bedingungslose Verteidiger des Amazon-Fonds “ heißt es in der Mitteilung des Gouverneurs von Amapá, Waldez Góes, Präsident des Interstate Consortium of Sustainable Development von Amazon Legal - einer Gruppe, die sich aus den Regierungen von Acre, Amapá, Amazonas, Maranhão, Mato Grosso, Pará, Rondônia, Roraima und Tocantins zusammensetzt.

Und hintergründig? Sehen wir uns jetzt die Fakten an. Wieviele Waldbrände gibt und gab es in der Region?

Ob das der französische Präsident weiß? Oder Frau Dr. Merkel, die als Naturwissenschaftlerin ja hoffentlich nur mit Fakten und nicht mit Meinungen arbeitet? Hoffnung besteht, siehe diese Schlagzeile aus der FAZ von heute:

An dieser Stelle danke ich Robson Medeiros für den Hinweis auf die gezeigten Graphiken.

Was sagt denn die Presse in Brasilien?
Tut mir Leid, falsches Datum, dieser Artikel ANZAHL DER BRANDHERDE WÄCHST 53% IN 5 JAHREN, SAGT INPE ist vom 11.8.2012, da war noch Dilma Präsidentin.

Wieder daneben gegriffen, dieser Artikel BRASILIEN REGISTRIERT REKORDANZAHL VON BRANDHERDEN AM JAHRESANFANG, SAGT INPE  ist vom 12.3.2015, also noch mal Dilma.

Wieder Pech gehabt, der Artikel BRASILIEN HATTE 70% MEHR BRANDHERDE IN 2014 ALS IM VORJAHR, ZEIGT INPE AN ist vom 17.10.2014, wieder Dilma.

Und wieder ist Bolsonaro außen vor und es trifft Temer. Der Artikel BRASILIEN BEENDET 2017 MIT EINER REKORDANZAHL VON BRANDHERDEN SEIT 1999 ist vom 18.12.2017 und führt aus, dass 272.000 Brandherde ausgemacht wurden, 46% mehr als im Vorjahr.

Jetzt wird es Zeit, darauf hinzuweisen, dass ich ein absoluter Gegner von kriminellen oder fahrlässigen Wald- und sonstigen Bränden bin. Aber wer Brasilien nicht kennt, sollte sich erstmal schlau machen, wie man legitim und mit den vorhandenen Mitteln in einem tropischen Land rodet. 

Und wer als Franzose von Umweltschutz redet, sollte sich daran erinnern, dass Frankreich von 1966 bis 1996 insgesamt 193 Nukleartests in seiner Kolonie (!) Französisch - Polynesien durchgeführt hat und die Bevölkerung von Tahiti einer Strahlenbelastung ausgesetzt hat, die 500mal stärker als die zugelassene Höchstbestrahlung war. Auf den Atollen von Mururoa und Fangataufa sollen heute noch 3.200 to radioaktives Material lagern.

Lesen Sie doch mal diesen Artikel über Umweltschutz à la Republique Française: Touristische Brachflächen in Französisch-Polynesien. Kleines Zitat aus dem Artikel: "Auch wenn die Vegetation in den feuchten Tropen rasch Raum zurückgewinnt, wird die Aufmerksamkeit des achtsamen Beobachters dadurch gefesselt, dass die stillgelegten touristischen Betriebe den öffentlichen Zugang zu beachtlichen Flächen versperren und besonders den Zugang zum Meer einschränken, was soziale Reibungen mit sich bringt, die weit über die Frage nach der touristischen Tragfähigkeit hinausgehen.

Meiner Meinung nach ist der Widerstand der französischen und deutschen Regierung vor allem auf den Einfluß der Agrarlobby dieser Länder und auf die Angst der CDU/CSU vor den Grünen zurückzuführen. Die augenblicklichen Waldbrände sind ein willkommener Anlass, gegen das Freihandelsabkommen Mercosul - EU zu polemisieren, weil man in Europa die starke und äußerst produktive Landwirtschaft Brasiliens fürchtet. Ich wage die Prognose, dass die Welt in der Zukunft Schlange stehen wird, um Nahrungsmittel aus Brasilien kaufen zu dürfen, wenn diese im eigenen Land knapp werden.

