Tolle Aussage, von keiner Sachkenntnis getrübt, muss in's Reich der Fabeln verbannt werden! Warum? Weil
- die 65 % zwar als Faustwert stimmen, aber nur als Zuschlag auf den C+F - Wert von nach Brasilien exportierten Gütern, um zu den landed cost zu kommen
- dieser Zuschlag sich hauptsächlich zusammensetzt aus II = Imposto de Importação (Zoll), IPI = Imposto sobre Produtos Industrializados (Industrialisierungssteuer), ICMS = Imposto sobre Circulação de Mercadorias e Serviços (Waren- und Dienstleistungsumlaufsteuer), PIS/Cofins = Programa da Integração Social / Contribuição para o Financiamento do Seguro Social; dazu kommen noch AFRMM = Adicional ao Frete para Renovação da Marinha Mercante (Abgabe zur Modernisierung der Handelsmarine im Amazonasgebiet, beträgt 25 % der Seefracht des importierten Gutes und kommt nur Firmen, die Erdöl oder Derivate befördern, zugute), dann die Vergütung des despachanten (Zolldeklarant) und etwaige Lagerkosten und - jetzt kommt die große Überraschung - in Brasilien hergestellte Ware auch IPI, ICMS und PIS/Cofins bezahlt
- damit der Unterschied bei gleichem Werksabgabepreis zusammenschmilzt und wegen der durchweg wesentlich höheren Produktivität in Deutschland der Lohnkostenvorteil Brasiliens keine (grosse) Rolle spielen sollte
Deutschland hat übrigens 2011 für 11,166 Mrd. € Waren nach Brasilien exportiert, im Vorjahr betrug der Wert 10,401 Mrd. €. Also kann man nach Brasilien exportieren!
In Brasilien braucht man keine portugiesischen Vertriebsunterlagen, englische oder spanische reichen!
Sehr gewagt, diese Aussage! Wer so denkt, beherzigt nicht die alte Weisheit, dass die beste Sprache für einen Verkäufer die des Kunden ist. Und wer das Geld für eine Übersetzung seiner Unterlagen nicht hat, sollte zuhause bleiben, denn ohne Investition kann man keine neuen Märkte erschliessen. Also sollten Sie in brasilianische Vertriebsunterlagen investieren - nicht in portugiesische, wenn sie dabei an Portugal denken. Gucken Sie mal in den Anhang meines Buches WIRTSCHAFTSBOOM AM ZUCKERHUT und lernen die Unterschiede beider Sprachen kennen. Dazu kommt, dass viele Brasilianer kein Englisch sprechen und Spanisch zwar einigermaßen verstehen, aber durchaus bemerken, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, in Argentinien mit der Landessprache zu glänzen, aber eben nicht in Brasilien. Wer seinen brasilianischen Kunden portugiesische, d.h. brasilianische, Unterlagen vorlegt, erobert ihre Herzen!
Brasilien ist ein Niedriglohnland und demnach billig!
Das hat in den Pionierjahren der Autoindustrie gestimmt, aber die Zeiten haben sich geändert. Die Einkommen sind gestiegen und viele Dinge sind in Brasilien einfach Ende 2012 doppelt so teuer wie in Deutschland. Das fängt mit importierten Autos an und hört mit Kameras und Computern auf. Hotels in São Paulo und Rio sind für einen Urlauber schon viel zu teuer - an der Copacabana kostet im Sofitel das einfachste Zimmer 2.500 R$ bzw. mit z.Z. 1 € = 2,70 R$ immerhin 926 €. Selbst mit 50 % Rabatt, der möglich ist, immer noch unerschwinglich für Otto Normalverbraucher. Aber auch das Hyatt in São Paulo mit 1.700 R$ für das billigste Zimmer kostet eben 630 € die Nacht! Ich selbst erlebte heute am 3.12.12 eine Überraschung, als ich froh war, dass ich von der Lufthansa für viele viele Meilen ein - wie ich dachte - kostenloses Businessklasseticket nach Deutschland und zurück erhielt. Wissen Sie, wie hoch die Flughafengebühr und der Treibstoffzuschlag sind? 164,33 US$ + 370,00 US$, zusammen 534,33 US$! Der Mindestlohn soll übrigens nächstes Jahr gerechterweise auf über 700 R$ steigen und dann vielleicht 260 € betragen. Wer davon im Monat auskommen muss, hat ganz andere Sorgen als die Treibstoffgebühr der Luftlinien. Wer in Brasilien lebt, braucht mehr Geld als in Deutschland für einen vergleichbaren Lebensstandard!
In Brasilien braucht man keine portugiesischen Vertriebsunterlagen, englische oder spanische reichen!
Sehr gewagt, diese Aussage! Wer so denkt, beherzigt nicht die alte Weisheit, dass die beste Sprache für einen Verkäufer die des Kunden ist. Und wer das Geld für eine Übersetzung seiner Unterlagen nicht hat, sollte zuhause bleiben, denn ohne Investition kann man keine neuen Märkte erschliessen. Also sollten Sie in brasilianische Vertriebsunterlagen investieren - nicht in portugiesische, wenn sie dabei an Portugal denken. Gucken Sie mal in den Anhang meines Buches WIRTSCHAFTSBOOM AM ZUCKERHUT und lernen die Unterschiede beider Sprachen kennen. Dazu kommt, dass viele Brasilianer kein Englisch sprechen und Spanisch zwar einigermaßen verstehen, aber durchaus bemerken, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, in Argentinien mit der Landessprache zu glänzen, aber eben nicht in Brasilien. Wer seinen brasilianischen Kunden portugiesische, d.h. brasilianische, Unterlagen vorlegt, erobert ihre Herzen!
Brasilien ist ein Niedriglohnland und demnach billig!
Das hat in den Pionierjahren der Autoindustrie gestimmt, aber die Zeiten haben sich geändert. Die Einkommen sind gestiegen und viele Dinge sind in Brasilien einfach Ende 2012 doppelt so teuer wie in Deutschland. Das fängt mit importierten Autos an und hört mit Kameras und Computern auf. Hotels in São Paulo und Rio sind für einen Urlauber schon viel zu teuer - an der Copacabana kostet im Sofitel das einfachste Zimmer 2.500 R$ bzw. mit z.Z. 1 € = 2,70 R$ immerhin 926 €. Selbst mit 50 % Rabatt, der möglich ist, immer noch unerschwinglich für Otto Normalverbraucher. Aber auch das Hyatt in São Paulo mit 1.700 R$ für das billigste Zimmer kostet eben 630 € die Nacht! Ich selbst erlebte heute am 3.12.12 eine Überraschung, als ich froh war, dass ich von der Lufthansa für viele viele Meilen ein - wie ich dachte - kostenloses Businessklasseticket nach Deutschland und zurück erhielt. Wissen Sie, wie hoch die Flughafengebühr und der Treibstoffzuschlag sind? 164,33 US$ + 370,00 US$, zusammen 534,33 US$! Der Mindestlohn soll übrigens nächstes Jahr gerechterweise auf über 700 R$ steigen und dann vielleicht 260 € betragen. Wer davon im Monat auskommen muss, hat ganz andere Sorgen als die Treibstoffgebühr der Luftlinien. Wer in Brasilien lebt, braucht mehr Geld als in Deutschland für einen vergleichbaren Lebensstandard!