Wenn man eine Firma mit einem deutschen und einem brasilianischen Gesellschafter in Brasilien gründet, alle gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt und bei den Behörden korrekt registriert ist, kann man loslegen!
Wirklich?
Nein, denn eine brasilianische Großbank braucht Wochen, um ein Firmenkonto zu eröffnen, weil man angeblich auf die Genehmigung der Zentralbank warten muss. Die dem Firmengründer aber mitteilte, dass das nicht stimme. Nach einem entsprechenden Hinweis an die private Großbank wurde das Konto endlich eröffnet und mit einer weiteren Verzögerung eine IBAN-Nummer mitgeteilt. Als der deutsche Teilhaber seinen Stammkapitalanteil überwies, kam die nächste Überraschung: Die Bank hatte das Konto noch nicht für den Devisenempfang freigegeben. Begründung: Wegen der Coronapandemie hätte man die neue Firma noch nicht persönlich besuchen können. Und das 3 Tage vor dem Eingang eines großen Importes, den das neue Unternehmen nicht bezahlen kann, obwohl 500.000 R$ auf Gutschrift warten. Also Geld zurückschicken und Firma schließen? So, liebe Itaú, schreckt man Investoren ab!
Das schrieb uns die Zentralbank zum Thema Kontoeröffnung:
“A área técnica responsável pelo tema esclareceu que, de acordo com a circular 3.691/2013, o Banco Central não intervém em abertura de contas e fechamento de contrato de câmbio. É função da Instituição Financeira ( no caso, Itaú) cuidar da legalidade da operação e fundamentação econômica. Como estas operações são um pouco complexas, algumas instituições não tem interesse na abertura destas contas, ou então cobram um valor extremamente alto. Existem 180 bancos autorizados a trabalhar com câmbio no país, listados no site do BCB, como alternativa ao Itaú. Qualquer reclamação em relação ao atendimento recebido pela Instituição ou qualquer outra demanda relacionada ao problema relatado pode ser encaminhada por meio do email institucional do Banco Central, dereg@bcb.gov.br. Qualquer dúvida estou à sua disposição.“
Übersetzt:
"Der zuständige Fachbereich stellte klar, dass die Zentralbank gemäss Rundschreiben 3.691/2013 nicht in die Eröffnung von Konten und die Schliessung von Devisenkontrakten eingreift. Es ist die Aufgabe der Finanzinstitution (in diesem Fall Itaú), sich um die Rechtmäßigkeit der Operation und um wirtschaftliche Gründe zu kümmern. Da diese Operationen etwas komplex sind, haben einige Institutionen kein Interesse an der Eröffnung dieser Konten, oder sie verlangen einen extrem hohen Betrag. Im Land gibt es 180 Banken, die berechtigt sind, mit Devisen zu arbeiten, die auf der BCB-Website als Alternative zu Itaú aufgeführt sind. Jede Beschwerde bezüglich der bei der Institution eingegangenen Dienstleistung oder jede andere Forderung im Zusammenhang mit dem gemeldeten Problem kann über die institutionelle E-Mail der Zentralbank dereg@bcb.gov.br eingereicht werden. Bei irgendwelchen Zweifeln stehen wir Ihnen zur Verfügung."
Da hilft nur, Großbanken links liegen zu lassen und kleinere Institutionen anzusprechen, z.B. Banco Ourinvest plus einen Devisenhändler wie Dascam.
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