Was, wie gesagt, nicht heißen soll, dass die Waldbrände in Brasilien nicht bekämpft werden müssen. Ganz im Gegenteil! Aber ich erinnere mich genau, dass ich schon vor 20 Jahren auf einem Flug von São Paulo nach Corumbá mit meiner Frau nach Cuiabá umgeleitet wurde und wir erst nach vier Stunden Aufenthalt zum ursprünglichen Ziel fliegen konnten, weil dunkle Rauchwolken das Fliegen verhinderten. Und damals war Bolsonaro noch nicht Präsident. Der sich übrigens auch nach meiner Meinung sehr ungeschickt auf dem diplomatischen Parkett bewegt, daran will ich auch keinen Zweifel lassen. Sie kennen ja den Witz: "Mein Mann ist ein Geschickter", sagte die Frau des Botschafters. Ihr Gesprächspartner half ihr sprachlich: "Ihr Mann ist ein Gesandter, Gnädigste, aber kein geschickter."

Und wir sollten auch nicht vergessen, wenn schon Brasilien an den Pranger gestellt wird, dass gleichzeitig ein Gebiet von ca. 4.100 Quadratkilometern in Bolivien brennt. Das entspricht ungefähr einem Quadrat von 64 km x 64 km. Aber Bolivien hat ja einen sozialistischen Präsidenten, deshalb kommt das Land wohl in der veröffentlichen Meinung ungeschoren davon.

Zum Schluß die dringende Empfehlung an Regierende und Regierte, lest dieses Buch!

Auch lesenswert: ENTWALDUNG

Auszug aus obigem Wikepedia-Artikel: "Unter natürlichen Umständen wären Deutschlands Landflächen annähernd vollständig mit Wald bedeckt; heute ist der bewaldete Anteil auf etwa ein Drittel geschrumpft. Dies ist im Wesentlichen auf direkte menschliche Aktivitäten (v. a. Rodungen) zurückzuführen. ... Zeugen einer irreversiblen Entwaldung in Deutschland durch Übernutzung sind bis heute die Heideflächen Norddeutschlands."

Länderliste nach Waldfläche:


Brasilien hat also absolut 43 mal mehr Wald als Deutschland und relativ 1,8 mal so viel. 

20 August 2019

Die Wahrheit über Brasilien


19 August 2019

Norwegen erzieht Brasilien in Sachen Regenwald

40% der bisherigen Zuwendungen Norwegens gehen an NGOs, die hoffentlich wirklich am Regenwald und seiner Erhaltung interessiert sind. Das Interesse Norwegens an der Erhaltung der Wale ist nicht ganz so groß, siehe diesen Link (allerdings gibt es Hinweise darauf, dass der Film das Töten von Walen auf den Färöer zeigt, die zu Dänemark gehören). Und was das am Regenwald angeht, sollte man wissen, dass laut Felipe Fiamenghi
  • der sogenannte "Fundo Amazônia" während der Amtszeit Lulas geschaffen wurde, um Geld für den Schutz des Regenwaldes zu erhalten
  • 93,8% der Gelder aus Norwegen stammen
  • Norwegen Mehrheitsgesellschafter der Bergbaugesellschaft Hydro ist, die in Amazonien agiert und mehr als zweitausend Prozesse wegen Verletzung der Umweltschutzgesetzgebung am Hals haben soll
  • Hydro der brasilianischen Regierung mehr als 14 Mio. R$ unbezahlter Umweltstrafen schulde, u.a. wegen Auslaufens von Giftschlamm in Pará
Das Landnutzungsgesetz im Amazonasgebiet ist eines der restriktivsten der Welt. Während im Süden und Südosten ein Grundeigentümer 20% des einheimischen Waldes auf seinem Besitz erhalten muss, sind es im Norden 80%. Das heißt, von einem Grundstück von 100 Hektar sind nur 20 Hektar für seinen Eigentümer nutzbar. Die Entwaldung dieser 20 Hektar ist gesetzlich erlaubt.

Seit 519 Jahren - Brasilien wurde 1500 entdeckt/erobert/kolonisiert - seien nur 8% der ursprünglichen Vegetation verloren gegangen, ganz im Gegensatz zu Europa! Deshalb auch die Frage vieler Brasilianer, warum Norwegen sein Geld nicht für Wiederaufforstungsprojekte in Europa ausgibt.


