22 August 2009

Brasilianische Flugzeugpassagiere profitieren von fallenden Preisen

Und honorieren die in den letzten 10 Jahre um 23 % gefallende Preise mit einem erhöhten Passagieraufkommen. 1998 gab es im Binnenflugverkehr "nur" 16,5 Millionen Flugpassagiere, aber 2008 bereits 50 Millionen! Und im internationalen Bereich stieg die Zahl von 7,9 auf 13,8 Millionen. Und das, obwohl es nur zwei grosse Fluglinien in Brasilien gibt, nämlich TAM und GOL. Seitdem die VARIG ausgeschieden ist, herrscht auch echter Wettbwerb, der Markt ist nicht mehr zum Nutzen einer einzigen (erfolglosen) Gesellschaft geschützt und die Richtigkeit des Sprichwortes "Wettbewerb belebt das Geschäft" sieht man daran, dass der Durchschnittswert der Flugstunden pro Maschine um 87 % anstieg und die Passagierkilometer sogar um 479 %. Das bedeutet ein Umsatzwachstum von 371 % von 1998 auf 2008.

TAM, GOL und die von ihr gekaufte VARIG besetzen 80 % des Marktes für brasilianische Inlandsflüge. VARIG, der frühere Monopolist, hatte durch diese privilegierte Position die Wettbewerbsfähigkeit komplett verloren und ist heute bedeutunglos.

Die Marktentwicklung in Brasilien hat eine glänzende Zukunft, denn wenn man heute die Anzahl der Flugpassagiere pro Jahr durch die Anzahl aller Brasilianer dividiert, kommt man auf 0,25 - in den USA betrug dieses Verhältnis in den fünfziger Jahren 0,22. Deshalb glauben Experten an eine Verdreifachung des Passagieraufkommens in den nächsten 15 Jahren. Das Wachstumspotential wird mit 9 % jährlich bis 2025 angenommen, das wären 2,5 mal mehr als das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes im selben Zeitraum, welches auf 3,5 % jährlich geschätzt wird. Trotzdem gibt es deutsche Flughafenausrüster, die z.B. Kommunikationssysteme für Flughäfen bauen, die immer noch nicht aufgewacht sind und ihre Chancen verschlafen. Solchen Firmen biete ich übrigens über meine EUROLATINA eine besondere Dienstleistung an: Permanente Marktbeobachtung mit vierteljähriger Berichterstattung und "Sondermeldungen", wenn sich Aussergewöhnliches tut.

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