31 Januar 2011

Wohin mit den alten Flaschen?

Diese Idee aus Medellin, dem ehemaligen Wohnort meines Studienkollegen Dr. Darío Correia Lleras Restrepo, der heute in München lebt, wurde mir von unserer mexikanischen Freundin Teresa, die wiederum in Brasilien lebt, geschickt. Sehr gut und perfekt in Brasilien anwendbar, erfordert aber viel Handarbeit:

Ist die Deindustrialisierung Brasiliens nur ein Mythos?

Brasilien ist ein Dienstleistungsland, die Anteil der Industrie am BIP ist wesentlich kleiner als der der Dienstleister. Aber Brasilien benötigt trotzdem Maschinen und Anlagen für seine Industrie, die wegen des starken R$ und der teilweisen Nichtverfügbarkeit vermehrt aus dem Ausland gekauft werden. Eine Chance also für die Industrie aus dem oberen und mittleren Technologiebereich, die sich in Brasilien ansiedeln und hier produzieren, weil damit der teure Import vermieden wird, die hohen Zinsen beim finanziertem Verkauf durch BNDES-Kredite mit subventionierten Zinsen vermieden werden können und weil die Produktion in Brasilien die Produkte von der ex tariff - Liste verschwinden lässt und damit der Konkurrenz den Weg zu solchen Krediten, die heute bis 60 % des fob - Wertes möglich sind, versperrt. Hier die Fakten, wie sie heute im ESTADO DE SÃO PAULO publiziert wurden:
Entwicklung des Vierteljahresverbrauches von Hochtechnologieprodukten in Mrd. R$ (Produktion - Export + Import)

Entwicklung des Vierteljahresverbrauches von Mittelhochtechnologieprodukten in Mrd. R$ (Produktion - Export + Import)
 
Entwicklung des mittleren Investitionsindexes von 2004 bis 2010 in %
Anteil der Importprodukte am Verbrauch der Verarbeitungsindustrie in %
Alta Tecnología = Hochtechnologie
Média Alta Técnologia = Mittelhochtechnologie
Média Baixa Técnologia = Mittelniedrigtechnologie
Baixa Tecnología = Niedrigtechnologie

Also doch kein Mythos?! Kein Mythos! Denn der Import stieg von 2004 auf 2010 neunmal schneller als das BIP der Industrie Brasiliens; die BIP-Zuwachsrate der Industrie betrug 36 %, die Zuwachsrate des Imports von industrialisierten Produkten aber 121,4 %. Laut Abimaq ging der Export sogar um 4,8 % zurück. Später mehr dazu!

30 Januar 2011

Umfrageergebnisse zu "Was mögen Sie besonders an Brasilien?"


Ist São Paulo noch zu retten?

In meinem Wohnort São Paulo sind fast 7 Mio. Fahrzeuge registriert und der Verkehr ist entsprechend chaotisch. Um ihn zu regeln und zu verbessern, werden jährlich auch fast 7 Mio. Strafen verhängt; für mich ein Zeichen, dass die Verkehrsbehörde völlig hilflos ist. Anstelle intelligenter Verkehrssysteme mit aufeinander abgestimmten Ampeln, Bedarfsampeln, GPS-Systemen, die um Stauungen herum leiten etc. haben wir sinnlose Verkehrsberuhigungsmassnahmen wie Schwellen, punktuelle 40 km - Begrenzungen, Regenablaufrinnen an Strassenkreuzungen, die den Verkehr verlangsamen. Dazu kommen zu enge Fahrspuren durch die Einführung von Busfahrspuren und immer noch ist die Ringautobahn, die den LKW-Verkehr zwischen dem Hinterland und dem Hafen von Santos aus der Stadt heraushalten könnte, nicht fertig. Durch immer mehr Strafen ist diesen Mängeln - die schlechte Qualität unserer löchrigen Strassen soll dabei als erschwerender Faktor nicht vergessen werden, der oft regelgemässes Fahren nicht erlaubt - nicht beizukommen. Die vielen Baustellen zur Vermeidung von Überschwemmungen bei starken Regenfällen haben sich in jüngster Zeit auch als nicht ausreichend erwiesen. Warum werden nicht Schulen z.B erst um 9:00 geöffnet? Dann würden die Mütter, die ihre Kinder zur Schule bringen, nicht im dicksten Berufsverkehr unterwegs sein. Der Verkehrsbehörde ist ausser ihren Strafen bisher nur eingefallen, Beschränkungen für die Autonutzung auszusprechen, nach dem Motto: Was passiert, wenn die Sahara von Sozialisten regiert wird? Zunächst nichts, dann wird Sand fehlen. Dem Mangel an guten Strassen und grossen Parkplätzen ist durch seine reine Verwaltung jedenfalls nicht beizukommen!

Danke, Herr Gaulhofer, Ihr Artikel ist sehr lesenswert und regt zum Nachdenken an!

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Brasiliens Wirtschaft bringt alles unter den Zuckerhut

29.01.2011 | 18:14 | von Karl Gaulhofer (Die Presse)
Zu hohe Zinsen, zu starke Währung: Brasiliens Wirtschaft boomt unter ziemlich widrigen Umständen. Der spät erwachte Binnenmarkt sorgt für eine Spirale nach oben: Jeder Arme weniger ist ein Konsument mehr.
Nicht nur China schreibt zur Zeit Wirtschaftsgeschichte. Auch Brasilien hebt ab, und das spürt man selbst im fernen Österreich: Im Vorjahr haben die Ausfuhren ins südamerikanische Boomland um ein Fünftel zugelegt und die Schallmauer von einer Milliarde Euro überschritten. Damit ist Brasilien bereits Österreichs viertgrößter Überseemarkt, nach den USA, China und Japan. „Wenn ich das vor zehn Jahren vorausgesagt hätte, hätten mich alle für verrückt gehalten“, sagt Wirtschaftsdelegierter Ingomar Lochschmidt.
Mag sein, doch wäre er in guter Gesellschaft gewesen: 2001 ernteten auch die Länderanalysten von Goldman Sachs schiefe Blicke, als sie Brasilien in ihrer „BRIC“-Theorie zu den vier ökonomischen Zukunftsmächten zählten Heute wundert sich niemand mehr über Prognosen, dass der junge Gigant in den kommenden zehn bis 15Jahren Großbritannien und Frankreich überholen wird. Als stabile Demokratie, anders als das autoritäre China. Ohne ethnische Konflikte und Massenarmut wie in Indien. Und ohne, wie der brüchige Rechtsstaat Russland, ganz vom Rohstoffexport und damit von den Fährnissen der Weltkonjunktur abzuhängen. Brasilien, so scheint es, bringt zur Zeit fast alles unter den Zuckerhut.
Bis in die Mitte der Neunzigerjahre konnte es seine großen Versprechen nie einlösen. Es war fruchtbar, überreich an Rohstoffen und besaß das Potenzial eines Binnenmarktes mit 190Millionen Bewohnern. Doch auf den Farmen der Großgrundbesitzer wurde so unproduktiv gearbeitet wie in den Staatsbetrieben. Die Kinder in den Favelas lernten nicht Lesen und Schreiben, sondern mit Waffen umzugehen. Der Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg stand auf dem fragwürdigen Fundament einer staatsgetriebenen, halb geschlossenen Wirtschaft, die sich über Auslandsschulden finanzierte.

