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29 September 2008
Real sackt auf 2,8185 € ab
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
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Lieber jung, reich und gesund als alt, arm und krank!
Ein frommer Wunsch, der leider in Brasilien noch nicht in Erfüllung gegangen ist. Zwar ist die durchschnittliche Lebenserwartung in unserem Land in einem Jahrzehnt von 69,3 auf 72,7 Jahre angestiegen, aber die zusätzliche Lebensspanne ist durchaus unerfreulich für viele Brasilianer, sagt doch schon die Bibel (Buch Genesis, 3 -19): "Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen. Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück." Ein Drittel der Brasilianer und ein Fünftel der Brasilianerinnen, die zwischen 2000 und 2005 geboren wurden, werden keine 65 Jahre erreichen. Und viele derer, die über 60 Jahre alt werden, werden dann krank sein. Bei den Männern wird die Krankheit im Mittel die Periode des gesunden Lebens um 13,5 Jahre reduzieren, bei den Frauen um 11,5. Hier die Daten einiger Länder zum Vergleich (Krankheitsperiode in Jahren):
- Finnland: Männer 8, Frauen 6,6
- USA: Männer 9,4, Frauen 8,2
- Spanien: Männer 8,8, Frauen 7,2
- Deutschland: Männer 7,8, Frauen 6,2
- Argentinien: Männer 10,6, Frauen 9,1
- Mexiko: Männer 10,1, Frauen 10,1
- Russland: Männer 8,1, Frauen 5,6
- Brasilien: Männer 13,5, Frauen 11,1
- China: Männer 9,2, Frauen 8,0
- Südafrika: Männer 7,0, Frauen 6,5
- Indien: Männer 11,3, Frauen 9,3
Die Werte liegen absolut gesehen relativ dicht beieinander (Dieser Satz ist eine klassische Antwort auf die Frage, was paradox sei).
Die Wahrscheinlichkeit, keine 65 Jahre alt zu werden ist in:
- Finnland: Männer 19,0 %, Frauen 8,2 %
- USA: Männer 20,6 %, Frauen 13,0 %
- Spanien: Männer 16,1 %, Frauen 6,5 %
- Deutschland: Männer 17,1 %, Frauen 9,0 %
- Argentinien: Männer 27,5 %, Frauen 14,4 %
- Mexiko: Männer 23,8 %, Frauen 15,5 %
- Russland: Männer 57,9 %, Frauen 24,0 %
- Brasilien: Männer 35,8 %, Frauen 21,5 %
- China: Männer 26,2 %, Frauen 19,1 %
- Südafrika: Männer 66,1 %, Frauen 54,0 %
- Indien: Männer 42,6 %, Frauen 33,9 %
Besser kann man eigentlich die Lebensqualität kaum messen. Erstaunlich der große Unterschied zwischen Männern und Frauen (bei der Wahrscheinlichkeit, keine 65 Jahre alt zu werden!) und die ebenso großen Unterschiede zwischen einzelnen Ländern. Deutsche Männer schieben im Vergleich zu anderen Nationalitäten wohl eine sehr ruhige Kugel, bei den deutschen Frauen sieht es ebenso aus. Das ist sicher Wasser auf die Mühlen der Gewerkschaften, die sich der Arbeitszeitverkürzung verschrieben haben. Spanier und Spanierinnen schiessen den Vogel ab, aber an der Siesta alleine kann es nicht liegen, denn die wird auch in Mexiko gehalten. Und bei den Finninnen ist es wahrscheinlich die Sauna, die einen heilsamen Einfluss ausübt.
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25 September 2008
Wetterbericht für Brasília und die Landeshauptstädte Brasiliens
Ein neue Dienstleistung von Eurolatina - und kostenlos! Klicken Sie in die Überschrift und Sie kommen zur Homepage meiner Firma. Unten links können Sie die Stadt auswählen und sehen das aktuelle Wetter! Hier als Beispiel São Paulo. Heute am Donnerstag ist es kalt und morgen wird es noch schlimmer, denn das Minimum wird nur 13 und das Maximum 17 Grad betragen und dazu werden 25 mm Niederschlag erwartet! Zieht Euch waaaarm an!
