08 Dezember 2006

Ausländer investieren in Brasilien

Oft gibt es genug Anlaß, Brasilien vorsichtig und kritisch zu sehen, aber glücklicherweise ist Brasillien auch geschäftsmäßig genauso oft eine Quelle der Freude.

Die Bergwerksgruppe Anglo American empfindet dies sicher so, denn in ein einziges Projekt wird sie 1,2 Mrd. US$ hineinstecken. Es handelt sich um das Nickelbergwerkprojekt Barro Alto in Goiás, wo ab 2010 jährlich 36.000 Tonnen Nickeleisen gewonnen werden sollen. Anfang 2007 sollen die Erschließungsarbeiten beginnen. Ich freue mich besonders darüber, weil mein Großvater Bergmann war und ich mich deshalb dem Bergbau verbunden fühle. Allerdings fühlen nicht alle deutschen Firmen, die bei diesem Projekt als Lieferanten und Dienstleister Geld verdienen können, diese Verbundenheit, denn längst nicht alle Firmen, die dafür in Frage kommen, sind in Brasilien präsent. Dabei sind solche Bergwerksprojekte immer langfristig angelegt, so wurde z.B. für Barro Alto ein Nickeleisenerzvorrat von 116,2 Mio. Tonnen festgestellt. Anglo American kann mit diesem neuem Bergwerk seinen Nickelförderanteil in Brasilien von 28 auf 35 % (ab 2011) steigern.

In einem ganz anderen Gebiet investiert die norwegische Norske Skog 210 Mio. US$, um ihre Produktionskapazität an Zeitungspapier in Brasilien zu verdoppeln. Seit 2003 wächst nämlich der Bedarf um 5 % jährlich und um diesen zu decken, wird die Gruppe eine stillgelegte Fabrik von Südnorwegen nach Brasilien verlagern. Der neue Standort wird Jaguariaíva in Paraná sein, wo man 2000 eine Fabrik von Fletcher Challenge gekauft hatte. Nach dem Ausbau wird man dort über eine Kapazität von 385.000 Tonnen im Jahr verfügen. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres konnte die Firma in Brasilien ihren Absatz um 28 % steigern. Der Weltmarktanteil der Firma beträgt 13 %. In Südamerika hat man eine weitere Fabrik in Chile.

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