02 September 2007

Autos in Brasilien

Heute vor fünfzig Jahren wurde die Produktion des VW Kombi in São Bernado de Campos aufgenommen und bis heute laufen die Bullies vom Band, einer nach dem anderen, ohne Unterbrechung, neunzig am Tag, bis dato 1.383.557 Einheiten, immer Marktführer in seinem Segment! 1.290.502 Fahrzeuge wurden im Inland abgesetzt, der Rest in mehr als hundert Länder exportiert.

Er läuft und läuft und läuft, ob man das in fünfzig Jahren vom Effa M 100 auch sagen wird, ist unwahrscheinlich. Dieses Fahrzeug hat seinen Ursprung auf chinesischen Reißbrettern (heute eher CAD - Bildschirmen) und soll ab 2008 in Uruguay, mit einem japanischen Suzuki 1 Liter - Motor von 47 PS ausgerüstet, montiert und nach Brasilien exportert werden. Hier wird der Verkaufspreis 22.980 R$ betragen, ca. 8.500 €, damit wäre der UNO Mille von Fiat als billigstes Auto, er kostet 24.060 R$, enthront. Ausgestattet mit elektrischen Fensterhebern vorne, vier Türen und Airconditioning werden die anfänglich fünftausend jährlich hergestellten und über zehn Händler in Groß - São Paulo vertriebenen Fahrzeuge, die von einer einzigen Kundendienstwerkstätte betreut werden, sicher Käufer finden. Wenn diese sich mit den Unzulänglichkeiten der chinesischen Ingenieurskunst abfinden, wie z.B. der Schwergängigkeit der Lenkung. Aber wer auf den Preis gucken muß, hat keine große Wahlmöglichkeit. Und wenn die Chinesen es den Japanern erfolgreich nachmachen, deren Autos anfänglich auch nicht gerade attraktiv waren, ihre Fahrzeuge kontinuierlich zu verbessern, wächst hier sicher eine ernstzunehmende Konkurrenz für die etablierten Hersteller heran. Und da wir Europäer ja genug Autos in China bauen und den Chinesen Einblick in unsere Fabrikationsgeheimnisse gewähren, sollte dies den Chinesen nicht allzu schwer fallen. Was sagte Lenin noch vom Strick und den Kapitalisten? Aber dieses Thema will ich lieber nicht vertiefen, um nicht eine Polemik heraufzubeschwören.

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