Ich empfehle dringend den gutgläubigen Gutmenschen dieser Erde die Lektüre des Buches FACTFULNESS - WIE WIR LERNEN, DIE WELT SO ZU SEHEN, WIE SIE WIRKLICH IST. Die Autoren sind Hans Rosling, Anna Rosling Rönnlund und Ola Rosling. Erschienen ist es bei Ullstein.


Dieser Film zeigt ein ganz anderes Brasilien, nicht wiedererkennbar, wenn man die deutschen Medien und ihre Berichterstattung zum Vergleich heranzieht:


Und wer Portugiesisch versteht, sollte unbedingt hören, was Evaristo de Miranda, Chef der  EMPRAPA TERRITORIAL über das Thema zu sagen hat. Klicken in diesen LINK! Es lohnt sich wirklich. Er hat auch ein Buch darüber geschrieben, siehe Foto links.
Oder sehen Sie sich einen Film über São Paulo an, der diese Stadt nicht heruntermacht, sondern die einzigartige Stellung unter den Metropolen Südamerikas hervorhebt! Klicken Sie in diesen Link, Sie werden es nicht bereuen, mehr über die größte Stadt Südamerikas zu erfahren.

10 August 2019

Der Buhmann der Nation

Diesen Titel kann Bolsonaro wohl in Anspruch nehmen, aber welcher Nation? Der deutschen Nation natürlich! Die FAZ hat ihren Anteil daran, ihre Journalisten sind sich nur noch nicht einig, ob der brasilianische Präsident rechtspopulistisch oder ultrarechts ist:



Die zitierte massive Beschleunigung der Regenwaldzerstörung unter Bolsonaro wird propagiert, ohne die Fakten näher zu untersuchen. Das tut aber ein Biologe in einem Artikel von heute im O ESTADO DE SÃO PAULO:


Und er zeigt zwei Tabellen, die ein differenziertes Bild zeigen, denn in den ersten 5 bzw. 4 Monaten der Amtszeit Bolsonaros ist die Abholzung zurückgegangen:



Wer Portugiesisch versteht, sollte den Artikel von Fernando Reinach lesen und mit den reißerischen Artikeln der FAZ vergleichen. Und man mag Bolsonaro mögen oder nicht, er hat völlig recht, wenn er sagt, dass (nicht nur) die Europäer ihre Umweltsysteme aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Was macht denn Deutschland zum Beispiel gegen das Waldsterben in meinem Heimatland? Und ist dieses "an den Pranger stellen" nicht auch darauf zurückzuführen, dass die Grünen als Partei in Deutschland schon zweitstärkste Kraft sind und vielleicht bald auch die CDU/CSU überholen werden? Und dass die europäische Agrarlobby Brasiliens Landwirtschaft fürchtet wie der Teufel das Weihwasser, vor allem nach der Aussicht, dass das Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem Mercosul ratifiziert wird? Und dass interessierte Kräfte verhindern wollen, dass Brasilien die Bodenschätze des Amazonasgebietes nutzt?

Das schreiben Brasilianer im Internet zum Thema Amazonas:

BOLSONARO TÁ DE     👁       👀👁👀👁👀👁👀👁👀👁  💣💣💣💣💣💣💣💣💣💣

👍VOCÊ certamente sabe que a maior reserva de petróleo do mundo é da Venezuela, certo!?
Porém,  você sabia que o maior poço de petróleo da Venezuela, o Santa Elena, fica na fronteira com o Brasil, no Estado de Roraima?
Pois é!!! Isso mesmo !!!
Mas, provavelmente, você não sabia que a parte da Venezuela representa apenas .....30% dessa bacia de petróleo e .....
os 70% está onde!?
No Brasil !!!🇧🇷🇧🇷🇧🇷

Entende agora o porquê de Bolsonaro dizer que Roraima deveria ser o estado mais rico do Brasil?!?!

Outra curiosidade:
A maior bacia de gás do mundo está em Moçambique, com 80 TF e a segunda maior do mundo está no Brasil, precisamente no estado do Paraná, fronteira com o Paraguai, com 70 TF. Essa bacia representa o fornecimento de gás para todos os países da Europa por 100 anos!!!
Mas, estranhamente, em 2012, Dilma decretou área de proteção ambiental toda a área do Paraná.

😳Caiu a ficha agora?

Entenda agora o porquê do BNDES ter financiado a construção do Porto de Mariel em Cuba.