Das Wort "Sex" im Bild links heißt übrigens "sexta-feira", also Freitag - nur um Irrtümern vorzubeugen!
Also eine nützliche Sache, dieser Wetterbericht! Und wenn Sie etwas warten, sehen Sie sogar abwechselnd das Wetter des heutigen, des nächsten und des übernächsten Tages. Also, wenn Sie eine Reise nach Brasilien planen, gucken Sie vor dem Abflug im Eurolatinasite nach dem Wetter und wählen Sie Pullover oder kurze Hosen, je nach Vorhersage!
Das Wort "Sex" im Bild links heißt übrigens "sexta-feira", also Freitag - nur um Irrtümern vorzubeugen!
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Qualifikation
Wer in Brasilien Arbeitskräfte sucht, kann Besonderes erwarten. Auf der einen Seite trifft man nämlich auf hochqualifizierte Bewerber, die sowohl als Spezialisten ihres Fachgebietes als auch als Führungskräfte ihren Mann (Entschuldigung, Frau Schwarzer) stehen. Und auf der anderen Seite Menschen, die nicht vermittelbar sind, weil ihnen jegliche Qualifikation fehlt. Typisches Beispiel: Interview mit einer Aspirantin auf die Stelle eines Dienstmädchens. Die Bewerberin kann nicht lesen oder schreiben, auch nicht bügeln oder kochen, aber sie weiß, was sie verdienen will. Nämlich soviel, dass sie eigentlich neben den häuslichen Fertigkeiten auch Singen und Klavierspielen sollte, um das Gehalt zu rechtfertigen. Das Problem fängt in der Schule an, die immer noch nicht von allen Kindern besucht wird. 2007 besuchten nur 76,3 % der 20 % ärmsten Kinder und 93,6 % der 20 % reichsten Kinder zwischen 15 und 17 Jahren die Schule, trotz allgemeiner Schulpflicht. 1997 sah es noch schlechter aus, da waren es 55,7 bzw. 87,7 %! Eine erhebliche Verbesserung, aber nicht ausreichend, denn der Schulbesuch sagt nichts über das Ergebnis der Lehr- und Lernbemühungen aus. 2,1 Millionen der brasilianischen Schulkinder zwischen 7 und 14 Jahren können weder lesen noch schreiben. Dies ist die Verteilung nach dem Alter:
Prozentsatz der Kinder, die weder lesen noch schreiben können:
- 8 Jahre: 92,4 %
- 9 Jahre: 89,6 %
- 10 Jahre: 85,6 %
- 11 Jahre: 81,3 %
- 12 Jahre: 71,4 %
- 13 Jahre: 57,9 %
- 14 Jahre: 45,8 %
Hieraus rekrutieren sich die künftigen Hilfsarbeiter, Straßenwächter und Motoboys, die außer gesundem Menschenverstand nichts vorzuweisen haben. Wobei man der Gerechtigkeit halber sagen muß, dass die Schuld nicht immer bei den Betroffenen liegt, die Qualität unserer öffentlichen Grundschulen ist oft genug miserabel und der Weg zur Schule und zurück mühselig sowie die häuslichen Verhältnisse wenig stimulierend. Hier ist die Regierung gefragt, die weniger Almosen verteilen und mehr in die Ausbildung investieren sollte.
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24 September 2008
Nochmal LH 506
Mit einem Tag Verspätung bin ich tatsaechlich wieder in Brasilien. Die Lufthansa hatte wie beschrieben - natuerlich ohne mich zu benachrichtigen - meinen Flug vom Montag auf Dienstag verlegt. Beim Einchecken am Dienstag um 8:00 frueh MEZ fragte mich die Schalterdame ganz verwundert, welchen Flug ich denn haette, meiner sei doch schon gestern gewesen. Selbst das Schalterpersonal beim Check in der ersten Klasse hatte also keine Ahnung von der Aenderung. Merkwuerdig uebrigens, dass ich sonst immer auf dem Flughafen eine SMS erhalte mit der Frage, ob ich per Handy einchecken will. Diesmal meldete sich die Lufthansa vorsichtshalber ueberhaupt nicht. Zur Ehrenrettung sei noch gesagt, dass der Flugkapitaen sich vielfach fuer die Verspaetung entschuldigte. Aber die Lufthansa hat es bis jetzt nicht noetig gehabt, sich bei ihren Fluggaesten zu melden. Bei mir jedenfalls hat keiner angeklopft.
