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26 Oktober 2006
Erst Erden, dann Eingraben!
Am 27.8.2006 schrieb ich über Erdung und Kupferverbrauch. Aber die Brasilianer wollen noch fortschrittlicher werden und endlich São Paulo nicht mehr wie eine US-amerikanische Kleinstadt aussehen lassen. Das ist sogar in einem Gesetz festgeschrieben, seit 15 Monaten ist die Stadt verpflichtet, alle oberirdischen Leitungen für Energie und Signale einzugraben. Die Ausführungsbestimmungen sollten bis August 2005 veröffentlicht werden, lassen aber - natürlich - auf sich warten. Es gibt eben Gesetze, die "kommen an" und andere, die es nicht tun, hier mangels Masse. Man schätzt nämlich die Investition, die erforderlich ist, um 180.000 km Leitungen unter die Erde (15.000 km Bürgersteige) zu bringen, auf 250 Mrd. R$. Aber ein Anfang ist mit einigen Geschäftsstraßen mit teuren Läden gemacht, jetzt muß nur für den Rest ein Geldgeber gefunden werden. Bis jetzt sieht es so aus, daß der Verbraucher die Zeche zahlen wird, u.a. über höhere Bezugsgebühren. Die Stromanschlußgebühren, die heute bei 250 R$ liegen, werden künftig auf 2.500 R$ steigen - wobei die Erdarbeiten noch nicht dabei sind. Aber die Hersteller der künftig neuen Installationstechnik können sich freuen, hier winkt Umsatz, speziell für deutsche Firmen, die an diese Technik schon gewöhnt sind.
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
www.eurolatinainternational.com.br
21 Oktober 2006
Mobiltelefonie
Nicht nur die Automobilindustrie kann dieses Jahr zufrieden sein, auch der brasilianische Mobiltelefonmarkt wächst unaufhaltsam zur Freude der Betreiber und Hersteller von Mobiltelefonen. Hier die Fakten (Anzahl Mobiltelefone in Brasilien):
1998 07.400.000 (ohne die führende Null wäre der Eintrag linksbündig!)
1999 15.000.000
2000 23.200.000
2001 28.700.000
2002 34.900.000
2003 46.300.000
2004 65.600.000
2005 86.200.000
2006 99.000.000 (linear hochgerechnet von 95,8 Mio. per September)
Das sind stolze Zahlen, bleibt nur zu hoffen, daß die Tarife so fallen, wie die Anzahl der Mobiltelefonbenutzer gestiegen ist! Übrigens haben wir in Brasilien z.Z. 51 Mobiltelefone für 100 Einwohner, in den USA sind es 68 und in Hong Kong 123. Das liegt wahrscheinlich daran, daß zwar alle Menschen zwei Ohren haben, aber nur die Asiaten beide Gehirnhälften gleichzeitig für die Spracherkennung benutzen, oder?
1998 07.400.000 (ohne die führende Null wäre der Eintrag linksbündig!)
1999 15.000.000
2000 23.200.000
2001 28.700.000
2002 34.900.000
2003 46.300.000
2004 65.600.000
2005 86.200.000
2006 99.000.000 (linear hochgerechnet von 95,8 Mio. per September)
Das sind stolze Zahlen, bleibt nur zu hoffen, daß die Tarife so fallen, wie die Anzahl der Mobiltelefonbenutzer gestiegen ist! Übrigens haben wir in Brasilien z.Z. 51 Mobiltelefone für 100 Einwohner, in den USA sind es 68 und in Hong Kong 123. Das liegt wahrscheinlich daran, daß zwar alle Menschen zwei Ohren haben, aber nur die Asiaten beide Gehirnhälften gleichzeitig für die Spracherkennung benutzen, oder?