O nióbio é transportado ilegalmente para a Venezuela, depois, via Cuba, chega à China e Rússia. Simples assim.
Agora dá para compreender o porquê  de o PT ter transformado o local em uma reserva indígena???😡

Complementando, vamos refletir:

POR QUE NÃO HÁ  TANTAS ONGs ESTRAGEIRAS NO NORDESTE SECO COMO HÁ  NA AMAZÔNIA?

Você consegue entender isso?

Vítimas da seca!
Quantos? 10 milhões.
Sujeitos à fome?   Sim.
Passam sede?       Sim.
Subnutrição?        Sim.

ONGs estrangeiras ajudando: NENHUMA😡

Índios da Amazônia.
Quantos?        230 mil
Sujeitos à fome?   Não
Passam sede?       Não
Subnutrição?        Não
ONGs estrangeiras ajudando: 350 😱

Provável explicação:
A Amazônia tem ouro, nióbio, petróleo, as maiores jazidas de manganês e ferro do mundo, diamante, esmeraldas, rubis, cobre, zinco, prata, a maior biodiversidade do planeta (o que pode gerar grandes lucros aos laboratórios estrangeiros), madeira nobre e outras inúmeras riquezas que somam 14 trilhões de dólares.

O nordeste não tem tanta riqueza mineral, por isso lá não há ONGs estrangeiras ajudando os necessitados e famintos.

🤔Tente entender:
Há mais ONGs estrangeiras, indigenistas e ambientalistas na Amazônia brasileira do que em todo o continente africano, que sofre com a fome, a sede, as guerras civis, as epidemias de AIDS e Ebola, os massacres e as minas terrestres !!!!

Agora, uma pergunta:

🙄Você não acha isso, no mínimo, muito suspeito?
É uma reflexão interessante ou não é?

👍Que tal repassar para que outros brasileiros saibam ?!

🇧🇷Brasil acima de tudo.
 🙌🙌🙌🙌👏👏👏👏


07 August 2019

Marktforschung in Brasilien

Sind Sie auf der Suche nach zuverlässigen Informationen? Wenn ja, klicken Sie in LINK! Jetzt brauchen Sie mich nur noch anzusprechen!
Wenn Sie einen Vertriebspartner in Brasilien suchen, füllen Sie den Fragebogen oben aus und schicken Sie ihn mir dann. Wir sagen Ihnen, was wir für Sie tun können! Wir beraten nicht (nur), wir machen!


Mut zur Lücke oder wie man durch Weglassen seinen Unmut ausdrückt

Ich will nicht vertiefen, warum der Chef des INPE von Bolsonaro entlassen wurde, aber die Überschrift dieses Artikels, die stellvertretend für viele andere steht, schlägt dem Fass den Boden aus:


LINK zum Artikel
NACH DER ENTLASSUNG DES PHYSIKERS ERNENNT DER MINISTER EINEN MILITÄR ALS ÜBERGANGSDIREKTOR DES INPE  schreibt Luciana Amaral von UOL als Überschrift und erklärt erst unten im Artikel die sonstigen Qualifikationen des Militärs. Dieser, Damião, hat einen Abschluss in Luftfahrtwissenschaften von der Air Force Academy, einen MBA in Unternehmensführung vom ITA (Technological Institute of Aeronautics), einen Master in Fernerkundung von INPE und einen Doktortitel in nachhaltiger Entwicklung von der UnB (Universität von Brasilien).

Hätte man das nicht schon in der Überschrift durchklingen lassen können? Aber die Autorin kennt wahrscheinlich auch nicht das Leitmotiv SEMPER FIDELIS des United States Marine Corps. Dann wüsste sie nämlich, warum der Vorgänger Damiãos entlassen wurde und hätte eventuell eine andere Schlagzeile gewählt.

Schlechtes aus Brasilien

Jetzt erwarten Sie sicher Kritik an der Regierung Bolsonaro?! Falsch, ich bin als Vertreter des Volkes der Dichter und Denker mehr besorgt um Goethe, der sich wahrscheinlich gerade im Grab umdreht. Anlass dazu ist die Veranstaltung O CU É LINDO im Goethe-Institut in Salvador, der Haupstadt Bahias. Diese Veranstaltung, auf Deutsch DAS ARSCHLOCH IST SCHÖN, wird vom Kultusministerium des Bundeslandes, welches vom Ministerpräsidenten Rui Costa, Mitglied der Arbeiterpartei PT Lulas, "regiert" wird, finanziell mit 131.000 R$ unterstützt.


