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08 Mai 2011
Brasilien ist der weltgrösste Ethanolhersteller!
Richtig? Falsch! Die USA sind es seit 2006 und verhindern über hohe Schutzzölle das Eindringen Brasiliens mit Ethanol aus südlichen Gefilden in ihr Land und fördern grosszügig die heimischen Produzenten. Dabei ist dies augenblicklich überflüssig wie ein Kropf, denn Brasilien kauft im grossen Stil Ethanol in den USA und importierte letztes Jahr 70 Mio. Liter Alkohol als Kraftstoff, noch 2009 waren es nur eine Million gewesen. Aber die brasilianische Produktion kann den heimischen Bedarf nicht mehr befriedigen, während die USA eine Produktionskapazität von 10,6 Mrd. Gallonen jährlich in 200 "Destillen" aufgebaut haben. In Brasilien macht sich jetzt bemerkbar, dass die Autoflotte grösser wird und fast alle Neuwagen aus brasilianischer Produktion Flexmotoren haben, die sowohl Benzin als auch Alkohol - und dies in beliebiger Mischung - verarbeiten können. (Nebenbei gesagt, eine schöne Gelegenheit, weiter über E10 zu polemisieren, aber ich werde sie diesmal nicht nutzen.) Dazu kommt die niedrige Investition in neue Alkoholproduktionsanlagen, weil die brasilianische Regierung Druck auf die Eigentümer ausübt, die Ethanolpreise zu senken - erfolglos übrigens, wie so viele Interventionen in den Privatwirtschaftsbereich. Siehe auch die Absage des Präsidentenbesuches bei ThyssenKrupp in Rio, dadurch wird sich der Konzern sicher nicht von seinen bitter nötigen Restrukturierungsmassnahmen abhalten lassen. Marktwirtschaft ist nach wie vor erfolgreicher als Planwirtschaft. Regierungen sollten sich um die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen kümmern. Wenn diese i.O. sind, kümmern sich die Unternehmen schon alleine um die betriebswirtschaftlichen Bedingungen.
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
www.eurolatinainternational.com.br
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