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22 September 2008
Gewinnmitnahme
Anstelle einer Antwort zur Frage von Chris:" Frage ist, wie geht es weiter mit dem Kurs? Ist es nur eine kurze Phase der Schwaeche oder geht es aus Sicht der Experten mit dem Real Kurs weiter nach unten? Gruss und ein schoenes Weekend, Chris".
Hilft nicht wirklich, aber wer weiss heute noch, wie die öffentlichen Finanzen funktionieren. Wenn selbst der Sachverstand von 37 politischen Ratsmitgliedern der KfW dazu nicht ausreicht, von den wirklichen Fachleuten der Bank ganz zu schweigen! Falls es diese wider Erwarten geben sollte.
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Was war los auf dem NRW - Aussenwirtschaftstag in Essen?
Alles war los, aber im positiven Sinne. Sogar, was die Lufthansa angeht, denn sie spendete einen Flug für eine Person in der Businessklasse in ein BRIC-Land, wobei der Gewinner alternativ auch mit einer Begleitperson in ein europäisches Land fliegen kann. Aber das wird seine Frau schon entscheiden.
Der zweite Preis war eine mehrtägige Sprachschulung, auch mit einer Reise verbunden, also teuer.
Da nahm sich der dritte Preis, mein Buch "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", geradezu als Trostpreis dagegen aus. Ich hoffe, der glückliche Gewinner liest es trotzdem mit Genuss und Gewinn. Immerhin war er einer von drei Gewinnern, die aus über 800 Teilnehmern ausgelost wurden!
Ich sprach mit etlichen Brasilieninteressenten, nahm aktiv als Sprecher an einer Podiumsdiskussion über Brasilien teil, die über 120 Zuhörer hatte und hörte selber mit Genuss und Gewinn einer solchen zu, die einem anderen BRIC-Land gewidmet war. Äußerst befriedigend war für mich das immer stärker werdende Interesse an Brasilien, ein Beweis dafür, dass viele Industrielle und Manager die Lage richtig einschätzen. Richtig heisst in diesem Fall, dass Brasilien stetig wächst, nicht so schnell wie andere BRIC-Staaten, aber vielleicht solider. Die brasilianische Währung ist stark, ebenso die Demokratie, vor allem im direkten Vergleich mit China, Russland und Indien. Und Brasiliens Unternehmer investieren, investieren und investieren. Alleine bis 2012 in Stahlprojekte ca. 65 Mrd. US$, von anderen Bereichen wie Erdöl & Gas, Energie und Petrochemie sowie Chemie ganz zu schweigen, ebenso von der Kfz-Industrie, die ihre Kapazität verdoppeln will! Wer daran teilhaben will, tut gut daran, sich rechtzeitig in Brasilien zu etablieren, denn mit dem Export in unser Land ist es allein nicht getan. Das zeigt schon die local content - Vorschrift für viele Investitionen und Produkte, siehe den Automobilbereich!
Was sich leider nicht wesentlich geändert hat, ist der Zeitaufwand für eine Firmengründung. Und der Informationsbedarf der Gründer! Heute rief mich ein Unternehmer an und fragte, ob er seine Dividenden problemlos von Brasilien nach Deutschland überweisen könne. Ich sagte ihm, dass dies möglich sei, wenn er sein Beteiligungskapital ordnungsgemäss bei der brasilianischen Zentralbank als ausländisches Investitionskapital registriert hätte. Hat er natürlich nicht, weil er die Vorschrift nicht kannte. Aber billig Firmen gründen, das wollen alle!
Wie heißt ein passendes Sprichwort? Guter Rat ist teuer! Und ein anderes? Ich habe zu wenig Geld, um billig zu kaufen! Paßt auch gut, finde ich.
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Was ist los mit LH 506?
