11 Januar 2008

Mato Grosso wird umgebaut...

..der Bundesstaat nämlich, der nicht mehr rein landwirtschaftlich von Getreide- und Baumwollfeldern geprägt werden soll, sondern von der industriellen Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte. Dazu wird der Agroindustriesektor nach Ankündigung des Ministerpräsidenten (governador) Blairo Maggi (hat nichts mit der Würzpflanze zu tun, die in meinem Garten wächst und deren Konzentrat Sie im Kühlschrank in kleinen dunklen Flaschen aufbewahren) dieses Jahr 6.000.000.000 R$ in seinem Bundesstaat investieren und sein Wirtschaftsprofil nachhaltig ändern. 

Bunge kündigte ein zweites Sojaverarbeitungswerk mit einer Jahreskapazität von 1,3 Mio. to im Jahr an. Künftig werden also Sojabohnen nicht nur in Rondonópolis, sondern auch in Nova Mutum zerquetscht, bis das Öl nur so fließt. Die neue Fabrik kostet 150 Mio. R$ einschließlich eines Silos für 100.000 to Soja. Fabrikationsbeginn wird in vierzehn Monaten sein. 

Von den jährlich gewonnenen 100.000 Tonnen Sojaöl ist die Hälfte für die Fabrikation von Biodiesel gedacht.

Neben Bunge investieren in identische Aktivitäten die Grupo AMaggi in Lucas do Rio Verde und Cargill in Primavera do Leste. Zusammen mit Bunge bedeutet dies eine Investitionssumme von immerhin 600 Mio. R$.

Perdigão hat bereits ein Werk in Nova Mutum und der Konkurrent Sadia im Nachbarort Lucas do Rio Verde und beide planen bereits neue Fabriken. Neue Produktionsstätten wurden auch von  Santâna Textil, Cervejaria Crystal (Kristallbrauerei) und Big Frango (Großes Hähnchen) angekündigt, dazu kommen noch Schlachthäuser für Schweine und Rinder von Bertin in Diamantina und Friboi in Sorriso. 

Jetzt hat der governador nur eine Sorge, wie schaffen diese Firmen ihre Produkte an ihren Bestimmungsort? Denn die BR163 müßte verlängert werden, um einen Zugang zu den Häfen in Pará zu bieten. Der Ausbau ist im PAC-Programm schon vorgesehen.

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