Harte Schule für Unternehmen. Mit der Militärdiktatur und der Ölkrise brach dieses Modell zusammen. Auf seinen Trümmern wucherte, üppig wie tropischer Regenwald, die Inflation. Anfang der Neunziger erreichte sie 40 Prozent – pro Monat. Brasilien war zum traurigen Abschreibposten in der Bilanz der Weltwirtschaft geworden.
Nach all den fatalen Experimenten blieb nur mehr eine Option übrig: das Richtige zu tun. Das wagte denn auch der gemäßigte Sozialdemokrat Fernando Enrique Cardoso, der Mitte der Neunzigerjahre den Grundstein für das Wirtschaftswunder von heute legte.
Als Finanzminister führte er den Real ein, als Präsident ließ er die neue Währung frei floaten, entließ die Zentralbank aus dem Würgegriff der Politik und übertrug ihr nur noch eine Aufgabe: Preisstabilität. Für ausländische Investoren stieß er die Tore weit auf, den Firmenstaatsbesitz fuhr er auf strategische Minderheitsanteile zurück.
Die Saat ging nicht gleich auf. Noch Anfang des neuen Jahrtausends bewegte sich die Wirtschaftsleistung kaum vom Fleck. Es blieb Luiz Inácio Lula de Silva vorbehalten, die Ernte ab 2003 einzufahren. Der geläuterte Unternehmerschreck aus der Gewerkschaft hütete sich, als Präsident den eingeschlagenen Weg zu verlassen.
Viel mehr hat es nicht gebraucht. Denn nun schlug die große Stunde der Unternehmer. Sie waren lange genug durchs Feuer gegangen. Die Inflation trabt zwar nur mehr, statt zu galoppieren, aber die ständige Drohung hoher Teuerung hat Brasilien zu einem chronischen Hochzinsland gemacht. Auch heute noch liegt der Leitzins, bei einer Inflationsrate von „nur“ 4,5Prozent, bei über zehn Prozent – nominell und real einer der höchsten Sätze der Welt.
Barocke Bürokratie und hohe Steuern machen Wirtschaftstreibenden bis heute das Leben schwer. Wer da investieren und überleben kann, muss etwas zu bieten haben – und einigermaßen produktiv sein, denn Brasilien ist schon lang kein Niedriglohnland mehr.
Zum Glück, wie sich nun zeigt: Der beste Beitrag von Lulas Politik zum sich selbst reproduzierenden Wunder ist wohl die halbwegs richtige Dosis gewesen, mit der die Löhne stiegen und die Programme zur Armutsbekämpfung ausgebaut worden sind. Staatsverschuldung und Defizit erfüllen heute, wenn auch knapp, die Maastricht-Kriterien – fast so, als wollte sich der Mercosur-Anführer für einen EU-Beitritt bewerben.

Konsumieren aus Angst. Jeder Arme, der auf diese Weise nachhaltig in die Mittelschicht aufsteigt, ist ein relevanter Konsument mehr. Und als typischer Brasilianer der neuen Epoche macht er genau das, was die segensreiche Aufwärtsspirale in Gang hält: Wegen der hohen Zinsen kann er sich nur schwer verschulden. Aber weil ihm die Angst vor der Inflation immer noch in den Knochen sitzt, spart er auch nicht, sondern gibt aus, was er hat.
So wird der Binnenmarkt zum Motor und Sicherheitsanker der Konjunktur. Und die Weltkonzerne drängen trotz hoher Zölle herein, um sich ihr Stück am immer größer werdenden Kuchen zu sichern. Immerhin: Mag es in der Funktionärshauptstadt Brasilia auch zu schlimmen Korruptionsskandalen kommen – das Wirtschaften rundherum laufe längst „hoch seriös“ ab, versichert Lochschmidt.
Die frisch gewählte Lula-Nachfolgerin Dilma Rousseff hat also keinen Grund, kräftig am Steuerrad zu drehen. Ihre aktuell größte Herausforderung ist die Flut spekulativen Kapitals, das vor allem aus den USA ins Reich der üppigen Renditen fließt. Es treibt den Realkurs in für die Exporte gefährliche Höhen. Aber dafür warten ja vor der Küste die weltweit größten Erdölfunde der letzten Jahre auf ihre Exploration. Ein „Geschenk des Himmels“, wie Lula jubilierte. Das noch junge Glück scheint Brasilien hold zu bleiben.
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Beschwerden nehmen zu


Heute las in in einem Buch die Gedanken eines Kellners in Venedig: Guter Kunde, erkennt schlechten Service nicht und gibt gutes Trinkgeld! Wie wahr! Aber selbst wenn man den schechten Service erkennt, nutzt das oft nichts. Ein kleines Beispiel sei hier gezeigt. Deutschland hat u.a. den Spiegel und Brasilien u.a die Veja. Eine Bekannte von mir, Hamburgerin, vor dem Krieg ausgewandert, machte heute ihrem Ärger Luft bei mir. Sie hat die Veja abonniert und erhält sie in einer Plastiktüte, adressiert an ihre Schwiegertochter, zugestellt. Der Zusteller macht sich jedoch die Mühe, den Adressaufkleber irgendwo auf die Zeitschrift selbst aufzukleben anstatt auf die Plastikhülle. Damit wird das Titelblatt teilweise unleserlich und das Titelfoto wird zugedeckt. So nimmt sie dann der nicht amüsierte Leser in die Hand:
Hier übrigens noch mit einem Weihnachtsgruss des Zustellers verziert, der offensichtlich die Meinung des venezianischen Kellners teilt. Die mehrfache schriftliche Bitte an den Verlag um Abhilfe wurde bisher schlichtweg ignoriert. So scheint es vielen Leuten zu gehen:
Hier sehen Sie die Entwicklung der Beschwerden, die die brasilianische Bevölkerung bezüglich der drei Dienstleistungsbereiche Telefonie, Elektroenergie und Transport hat, erschreckend. Dabei meinen die Puristen der Marktwirtschaft, dass Konkurrenz das Geschäft belebt. Sollten sie sich geirrt haben?

