Für die Erholung sind sie sicher wichtig, aber meistens erholen sich die Leute gerade an Feiertagen nicht, weil sie nicht ausspannen, sondern sich dem Feiertagsstress aussetzen. Aber Feiertage verleiten auch zum Geldausgeben und das ist gut für die Wirtschaft. Und die hat in Brasilien Einnahmen bitter nötig.
Damit die Brasilianer Geld ausgeben können, müssen sie es erstmal haben und wenn nötig, geliehen. Das ist extrem teuer, obwohl die Zentralbank gerade den Leitzins auf 13,75% im Jahr reduziert hat. Ja, reduziert, nicht angehoben! Er lag nämlich bei 14%. Wenn jetzt die Inflation tatsächlich 2017 oder 2018 das Ziel von 4,5% im Jahr erreicht, sind alle glücklich. Obwohl 4,5% sehr viel ist, aber weniger als die ca. 9%, die wir schon "erreicht" hatten.
Das BIP Brasiliens ging im dritten Quartal 2016 gegenüber dem zweiten saisonbereinigt um 0,8% zurück
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Consumo das famílias = Familienausgaben
Formação bruta de capital fixo = Investitionen in Sachmittel
PIB = BIP
Consumo do governo = Regierungsausgaben
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Vergleich des dritten mit dem zweiten Quartal 2016, saisonbereinigt, nach Gruppen:
Diesmal kommt selbst das Agrobusiness schlecht weg, kein Bereich blieb vom Rückgang verschont.
Bei diesen Zahlen kann man nur hoffen, dass aus der Rezession keine Depression wird! Aber es gibt einen Lichtblick; das kumulierte BIP der letzten 12 Monate per Juni wies einen Rückgang von 4,8% aus, per September betrug der Rückgang 4,4% und nahm damit das erste Mal seit dem ersten Quartal 2014 nicht zu.
Und um die Milchmädchenrechnung der Feiertage zu beenden, müssen wir noch beachten, dass an Feiertagen viele Leute nicht arbeiten, aber bezahlt werden.