Die folgende Tabelle aus dem "Estado de São Paulo" von heute trägt die schöne Überschrift: Die Last des Alterns:
In Brasilien, steht als Erklärung, gibt es kein Mindestalter für die Pensionierung, was natürlich das Defizit der Rentenversicherung erhöht. Der Beitragssatz ist mit 31 % aber auch höher als der deutsche, der laut Tabelle nur 19,9 % beträgt.
Zum Thema passt - typisch für unsere brasilianischen Politiker - dass u.a. Richter als Pension einfach ihre bisherigen Bezüge zu 100 % weitererhalten sollen. Diese Regelung galt schon, wurde aber in einer schüchternen Reform vom Dezember 2003 aufgehoben. Zwei Senatoren der Opposition wollen sich mit diesem zeitgemäßen Antrag, der eher zum aktuellen Präsidenten passt, wahrscheinlich wieder lieb Kind bei der Justiz machen.
Wer sich bei uns zur Ruhe setzen will, muss als Frau 30, als Mann 35 Jahre lang Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt haben. Wer mit 15 anfängt zu arbeiten, ist als Frau also mit 45 Jahre pensionsreif, als Mann mit 50. Zur Zeit haben wir in Brasilien 19,3 Millionen Mitbürger über 60 Jahre, 2050 wahrscheinlich aber 64 Millionen. Ob wir dann noch Rente zahlen werden ohne Erhöhung des Beitragssatzes? Im Mittel sind die Rentenantragstellerinnen heute 52 und die -antragsteller 54 Jahre alt. Und wir wollen in Deutschland künftig das Rentenalter für Männer auf 67 Jahre erhöhen! Es scheint, Deutschland ist das Entwicklungsland!
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