28 Juni 2015

Geld regiert die Welt

und wird vorher benötigt, um Wahlen zu gewinnen. Und manchmal ist der Ursprung des Geldes für Wahlkämpfe nicht ganz klar oder auch zu klar. Was den Verlierer der brasilianischen Präsidentschaftswahlen von 2014 zu der Aussage brachte, er habe nicht gegen eine Partei, sondern gegen eine kriminelle Organisation verloren. Das ist starker Tobak und wer sich traut, so etwas öffentlich zu sagen, sollte Beweise dafür haben. Vieles spricht dafür, dass solche Beweise vorhanden sind und deshalb ist das, was mir ein Präsidentschaftskandidat, der im ersten Wahlgang ausschied, vor zwei Wochen, als wir im Flugzeug nebeneinander saßen, sagte, nicht auszuschließen. Er meinte nämlich, dass die jetzige Amtsinhaberin spätestens Ende Oktober nicht mehr im Amt sei. Lassen wir uns überraschen! Zur Zeit ist sie in den USA und versucht Obama und Investoren zu beeindrucken.

Hoffentlich nicht durch Aussagen wie die, die vor einigen Tagen gefallen sind und an die Perlen, die man Heinrich Lübke nachsagt, erinnern. Zum Beispiel der Gruß an die Mandiokwurzel und die Feststellung, dass diese eine der großen Eroberungen Brasilien sei. Eine besonders schöne Aussage ist diese:

"Für mich ist dieser Ball ein Symbol unserer Entwicklung. Wenn wir eine solchen Ball schaffen, dann verwandeln wir uns in homens (Männer) sapiens oder mulheres (Frauen) sapiens."

Dass die Präsidentin homo sapiens mit homens sapiens gleichsetzt, hat sie zum Gespött im Internet gemacht und gezeigt, dass nicht alle Frauen (Männer, Menschen...) denken, wenn sie sprechen. Den Originaltext hören Sie durch Klicken auf DILMAS ANSPRACHE. Es lebe der Genderwahn! Jetzt schwappt er schon von Deutschland zu uns nach Brasilien herüber. Und ich hoffte, dass wir davon verschont werden.

Dazu passt auch, dass unsere Präsidentin in einem Interview sagte, dass die Kritik an ihr eine Diskrimierung der Frau sei.

Wussten Sie übrigens, dass es in Brasilien ein besonderes Verbrechen ist, wenn eine Frau umgebracht wird? Bisher kannte man hier nur homicídio, jetzt gibt es auch feminicídio. Das entsprechende Gesetz wurde bereits von der Präsidentin sanktioniert. Auch hier gilt das Vorhergesagte, das im Portugiesischen verwendete Wort für Mord (oder Totschlag) stammt vom lateinischen homicidium und gilt für das absichtliche oder unabsichtliche Töten von Männern oder Frauen. Im Englischen sagt man homicide, der Begriff womanicide ist mir bisher nicht untergekommen.

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