29 Januar 2011

Krankenversicherung

Als ich nach Brasilien kam, war mir der Gedanke, auf meine deutsche Krankenversicherung zurückgreifen zu können, eine grosse Beruhigung - sozusagen eine Verbindung zur alten Heimat. Damals war die Auswahl in Brasilien auch nicht gross. Auch heute kann sich ein Deutscher, wenn er noch seinen Pass hat, z.B. bei der DKV versichern, die über den Firmenpool Brasilien / Mercosur der IHK Essen nach Brasilien kam. Wenn Sie in Brasilien wohnen, können Sie über meine Sekretärin Vera Kunze eine Versicherung abschliessen. Aber wie Sie an folgender Aufstellung sehen, gibt es ausreichende Alternativen in Brasilien, so habe ich mir eine Knieprothese ohne Probleme in São Paulo einsetzen lassen und laufe wieder ohne zu humpeln. Auch Herz-, Nieren-, Lungen- und Lebertransplantationen gehören hier zum medizinischen Alltag. Wobei mit "hier" São Paulo und die grossen privaten Krankenhäuser und die öffentlich Poliklinik (Hospital das Clínicas) gemeint sind. Auf dem flachen Land würde ich mich nur im Notfall behandeln lassen und sehr ungern in einem staatlichen Krankenhaus. Dies sind wichtige brasilianische private Krankenversicherungen:

China kauft Brasilien

Ganz so schlimm ist es noch nicht, aber 2010 führte China, gemessen an den Direktinvestitionen aus dem Ausland, die Liste der Länder an, die in Brasilien investieren. Zwei Gründe sind dafür verantwortlich. China hat immense Devisenreserven, die nur dann geschützt sind, wenn sie in Sachwerten angelegt sind. Außerdem hat China zu wenig Rohstoffe, um seine 1,3 Milliarden Volksgenossen angemessen zu versorgen und den Export auf der heutigen Höhe zu halten. Neben Brasilien versucht China auch in Afrika Fuß zu fassen. Im letzten Jahr investierte China in Brasilien 17 Milliarden US$. An der Art der Investitionen kann man die Strategie ablesen, nämlich Rohstoffe und Nahrungsmittel nicht mehr einfach zu importieren, sondern in Brasilien selbst zu produzieren. Dazu geht China unter die Großgrundbesitzer. Von den 400 Millionen ha, die für den Ackerbau geeignet sind, nutzt Brasilien nur 50 Millionen. Diese Zahl vor Augen, fragt man sich, warum es so viel Ärger mit der Landreform in Brasilien gibt. Aber das ist ein anderes Thema. Auf jeden Fall kauft China riesige Ländereien, vor allem in der cerrado genannten Region. Im Juli 2010  war die Chongqing Red Dragonfly Oil Corporation in Barreiras in Bahia, um die Errichtung einer Fabrik zur Sojaölgewinnung zu verhandeln. Im Oktober 2010 hat Sinopec 40 % der brasilianischen Repsol - Niederlassung für 7,1 Milliarden US$ gekauft. Im März 2010 wurden 1,2 Milliarden US$ für den Bergbaubetrieb Itaminas vom chinesischen ECE (East China Mineral Exploration and Development Bureau) bezahlt. Das chinesische Vorgehen wird in Brasilien durchaus kritisch betrachtet, man spricht sogar schon von Neokolonialismus, weil im Gegensatz zu anderen ausländischen Investoren, die für den brasilianischen Bedarf produzieren, die chinesischen Firmen die Versorgung ihres eigenen Landes zum Hauptziel haben. Eine erste Maßnahme der brasilianischen Regierung gegen das chinesische Politbüro ist das Verbot des Verkaufes von landwirtschaftlich genutzten Flächen über 5000 ha an Firmen, die mehrheitlich in ausländischem Besitz sind. Ähnliches ist für den Bergbau geplant. 2010 exportierte Brasilien Eisenerz, Soja und Erdöl für 31 Milliarden US$ nach China, China exportierte für 26 Milliarden US$ Elektronikartikel, Maschinen und LCD - Bildschirme nach Brasilien .

28 Januar 2011

Der € wird wieder etwas stärker gegenüber dem R$

Wenn Sie die Meinung eines Experten dazu wissen möchten, klicken SIe in den Link. Hier sehen Sie die aktuelle Kursentwicklung:

27 Januar 2011

Neues von der Zinsfront

Die Überschrift habe ich mit Bedacht gewählt, denn es sieht aus, als ob ein Krieg zwischen Kreditgebern und -nehmern ausgebrochen ist, den von Letzteren verloren wird. Denn nach der letzten Leitzinserhöhung sind laut Zentralbank die mittleren Zinsen für einen Kredit an eine juristische Person von 35 % per annum Ende 2010 auf 38 % am 12.1.2011 angestiegen. Aber auch natürliche Personen werden wie Schafe behandelt, d.h. sie kommen nicht ungeschoren davon, denn hier stieg der Zinssatz von 40,6 % auf 45,1 %.

Teures Privileg - Preisvergleich

Deus é brasileiro, sagen die Brasilianer, Gott ist Brasilianer. Also ist es sicher ein Privileg, im Himmel zu wohnen. Leider ein teures, wie ein Preisvergleich zeigt. Heute fand ich diese Anzeige in meiner Tageszeitung als Beilage, daneben die zugehörige Information aus dem deutschen Apple-Laden:



















Wenn ich die Preise mit 2,25 R$ = 1 € umrechne, komme ich auf 1.333 € für das MacBook und 1.688 € für das MacBookPro, also ein Unterschied von 33 % und 47 %. Und dann wundern sich der Zoll und die Steuerbehörde, dass die Einwohner Brasiliens ihre Laptops im Ausland kaufen und bei der Einreise nicht angeben.

25 Januar 2011

Grosse Ziffern, angefangen bei Reisen in's Ausland

Für die haben die Brasilianer nämlich letztes Jahr 16,4 Mrd. US$ einschliesslich ihrer Ausgaben im Ausland per Kreditkarte ausgegeben, immerhin 50 % mehr als 2009.

Aber auch die Ausländer, die Brasilien besuchten, erreichten mit ihren Ausgaben einen Rekord, nur war das Wachstum mit 12 % nicht so hoch, aber es reichte für 5,9 Mrd. US$.

2010 betrugen die ausländischen Direktinvestitionen in Brasilien 48,5 Mrd. US$, aber die oben erwähnten Reisen, dazu der Gewinntransfer in's Ausland und die hohen Importe sorgten für ein Leistungsbilanzdefizit von 10,5 Mrd. US$, 20 % des Defizits aller brasilianischer Transaktionen mit dem Ausland. Der Geldzufluss war 2010 fast doppelt so hoch wie 2009, als er 25,9 Mrd. US$ erreichte. Das Leistungsbilanzdefizit betrug 2010 insgesamt 47,5 Mrd. US$, lag also noch etwas unter dem Geldzufluss. Allein im Dezember 2010 erhielt Brasilien 15 Mrd. US$ aus Erdöl- und Erdgasgeschäften. Das hat die Bilanz noch mal gerettet.

Die ausländischen Investitionen in Aktien und Titel betrugen letztes Jahr 52,3 Mrd. US$, im jahr zuvor waren es 47 Mrd. US$.

Die Devisenreserven betrugen am Jahresende 288,6 Mrd. US$.

Unser Leistungsbilanzdefizit betrug 2009 nur 1,25 % vom BIP, ein Jahr später waren es schon 2,28 %. Das ist der höchste Wert seit 2001, als er 4,2 % erreichte.