Nicht nur die KfW hat Kommunikationsprobleme, sondern auch die Lufthansa. Heute wollte ich mit LH 506 zurück nach Brasilien fliegen, aber wurde gegen Mittag von meinem Kooperationspartner Wolfgang Patzlaff gewarnt, der ebenfalls mit dieser Maschine fliegen wollte, um einem Kunden in Brasilien zu helfen, der einen Interimsmanager braucht. Er sagte mir, dass er eine SMS von der Lufthansa erhalten hätte, die Maschine würde wegen technischer Probleme erst morgen früh um 10:00 losfliegen. Ich wunderte mich, dass ich als Senator der Lufthansa keine Benachrichtigung erhalten hatte und fragte vorsichtshalber sowohl bei meinem Reisebüro in Brasilien als auch in Deutschland nach, weil aus dem Lufthansasite nichts bezüglich einer Verschiebung zu ersehen war. Beide Reisebüros sprachen mit der Lufthansa und bestätigten dann, dass es keine Verschiebung gebe, der Flug gehe planmäßig ab. Also fuhr ich um 17:00 los zum Flughafen Frankfurt, wurde aber von meiner Sekretärin aus Brasilien angerufen, dass jetzt - 4 Stunden nach meiner ersten Nachfrage - die Bestätigung der Lufthansa da sei, mein Flug sei auf morgen 10:00 verschoben worden. Also fuhr ich zurück zu meiner Mutter, die sich freute, und denke jetzt darüber nach, ob ich der Lufthansa eine Beratung anbieten soll. Oder das nächste Mal doch lieber mit KLM oder Air France fliegen soll, die in der Businessklasse dazu noch erheblich billiger als die Lufthansa sind.
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19 September 2008
Die KfW wirft Geld aus dem Fenster und der € wird trotzdem stärker
Jedenfalls in Relation zum Real, wie der Kursverlauf der letzten Tage zeigt. Expatriates mit Bezügen in € freuen sich.
Was die KfW angeht, kann man nur den Kopf schütteln. Und die tüchtigen Verwaltungsratmitglieder, praktisch alles Politiker, bekommen 1.500 € pro Sitzung, um den Bankvorstand zu bestellen und zu überwachen. Schade, dass sie - die Mitglieder des Verwaltungsrates - nicht nach Kompetenz, sondern offensichtlich nur nach Parteibuch ausgesucht werden. Da kann man es unseren brasilianischen Politikern garnicht mehr übelnehmen, wenn sie Geld in den Sand setzen, sie befinden sich in bester Gesellschaft. Und die deutschen Steuerzahler können ihren über 500 Mio. € hinterher weinen, die die tüchtige KfW der bereits zusammengebrochenen Lehman Brothers - Bank überwies. Das hat unsere BNDES noch nicht fertig gebracht!
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10 September 2008
Aktuelle Wirtschaftsentwicklung für Überraschungen gut
Der Bovespa - Index konnte sich heute um 2,47 % erholen, aber in diesem Jahr hat er trotzdem kumuliert noch 22,31 % verloren. Dafür konnte der US-Dollar in diesem Jahr bis heute überraschenderweise 0,45 % (kommerzieller Kurs) gegenüber dem Real gewinnen. Da der Euro gegenüber dem Dollar an Wert verlor, schaffte der Euro dieses Kunststück noch nicht, siehe die Kursverläufe der letzten drei, 12 und 60 Monate:
Noch eine unerwartete positive Nachricht, im ersten Halbjahr 2008 wuchs das BIP gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 6 %! Aber wo viel Licht ist, ist viel Schatten: In der Untersuchung "Doing Business 2009" der Weltbank, die 181 Länder nach der Schwierigkeit, in und mit ihnen Geschäfte zu machen, einordnet, erscheint Brasilien auf Platz 125. Die Liste wird von Singapur angeführt, gefolgt von Neuseeland, USA, Hong Kong und Dänemark. Den letzten Platz nimmt die Demokratische Republik Kongo ein. Da drängen sich Parallelen zu anderen Volksdemokratien auf.
Noch eine unerwartete positive Nachricht, im ersten Halbjahr 2008 wuchs das BIP gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 6 %! Aber wo viel Licht ist, ist viel Schatten: In der Untersuchung "Doing Business 2009" der Weltbank, die 181 Länder nach der Schwierigkeit, in und mit ihnen Geschäfte zu machen, einordnet, erscheint Brasilien auf Platz 125. Die Liste wird von Singapur angeführt, gefolgt von Neuseeland, USA, Hong Kong und Dänemark. Den letzten Platz nimmt die Demokratische Republik Kongo ein. Da drängen sich Parallelen zu anderen Volksdemokratien auf.
