19 April 2012

Leitzins bei 9 % angekommen

Erste, aber rein kosmetische Konsequenz ist, dass Russland Brasilien auf der Liste der welthöchsten Realzinsen entthront hat:
  1. 4,2 %/a Russland 
  2. 3,4 %/a Brasilien
  3. 2,9 %/a China
  4. 1,8 %/a Kolumbien
  5. 1,7 %/a Indonesien
  6. 1,4 %/a Ungarn
  7. 1,4 %/a Philippinen
  8. 1,2 %/a Chile
  9. 1,1 %/a Australien
  10. 1,0 %/a Schweiz
Rein kosmetisch sage ich, weil die Zinsen, die natürlichen und juristischen Personen, die einen Kredit aufnehmen, abverlangt werden, nur wenig von der Leitzinssenkung auf 9 %/a beeinflusst werden, denn die bisherigen Schuldzinssenkungen unserer Banken sind trotz Druckes der Regierung sehr schüchtern, gelinde gesagt. Und was nützt es dem Bürger, der Schuldzinsen zahlt, wenn sein Einkommen nicht inflationskorrigiert wird? Dann sind seine Nominalzinsen auf einmal höchst real! 

Aber trotzdem sollten wir uns daran erinnern, dass 2003 der Leitzins schon bei 26,5 %/a angelangt war! Wer sein Auto finanzieren muss, zahlt heute trotzdem von 0,98 bis 2,65 %, aber pro Monat! Das sind per Milchmädchenrechnung 12 bis 32 % im Jahr! Kein Wunder, dass auf der Liste "Forbes Goal 2000" der grössten Firmen der Welt mit offenem Kapital unter den ersten hundert Plätzen auch Itaú Unibanco, Bradesco und Banco do Brasil auftauchen. Petrobrás führt übrigens auf dieser Liste mit Platz 10 als grösste lateinamerikanische Firma und auch Vale wird unter den ersten hundert gelistet. Insgesamt wurden in die Liste 31 brasilianische Unternehmen aufgenommen, für ein "Entwicklungsland" eine gute Position. 

Schnell noch eine andere gute Nachricht, Brasilien hat bereits 99 Millionen Computer, also einen pro zwei Einwohner. 2008 waren es nur 50 Millionen gewesen. Bis 2014 sollen sich drei Einwohner zwei Computer teilen, mit insgesamt 140 Millionen Computern. Und 2017 hat dann jeder Einwohner seinen Computer, rein statistisch natürlich. Denn viele Leute haben heute schon zwei oder drei.

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