28 November 2015

Unternehmer kämpfen gegen hohe Steuern in Brasilien

Diese E-Mail bekam ich vom PMDB-Mitglied und FIESP-Präsidenten Paulo Skaf:
Endlich regt sich die Opposition, aber nicht die parlamentarische - die ist immer noch auf Tauchstation -  sondern die der Unternehmer, deren Speerspitze der größte Industrieverband Brasiliens ist:
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UNTERNEHMER,

RÄUME DIESEN STEIN AUS DEM WEG

Wenn Du gegen die Steuererhöhung bist, klicke den Knopf und unterschreibe automatisch das Manifest der Kampagne#ICH WERDE DIE RECHNUNG NICHT BEZAHLEN.

Brasilien dankt für Deine Unterstützung!

UNTERSCHREIBE HIER

NAOVOUPAGAROPATO.COM.BR                                                               SAGE NEIN ZUR STEUERERHÖHUNG
UND SAGE NEIN ZUR STEUERHÖHUNG    

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Ich habe "geklickt" und bin einer von fast einer Million, die NEIN zur Steuererhöhung gesagt haben:

Endlich, im Oktober 2015 sinken die Kreditkartenzinsen für natürliche Personen in Brasilien!

Und das gegenüber dem September gleich um satte 8,2 Prozentpunkte auf nur noch 406,1 % im Jahr! Allerdings stiegen sie gegenüber dem September 2014 um noch sattere 86,4 Prozentpunkte.

Die Überziehungszinsen (cheque especial) stiegen im Oktober 2015 gegenüber dem Vormonat um 14,4 Prozentpunkte auf 278,1 % pro Jahr. Gegenüber dem Oktober 2014 betrug der Anstieg sogar 90,1 Prozentpunkte.

Diese Durchschnittswerte der Zinsen, die natürlichen Personen abverlangt werden, gab die Zentralbank am 27.11.15 bekannt. Bei solchen Werten sollte man eigentlich von unnatürlichen Personen sprechen oder zumindest von unnatürlichen Zinsen. Und wenn man jetzt noch daran denkt, dass der Leitzins 14,25 %/a beträgt, wundert man sich nicht, dass es den Banken in Brasilien gut geht - mit der Ausnahme vielleicht der  Investmentbank BTG PACTUAL, die nach der Bekanntgabe der Verhaftung ihres Chefs und Mehrheitsaktionärs über Nacht mehr als 20 % an Wert verlor, eine weitere Folge der kriminellen Verknüpfung von Politik und Wirtschaft in Brasilien. Aber ein Gutes zeigt sich doch in diesen Krisenzeiten: Die Schlagzeilen unserer Nachrichten geben nicht wie in Zeiten der Militärdiktatur die Namen von Generälen wieder, sondern die von Richtern der zwei Senate unseres obersten Bundesgerichtes. Und natürlich die der Verhafteten, die der PT-Regierung nahestehen oder sogar angehören. Die LAVA JATO - Operation ist so bekannt geworden, dass es schon einen Artikel bei Wikipedia darüber gibt! Und die Staatsanwaltschaft informiert über den Fall sogar in einem speziellen Portal!

Aber kurz zurück zu den exorbitanten Zinsen im Oktober 2015 (Zinsen pro Jahr):
  • 25,9 % Autofinanzierung
  • 89,1 % Finanzierung des Kaufes anderer Güter
  • 131,1 % Ratenzahlung der Kreditkartenschulden
  • 50,5 % verhandelte Rückzahlung von überfälligen Krediten
  • 28,1 % Kredite mit Bedienung per Gehaltsabtretung
  • 129,1 % Kredite an Privatpersonen ohne diese Absicherung
Kein Wunder, dass unsere Politiker, von Ausnahmen abgesehen, auf Schmiergelder angewiesen sind!

27 November 2015

Überlebt der Stahlsektor Brasiliens seine größte Krise?

Wenn die Auguren Recht behalten und in den nächsten sechs Monaten weitere 7.407 Personen (es wäre interessant, zu erfahren, wo solche "genauen" Zahlen herkommen) der Stahlindustrie ihre Anstellung verlieren, würde sich die Zahl der seit Januar 2014 Entlassenen auf 29.000 (diese Zahl wird von der Presse vernünftigerweise gerundet) belaufen. Und das Instituto Aço Brasil, welches die Stahlkocherbranche, insbesondere die Firmen Usiminas, Gerdau, ArcelorMittal und CSN repräsentiert, sieht auch 2016 keine Besserung, sondern kündigt im Gegenteil einen weiteren Rückgang im Inlandsabsatz um 4 % an.