Nächsten Dienstag werde ich an einer Podiumsdiskussion über die BRIC-Staaten in Essen teilnehmen. Auch unter den BRIC-Staaten hat Brasilien schlechte Karten, China nimmt Platz 83 ein, Russland Platz 120, Indien Platz 122 und wir, wie gesagt, stehen auf Platz 125. Hier hilft nur eine mutige Entbürokratisierung und längst überfällige Reformen wie Steuerreform, Politikreform, Justizreform, Sozialversicherungsreform, dazu die Bekämpfung der Korruption, die Liste nimmt kein Ende. Aber ob unser Präsident Lula das will , kann, schafft? Noch hat er zwei (kurze) Jahre!
Übrigens hat vor wenigen Minuten die Zentralbank den Leitzins auf 13,75 % hochgesetzt, Inflationsbekämpfung wird hier nämlich sehr ernst genommen. Allerdings fällt den Verantwortlichen offensichtlich nur ein Mittel der Inflationsbekämpfung ein, Sparen als eine weitere Möglichkeit ist wohl der jetzigen Regierung weitgehend unbekannt.
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08 September 2008
Kursverlauf € - US$ - R$ in den letzten drei Monaten
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07 September 2008
Brasilien vor einem kräftigen Investitionsschub
120 Mrd. R$ sollen laut BNDES in kurzer Zeit von nur vier Sektoren der brasilianischen Wirtschaft investiert werden:
Der Poolmanager im Einsatz:
Eine Maschine unseres Poolmitgliedes, die bereits in Brasilien eingesetzt wird:
Frank Stöver im angeregten Kundengespräch:
- Stahlerzeugung: 57 Mrd. R$ bis 2011
- Papier & Zellulose: 33 Mrd. R$ bis 2013
- Petrochemie: 31,7 Mrd. R$ bis 2013
- Zementindustrie: 6 Mrd. R$ bis 2012
Brasiliens Industrie bereitet sich auf große Umwälzungen vor. Die Produktionskapazität derAutomobil- und Stahlindustrie soll sich verdoppeln, die des Papier- und Zellulosesektors und der Petrochemie soll um 60 % wachsen. Die dafür genannten 120 Mrd. R$ bedeuten eine Investitionskonzentration, wie sie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr in Brasilien beobachtet wurde. Als Nebenprodukt profitiert die lange dahinsiechende Zementindustrie vom Bauboom. Wichtige Investitionen im Lebensmittelsektor sind hier noch nicht berücksichtigt, dazu kommen die geplanten Tiefseebohrungen zur Erdöl- und Erdgasförderung, die gigantische Mittel erfordern werden.
Einige Zahlen zeigen Wachstumsziele, wie sie in Europa wohl kaum zu finden sind. So will die LKW- Sparte von VW 2018 dreimal mehr LKWs als heute bauen. Das wären dann 150.000 Lastwagen im Jahr! Dafür müssen in zehn Jahren 2 Mrd. R$ investiert werden. Der Omnibusbauer Marco Polo will 2011 doppelt soviele Busse wie heute bauen, das bedeutet 35.600 Busse pro Jahr. Die brasilianische Autoindustrie will 23 Mrd. US$ bis 2011 investieren! Und für die angekündigten Tiefseebohrungen werden 20 Mrd. R$ jährlich aufgewendet werden müssen!
Wer an solchen Investitionen als Lieferant beteiligt werden möchte, sollte in die Überschrift klicken. Dann kommt er zur Beschreibung des FIRMENPOOLS BRASILIEN / MERCOSUR DER IHK ESSEN. Eine Mitgliedschaft in diesem Pool hat jüngst dem neuen Poolmitglied MST nach nur 2 Wochen Zugehörigkeit und der Beteiligung an einer Messe als Aussteller unter Mitwirkung des Poolmanagers wegen der herausragenden Technologie die Chance zu 12 Angeboten gegeben, die z.Z. mit Hilfe des Poolmanagers vor Ort verhandelt werden.
