"Es fängt damit an, dass am Ende der Punkt fehlt", schrieb einst ein Lehrer einem Schüler in dessen Aufsatzheft. Für Brasilien fängt es damit an, dass zum ersten Mal seit der Jahrtausendwende ein Handelsbilanzdefizit droht. 2 Mrd. US$ sollen Ende 2013 zum Ausgleich der Bilanz fehlen, sagt die AEB -
Associação de Comércio Exterior do Brasil. Den Export sieht man bei 230,511 Mrd. US$, d.h. 5 % weniger als 2012. Dafür soll der Import um 4,2 % auf 232,519 Mrd. US$ steigen - trotz des schwächeren R$:
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€-R$-Parität der letzten 12 Monate |
Damit wird dann ein Defizit von 2 Mrd. US$ entstehen. Im Dezember letzten Jahres war die Vorhersage noch ein Handelsbilanzüberschuss von 14 Mrd. US$. Aber vieles, was die Regierung sich wünscht, scheitert an der Realität. Mal sehen, wie es mit der Inflation aussieht, diese soll sich nach Regierungsvorstellung in den Grenzen von 2,5 und 6,5 % in diesem Jahr bewegen. Und Präsidentin Dilma hat gestern betont, dass diese obere Grenze nicht überschritten wird. Leider tut sie nicht das Nötige, um ihren Wunsch Wahrheit werden zu lassen, nämlich den Gürtel enger schnallen und sparen.
Und das Ende vom Lied kann sein, dass sie zwar zwei Amtszeiten hinter sich bringen wird, aber nach dem Motto "Ich war gestern zweimal im Theater, das erste und das letzte Mal". Denn ihre Popularität hat schwer gelitten und zum Papstbesuch in Rio werden weitere Demonstrationen des Unmutes der Regierten erwartet. Eine neue
Umfrage von gestern zeigt, dass die Werte vom 29.6.13 (Data Folha) nicht zu tief gegriffen haben. Nur 22,1 % der Befragten wollen ab 2015 die PT am Ruder sehen, nur 33,4 % würden Dilma wählen, nur noch 31,3 % halten Dilmas Regierung für gut oder sehr gut. Wie dramatisch dieser Absturz ist, zeigt diese Kurve aus dem Bericht, der von CNT in Auftrag gegeben wurde:
Ob das der Anfang vom Ende sein wird, wird sich zeigen. Die Opposition kann jedenfalls bisher nicht von diesem Verfall der Popularität der Präsidentin, der interessanterweise gerade bei den einkommensschwachen Bevölkerungsschichten ausgeprägt ist, profitieren - es herrscht eine allgemeine Politik- und insbesondere Politikerverdrossenheit.
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