Am 25.11.15 wurde diese Einschätzung in Brasília der Präsidentin Dilma und ihrem Wirtschaftsminister Levy vorgetragen und um Hilfe gebeten. Diese soll vor allem in einer Zollerhöhung für Stahlimporte aus China bestehen. Am Tag darauf verkündete der Minister für Entwicklung, Industrie und Handel, Armando Monteiro, dass bis zum 15.12. darüber entschieden werden wird.

Aktuell sind 47 Produktionsstätten desaktiviert, darunter 2 Hochöfen, 4 Stahlwerke, 8 Walzwerke und 4 Bergwerke; als Folge davon wurden seit 2014 21.786 Menschen entlassen und 2.266 Arbeitsverträge vorübergehend außer Kraft gesetzt. Die Krise wurde ausgelöst durch die Krise im Fahrzeugbau, bei den Herstellern Weißer Ware und im Bausektor, alle große Stahlverbraucher. Dazu kommt das weltweite Stahlüberangebot, man spricht von 700 Mio. to. Und dann kommt noch, wie schon erwähnt, das Dumpingangebot der chinesischen Stahlerzeuger hinzu!

Wer auch darunter leidet, sind die Hersteller von Maschinen- und Anlagen für den Stahlsektor, der in den letzten Jahren 2,2 Mrd. US$ dringend nötige Investitionen nicht gemacht hat. Diese Investitionen sind naturgemäß nicht für Kapazitätserweiterungen bestimmt, sondern für die Anlagenmodernisierung - einige sind mehr als 40 Jahre alt und tragen dazu bei, dass unser Stahlsektor wenig wettbewerbsfähig ist. Selbst der jetzt günstige Dollarkurs ist nach Branchenmeinung nicht ausreichend, um über den Export neue Kraft zu gewinnen.

Solche modernen Anlagen (in diesen Beispielen von BWG), wie sie in Europa stehen, findet man leider kaum in Brasilien:





26 November 2015

Pressestimmen zu Brasilien

Umwelttragödie Brasilien: Beinahe-Katastrophen fanden kaum Beachtung

agência latinapress - ‎vor 4 Stunden‎
Das südamerikanische Land Brasilien kämpft gegen die größte ökologische Katastrophe seiner Geschichte. Vor knapp zwei Wochen brach die Mauer eines Abraumbeckens einer Erzmine in Mariana. Ein ganzes Dorf wurde überflutet, tausende Hektar ...

DRV-Nationalmannschaft trifft in zwei Weltranglistenspielen auf Brasilien

TotalRugby.de - ‎vor 7 Stunden‎
Ihr Ziel: Brasilien. Dort trifft die DRV XV in Blumenau (28. November, 19 Uhr Ortszeit, 22 Uhr deutscher Zeit) und in Sao Paulo (4. Dezember, 21 Uhr Ortszeit, 0 Uhr deutscher Zeit) auf die Auswahl der Südamerikaner. In beiden Spielen geht es um ...


Umweltkatastrophe nach Dammbruch in Brasilien

amerika21.de - ‎24.11.2015‎
Brasiliens Wasserbehörde ANA warnte vor einer Umweltkatastrophe unbeschreiblichen Ausmaßes. Die giftige Welle habe entlang von 500 km Flusslauf fast das ganze aquatische Leben vernichtet, schreibt der Guardian unter Berufung auf die ANA.

Amazonas in Brasilien: Ein protziges Opernhaus im Urwald

DIE WELT - ‎vor 3 Stunden‎
Maria kennt nur Amazonien, das Land im Norden Brasiliens mit seinen Farben, die noch die Steine weich aussehen lassen, und mit Wolken am Himmel, die sich auflösen wie Zucker. Sie kocht Bohnen, Reis oder Nudeln für die Familie, kümmert sich um die ...

