13 Juli 2013

Schlechte Nachrichten, aber...

...auch Chancen.

Die schlechte Nachricht ist, dass die brasilianische Zentralbank nur noch an ein Wachstum des BIP von unter 2 % für 2013 glaubt. Gestern hat sie den IBC-Br veröffentlicht, den Índice de Atividade Econômica do Banco Central, also den Index der Wirtschaftsaktiviät der Zentralbank. Und dieser ist im Mai gegenüber dem April um 1,4 % gesunken, wobei der Saisoneinfluss schon herausgerechnet wurde. REUTERS hatte vorher die Prognose von 17 Analytikern zu einem Mittelwert zusammengefasst und kam auf völlig falsche 0,9 % Rückgang. Der grösste Optimist sprach von einem Zuwachs von 0,3 % und der grösste Pessimist von einem Rückgang von 1,6 %. Nur die Pessimisten haben Recht behalten.


Die gute Nachricht ist, dass schlechte Nachrichten die Preise bei M&A-Transaktionen niedriger werden lassen und das passte sicher in die Pläne der Coca Cola Andina aus Chile. Die Coca Cola Andina Brasil ist der produzierende Arm des chilenischen Getränkeabfüllers Embolletadora Andina und hat jetzt die Cia. de Bebidas Ipiranga, einer der grössten Coca Cola - Hersteller Brasiliens, für 539 Mio. US$ übernommen. Ipiranga hat bei 695 Mio. R$ Umsatz zuletzt 112 Mio. R$ Gewinn gemacht. Der Verkäufer André Biagi gehört einer Familie mit weitreichenden Interessen im Zucker- und Alkoholsektor an. Laut Coca Cola Andina erwartet man im Logistik- und Produktionsbereich durch die Übernahme Synergien in Höhe von 10 Mio. R$ im Jahr, dazu ausserdem noch Steuervorteile. Coca Cola Andina verfügt in 131 Städten über 25.000 Verkaufslokalitäten (points of sale).

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass eine weitere ausländische Gesellschaft kürzlich in diesen Sektor investierte. Der weltgrösste Coca Cola - Abfüller, die mexikanische Femsa, übernahm nämlich die vor 64 Jahren im Bundesstaat Rio de Janeiro gegründete Cia. Fluminense de Refrigerantes für 448 Mio. US$.

Gut ist, dass sich keiner der beiden ausländischen Erwerber durch schlechte Nachrichten aus Brasilien hat abschrecken lassen -  gute Firmenchefs denken eben in langen Zeitabschnitten.


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