São Paulo wird immer reicher

Heute schon ist sie laut der Secretaria Municipal de Desenvolvimento Econômico de São Paulo (Senat für Wirtschaftsentwicklung) die zehntreichste Stadt der Welt und soll 2025 sogar den sechsten Platz erreichen, weil sie Dienstleistungsfirmen anzieht wie das Licht Insekten. Ein Drittel der ausländischen Direktinvestitionen haben die Stadt als Ziel, 2010 waren es 10 Mrd. US$, die ihren Weg nach São Paulo fanden, ein Teil davon wurde für Immobilienprojekte benutzt. Die Stadt wird diese Anziehungskraft für die nächsten 15 Jahre beibehalten und das Hauptinvestitionsziel für in Brasilien bleiben. PricewaterhouseCoopers meint, dass das Touristik- und Kulturpotential der Stadt noch lange nicht ausgeschöpft ist. Auch deshalb wird das Finanzzentrum des Cone Sul die wirtschaftliche Ausweitung Brasiliens noch lange anführen. São Paulo wird laut PricewaterhouseCoopers im Mittel 4,2 % im Jahr wachsen. Allerdings muss die Stadt im Vergleich mit Tokio, New York, Paris oder Shanghai noch zurückstecken, aber im neuesten internationalen Vergleich von 21 Städten, der im April publiziert werden wird, wird gezeigt werden, dass die Stadt sich hoch kämpft. Das liegt daran, dass die Mittelklasse mit fast chinesischen Werten wächst und deshalb viele Investition- und Geschäftschancen bietet. Letztere liegen vor allem im Dienstleistungssektor. Die Einnahmen der Stadt mit der Dienstleistungssteuer ISS liegen bereits bei 6,6 Mrd. R$ jährlich, die mit der Grundsteuer sind geringer und betragen 5 Mrd. R$.

Off limits

Am 3.Juni 2010 fragte ich: "Warum sind die Paulistas so nervös?" und gab den Verkehr als Grund an und erklärte, wie unser rodizio funktioniert. Heute dazu eine Karte, die das verbotene Gebietzeigt:
Heute, am 457. Geburtstag der Stadt São Paulo, ist das rodizio übrigens wegen des Feiertages in der Stadt aufgehoben und ich kann unbesorgt trotz der relativ frühen Stunde die Stadt per Auto durchqueren, um Firmenbesuche ausserhalb zu machen. Wegen meiner Autonummer würde mir dies an normalen Tagen eine saftige Strafe einhandeln. Nochmals zur Erinnerung, Fahrzeuge mit folgen Endnummern auf dem Nummernschild
dürfen das gekennzeichnete Stadtgebiet zwischen 7 und 10 bzw. 17 und 20 Uhr nicht befahren. Segunda heisst eigentlich segunda - feira, also zweiter Markt und bedeutet Montag, etc.

PS: Schilder mit der Aufschrift Off Limits sah ich früher in Westberlin häufig, z.B. an Bars, die für Angehörige der US-Streitkräfte verboten waren. Noch hat dieses Wort keine Verwendung in Brasilien gefunden wie z.B. sales, aber das kommt sicher noch.

24 Januar 2011

Zu guter Letzt

Nicht nur in Deutschland gilt der Spruch "Junge, werde Beamter, da hast du wenig, aber das hast du sicher" schon lange nicht mehr. So gab es in Brasilien einen Ministerpräsidenten Hercílio Luz, der den Bundesstaat Santa Catarina während der Dauer der Alten Republik (1889 - 1930) drei Amtsperioden lang regierte. 1924 starb er, hatte aber den Fortbestand der Familie gesichert, indem er stolzer Vater von 19 Kindern wurde. Seine letzte lebende Tochter Hercília Catharina da Luz, die heute 89 Jahre alt ist, war bis letztes Jahr Eigentümerin eines cartórios in Florianópolis, also eines Notariats. Solchen Menschen wird nachgesagt, dass sie ihr Geld im Schlaf verdienen. Das scheint bei Dona Hercília nicht der Fall zu sein, denn die wahrscheinlich bedürftige Dame erhält als Tochter eines Ministerpräsidenten eine Pension und zwar seit 1992. Diese beträgt 15.000 R$ im Monat oder ca. 6.700 €. Das Problem ist, eine solche Pension steht nur den Kindern eines verstorbenen Ministerpräsidenten zu, die jünger als 18 Jahre alt sind oder schwerbehindert. Wollen wir hoffen, dass letzteres nicht der Fall ist.

PS: Zur Erklärung der Überschrift: Das Substantiv die Letzt = veraltet für Abschiedsmahl hat sich nur noch in der Wendung zu guter Letzt erhalten, die so viel besagt wie "ganz zum Schluss, schließlich doch noch". Quelle: www.korrekturen.de

23 Januar 2011

Zinsen

Vor einigen Tagen schrieb ich über den realen Leitzins in Brasilien. Hier führen wir unangefochten mit 4,65 % weltweit, während beim nominalen Leitzins Pakistan mit 14 % und Venezuela mit 18,1 % noch vor uns liegen, die wir mit 11,25 % leiden. Dazu muss man wissen, dass Pakistan aber 20 % Inflation und Venezuela sogar 27 % Inflation pro Jahr verzeichnet. Ein weiterer "Trost" für die Brasilianer ist die Tatsache, dass unsere Schuldzinsen zurückgegangen sind, nämlich von 24,5 % pro Jahr im Dezember 2008 auf 18,3 % pro Jahr im November 2010 für juristische Personen und von 57,9 % im Jahr auf 39,1 % im Jahr für natürliche Personen. Gegen einen solchen Trost ist nur ein Kraut gewachsen und das heisst Sparsamkeit und zwar nicht bei den Bürgern Brasiliens, sondern bei den Politikern und Beamten. Nur mit einer Einschränkung der Ausgaben der öffentlichen Hand kann es gelingen, die Zinsen in Zukunft auf ein normales Maß zurückzubringen, ohne dass dies inflationstreibend wirkt. Unsere neue Präsidentin hat sich dies auf die Fahne geschrieben, ob wir die Realisierung erleben werden, steht aber noch in den Sternen.

Shopping

ist ein Wort, welches in vielen Ländern verstanden wird. Im Waterfront - Shopping Center in Bremen sah ich vor einigen Tagen, dass ich auch das Wort "Schlussverkauf" aus meinem Wortschatz streichen kann, da es erfolgreich und wahrscheinlich weltweit wie in meinem Foto ersichtlich durch "sale - up to 70 % off" ersetzt wurde:
Aber wie gesagt, diese Unsitte der Verwendung englischer Wörter anstelle vorhandener einheimischer, ist weltweit verbreitet, wie diese brasilianische Internetanzeige zeigt:
Aber man muss mit der Zeit gehen, sonst geht man mit der Zeit. Und deshalb will ich nicht über den Sprachverfall lamentieren (aber es wäre schon schön ein Buch zu schreiben mit dem Titel "Schafft sich die deutsche Sprache ab?"), sondern darauf hinweisen, dass das Shopping Center - Business ein erfolgreiches in Brasilien ist, nicht zuletzt wegen eines erfolgreichen Franchise - Modells.
In Brasilien gibt es augenblicklich 744 Shopping Centers mit 99.568 funktionierenden Läden, nämlich 545 traditionelle Läden (2009/2010: + 6 %), 80 thematische (+ 1 %), 31 Grosshandelsläden (+ 3 %) und 88 rotierende (Pop up - Retail, d.h. ein Laden mit fixem Standort, aber wechselndem Produktangebot, + 0 %). Diese setzten 93 Mrd. R$ in 2010 um, 2004 waren es nur knapp 50 Mrd. R$. Das war das Umsatzwachstum pro Segment in 2010 gegenüber 2009:
  • + 14 % Parfum und Kosmetik
  • + 12 % Brillen, Modeschmuck, Accessoire
  • + 10 % Herren- und Damenoberbekleidung
  • + 9 % Schuhe
  • + 12 % Elektroelektronikartikel und elektrische Haushaltsgeräte
  • + ? % Bücher, DVD und CD (der Wert liegt leider nicht vor)
  • + 12 % Spielzeug
16,3 % des Einzelhandels soll sich laut ALSHOP - Associação Brasileira de Lojistas de Shopping bereits in Shopping Centers abspielen. Der Verband rechnet damit, dass bis Mitte 2013 weitere 124 Shopping Centers ihre Pforten öffnen werden, alleine 27 davon im Inneren des Bundesstaat São Paulo, 2 am Strand und 19 in der Stadt. So sieht die Verteilung der neuen Shopping Centers nach Regionen aus:
  • 77 Südwesten
  • 20 Süden
  • 12 Nordwesten
  • 10 Norden
  • 5 Zentralwesten

