28 September 2019

Manchmal wird der Bock zum Gärtner gemacht

Brasilien hat mit seinem ehemaligen Generalstaatsanwalt Janot, der heute als Rechtsanwalt fungiert, ein treffliches Beispiel dafür geliefert. Dieser Herr hatte den damaligen Präsidenten Temer mit bisher unbewiesenen Behauptungen der Korruption angeklagt und damit erfolgreich verhindert, dass dieser seine kurze Amtszeit mit der Reform des Rentensystems krönt. Das ist jetzt dem neuen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro vorbehalten.

Gestern hat die Bundespolizei die Wohnung und das Büro des ehemaligen Chefanklägers Brasiliens durchsucht und eine Pistole und Computer beschlagnahmt. Mit dieser Pistole, so hat Janot selbst der staunenden Öffentlichkeit berichtet, wollte er das Mitglied des Obersten Bundesgerichtshofes Gilmar Mendes erschießen und sich anschließend selbst umbringen. Nur "die Hand Gottes" hätte ihn von dieser Bluttat abgehalten.

Manche halten dieses Geständnis für eine Marketingmassnahme, den Janot will in wenigen Tagen ein Buch publizieren. Andere meinen, er sei schlicht unzurechnungsfähig. Es gibt noch die dritte Möglichkeit, dass er tatsächlich ein verhinderter Gewaltverbrecher ist. Wie dem auch sei, ihm ist es verboten worden, sich den Bundesrichtern zu nähern. Welche sonstigen Weiterungen sich ergeben, muss abgewartet werden. Diese können sogar darin bestehen, dass seine Amtshandlungen für ungültig erklärt werden.

Der Parlamentspräsident Maia kommentierte dies mit: "Wer will schon in einem solchen Land investieren?"

Brasilien wird auch einen Janot überleben, aber das Image des Landes aufzupolieren, wird jeden Tag schwieriger mit solchen Amtsträgern.

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