Fernsehnation Brasilien- Blut, Leichen, und dann das Wetter

Süddeutsche.de - ‎vor 37 Minuten‎
Wenn man den Tag mit einer Stunde TV Globo beginnt, dann muss man davon ausgehen, dass Brasilien ein Land ist, in dem es nichts als überfüllte Straßen, fiese Verbrecher und drohende Regenschauer gibt. Der Punkt ist: Viele Brasilianerglauben das ...

Schmiergeldaffäre: Fraktionschef der Regierungspartei in Brasilienverhaftet

Handelsblatt - ‎vor 5 Stunden‎
Parlamentarier dürfen in Brasiliennur festgenommen werden, wenn sie bei frischer Tat ertappt werden. Die Staatsanwaltschaft und der Oberste Gerichtshof befanden, dass die Behinderung der Ermittlungen als anhaltender Vorgang diese Bedingung erfüllt.

Naturkatastrophe - Giftiger Klärschlamm verseucht Fluss in Brasilien

Süddeutsche.de - ‎vor 12 Stunden‎
Hunderte Kilometer des Rio Doce sind zerstört und vergiftet: Brasilien droht eine der schlimmsten Umweltkatastrophen in der Geschichte des Landes. Von Boris Herrmann, Rio de Janeiro. Boris Herrmann. Geboren 1978 in Karlsruhe. Studium in Berlin und ...

22 November 2015

Schadet die Haushaltsanierung Brasilien?

Marcos Mendes, ein bekannter brasilianischer Wirtschaftsexperte, hat eine sehr klare Meinung von dem, was Brasilien benötigt, um eine erfolgreiche Nation zu werden. Er greift u.a. die sehr ungleiche Einkommensverteilung an, die seiner Meinung nach neben den Strukturfehlern zum geringen Wirtschaftswachstum, zur Zeit sogar eine Schrumpfung, beiträgt. Denn die aktuelle Einkommensverteilung führt zu einer sehr heterogenen Gesellschaft mit Gruppen, die sehr unterschiedliche Forderungen an den Staat stellen - die Armen wollen Sozialleistungen, die Reichen geförderte Kredite und die Mittelschicht kostenlose Universitätsausbildung. Und wer am lautesten seine Forderungen vorbringt, bekommt normalerweise Zugeständnisse, weil die Politiker keine Wählerstimmen verlieren möchten. Die Mittelschicht ist weit entfernt davon, ihr Ideal zu erreichen - ein Umfeld, in dem man leicht Geschäfte machen, seine eigenes Geschäft ohne Bürokratie und mit geringer Steuerlast entwickeln kann und in dem die Dienstleistungen der Öffentlichen Hand effizient erbracht werden.

Marcos Mendes sieht Brasilien vor die Wahl gestellt, entweder dem chilenischem Modell zu folgen, also tiefgreifende Reformen durchzuziehen (wie es Pinochet gemacht hat) oder dem argentinischem Modell zu folgen und die Probleme mit dem Bauch vor sich her zu schieben. Dabei ist es klar, welche Reformen Brasilien anpacken muss, nämlich die der Sozialversicherung und des Arbeitsrechtes. Dazu muss das Übermaß an Reglementierung abgebaut und die Wirtschaft ohne Angst vor Konkurrenz von außen weit geöffnet werden. Aber im Brasilien von heute verteidigt jedes Grüppchen seine "Errungenschaften" und verhindert damit die Reformen und vergrößert die Staatsausgaben. Die Hauptbremser sind nach Meinung von Marcos Mendes heute die Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes und die Gewerkschaften, aber auch die Industrieverbände wie der Dachverband der Industrie des Bundesstaates São Paulo, Fiesp, der Verband der Automobilhersteller Anfavea und Febraban, die Interessenvertretung der Banken. Dazu kommen die, die die Staatsmacht ausüben und Privilegien genießen, nämlich Richter, Staatsanwälte, die Bürgermeister und die Finanziers politischer Kampagnen, außerdem die sogenannten Sozialbewegungen wie Landlose, Wohnungslose, Frauenrechtler, Verteidiger der Ureinwohner und Umweltschützer.