Die Fotos der Ausstellung zeige ich Ihnen lieber nicht. Wer wissen will, was der "Künstler" dort darbietet, kann sich ja auf einen Spiegel setzen. Armes Deutschland, welches vom Goetheinstitut so schlecht repräsentiert wird. Aber das hat wohl Tradition, siehe z.B. den Artikel WIE WIR LERNTEN, UNS ÜBER SCHEISSE ZU EMPÖREN.

Aber ich bin ja lernfähig. Wenn das das Thema der Zukunft ist, sollten wir das Institut REICHSRITTER GÖTZ VON BERLICHINGEN - DER MANN MIT DER EISERNEN ZUNGE kreieren, Lula zu seinem Präsidenten ernennen und alles Weitere der PT überlassen. Die hat Brasilien schon einmal in die Scheiße hineingeritten und ist deshalb mit diesem Befähigungsnachweis prädestiniert für eine solche Aufgabe. Und Herrn Goethe bitte ich um Entschuldigung für meine rüden Worte.

06 August 2019

Gutes aus Brasilien

liest man selten, wenn man politisch korrekte Medien zur Information benutzt. Aber wie "politisch korrekt" vermuten läßt, ist das "politisch Korrekte" eben nur politisch korrekt, aber unter dem Gesichtspunkt der Logik betrachtet schlichtweg falsch. Wäre dem nicht so, könnte man ja gleich "korrekt" sagen und der Zusatz "politisch" wäre überflüssig. "Politisch korrekt" ist schlicht das Gegenteil vom Richtigen, welches man aber nicht sagen darf, weil es gegen die herrschenden Regeln verstößt. Und welche Regeln dies sind, bestimmt ... ja, wer bestimmt diese eigentlich? Die Linke? Die Medien? Künstler und Intellektuelle?

Ich weiß es nicht und brauche es auch nicht zu wissen. Mir reicht meine Logik als Ingenieur. Und das Volk der Dichter und Denker, dem ich angehöre, hat mit Nietzsche, Kant, Leibniz, Schopenhauer, ja, selbst Marx und Engels, Philosophen hervorgebracht, die sagten und schrieben, was sie dachten und nicht wie die Katze um den heißen Brei herumschlichen, wenn es um die Wahrheit und die Realität ging. Wobei es eine absolute Wahrheit manchmal nicht gibt oder sie von uns nicht immer erkennbar ist. Aber selbst dann haben diese Philosophen ihre Meinung geäußert ohne Rücksicht auf Empfindlichkeiten, seien es solche von Mehr- oder Minderheiten.

Präsident Bolsonaro ist sicher kein Dichter und Denker, wie man sich die Deutschen vor hundert und mehr Jahren vorstellte. Aber er hält nicht mit seiner Meinung zurück, auch wenn er dabei aneckt und sich auch schon mal widersprochen hat. Aber selbst Adenauer soll, als er darauf hingewiesen wurde, dass er früher zu einem bestimmten Punkt eine gegensätzliche Meinung vertreten hatte, gesagt haben, dass ihn keiner daran hindern könne, klüger zu werden.

Eine gute Nachricht, die allgemein kritisiert wird, ist die, dass aufgrund eines Präsidialerlasses Unternehmen, die bisher ihren Jahresabschluss im Bundesanzeiger und einer großen überregionalen Tageszeitung in Papierform veröffentlichen mussten, dies künftig im Internet machen können. Damit entgehen den Tageszeitungen künftig große Einnahmen, nehmen doch diese Bilanzen oft viele Seiten in Anspruch, was natürlich nicht gerne gesehen wird und deshalb von den Zeitungen als Rache auf ihre Kritik an Bolsonaro dargestellt wird.

Eine zweite gute Nachricht ist die, dass der Präsident die Post privatisieren will. Und wenn Sie künftig mehr Gutes über ein sich wandelndes Brasilien lesen wollen, besuchen Sie diesen Blog und lassen Sie sich positiv überraschen! Und wundern Sie sich nicht, wenn meine Meinung auch nicht politisch korrekt ist, sondern schlichtweg korrekt, meinem Verständnis nach natürlich. Diese Einschränkung will ich gerne hinnehmen.

