29 Juli 2011

"Der" Brasilianer isst viel und falsch, sagt das IBGE

Und das hiesige statistische Bundesamt muss es ja wissen, denn es hat dazu eine Umfrage gemacht. Danach essen nur 16 % der Brasilianer regelmäßig Salat und nur 10 % nehmen täglich Obst und Gemüse zu sich. Aber 73 % essen jeden Tag im Mittel 183 g Bohnen und 84 % im Mittel 160 g Reis. 63 g Rinderfleisch werden zudem täglich von jedem Durchschnittsbrasilianer verzehrt. Dazu trinkt er 95 ml Erfrischungsgetränke und 145 ml Fruchtsäfte täglich, 79 % der Brasilianer nimmt dazu noch 215 ml Kaffee zu sich. 83 % essen mindestens ein Brötchen täglich, aber das gute Graubrot fällt mit weniger als einem Gramm täglich unter den Tisch. Über 20 % der Kalorien werden dem Körper des Durchschnittsbrasilianers per Süßigkeiten zugeführt, entsprechend sieht dieser auch aus - der Körper. Aber 16 % der Bevölkerung isst täglich 19 g von einer Banane. Hoffentlich gibt es keinen Streit beim Aufteilen der vielen Bananen.

Wussten Sie schon, dass

  • man in São Paulo mit Ausnahme der Stadtautobahnen bald nur noch 60 km / h fahren darf anstatt jetzt manchmal noch 70 und vor einiger Zeit sogar 80, weil es zuviel Unfälle gibt?
  • im Mittel täglich 5.700 Fahrzeughalter bestraft werden, weil ihre Fahrzeuge zu verbotener Zeit im erweiterten Zentrum São Paulos fuhren?
  • im ganzen Jahr 2010 aber nur 1.009 Autofahrer bestraft wurden, die Fussgängern nicht die Priorität einräumten?
  • im selben Jahr 630 Fussgänger bei Verkehrsunfällen in der Stadt starben?
  • 150.500 LKW-Fahrer in ca. einem Jahr bestraft wurden, die sich nicht an das Fahrverbot auf den Marginais Pinheiro und Tietê sowie auf der Avenida Bandeirantes, Jornalista Roberto Marino und Afonso D'Escragnole hielten?
  • dieses Fahrverbot auf den genannten Strassen seit dem 2.9.2010 zwischen 5 und 21 Uhr von Montag bis Freitag und von 10 bis 14 Uhr am Sonnabend gilt?

Schlagzeilen über Brasilien

"Was wissen wir schon von Brasilien"



27 Juli 2011

Ohne Kriminalität, geht das?

Natürlich, ziehen Sie um, z.B. in die Region von São José do Rio Preto im Norden des Bundesstaates São Paulo, dort wurde im ersten Halbjahr 2011 in 99 von 139 Gemeinden niemand ermordet und in 52 niemand beraubt. Insgesamt leben 8,8 % der Einwohner des Bundesstaates São Paulo in Gegenden ohne Mordfälle, immerhin 3,6 Mio. Einwohner. Es geht also auch ohne Schwerkriminalität, wenn die Lebensumstände es erlauben. Leider hat bisher niemand diese soweit erforscht, dass eine fundierte Aussage über die Gründe der fehlenden Kriminalität möglich wäre.

Kriminalitätskarte der Stadt São Paulo

Interaktive Originalkarte

Wussten Sie schon, dass

  • 46,6 Millionen Einwohner Brasiliens eine Krankenversicherung haben?
  • 70 % des Krankenversicherungsmarktes auf Firmensammelpolicen entfallen?
  • die Schwangerschaftsfälle bei Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren im Bundesstaat São Paulo in 11 Jahren um 37,8 % zurückgegangen sind?
  • 1998 im Bundesstaat São Paulo 143.490 Heranwachsende schwanger wurden, 2009 aber nur noch 89.176?
  • alle 22,2 Millionen Fahrzeuge (Pkw, Lkw, Bus) des Bundesstaates São Paulo 2012 zur Vermeidung von Fälschungen und Nichtbezahlung von Steuern und Gebühren das Nummerschild tauschen müssen gegen ein reflektierendes, welches einfacher automatisch gelesen werden kann und dass diese Aktion ca. 1,6 Mrd. R$ kosten wird?
  • 27 der 69 grösseren Städte des Bundesstaates São Paulo über 10 Morde pro 100.000 Einwohner verzeichnen?
  • das Künstlerdorf Embu das Artes die Liste mit 22,48 Morden pro 100.000 Einwohner anführt und São Caetano do Sul mit 1,34 Morden pro 100.000 Einwohner das Schlusslicht ist, getreu dem Spruch, dass die Letzten die Ersten sein werden?
  • jeder Einwohner Brasiliens statistisch gesehen 1,116 Mobiltelefone hat, was für beidohriges simultanes Telefonieren auf zwei Linien aber noch nicht ausreicht?
  • Ende des ersten Halbjahres 2011 in Brasilien insgesamt 217,3 Millionen Mobiltelefone angemeldet waren, was die Richtigkeit der Privatisierung des Telekommunikationssektors beweist und die ideologischen Verirrungen des Privatisierungsgegners Lulas ad absurdum führt?

26 Juli 2011

Projektassistentin für Eurolatina gesucht!

Ich suche eine Assistentin für mich, die selbständig Markteintrittsprojekte betreut und während meiner vielen Reisen den Kontakt zu unseren ausländischen Kunden hält. Zu ihren Aufgaben gehört Recherchearbeit, Reiseplanung, Hotel- und Flugbuchung, Messedienst, Terminabsprachen, Projektablage, Überwachung der Erledigung von Aufgaben und Projektcontrolling. Korrespondenzsicheres Deutsch und einwandfreies Portugiesisch sowie Projektmanagementkenntnisse sind unerlässlich. Bewerbungen an Karlheinz K. Naumann mit Gehaltswunsch per E-Mail kkn@eurolatinainternational.com.br.