Firmenchef Frank Stöver (sein Kollege Joachim Meyer blieb diesmal in Deutschland) auf seinem Stand:
Eine Maschine unseres Poolmitgliedes, die bereits in Brasilien eingesetzt wird:
Frank Stöver im angeregten Kundengespräch:
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Flughafenprivatisierung wegen Fußballweltmeisterschaft von 2014?
Dieser Grund wird neben der Bewerbung Rios als Austragungsort der olympischen Spiele 2016 als Motivation Lulas genannt, der Privatisierung der Flughäfen Galeão (internationaler Flughafen von Rio, nicht zu verwechseln mit dem zwischen dem Zuckerhut und der Brücke Rio - Niteroi in der Bucht von Guanabara liegenden Stadtflughafen Santos Dumont) und Viracopos (internationaler Frachtflughafen bei Campinas im Bundesstaat São Paulo) zuzustimmen. Denn nichts wäre schädlicher für das Image Brasiliens, als ausgerechnet während der Fußballweltmeisterschaft von den Unzulänglichkeiten des brasilianischen Luftverkehrs geschlagen zu werden. Die Privatisierung aller dem Bund gehörenden Flughäfen Brasiliens, die heute von der staatlichen IFRAERO - Empresa Brasileira de Infra-Estrutura Aeroportuário mehr schlecht als recht verwaltet werden, ist durchaus angebracht und überfällig, aber zu welchen Bedingungen? Denn von den 67 infrage kommenden Flughäfen sind nur 10 in der Gewinnzone. Dazu gehören die genannten Galeão und Viracopos, die 20 % der Einnahmen der Infraero ausmachen. Durchaus absprechen kann man der staatlichen Gesellschaft und der Bundesregierung die Eignung als Flughafenverwalter. Denn die Regierung stellt keine ausreichenden Mittel für den Ausbau der Landebahnen, die Verbesserung der Logistik für Passagiere und Gepäck und die Modernisierung der Sicherheitseinrichtungen zur Verfügung und der einzige Ausweg, den die Chefs der Infraero fanden, war die Verwendung der wenigen Mittel für den Bau von shoppingcenterartigen Strukturen, um über die Vermietung von Ladenfläche Kasse zu machen. Übrigens wurde Lula u.a. deshalb wiedergewählt, weil er die Privatisierungen seines Vorgängers heftig kritisierte und sein damaliger Widersacher Alckmin nicht in der Lage war, angemessen zu reagieren und sich in die Defensive drängen ließ. Politik hat mit Logik wirklich nicht viel zu tun, Gefühle spielen eine viel größere Rolle. Für technisch und naturwissenschaftlich geprägte Menschen schwer zu verstehen. Deshalb sind wohl auch wenige Ingenieure Staatsmänner.
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06 September 2008
Wo sitzen die Blogleser (hier die letzten 100) und die Besucher der Eurolatina - Homepage?
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So erleben die Mitglieder des Firmenpools Brasilien der IHK Essen den brasilianischen Winter
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04 September 2008
Der Fluch des Imports...
...hängt wie ein Damoklesschwert über unseren im Lande hergestellten Medikamenten, denn die zu ihrer Produktion nötigen Zutaten - meist die teuren Wirkstoffe - werden grösstenteils noch importiert. 2005 betrug der Importanteil 83 %, was wertmässig 3,06 Mrd. R$ ausmacht! Damals wurden auch 8,3 % der fertigen Medikamente im Ausland für 4,08 Mrd. R$ gekauft. Allerdings nimmt der Importanteil langsam, aber stetig ab und Brasilien exportiert auch Medikamente, allerdings wertmässig nur ca. 20 % des Importwertes.