20 Januar 2011

Tsunami

So kann am besten die E-Mail-Flut beschrieben werden, die mich zu überwältigen droht, sind doch täglich im Posteingang auch über 100 Spam-Mails dabei, die zwar von meiner Software aussortiert werden, aber trotzdem angesehen werden müssen - für den Fall der Fälle.
Wer auf eine Antwort von mir wartet, möge sich bitte etwas gedulden. ich war 4 Wochen privat und geschäftlich unterwegs und bin einfach noch nicht mit dem Aufarbeiten fertig. Aber ich verspreche meinen Lesern, dass ich jede E-Mail in den nächsten Tagen beantworten werde.

11,25 % im Jahr - brasilianischer Leitzins angehoben

Das Jahr fängt nicht gut an, denn Brasilien führt wieder mal auf einem Gebiet, in dem man lieber nicht unter den Ersten sein sollte. Begründet wird die Anhebung mit der Notwendigkeit, die Inflation zu bekämpfen. Letztes Jahr betrug sie 5,91 %, der höchste Wert seit 2004. Die Realzinsen in Deutschland sind negativ, in Brasilien betragen sie über 5 % im Jahr und sind damit mit Abstand die höchsten der Welt. Und dann wundern sich unsere Besucher aus dem Ausland, wenn sie in São Paulo in ein gutes Restaurant gehen und dafür mehr zahlen als in New York oder Paris. Und mit dieser wunderschönen Verzinsung wird natürlich noch mehr spekulatives Geld angelockt, was zum weiteren Erstarken des Real beiträgt, dadurch erhöhen sich die Importe, die Exporte gehen zurück und die jetzt schon sogar bei einigen Produkten mit niedriger Technologie bestehenden Handelsbilanzdefizite werden sich weiter aufbauen. Keine schönen Aussichten für die Brasilianer, denen für dieses Jahr eine Inflation von 5,47 % vom Markt hervorgesagt wird. Wobei ich zu gerne wüsste, wer dieser Markt ist, der solche Vorhersagen macht. Und dazu noch so genaue, auf zwei Stellen hinter dem Komma!

Hier kommt die Überraschung, der reale Leitzins der nächsten 12 Monate, d.h. unter Abzug der Inflationsrate, ist in vielen Ländern negativ, nur eben in Brasilien nicht:
  1. + 5,5 % Brasilien
  2. + 1,9 % Australien
  3. + 1,8 % Südafrika
  4. + 1,0 % Ungarn und Philippinen
  5. + 0,8 % Polen
  6. + 0,7 % Malaysia und China
  7. + 0,4 % Taiwan
  8. + 0,3 % Chile
  9. + 0,1 % Mexiko und Türkei
  10. + 0,0 % Japan
  11. - 0,2 % Kolumbien und Schweiz
  12. - 0,4 % Indonesien
  13. - 0,6 % Israel
  14. - 0,7 % Deutschland und Südkorea und Thailand
  15. - 0,8 % Frankreich
  16. - 0,9 % Argentinien und Holland und Italien
  17. - 1,0 % Russland und Kanada und Schweden
  18. - 1,2 % USA
  19. - 1,5 % Portugal und Tschechische Republik
  20. - 1,8 % Österreich
  21. - 1,9 % Spanien
  22. - 2,0 % Dänemark und Belgien
  23. - 2,3 % Hong Kong
  24. - 2,8 % Indien
  25. - 3,1 % England
  26. - 3,6 % Singapur
  27. - 7,4 % Venezuela
Der Mittelwert beträgt - 0,8 %.

19 Januar 2011

Der Worte sind genug gewechselt, laßt mich auch endlich Taten sehn; indes ihr Komplimente drechselt, kann etwas Nützliches geschehn!

Das kann man in Goethes Faust lesen und ich hoffe, auch unsere neue brasilianische Präsidentin tut dies. Denn versprochen wurde im Wahlkampf viel und vom Versprechen, sich um echte Reformen zu bemühen, ist a presidenta Dilma schon abgerückt. Aber sie hat einen guten Grund dafür angegeben, sie will nämlich schnell Erfolge erzielen und sich nicht mit Reformen herumquälen, wohl wissend, dass sie dies eine Sisyphus - Arbeit wäre. Ihr Minister für Entwicklung, Industrie und Aussenhandel, Fernando Pimentel, hat jetzt angekündigt, dass im Februar die ersten Massnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie angekündigt werden sollen und dazu auch Schritte zum Schutz der einheimischen Industrie gegen unlauteren Wettbewerb von aussen. Bleibt zu wünschen übrig, dass man sich an die Worte unseres Dichterfürsten erinnert und auch wirklich etwas tut. Dabei wäre uns schon viel geholfen, wenn unser Steuersystem einfacher und gerechter sein würde, der Real etwas weniger stark wäre, Korruption und Bürokratie verschwänden, die Justiz schneller arbeiten würde ... Wunschdenken?

PS: Wer präsidiert, ist ein Präsident, also sollte es eigentlich keine weibliche Form dieses Wortes geben, nicht wahr, liebe Leser und Leserinnen?
PS.PS: Warum spricht man eigentlich von einer Sisyphus - Arbeit, obwohl der griechische Sagenheld doch Sisyphos heisst? Da haben sich wieder die Lateiner durchgesetzt.

Der stille Riese erwacht

Unter diesem Titel können Sie im Womblog einen Rückblick auf die achtjährige Regierungszeit von Lula lesen, sehr objektiv und instruktiv.

Im selben Blog wird ein Interview mit Lula unter dem Titel "Es muss noch viel getan werden" wiedergegeben, ebenfalls sehr interessant.

Dazu sollten Sie noch "Lula geht – das System bleibt" in den Lateinamerika - Nachrichten lesen.

Brasilien: Ethanol aus der Rinde von Eukalyptusbäumen

Die deutsche Firma MST aus Twistringen hat ein Verfahren entwickelt, um aus der Rinde von Eukalyptusbäumen Fasern zu gewinnen, aus denen mit ihren Maschinen z.B. Biomatten hergestellt werden können, die hier in Brasilien zur Vermeidung von Erosion im grossen Maßstab eingesetzt werden. Jetzt haben brasilianische Wissenschaftler eine weitere Anwendung für diese Rinde gefunden. Sie kann nämlich als Ausgangsmaterial zur Ethanolgewinnung benutzt werden. Darüber können Sie in den "Nachrichten aus Lateinamerika" des Womblogs mehr lesen.