01 August 2019

Berechtigte Warnung oder Landwirtschaftslobby plus "Sozialisten aller Länder, vereinigt euch!"?


Wenn ich solche sensationshaschende Titelbilder sehe, frage ich mich, was dahinter steckt. Ist es der Wunsch, Präsident Bolsonaro zu schwächen und ihn durch einen linken Regierungschef abzulösen? Oder ist es der Druck der Agrarlobby, die bereits direkt nach Unterzeichung des Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem Mercosul in Tokyo zu lamentieren begonnen hat? Wie übrigens auch die brasilianischen Maschinen- und Anlagenbauer? Jeder fürchtet eben, dass der Konkurrent auf der anderen Atlantikseite wettbewerbsfähiger ist - nicht zu unrecht!

Am 29.6.19 habe ich im Rundbrief BRASILIEN AKTUELL dies geschrieben:

Die Wahrheit über den Umweltschutz
Selbst die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland heuchelt mit und kündigte an, in Osaka klare Worte mit Bolsonaro zu sprechen

Auf meinen Reisen in Brasilien und in Deutschland werde ich immer wieder von meinen deutschen Geschäftspartnern auf die Abholzung des Regenwaldes und die Unterstützung Bolsonaros bei der unverantwortlichen Zerstörung der Umwelt angesprochen. Bis jetzt hat nicht einer dieser Kritiker den Regenwald je gesehen, aber jeder kennt sich trotzdem bestens aus, denn es stand ja in der Zeitung und im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen (ARD, ZDF, DW) konnte man es auch sehen, Brasilien ist ein Umweltsünder par excellence und der brasilianische Präsident eine Unperson. 

Plínio Nastari, Präsident der Agroberatung Datagro und Vertreter der Zivilgesellschaft im Nationalen Rat für Energiepolitik (CNPE) hat in einem offenem Brief mit der Überschrift „Entschuldigung, Frau Merkel“ im O ESTADO DE SÃO PAULO von heute auf ihre Heuchelei geantwortet. Die folgenden Informationen habe ich seiner Stellungnahme entnommen:

Brasilien schützt seine ursprüngliche Flora auf 66,3% seiner Fläche und nutzt nur 9% seiner Fläche für Felder und angepflanzte Wälder. 20,5% der Fläche privater ländlicher Immobilien, 13,1% der Fläche der Schutzgebiete und 13,8% der Reservate der Urbevölkerung Brasiliens sind von ursprünglicher einheimischer Vegetation bedeckt, dafür erhält kein Landwirt irgendeine Entschädigung. In der EU macht dagegen die ursprüngliche Vegetation 0,3% der Gesamtfläche aus! 
44% der Energiematrix Brasiliens bestehen aus erneuerbaren Energien, das Zuckerrohr liefert mit 17% den zweitgrößten Primärenergieanteil nach Erdöl und seinen Derivaten. Im ersten Vierteljahr 2019 hat der Bioalkohol pur oder mit Benzin vermischt 45,6% des Benzinverbrauches ersetzt. Seit 1976, als Bioalkohol erstmalig als Kraftstoff verwendet wurde, wurden bereits 477 Mrd. Liter Benzin (oder 3 Mrd. Barrels) ersetzt und dadurch 506 Mrd. US$ eingespart. Nicht wenig für ein Land mit 12,6 Mrd. Barrels Erdölreserven und Währungsreserven von 383 Mrd. US$. Der Bioalkohol hat in Brasilien auch die krebserregenden Aromate im Benzin ersetzt und die Emission von Kohlenmonoxid, Formaldehyd und flüchtigen organischen Stoffen, die fotochemischen Smog erzeugen, reduziert. Außerdem deckt Brasilien bereits 10% seines Dieselbedarfes mit Biodiesel und wird diesen Anteil bis 2023 auf 15% erhöhen. Deshalb und weil São Paulo die Autonutzung einschränkt (rodízio), ist hier die Luftverschmutzung nicht so hoch wie in Peking, Neu Delhi oder in Mexikostadt.

Ich hoffe, dass diese Zeilen zur Versachlichung beitragen. Brasilien scheint der underdog der Welt zu sein, alle anderen Länder mit Regenwäldern, die diese in einigen Fällen fast völlig abgeholzt haben, sind nie so hart angegangen worden wie Brasilien. Und selbst die größten Umweltverschmutzer werden von der internationalen Presse besser behandelt als meine Wahlheimat.