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03 September 2008
Luxusartikel für arme Länder
Das hört sich paradox an, ist es aber nicht, denn wegen der sehr ungleichen Einkommensverteilung haben arme Länder immer einen Anteil reicher Leute, die sich Luxusartikel leisten können. Man könnte fast von einem Bodensatz sprechen, wenn die reichen Leute nicht immer diese An-die-Spitze-streben-Ambition hätten. Aber wir wollen nicht schlecht von ihnen reden, denn erstens würde gerne jeder zu dieser Gruppe gehören und zweitens leben viele, die es nicht tun, von ihr. Die BRIC-Staaten haben am Weltmarkt der Luxusgüter nur einen kleinen Anteil, aber selbst dieser beträgt Milliarden €:
China bildet den Spitzenreiter mit einem Anteil von 4,5 Mrd. € oder 2,7 %, dann kommt Rußland mit 3,6 Mrd. € bzw. 2,1 %, gefolgt von Brasilien mit 1,3 Mrd. € bzw. 0,8 %, das Schlußlicht ist trotz der Maharadschas Indien mit "nur" 600 Mio. € bzw. 0,4 %.
Brasilien wird zum Spitzenreiter, wenn man das erwartete Wachstum der nächsten fünf Jahre berücksichtigt. Denn unser Luxusmarkt - der des ewigen (?) Landes der Zukunft - soll in diesem Zeitraum um 35 % wachsen, gefolgt von China mit 30 %, von Indien mit 25 % und von Rußland mit 20 %. Wie man sieht, liegt die Wachstumsrate immer weit über dem BIP-Wachstum!
Kenner wie die italienische Beratungsfirma Bain & Company erwarten daher, dass bis 2013 ungefähr 50 neue Luxusmarken in Brasilien angeboten werden. Darüber konnte man gestern auf der I. Internationalen Konferenz über Luxusgeschäfte in São Paulo Einzelheiten hören. Für ein Land mit einem Mindestmonatlohn von unter 150 € ist eine solche Konferenz eigentlich etwas frivol, aber Geld regiert die Welt!
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02 September 2008
Rückgang der brasilianischen Produktion elektrischer Haushaltsgeräte durch Import
Das vermeldete das hiesige Äquivalent zum Statistischen Bundesamt, IBGE - Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística genannt. Der Rückgang ist mit 3,7 % im Juli gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat zwar noch verkraftbar, aber die Details sprechen eine deutlichere Sprache:
- braune Ware - 8,3 %
- weiße Ware - 7,1 %
Im Vergleich des Juli 2008 zum Juli 2007 stieg der Import von langlebigen Konsumgütern, zu denen elektrische Haushaltsgeräte gezählt werden, um 111 % und die Produktion um 9,8 %. Aber im Vergleich zum Juni 2008 fiel die Produktion im Juli 2008 um 5,2 %.
Die Kapitalgüterindustrie wuchs im Juli 2008 im Vergleich zum Juli 2007 um 22,3 %, angeführt von Produkten für die Landwirtschaft mit 41,7 %, für den Transport mit 32,8 % und für den Energiesektor mit 17,2 %. Leider sagt die heutige Meldung nichts darüber, ob Verkauf oder Produktion gemeint ist.
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01 September 2008
Brasilianischer Import schlägt wieder alle Rekorde
Gute Nachrichten für deutsche Exporteure, Brasilien importierte im August 2008 den Rekordwert von 17,478 Mrd. US$, das bedeutet einen Arbeitstagesdurchschnitt von 832,3 Mio. US$!
Das bedeutet gegenüber dem August 2007 eine Steigerung des arbeitstäglichen Durchschnittswertes um 65,6 % und gegenüber dem des Vormonates des laufenden Jahres um 11,6 %.
Der Export betrug im August 19,747 Mrd. US$, damit kommen wir auf einen Außenhandelsüberschuß von 2,269 Mrd. US$. Der duchschnittliche arbeitstägliche Export war damit 43,2 % höher als im August 2007 und steigerte sich um 5,8 % gegenüber dem Juli- Wert 2008.
Übers Jahr gesehen beträgt der Saldo der Handelsbilanz 16,907 Mrd. US$, d.h. er ging gegenüber dem Wert per August 2007 um 38,4 % zurück.
In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres exportierte Brasilien für 130,843 und importierte für 113,936 Mrd. US$.
