In den letzten drei Monaten tauchte der Euro einmal kräftig ab (siehe Tiefstwert am 26.2.08), aber erholte sich bis heute recht kräftig:


Das hilft, aber leider nur so wie der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Denn das wahre Übel, der Unterschied der brasilianischen Realzinsen zu denen im Rest der Welt, wird nicht angegangen. Und deshalb wird hier in Brasilien weiterhin Geld im Ausland aufgenommen und in Brasilien angelegt mit dem Doppelnutzen des Zinsertrages und des Kursgewinnes. Wer dies in den letzten sieben Monaten genutzt hatte, konnte laut Prof. Dr. Antonio Corrêa de Lacerda einen Gewinn in Dollar von 23,5 % verbuchen, siehe seine Beispielrechnung im Estado de São Paulo von heute.
Er zeigt auch, daß die Aufwertung des Real gegenüber dem US-Dollar übertrieben ist, denn in den letzten drei Jahren gewann der Real gegenüber dem Dollar 37 % an Wert, der chinesische Yuan aber nur um 14 %, der russische Rubel und der Euro um 13 %, die indische Rupie um 8 %, der südkoreanische Won um 6 % und der mexikanische Peso um gerade mal 3 %.
Ich erinnere mich noch an eine Äußerung von ca. 1975 eines SPD-Politikers, der 5 % Inflation besser fand als 5 % Arbeitslosigkeit. Aloízio Mercadante, brasilianischer PT-Senator sagte jetzt, es sei besser, mit 4,5 % Inflation 6 % zu wachsen als mit 4 % Inflation nur 2,5 %. Dieses Wachstum hängt natürlich nicht nur von der Inflation, sondern auch vom Wechselkurs ab. Die Zentralbank signalisiert schon mit einer Leitzinserhöhung, was unseren Real weiter stärken wird, und erhöhte die Wachstumsprognose des BIP von 4,5 auf 4,8 % für das laufende Jahr. Die Inflation (IPCA) wird nach Meinung der Zentralbank jetzt nicht mehr 4,3 % betragen, sondern 4,6 %, also geringfügig über dem Zielwert von 4,5 % liegen.
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