Aktuell durchlebt das Land eine beispiellose Krise und die Einfluggruppen verlieren an Kraft angesichts einer Inflationsrate von 10 % und einer Arbeitslosenquote in ähnlicher Höhe. Das gibt Hoffnung auf Reformen, denn Brasilien hat in Krisenzeiten der Vergangenheit solche bereits realisiert: Nach dem Militärstreich wurde das Steuer- und Bandensystem reformiert und die Zentralbank geschaffen und gegen die Hyperinflation konnte der Plano Real durchgedrückt werden. Heute sträuben sich unsere Parlamentarier noch gegen Reformen, weil sie dem kleinsten Druck von der Straße nachgeben, siehe das Beispiel der Taxifahrer, die gegen UBER protestierten und mit einem Verbot belohnt wurden. Wer sich also organisiert und konzentriert auftritt, kann also seine Interessen gegen die der Allgemeinheit durchsetzen. Dabei gibt es durchaus fortschrittliche Gesetzesvorlagen, an denen aber die Regierung keinerlei Interesse zeigt. So wollen einige Parlamentarier öffentliche Investitionen sachgerecht planen, aber sie kämpfen vergebens gegen den Plano Plurianual, einer Art Fünfjahresplan sowjetischer Prägung, der 30 Jahre nach dem Fall der Mauer von Berlin zentralistisch erstellt und nie realisiert wird, aber einen enormen Aufwand zu seiner Schaffung erfordert.

Die augenblicklichen Bemühungen, den Haushalt zu sanieren, stoßen auf den harten Widerstand von Gruppen, die trotz besseren Wissens behaupten, diese Bemühungen würden den Kampf gegen die Ungleichheit erschweren. Dabei werden nicht die Armen durch die Sanierungsbemühungen benachteiligt, sondern die Gruppen, die Druck dagegen ausüben, abgestraft. Siehe die Justizangestellten, die Gehaltserhöhungen fordern, obwohl das brasilianische Justizsystem eines der teuersten der Welt ist. Die Protestierer gehören zu den bestbezahlten Brasilianern und haben wahrlich keinen Grund zur Klage. Eine Reform des Justizsystems würden keinen einzigen Armen treffen, aber dem Land sehr nützen.

Ähnlich sieht es bei der Sozialversicherung aus, die den Armen wenig und den gut und sehr gut Verdienenden, vor allem im Öffentlichen Dienst, sehr viel gibt. Aber Privilegien abzubauen, ist schwer; wir sehen es im Augenblick an der Lufthansa in Deutschland.

Marcos Mendes fordert zu recht mehr Transparenz der Konten der Öffentlichen Hand, eine Privatisierung weiterer Staatsbetriebe und eine Verbesserung der Führung und Verwaltung der Betriebe, die weiterhin staatlich bleiben sowie eine Öffnung der Wirtschaft. Je offener die Wirtschaft, desto mehr Technologie kommt nach Brasilien. Und Konkurrenz belebt das Geschäft - wo Konkurrenz, auch und gerade aus dem Ausland, herrscht, können Gruppeninteressen schlechter dominieren.

Und Marktwirtschaft (Soziale Marktwirtschaft à la Ludwig Erhard!) kann Wunder bewirken. In Brasilien leben 28 % der Bevölkerung von weniger als 5 US$ pro Tag, in Argentinien sind es 17 % und in Chile 16 %. Und Chile hat die in Brasilien geforderten Reformen weitgehend durchgesetzt.

Ein Brasilianer hat im Mittel etwa sehr als 7 Jahre Ausbildung hinter sich gebracht, ein Argentinier 9 und ein Chilene 10.

Bezogen auf den Human Development Index liegt Brasilien auf dem 79. Platz, Argentinien auf dem 49. und Chile auf dem 41.

Brasilianische Unternehmer wollen oft keine Öffnung, weil sie die nationale Industrie zerstören würde. In Chile, der am weitesten geöffneten Volkswirtschaft Südamerikas, beträgt der Industrieanteil am BIP 35 %, im protektionistischen Argentinien sind es 29 % und im abgeschotteten Brasilien laut Marcos Mendes 24 % (in Wirklichkeit ist der Anteil noch kleiner). Was klar zeigt, dass Protektionismus nicht funktioniert.

Was hat Chile gemacht? Die Tabellierung der Preise aufgehoben und diese freigegeben, privatisiert, die Hyperinflation bekämpft und die Wirtschaft geöffnet. Zunächst führte das zu Armut und erst nach Jahrzehnten zur Prosperität.