Das Gefühl der Sicherheit in Deutschland, das ist ein Luxus

Das sagt Niko Maier über seinen Brasilienaufenthalt, über den Cedric Rehmann in den Stuttgarter Nachrichten von heute schrieb. Sollte jeder lesen, der meint, in Deutschland Grund zum Klagen zu haben.

14 Januar 2011

Erdrutsche im Norden Rios

„Brasilien ist nicht Bangladesch – es gibt keinerlei Entschuldigung für so viele Erdrutschtote“, erklärte die UNO-Katastrophenexpertin Debarati Guha-Sapir. Die Regenfälle seien natürliche Phänomene, indessen fehle in Brasilien politischer Wille zu entsprechenden Präventivmaßnahmen. Deshalb wiederholten sich derartige Dramen Jahr für Jahr. 2010 waren in der Stadt Rio de Janeiro sowie in der Umgebung bei Erdrutschen ebenfalls Hunderte von Menschen umgekommen.
Fachleute argumentieren nicht anders als die Uno. Die Katastrophe von Mittwochnacht sei Resultat staatlicher Umwelt- und Sozialpolitik unter Präsident Lula und den Vorgängerregierungen. „Es ist nicht der Regen, der hinter Gitter muss“, titelt die Zeitung „O Globo“ in Rio de Janeiro. Zu den haarsträubendsten Fehlleistungen zählt, dass hochmoderne importierte Radaranlagen exakte Voraussagen der jüngsten saisonalen Gewitterregen lieferten, wegen fehlender Techniker die Daten jedoch nicht ausgewertet wurden. Die Zivilverteidigung des Teilstaats Rio übermittelte Stunden vor der Katastrophe den betroffenen Städten und Gemeinden entsprechende meteorologische Warnungen – diese gingen indessen allen Ernstes verloren, wurden nicht genutzt."

Den kompletten Artikel lesen Sie im Tagesspiegel vom 14.1.2011 unter der Schlagzeile

Brasilien: Nicht der Regen ist schuld

Ein weiterer Artikel der Deutschen Welle zum Thema:

Brasiliens hausgemachte Naturkatastrophe?

Unsere sich verändernde Welt

Klicken Sie in Weltkarte und Sie kommen auf eine FedEx-Seite mit einem überraschenden Blick auf unseren Globus. Sehr schön gemacht und sehr instruktiv!

Brasilien wird für Deutschland immer wichtiger

Deutschlands Top500: Die Studie über Strategien für globale High Performance

Klicken Sie in den Link, registrieren Sie sich und laden Sie den Bericht auf Ihren Rechner. Die WELT schrieb am 14.1.2011 darüber:

Die Zahl der deutschen Konzerne unter den 2000 größten Unternehmen der Welt (Global2000) ist im Zeitraum von 2005 bis 2009 deutlich gesunken. Während 2005 noch 124 Unternehmen in diesem Kreis waren, lag die Zahl 2009 nur noch bei 97. Im Gegenzug haben immer mehr Konzerne aus den Bric-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) den Sprung unter die Global2000 geschafft. Ihre Zahl ist von 113 auf 160 geklettert. 


Allein China kommt in den Global2000 auf 77 Unternehmen. Sie sind von 2005 bis 2009 im Durchschnitt um 17,7 Prozent pro Jahr gewachsen. Die meisten neuen Unternehmen in den Global2000 stellt Brasilien. Die Zahl stieg um 22 auf 47. Im Durchschnitt wuchsen die brasilianischen Global2000-Konzerne um 15,1 Prozent.


Hier eine Kostprobe aus dem Bericht:
Wichtig auch der Hinweis für deutsche Unternehmer in der Studie, dass die Firmen im Ausland am erfolgreichsten waren, die dort auch vor Ort entwickeln und produzieren, sich also vom reinen Exportmodell verabschiedet haben.

Markteintritt Brasilien


Wenn Sie in den Pfeil unten rechts im hellen Kreis klicken, sehen Sie das Dokument in Originalgrösse.

Apple erleichtert die Veröffentlichung von (nicht nur) Brasilieninformationen im Internet

Ein interessanter neuer Dienst von Apple, siehe auch iWork:

Damit können Sie Dokumente über das Internet zur Ansicht bereitsstellen, entweder für die Allgemeinheit (wie hier in diesem Beispiel) oder für einen begrenzten Kreis, z.B. Kunden oder Mitarbeiter.

12 Januar 2011

Agrobusiness exportierte 2010 Produkte für 76,4 Mrd. US$

2009 waren es 64,7 Mrd. US$ und 2008 wurde für 71,8 Mrd. US$ exportiert. Aber auch die Importe der Branche wuchsen, im letzten Jahr betrug der Import 13,4 Mrd. US$ gegenüber 9,9 Mrd. US$ in 2009. Damit schloss 2010 für den Agrobusinesssektor mit einem Handelsbilanzüberschuss von 63 Mrd. US$, im Jahr davor waren es nur 8,1. Der Handelsbilanzüberschuss Brasiliens insgesamt betrug letztes Jahr 20,3 Mrd. US$, rund ein Drittel davon entfiel also auf das Agrobusiness. Der Anteil des Sektors an den Exporten Brasiliens fiel allerdings von 42,5 % in 2009 auf 37,9 % in 2010. Den Löwenanteil am Export lag wieder bei der Soja, ihr Anteil am sektoriellen Export ging aber von 26,6 % in 2009 auf 22 % in 2010 zurück. Zucker und Etanol kamen 2010 auf 18 %, Fleisch auf 17,8 %. 30,1 % der Exporte des Agrobusiness gingen 2010 nach Asien, alleine China nahm 14,4 % dieser Exporte ab. Die EU war Kunde von 26,7 % der Agrobusinessexporte Brasiliens.

Haben Brasilianer Galgenhumor?

Offensichtlich, denn anders lassen sich diese Gallup-Umfrageergebnisse nicht erklären:

Von in 53 Ländern befragten Bürgern waren die Brasilianer die fünftoptimistischste Nation bezüglich der Weltwirtschaft für das laufende Jahr. Bei den Nigerianern könnte man den ersten Platz verstehen, bei schlechter Ausgangslage kann es nur besser werden. Aber da nach der Weltwirtschaft gefragt wurde, kann man nur raten, ob die Frage richtig verstanden wurde und ob die Befragten auch genug Informationen zur Beurteilung der künftigen Weltwirtschaftslage hatten.  Die Kommentare aus Brasilien legen nahe, dass dies bei den Brasilianer nicht der Fall war, d.h. man geht davon aus, dass die Befragten schlecht informiert waren bzw. sind. Aber lebensbejahend eben auch, denn der Brasilianer hat eben glücklicherweise für sich selbst und für seine Regierung eine fröhliche Grundstimmung und ist ist von Natur aus Optimist. Was wohl für die Spanier nicht zutrifft, denn die sind nach dieser Umfrage, auf dem letzten Platz landend, offensichtlich ausgesprochene Pessimisten. Aber auch die Spanier haben bei Ihrer Beurteilung wohl vor allem das eigene Land im Auge gehabt und nicht so sehr die Wirtschaftsentwicklung der ganzen Welt. Zu solcher Konzentration auf die eigenen Belange, nicht nur der Spanier, fallen mir viele Stichwörter ein, z.B. "nicht über den Tellerrand schauen, das Hemd ist mir näher als die Hose, mein Standpunkt ist mein Horizont" usw.

