14 April 2018

Verkehrsteilnehmer

sind nicht immer rücksichtsvoll, aber in Brasilien arrangiert man sich normalerweise und selbst im Verkehrschaos von São Paulo hupt selten ein erboster Autofahrer. In Deutschland sieht das anders aus, Hupen ist auch verpönt, aber anonyme Belehrungen von Oberlehrern gibt es im Gegensatz zu Brasilien zuhauf. So fand mein Partner Holger Sax an der Windschutzscheibe seines ordnungsgemäß geparkten Autos auf dem Besucherparkplatz eines Kunden diese links gezeigte köstliche Nachricht vor.

Meine Tochter hatte ein ähnliches Erlebnis in Deutschland, sie hielt an, um einer gestürzten Radfahrerin zu helfen und ließ ihr Auto dazu am Beginn einer Einfahrt stehen. Trotz der offensichtlichen Notsituation musste sie sich dumme Bemerkungen anhören. Gestern holte sie mich in Bremen um 20:00 am Hauptbahnhof ab und ich lud meine Reisetasche im strömenden Regen in ihren Wagen. Das behinderte einen Taxifahrer für ca. 5 Sekunden, dem es egal war, ob ich ohne jeglichen Regenschutz gründlich nass wurde, er führte mir erst mal das Leistungsvermögen seiner Hupe vor und gleichzeitig ungewollt sein Empathievermögen.

Noch eine Anmerkung; in Brasilien muß man beim Besuch der Firmen Avon und Siemens in São Paulo als Besucher Parkgebühren zahlen. Erstaunlich, dass sich Konzerne diese Einnahmequelle erschließen müssen, in Deutschland wurde ich bisher niemals von einer von mir besuchten Firma zur Kasse gebeten.

Man muss natürlich nicht Autofahren, man kann auch auf die Bahn ausweichen. Gestern wollte ich um ca. 14:00 von Kirchhundem mit Umsteigen in Hagen, Hannover und Bremen nach Oldenburg fahren. Als ich in Hannover einfuhr, fuhr mein Anschlußzug gerade weg, weil ich irgendwo in der Provinz auf einen Zugteil warten musste, der angekoppelt werden sollte und sich verspätet hatte. Hätte der ICE in Hannover zwei Minuten gewartet, wäre ich noch mitgekommen. So mußte ich fast eine Stunde warten und fuhr dann mit der Regionalbahn nach Bremen, wo meine Tochter mich erwartete, die anstelle 15 Minuten nach Oldenburg zu fahren, dadurch über eine Stunde unterwegs war. Um 21:30 war ich dann endlich bei ihr zuhause. Ein langer Tag für jemanden, der um 5:30 aufgestanden war, um von Duisburg aus zum ersten Kundentermin zu fahren. Gestern war übrigens Freitag, der Dreizehnte.

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