Brasiliens Weg wäre einfacher, denn wir haben u.a. die Hyperinflation schon besiegt, auch wenn immer noch Reste der Indexierung vorhanden sind und die Inflationsrate zur Zeit steigt. Wir haben schon - noch nicht ausreichend, aber immerhin - privatisiert. Jetzt fehlt "nur" noch, die Korruption zu beseitigen und mit der Umverteilungsmentalität aufzuhören, nicht mehr Sozialismus zu spielen und die Steuern zu senken, damit das damit gesparte Geld vom Verbraucher ausgegeben werden kann und so der Industrie, dem Handel und dem Dienstleistungssektor zu gute kommt.

15 November 2015

Freitag, der Dreizehnte: Stromausfall

In der Nähe meines Hauses wurde ein Strommast ausgetauscht, dabei wurde mein Internetglasfaserkabel zerrissen und nach meiner Beschwerde auch zwei Tage später repariert. Dann kann ein Unwetter und entwurzelte etliche Bäume, was mir am 13.11.2015, einem Freitag, gegen 20:00 zu einem zweiten Stromausfall verhalf. Am nächsten Morgen hatte ich immer noch keine Elektroenergie, aber sah einige hundert Meter entfernt dieses schöne Beispiel zum Wohl der Allgemeinheit arbeitenden Menschen:




Das sah für mich ganz überzeugend und kompetent aus und ich fuhr zufrieden nach Hause. Allerdings baute sich diese Zufriedenheit ab, nach dem es 20:00 wurde und der Stromausfall schon 24 h dauerte. Also schickte ich eine SMS an die Elektroauto, die mir auch sofort antwortete. Was bedeutet, dass ein Computerprogramm meine Einheitsnachricht "STROMAUSFALL, INSTALLATIONSNUMMER" richtig deutete und mir eine Protokollnummer schickte. Damit war das eingetreten, was in vielen Unternehmen passiert. Jemand schickt eine E-Mail und damit ist die Angelegenheit für ihn erledigt. Nur in realiter ist natürlich nichts passiert. Und das war auch hier der Fall. Am Sonntag wachte ich morgens vom Licht der Sonne bestrahlt auf, das Licht meiner elektrischen Lampen ließ immer noch auf sich warten. Am Abend sprach ich mit meinem Nachbarn, dessen Grundstück an der Rückseite an meines stößt und dieser sagte mir, dass er das EVU schon 8 mal angerufen habe und er zeigte mir auch den Fehler, den er gemeldet hatte:

Beim Auswechseln des Mastes wurde nämlich nicht nur meine Internetverbindung gekappt, sondern auch vergessen, Distanzstücke zwischen den Kabeln zu befestigen, was zu einem Kurzschluss und in der Konsequenz zum Stromausfall in 5 Häusern führte. Und für 5 Häuser reißt sich die Elektroauto nicht die Beine aus. Als ich noch mit dem Nachbarn vor dessen Haus stand, kam nach dem Motto "Spät kommt Ihr, doch Ihr kommt, Graf Isolan!" die Rettung:

Um um 18:20 gingen dann die Lichter wieder an, nach 46 h Stromausfall mit der schönen Konsequenz, dass ich den Inhalt eines Gefrierschrankes und zweier Kühlschränke entsorgen kann, ohne dass die Hausratversicherung einspringen will. Und wie es der Zufall will, habe ich gerade meine Stromrechnung bezahlt, 815 R$ - vor wenigen Monaten habe ich mit höherem Verbrauch weniger als die Hälfte bezahlt! Dank sei Dilma, die in ihrer übergroßen Weisheit den Elektroenergiesektor destabilisiert hat.

13 November 2015

Freitag, der Dreizehnte: Überschriften des AHK-Wochenberichtes und Brasiliennachrichten


Unsichere Rechtslage gefährdet Versteigerung von Wasserkraftwerken
Auch der hohe Anfangsbonus für die Konzessionen schreckt Investoren ab

Konjunktur
Industrieproduktion sinkt den 19. Monat in Folge
Produktionsniveau fällt auf Stand von vor 10 Jahren zurück
Umsatz mit Weißer Ware seit Jahresbeginn um 1,4 Mrd. R$ zurückgegangen
Brasilianer kaufen wegen der Wirtschaftskrise nur noch unverzichtbare Haushaltsgeräte

