27 Juni 2009

Nostalgie

Als ich im November 1978 meinen ersten Schritt in Brasilien machte, fuhren 900.000 Fahrzeuge in der Hauptverkehrszeit auf den Straßen São Paulos. Heute sind es 3.500.000, die Verkehrsstaus verursachen, die - wenn es besonders schlimm ist - aneinandergereiht fast 300 km lang sind. Deshalb brauchte ich vorgestern auch für den Weg vom Flughafen Guarulhos zu mir nach Hause über zwei Stunden und das für 65 km und morgens um 6:00! Da kommt die Nachricht, dass die Ringautobahn - Rodoanél genannt - um São Paulo herum, die sieben der zehn Autobahnen, die die Metropole mit dem Rest Brasiliens verbinden, anbinden wird, vorzeitig fertig sein wird, wie gerufen. Und das trotz der Widerstände der Bundesregierung und der radikalen Naturschützer, die es aus durchsichtigen Gründen verstanden haben, den Bau der Ringautobahn um Jahrzehnte zu verzögern. Ab 2014 brauche ich mich also nicht mehr nostalgisch nach den alten Zeiten zu sehnen, denn dann ist der Kreis geschlossen und keine LKWs, die, aus dem Landesinneren kommend, zum Hafen von Santos oder den ungekehrten Weg nehmen müssen, brauchen sich mehr durch die Stadt São Paulo zu quälen und mir und meinen Mitbewohnern das Leben schwer zu machen. Und wir sprechen hier u.a. von täglich 301.000 Fahrzeugen weniger auf der Marginal Pinheiros und 85.000 weniger auf der Avenida dos Bandeirantes!

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