01 September 2008

Brasilianischer Import schlägt wieder alle Rekorde

Gute Nachrichten für deutsche Exporteure, Brasilien importierte im August 2008 den Rekordwert von 17,478 Mrd. US$, das bedeutet einen Arbeitstagesdurchschnitt von 832,3 Mio. US$!



Das bedeutet gegenüber dem August 2007 eine Steigerung des arbeitstäglichen Durchschnittswertes um 65,6 % und gegenüber dem des Vormonates des laufenden Jahres um 11,6 %.

Der Export betrug im August 19,747 Mrd. US$, damit kommen wir auf einen Außenhandelsüberschuß von 2,269 Mrd. US$. Der duchschnittliche arbeitstägliche Export war damit 43,2 % höher als im August 2007 und steigerte sich um 5,8 % gegenüber dem Juli- Wert 2008.

Übers Jahr gesehen beträgt der Saldo der Handelsbilanz 16,907 Mrd. US$, d.h. er ging gegenüber dem Wert per August 2007 um 38,4 % zurück.

In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres exportierte Brasilien für 130,843 und importierte für 113,936 Mrd. US$.

So sehr dies den deutschen Exporteur freuen kann, sollte er nicht vergessen, dass seine Rechnungen mit den Einnahmen aus den brasilianischen Exporten bezahlt werden müssen und dass die einheimische Industrie bei weiter steigenden Importen immer mehr an Geschäftsvolumen im Inland verliert. Der starke Real steuert seinen Teil dazu, dass auch im Ausland Aufträge verloren gehen. Damit wird die Industrie natürlich schwächer, d.h. weniger wettbewerbsfähig und irgendwann kann sie dann nicht mehr importieren und auch nichts im Land verkaufen. Wenn es soweit kommt, sind Entlassungen unvermeidlich und die Geschäfte bleiben leer, d.h. ein reines Handelsgeschäft rettet das Land nicht. Also hoffen wir im Interesses eines langfristigen guten Geschäftes für Brasilianer und Deutsche auf ein vernünftiges, d.h. tragfähiges Gleichgewicht und auf ein einen gegenüber dem Real stärkeren Euro. Dazu zum Schluß noch der Kursverlauf der letzten drei und 12 Monate:



An diesem Kursverlauf wird sich nicht viel ändern, solange die brasilianische Regierung ausschließlich den Leitzins zur Inflationsbegrenzung benutzt, anstelle Ausgaben zu kürzen. Damit ist natürlich wegen der Wahlen (u.a. wird der wichtige Oberbürgermeisterposten São Paulos besetzt, einer Stadt mit mehr Etat als viele Staaten Lateinamerikas) nicht zu rechnen. Dabei ist die Inflation im Griff und liegt unter 5 % im Jahr. Aber die Angst vor ihr steckt den brasilianischen Politikern noch in den Knochen, immerhin betrug sie schon mal fast 3.000 % jährlich zu Zeiten Sarneys, die noch nicht allzulange vorbei sind.

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