Künftig gilt - nach einer Übergangslösung - ein Mindestalter von 65 Jahren für Männer und 62 Jahren für Frauen für den Eintritt in das Rentnerdasein. Etliche Privilegien wurden abgeschafft oder gemildert, neue, z.B. für Lehrer, wurden geschaffen, aber im Großen und Ganzen hat Brasilien den Anschluß an die moderne Welt in der Disziplin Rente erreicht.
Aber es fehlen noch weitere Disziplinen wie Wahlrecht und Steuersystem, um nur zwei zu nennen. Brasilien hat noch viel zu tun. Was passieren kann, wenn wichtige Reformen nicht rechtzeitig angepackt und Probleme unter den Teppich gekehrt werden, zeigt uns das Beispiel Chile. Aus einer relativ unwichtigen Fahrpreiserhöhung des öffentlichen Nahverkehrs ist ein Aufschrei der Chilenen geworden, die sich von der Regierung vergessen und benachteiligt fühlen. Das Ergebnis bis jetzt? 80 U-Bahnstationen durch Brände zerstört - Santiago mindestens 4 Monate ohne U-Bahn! 140 Supermärkte geplündert, 15 davon in Schutt und Asche gelegt. Das fünfundzwanzigstöckige Verwaltungsgebäude der Energiegesellschaft ausgebrannt. Auf den Straßen Bürger mit Schusswaffen, die ihre Häuser und Geschäfte zu schützen versuchen. Ausnahmezustand und Ausgangssperre zwischen 19 und 7 Uhr. Dafür gibt es nur ein Wort: BÜRGERKRIEG - bis jetzt mit 18 Todesopfern!
WEHRET DEN ANFÄNGEN! Das ist mein Appell an die brasilianischen Politiker, die sich viel zu viel Zeit mit den Reformen lassen, die das Land dringend benötigt! Lasst den Funken der Revolte nicht von Chile auf Brasilien überspringen!
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