Pishing II

Am 28.12.2010 hatte ich bereits ein Pishing-Beispiel gebracht, hier kommt das nächste:
Von: bancosantander@santander.com.br
Betreff: Identificamos um problema no seu acesso.
Datum: 12. Januar 2011 06:49:54 GMT-02:00


Witzig dabei ist, dass ich noch nie ein Konto bei dieser Bank hatte. 

06 Januar 2011

Brasiliens Regierung will R$-Wert reduzieren

Sehr lesens- und lobenswert:

Brasilien geht gegen Währungsspekulation vor

Brasilien verschärft bald den „Währungskrieg“

Mal sehen, wie diese €-R$-Kurscharts sich weiterentwickeln:

letzte 5 Jahre
letzte 12 Monate

letzte 3 Monate

04 Januar 2011

Wohnungspreise in São Paulo (und anderen Metropolen)


Bitte klicken Sie in KOMMENTAR, um komplett zu lesen, was Dr. Michael Bamberg zum Thema in der FAZ zu sagen hat.

Handel erhöht Umsatz um 10,3 %

Das war der Zuwachs in 2010 gegenüber 2009 laut dem SERASA EXPERIAN - Index, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Der Baumaterialsektorumsatz wuchs sogar um 17 %! Der Handel mit Möbeln, elektroelektronischen Artikeln und Computern legte um 14,9 % zu; der mit Fahrzeugen, Motorrädern und Kfz-Teilen um 10,9 %.

Deutsch als Weltsprache?

Hier eine Aufstellung der Länder, von denen aus die EUROLATINA - Homepage besucht wurde, die zeigt, dass es in den USA viele Deutsch sprechende Brasilieninteressierte gibt:
Current Country Totals
From 22 Feb 2010 to 30 Dec 2010


Germany (DE)946
Brazil (BR)420
Austria (AT)107
United States (US)86
Switzerland (CH)85
Spain (ES)9
Venezuela (VE)8
France (FR)8
Netherlands (NL)7
Italy (IT)6
United Kingdom (GB)6
Ireland (IE)6
Belgium (BE)5
Argentina (AR)3
Sweden (SE)3
Hungary (HU)2
Canada (CA)2
Mexico (MX)2
Turkey (TR)2
Portugal (PT)2
Chile (CL)2
China (CN)2
Ukraine (UA)1
Poland (PL)1
Finland (FI)1
Bulgaria (BG)1
India (IN)1
Paraguay (PY)1
Bangladesh (BD)1
Japan (JP)1
Romania (RO)1
Australia (AU)1
Serbia (RS)1
Übrigens ein perfektes Beispiel für eine ABC-Analyse! Die ersten drei Länder vereinigen bereits 85 % der insgesamt 1730 Besucher auf sich, die ersten fünf Länder schon 95 %. Und in nur drei Ländern davon wird offiziell Deutsch gesprochen! Wobei im Falle Brasiliens gesagt werden muss, dass einige Beiträge des Eurolatinasites in Portugiesisch verfasst wurden.

Fiat in Brasilien auch 2010 auf Platz 1 der Absatzliste

2010
MARCAVENDASPART.%
FIAT760.56122,85%
VW697.25720,95%
GM657.64119,76%
FORD336.29810,10%
RENAULT160.2984,82%
HONDA126.1663,79%
HYUNDAI106.0333,19%
TOYOTA99.5722,99%
PEUGEOT90.3242,71%
10ºCITROEN84.0632,53%
11ºKIA54.4451,64%
12ºMITSUBISHI44.6111,34%
13ºNISSAN35.9081,08%
14ºM.BENZ13.0480,39%
15ºBMW8.5160,26%

Die wertvollsten (börsennotierten) Unternehmen dieser Welt

waren am 31.12.2010
  1. Exxon Mobil - 276 Mrd. US$ - USA - Energie
  2. Petrochina - 227 Mrd. US$ - China - Energie
  3. Apple - 221 Mrd. US$ - USA - Computer
  4. BHP Billiton - 182 Mrd. US$ - Grossbritannien / Australien - Rohstoffe
  5. Microsoft - 179 Mrd. US$ - USA - Software
  6. Industrial and Commercial Bank of China - 175 Mrd. US$ - China - Finanzen
  7. Petrobrás - 171 Mrd. US$ - Brasilien - Energie
  8. China Construction Bank - 166 Mrd. US$ - China - Finanzen
  9. Royal Dutch Shell - 155 Mrd. US$ - Niederlande / Grossbritannien - Energie
  10. Nestlé - 152 Mrd. US$ - Schweiz - Ernährung
und unter ihnen eine brasilianische, aber keine deutsche Firma. Aber drei aus den USA mit ihrer "schwächelnden" Volkswirtschaft und drei aus China; dem Land, welchem wir Deutsche mit Entwicklungshilfe unter die Arme greifen (müssen?). Es scheint, dass Energie und Rohstoffe sowie IT als Branchen die grössten Chancen zum Gigantismus bieten. Und wo sind nun die deutschen Grossunternehmen? Hier, auf den hinteren Plätzen der Ersten 100:

42. Siemens - 87 Mrd. US$ - Deutschland - Technologie
82. Basf - 56 Mrd. US$ - Deutschland - Chemie
86. Daimler - 55 Mrd. US$ - Deutschland - Auto
94. Volkswagen - 52 Mrd. US$ - Deutschland - Auto

Die Absteiger aus Deutschland waren diesmal Eon, Deutsche Telekom und Bayer. Die USA sind unter den 100 größten Unternehmen mit 38 Firmen vertreten, Europa mit 34.

Übrigens schreibt der weltgrösste Rohstoffkonzern über sich mit typischem Understatement: "BHP Billiton is a significant, global resources company."

Quelle: Analyse des Handelsblattes

Und immer wieder geht die Sonne auf!

sang schon Udo Jürgens. Und in Brasilien ging sie heute wie gewohnt in voller Pracht auf, aber in Norddeutschland durch den Mond verdeckt:

Glück muss man auch haben, die Sonne war hier nämlich nur für etwa 20 Minuten zu sehen! Aufgenommen mit einer einfachen Casio Exilim: 

Kommentar meines siebenjährigen Enkels Alexander: "Gar nicht so übel!" Wobei ich schon froh bin, dass er nicht cool sagte.

Dilma bittet um Investitionen ausländischer Firmen

Das sagte sie nach ihrem Amtsantritt dem Prinzen von Asturien.