So sehr dies den deutschen Exporteur freuen kann, sollte er nicht vergessen, dass seine Rechnungen mit den Einnahmen aus den brasilianischen Exporten bezahlt werden müssen und dass die einheimische Industrie bei weiter steigenden Importen immer mehr an Geschäftsvolumen im Inland verliert. Der starke Real steuert seinen Teil dazu, dass auch im Ausland Aufträge verloren gehen. Damit wird die Industrie natürlich schwächer, d.h. weniger wettbewerbsfähig und irgendwann kann sie dann nicht mehr importieren und auch nichts im Land verkaufen. Wenn es soweit kommt, sind Entlassungen unvermeidlich und die Geschäfte bleiben leer, d.h. ein reines Handelsgeschäft rettet das Land nicht. Also hoffen wir im Interesses eines langfristigen guten Geschäftes für Brasilianer und Deutsche auf ein vernünftiges, d.h. tragfähiges Gleichgewicht und auf ein einen gegenüber dem Real stärkeren Euro. Dazu zum Schluß noch der Kursverlauf der letzten drei und 12 Monate:
An diesem Kursverlauf wird sich nicht viel ändern, solange die brasilianische Regierung ausschließlich den Leitzins zur Inflationsbegrenzung benutzt, anstelle Ausgaben zu kürzen. Damit ist natürlich wegen der Wahlen (u.a. wird der wichtige Oberbürgermeisterposten São Paulos besetzt, einer Stadt mit mehr Etat als viele Staaten Lateinamerikas) nicht zu rechnen. Dabei ist die Inflation im Griff und liegt unter 5 % im Jahr. Aber die Angst vor ihr steckt den brasilianischen Politikern noch in den Knochen, immerhin betrug sie schon mal fast 3.000 % jährlich zu Zeiten Sarneys, die noch nicht allzulange vorbei sind.
Das bedeutet gegenüber dem August 2007 eine Steigerung des arbeitstäglichen Durchschnittswertes um 65,6 % und gegenüber dem des Vormonates des laufenden Jahres um 11,6 %.
Der Export betrug im August 19,747 Mrd. US$, damit kommen wir auf einen Außenhandelsüberschuß von 2,269 Mrd. US$. Der duchschnittliche arbeitstägliche Export war damit 43,2 % höher als im August 2007 und steigerte sich um 5,8 % gegenüber dem Juli- Wert 2008.
Übers Jahr gesehen beträgt der Saldo der Handelsbilanz 16,907 Mrd. US$, d.h. er ging gegenüber dem Wert per August 2007 um 38,4 % zurück.
In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres exportierte Brasilien für 130,843 und importierte für 113,936 Mrd. US$.
So sehr dies den deutschen Exporteur freuen kann, sollte er nicht vergessen, dass seine Rechnungen mit den Einnahmen aus den brasilianischen Exporten bezahlt werden müssen und dass die einheimische Industrie bei weiter steigenden Importen immer mehr an Geschäftsvolumen im Inland verliert. Der starke Real steuert seinen Teil dazu, dass auch im Ausland Aufträge verloren gehen. Damit wird die Industrie natürlich schwächer, d.h. weniger wettbewerbsfähig und irgendwann kann sie dann nicht mehr importieren und auch nichts im Land verkaufen. Wenn es soweit kommt, sind Entlassungen unvermeidlich und die Geschäfte bleiben leer, d.h. ein reines Handelsgeschäft rettet das Land nicht. Also hoffen wir im Interesses eines langfristigen guten Geschäftes für Brasilianer und Deutsche auf ein vernünftiges, d.h. tragfähiges Gleichgewicht und auf ein einen gegenüber dem Real stärkeren Euro. Dazu zum Schluß noch der Kursverlauf der letzten drei und 12 Monate:
An diesem Kursverlauf wird sich nicht viel ändern, solange die brasilianische Regierung ausschließlich den Leitzins zur Inflationsbegrenzung benutzt, anstelle Ausgaben zu kürzen. Damit ist natürlich wegen der Wahlen (u.a. wird der wichtige Oberbürgermeisterposten São Paulos besetzt, einer Stadt mit mehr Etat als viele Staaten Lateinamerikas) nicht zu rechnen. Dabei ist die Inflation im Griff und liegt unter 5 % im Jahr. Aber die Angst vor ihr steckt den brasilianischen Politikern noch in den Knochen, immerhin betrug sie schon mal fast 3.000 % jährlich zu Zeiten Sarneys, die noch nicht allzulange vorbei sind.
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
www.eurolatinainternational.com.br
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