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
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Volldampf voraus für die brasilianische Autoindustrie
Endlich mal wieder gute Nachrichten nach den Ankündigungen von Massenentlassungen in Brasiliens Kfz-Industrie. VW will zwar immer noch mit bis zu 6.000 Mitarbeitern weniger auskommen, aber hat vor, in den nächsten fünf Jahren 2,5 Mrd. R$ in Brasilien zu investieren, ein Drittel davon im Werk São Bernado, mit dessen Schließung noch vor kurzem gedroht wurde. So schnell ändern sich die Zeiten manchmal. GM kündigte für das nächste Jahr Investitionen in Höhe von 714 Mio. R$ an und möchte noch nicht vom Mutterhaus genehmigte 1 Mrd. R$ für die Entwicklung zweier Fahrzeuge 2009 und 1010 ausgeben. Das alles vor dem Hintergrund eines Rekordjahres, wenn nichts dazwischen kommt, wird die brasilianische Kfz-Industrie in diesem Jahr 2,64 Mio. Fahrzeuge produzieren. Ein weiterer Grund für unseren Präsidenten Lula, sich damit zu brüsten, daß noch nie in der Geschichte Brasiliens ein Präsident soviele Fahrzeuge produzieren ließ...
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17 Oktober 2006
Ausländische Firmen investierten 2005 in Brasilien 15,1 Mrd.US$...
...aber noch mehr in Großbritannien (164,5 Mrd.US$), in den USA (99,4 Mrd.US$), China (72,4 Mrd.US$), Frankreich (63,6 Mrd.US$), Holland (43,6 Mrd.US$), Hong Kong (35,9 Mrd.US$), Kanada (33,8 Mrd.US$), Deutschland (32,7 Mrd.US$), Belgien (23,7 Mrd.US$), Spanien (23 Mrd.US$), Singapur (20,1 Mrd.US$), Italien (20 Mrd.US$) und Mexiko (18,1 Mrd.US$).
Die Investition ausländischer Firmen in Brasilien ging damit gegenüber 2004 um 17 % zurück und wuchs gleichzeitig weltweit um 29 %. Auch diese Zahlen entstammen dem UNCTAD-Bericht (siehe vorherigen Blogeintrag). Auch 2006 wird aller Voraussicht nach der Investitionsrückgang in Brasilien anhalten, auch wenn er "nur" 2 % betragen wird. Eine Erklärung für den Rückgang um 17 % ist die Berücksichtigung der AmBev - Interbrew - Fusion 2004, ein schwacher Trost, wenn man weiß, daß Brasilien seine Ressourcen nicht adäquat nutzt und besser dastehen könnte als auf Platz 14 der Weltrangliste. Aber wenigstens war Brasilien für den Investor das Land unserer Region mit der höchsten Rentabilität.
Die Investition ausländischer Firmen in Brasilien ging damit gegenüber 2004 um 17 % zurück und wuchs gleichzeitig weltweit um 29 %. Auch diese Zahlen entstammen dem UNCTAD-Bericht (siehe vorherigen Blogeintrag). Auch 2006 wird aller Voraussicht nach der Investitionsrückgang in Brasilien anhalten, auch wenn er "nur" 2 % betragen wird. Eine Erklärung für den Rückgang um 17 % ist die Berücksichtigung der AmBev - Interbrew - Fusion 2004, ein schwacher Trost, wenn man weiß, daß Brasilien seine Ressourcen nicht adäquat nutzt und besser dastehen könnte als auf Platz 14 der Weltrangliste. Aber wenigstens war Brasilien für den Investor das Land unserer Region mit der höchsten Rentabilität.
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Brasiliens Konzerne investieren im Ausland...
...aber selbst strahlende Gruppen wie Gerdau und WEG, beide von deutschen Auswanderern gegründet, können nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Brasilianer von den Asiaten überholt worden sind. Das fängt - kleine Abweichung vom Thema - damit an, daß die brasilianischen Devisenreserven den (lokalen) Rekordwert von 74,9 Mrd. US$ erreicht haben, die chinesischen aber fast schon bei einer Billion US$ liegen, der Löwenanteil davon in Form von Schuldverschreibungen. Da sieht man, wer in der Bundesliga und wer in der Regionalliga spielt!