21 Juli 2011

Wussten Sie schon, dass

  • die Stadt São Paulo über 1.345 Omnibuslinien und 15.033 Omnibusse verfügt, was für den öffentlichen Nahverkehr nicht ausreicht und den Pkw-Verkehr behindert?
  • die 43 km langen Stadtautobahnen Marginal Pinheiros und Marginal Tietê von São Paulo ab sofort von 54 Polizeistreifen mit Autos und 20 mit Motorrädern bewacht werden, um Überfällen vorzubeugen?
  • der Bundesstaat São Paulo die Erweiterung des Fußballstadiums des Clubs Corinthians um 20.000 Sitzplätze auf dann 68.000 finanziell großzügig mit Steuergeldern fördert, damit hier die Fußballweltmeisterschaft 2014 eröffnet werden kann?
  • die Anpassung des Stadiums insgesamt 890.000.000 R$ kosten wird?
  • gestern der Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 12,5 % jährlich angehoben wurde und unsere Inflation trotzdem kaum gebremst wird?
  • die Industrie bereits zurückgefahren wird, weil die ihre Läger und die des Handels überquellen?
Jetzt wissen Sie es!

09 Juli 2011

Brasiliens Exportsektor erwirtschaftet weiterhin einen Handelsbilanzüberschuss

wegen der commodities, die hohe Nachfrage und hohe Preise genießen. Das kann man den Industrieprodukten leider nicht behaupten; im Gegenteil, hier wurde das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht und das sektorielle Handelsbilanzdefizit vergrösserte sich. 2008 betrug es 39,8 Mrd. US$, 2009 fiel es auf 36,4 Mrd. US$ und 2010 schnellte es in die Höhe, auf 71,1 Mrd. US$. Bei den Basisprodukten hingegen betrug 2008 der sektorielle Handelsbilanzüberschuss 41,2 Mrd. US$, 2009 waren es 43,2 Mrd. U$ und 2010 sogar 66,2 Mrd. US$. Auch mit Halbfabrikaten konnte Brasilien noch einen sektoriellen Handelsbilanzüberschuss erwirtschaften, 2008 betrug dieser 18,1 Mrd. US$, 2009 ging er auf 15,4 Mrd. US$ zurück und stieg 2010 auf 21,1 Mrd. US$.

Der Anteil der Industrieprodukte am Export Brasiliens geht zurück, waren es 2008 noch 46,8 %, wurden 2010 nur 39,4 % erreicht. Der Anteil der Basisprodukte stieg hingegen von 39,4 % auf 44,6 %. 2011 wird sich diese Tendenz nach Einschätzung der Industrieverbände fortsetzen. Brasiliens Industrie leidet darunter, dass immer mehr Industriegüter importiert werden, dass der Real ständig an Stärke gewinnt und dass Länder wie China immer hochwertigere Produkte herstellen, während Brasiliens Industrie weiterhin zuwenig in F&E - Aktivitäten investiert. Dieser Mangel an eigener Forschung und Entwicklung spiegelt sich im Technologiegehalt der von der heimischen Industrie, die sich nicht auf Mutterhäuser im Ausland stützen kann, hergestellten Produkte wider. Aber selbst der Kfz-Sektor, in dem kein einziger rein brasilianischer Hersteller vertreten ist, weist ein Handelsbilanzdefizit auf. Was, nebenbei bemerkt, kein Wunder ist bei den hohen Autopreisen in Brasilien und der Ausstattung der Fahrzeuge, die sich nach wie vor nicht mit der vergleichen lässt, die man von den Vehikeln der Mutterhäuser gewohnt ist. Aber auch weiteren Sektoren leiden unter einem Defizit, z.B. die Chemie, der Transport und der Maschinen- und Anlagenbau.

Dem Import geht es gut, kein Wunder bei dieser Kursentwicklung:

Und da unser Leitzins sich weiterhin auf Höhenflug befindet, weil der Regierung und der Zentralbank kein anderes Inflationsbekämpfungsmittel einfällt, wird sich an dieser Situation auch so schnell nichts ändern. Und von der guten alten Sparsamkeit will unsere Regierung leider weiterhin nichts wissen. 

06 Juli 2011

Anwalt werden ist sehr schwer

könnte man in Abwandelung des Spruches "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr" sagen, wenn man sich folgendes Ergebnis der letzten Prüfung der angehenden brasilianischen Anwälte vor ihrer Standesorganisation OAB ansieht. Von den 610 Ausbildungsstätten für Juristen im Lande konnten 90 nicht einen einzigen Kandidaten vorweisen, der diese Prüfung bestanden hätte! Von den Kandidaten, die die Prüfung im letzten Dezember ablegten, bestanden nur 9,7 %, einen solch' niedrigen Wert hatte es vorher noch nie gegeben. Aber es gibt auch herausragende juristische Schulen, z.B. die an der Universität von Brasília, wo 67,4 % bestanden - der beste Wert von allen, gefolgt von der Bundesuniversität von Juíz de Fora mit 67,3 % und der Bundesuniversität von Minas Gerais mit 65,3 %. die Universität von São Paulo kam mit 63,4 % auf den vierten Platz. Brasilien bietet am Jurastudium Interessierten jedes Jahr 651.000 Ausbildungsplätze, offenichtlich ohne ausreichendes Zulassungsverfahren der angebotenen Kurse.