Hoffentlich hat sie ihm auch gesagt, dass das teuer wird, denn der Dollar (Handelskurs) war gestern gerade noch 1,651 R$ wert, dem niedrigsten Wert seit dem 1.9.2008, als er für 1,647 R$ verkauft wurde. 2010 verlor der Dollar gegenüber dem R$ kumuliert 4,42 % an Wert, trotz massiver Zentralbankkäufe, die zu einer Währungsreserve von 288,6 Mrd. US$ zum Jahresende 2010 führten. Das sind 20,7 % mehr als Ende 2009. Zu Beginn von Lulas Amtszeit waren es nur 37,7 Mrd. US$, der Anstieg während seiner Amtszeit betrug also 665 %. Die Verzinsung dieser in US-Staatsanleihen festgelegten Gelder ist miserabel, 2009 betrug sie nur 0,83 %. Wobei zu berücksichtigen ist, dass diese Rechnung in US$ gemacht wird, d.h. bei der Umrechnung in R$ wird der Wert durch die Dollarabwertung noch geringer.

Und hoffentlich hat sie nicht vergessen zu erwähnen, dass der ausländische Investor nicht einfach eine Firma in Brasilien gründen und dieser seine Investition in Form von Stammkapital überweisen kann. Denn vorher muss er die investierenden Firmen (bei einer Ltda. in Brasilien als Tochter müssen es mindestens zwei sein) bei der brasilianischen Zentralbank registrieren und eine brasilianische Steuernummer CNPJ erlangen. Auch die Tochter in Brasilien muss dies tun, bevor sie ein Konto - nein, nicht eröffnen, sondern beantragen kann. Denn die Bank, bei der das Konto eröffnet wird, muss erst prüfen - trotz Zentralbankregistrierung und brasilianischer Steuernummer der ausländischen Gesellschafter und ihrer Tochter, ob die Gesellschafter überhaupt existieren und z.B. auch keine Steuerschulden im Ursprungsland haben. Das kann leicht mehr als einen Monat kosten, denn dazu sind Erklärungen und Dokumente nötig, die notariell beglaubigt, konsularisch überbeglaubigt und beeidigt übersetzt werden müssen. Wir hatten in meiner Eurolatina gerade einen solchen Fall mit einem Kunden und selbst die Einschaltung eines Konsuls seines Ursprungslandes, der die Bank darum bat, das bereits überwiesene Geld bzw. das Konto aufgrund von einfachen Kopien vorab freizugeben, beirrte diese nicht. Sie bestand stur darauf, dass die Formalien (die meines Wissens von der Zentralbank nicht gefordert werden) eingehalten werden, obwohl es sich um eine der grössten Firmen des betreffenden Landes handelte, die sicher keinen Nachweis ihrer Existenz braucht. Und die auch nicht der Geldwäsche verdächtigt werden kann.

Übrigens handelt es sich im fraglichen Fall um eine Privatbank, die wir eingeschaltet hatten, nachdem uns die staatliche Banco do Brasil erklärt hatte, dass man mindestens 6 Wochen für die Kontoeröffnung brauche und die private Bank dies in zwei bis drei Tagen erledigen wollte. Leider hatte letztere nicht erwähnt, dass man anschliessend diese unsinnigen Nachweise verlangen wird.

Nicht von ungefähr sagen viele unserer Kunden, die diese Erfahrung machen müssen, dass Brasilien mit aller Gewalt versucht, ausländische Investitionen zu verhindern. Aber vielleicht weiss unsere Präsidentin dies  nicht, weil sie sich in diese operativen Niederungen wahrscheinlich erst gar nicht begibt. Wie heisst es so schön in Brasilien? Für unsere Freunde alles, für unsere Feinde das Gesetz! Aber sind Investoren Feinde?

03 Januar 2011

2011 fängt ja gut an!

Nämlich mit dem € im Keller und dem R$ auf dem Dachboden:

Pressestimmen zur alten Regierung Brasiliens

Leider nur auf Portugiesisch, aber wer dies versteht, sollte über die Regierungszeit Lulas lesen, sehr interessant! Dort findet sich unter anderem diese "Wolke":

Über 6.000 Leser der Tageszeitung Folha hatten in 25 Tagen darüber befunden, was in den 8 Regierungsjahren besonders hervorstach; dabei sind die negativen Aspekte rot und die positiven blau und grün hervorgehoben:

NEGATIV
  1. Korruption
  2. Taschengeld (Stimmenkauf im Parlament)
  3. Ende der (Fluggesellschaft) VARIG
  4. Gesundheit(swesen)
  5. Nichts
  6. (Fehlende) Sicherheit
  7. Erziehung (swesen)
  8. Aussenpolitik
  9. Skandale
  10. Lügen
POSITIV
  1. Wirtschaftspolitik
  2. Stabilität
  3. Sozialprogramme
  4. Weiterverfolgung der Politik von FHC (Fernando Henrique Cardoso, der Lula-Vorgänger)
  5. Einkommensverteilung
  6. Wachstum
  7. Reduzierung der Armut
  8. Arbeitsplätze
  9. Entwicklung
Das, glaube ich, kann jeder, der hier in Brasilien lebt, unterschreiben.

2010 endete mit Exportrekord für Brasilien

201,9 Mrd. US$ betrug die Summe aller Exporte bei einem Handelsbilanzüberschuss von 20,1 Mrd. US$, dem kleinsten der Ära Lula. Der bisherige Exporthöchstwert lag bei 197,9 Mrd. US$ und wurde 2008 erreicht. Schuld an dem kleinen Saldo gibt man dem überbewerteten Real.

Zum Vergleich, Deutschland exportiert für ungefähr 325 Mrd. US$ im Vierteljahr, d.h. fast 6, 5 mehr als Brasilien.

Pressestimmen zur neuen Regierung Brasiliens

Brasilien: "Dilma wird Wagen nicht in Graben fahren"



Dilma Rousseff

Präsidentin Rousseff setzt auf private Investoren
Leseprobe:


...Doch es wird weniger die Wirtschaft sein, wo Dilma - wie sie genannt wird - als Präsidentin überzeugen muss. Die meisten Investoren zweifeln nicht an der ökonomischen Kompetenz der ehemaligen Energieministerin. Viel entscheidender wird sein, wie sich die Technokratin in der schwierigen brasilianischen Politik durchsetzen wird: Ihr Kabinett mit 37 Ministerposten ist schon jetzt umstritten, und die Koalition umfasst zehn Parteien. Ihre eigene Arbeiterpartei aber auch andere Partner fühlen sich unterrepräsentiert. "Dilmas größtes Problem wird nicht die geschwächte Opposition sein, sondern die eigene Koalition", sagt der Politologe Rogério Schmitt.
Dabei sind Reformen dringend notwendig, damit Brasiliens Wettbewerbsfähigkeit gestärkt wird: Die Aufwertung des Real hat Brasiliens Konzerne an Konkurrenzfähigkeit einbüßen lassen. Zwar erwartet niemand, dass sich Rousseff an die großen Themen wie Bürokratieabbau oder Steuerreform wagen wird. Doch auch für kleinere Projekte wie die Teilprivatisierung der maroden Flugaufsichtsbehörde Infraero oder das neue Ölförderrahmengesetz muss Rousseff eine Mehrheit der Abgeordneten und Senatoren hinter sich versammeln können.
Selbst ein charismatischer und politisch starker Lula hat sich in seinen zwei Amtszeiten nicht an solche Reformen herangewagt. Jetzt muss seine Nachfolgerin zeigen, dass sie das Zeug dazu hat.