Von den 100 Schwellenlandfirmen, die weltweit am meisten im Ausland investieren, kommen 77 aus Asien. Zwischen 1980 und 1990 hat Brasilien diese Liste angeführt, heute liegt das Land nur noch auf dem sechsten Platz und von den 72 Mrd.US$, die der Privatsektor im Ausland angelegt / festgelegt hat, sind 65 % in Steuerparadiesen gelandet. Argentinien lag 1980 übrigens auf dem dritten Platz und hat heute - trotz beeindruckender relativer BIP-Wachstumsraten (von einem niedrigem Niveau aus!!!) - keine Firma mehr in der Liste der hundert größten Schwellenlandauslandsinvestoren (Das Wort soll uns Deutschen mal einer nachmachen!).
Auch interessant, in der Fortune-Liste der 500 weltgrößten Firmen waren 1990 nur 19 aus Schwellenländern, heute sind es schon 47.
Die brasilianischen Firmen unter den ersten 100 Schwellenlandauslandsinvestoren sind Petrobrás (Platz 12 - 6,2 Mrd. US$), Vale do Rio Doce (Platz 25 - 4 Mrd. US$) und Gerdau (Platz 33 - 3,3 Mrd. US$). Die einzige lateinamerikanische Firma mit Spitzentechnologie ist der brasilianischer Flugzeughersteller Embraer, der aber in der erwähnten Liste mangels ausreichender Auslandsinvestition (trotz Fabrik in China) nicht auftaucht.
Nachzulesen sind die Zahlen im Jahresbericht der UNCTAD - Conferência da ONU para o Comércio e Desenvolvimento.
Von den 100 Schwellenlandfirmen, die weltweit am meisten im Ausland investieren, kommen 77 aus Asien. Zwischen 1980 und 1990 hat Brasilien diese Liste angeführt, heute liegt das Land nur noch auf dem sechsten Platz und von den 72 Mrd.US$, die der Privatsektor im Ausland angelegt / festgelegt hat, sind 65 % in Steuerparadiesen gelandet. Argentinien lag 1980 übrigens auf dem dritten Platz und hat heute - trotz beeindruckender relativer BIP-Wachstumsraten (von einem niedrigem Niveau aus!!!) - keine Firma mehr in der Liste der hundert größten Schwellenlandauslandsinvestoren (Das Wort soll uns Deutschen mal einer nachmachen!).
Auch interessant, in der Fortune-Liste der 500 weltgrößten Firmen waren 1990 nur 19 aus Schwellenländern, heute sind es schon 47.
Die brasilianischen Firmen unter den ersten 100 Schwellenlandauslandsinvestoren sind Petrobrás (Platz 12 - 6,2 Mrd. US$), Vale do Rio Doce (Platz 25 - 4 Mrd. US$) und Gerdau (Platz 33 - 3,3 Mrd. US$). Die einzige lateinamerikanische Firma mit Spitzentechnologie ist der brasilianischer Flugzeughersteller Embraer, der aber in der erwähnten Liste mangels ausreichender Auslandsinvestition (trotz Fabrik in China) nicht auftaucht.
Nachzulesen sind die Zahlen im Jahresbericht der UNCTAD - Conferência da ONU para o Comércio e Desenvolvimento.
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
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08 Oktober 2006
Wechselkurs
Ich bin gerade von einer dreiwöchigen Geschäftsreise zurückgekehrt und möchte Sie, meine Leser, zunächst schnell über die Kursentwicklung des R$ gegenüber dem € unterrichten. Hier sehen Sie, was sich in den letzten drei Monaten und den letzten fünf Jahren getan hat:
Weitere Nachrichten und Kommentare folgen in Kürze.
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