Telekom
Rio 2016: Wechselkurs und hoher Datenverkehr sind Herausforderungen für Telefonanbieter
Olympische Sommerspiele im nächsten Jahr sollen beste Netzanbindung aller Zeiten bekommen
Telefónica Vivo trotz Wirtschaftskrise im dritten Quartal mit Rekordergebnis in Brasilien
Zugpferd waren die Einnahmen aus dem mobilen Internetgeschäft

Innovation
Finep und BNDES legen Förderprogramm im Wert von 2,2 Mrd. R$ für die Chemieindustrie auf
Kreditmittel sollen Forschung und Innovationen in Brasilien stärken
Brasilien verliert im globalen Innovationsumfeld weiter an Bedeutung
Nur 0,3% der weltweiten Forschungsausgaben wurden 2014 in Brasilien getätigt

Bauwirtschaft
Duratex will Absatzkrise in Brasilien durch steigende Exporte kompensieren
Holz­ und Keramikhersteller strebt mittelfristig einen Exportanteil von 30% am Umsatz an
Kunststoffhersteller MVC verkauft Fertighäuser für Flüchtlinge nach Europa
Exportgeschäft soll Umsatzeinbruch in Brasilien kompensieren

Kurzmeldung / Statistik
ThyssenKrupp steigert Exporte aus Brasilien wegen des starken Dollars
Neue Autoteilefabrik in Minas Gerais hat Produktion aufgenommen
Tabellen
Statistiken über die brasilianische Wirtschaft 

Volkswagen muss in Brasilien 50 Mio. Reais Strafe zahlen 
13.11.15

Auch in Brasilien wird der Autokonzern Volkswagen wegen der Manipulation von Dieselmotoren zur Kasse gebeten. Das brasilianische Umweltinstitut Ibama verhängte ein Bußgeld von 50 Millionen Reais gegen das Unternehmen im Land. Laut dem Institut wird das Unternehmen außerdem einen Plan vorlegen, um den Fehler in den betroffenen Autos gemäß den brasilianischen Abgasnormen zu korrigieren. Im September Weiterlesen...
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Brasilianisches Konsortium übernimmt TAP aus Portugal 
13.11.15

Das brasilianisch-US-amerikanische Konsortium Atlantic Gateway übernimmt 61 Prozent der portugiesischen Airline TAP. Das portugiesische Kartellamt hat den Verkauf der landeseigenen, hoch verschuldeten Fluggesellschaft TAP genehmigt. Der Konzern Atlantic Gateway baue durch die Übernahme der TAP seinen Anteil am Transatlantikgeschäft erheblich aus, berichtet Reuters Brasilien (12.11.). Insbesondere die brasilianische Fluggesellschaft Azul profitiere davon. Teilinhaber der Atlantic Weiterlesen...
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Studie: „Steuerlast in Brasilien nicht gestiegen“ 
12.11.15

Eine Studie des Planungsministeriums will die Berichte demontieren, laut denen die Steuerlast in Brasilien kontinuierlich ansteigt, um die immer weiter ansteigenden Kosten zu bestreiten von einem Staat, der überaus freizügig ist – wie der Estado de S.Paulo schreibt. Laut der Studie ist die Steuerlast nicht weiter gestiegen und das schon seit einiger Zeit, und würde man Weiterlesen...
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Brasilien erwartet Impuls durch 13. Gehalt 
12.11.15

Von der Weihnachtszeit erwartet sich die brasilianische Wirtschaft in diesem Jahr einen spürbaren Impuls. Durch die Ausweitung des 13. Monatsgehaltes um eine weitere Million Bürger werden voraussichtlich 173 Milliarden Reais (rund 43 Mrd. Euro) in die Wirtschaft gespült – ein Anteil von 2,9 Prozent am BIP wie die Zeitung Valor Econômico unter Berufung auf Zahlen Weiterlesen...
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Steuer auf Finanztransaktionen ist „absurd“ 
11.11.15

Brasilien streitet über die Wiedereinführung der Finanztransaktionssteuer CPMF. Das Wirtschaftsteam der Regierung will die Steuer wieder einführen, um ein Defizit der öffentlichen Konten im kommenden Jahr zu vermeiden. Jetzt hat sich auch ein US-amerikanischer Professor in die Diskussion eingemischt. José Alexandre Schweinkman, Wirtschaftsprofessor an der Universität von Columbia (USA) hält die Steuer für schlecht und Weiterlesen...
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LKW-Fahrer demonstrieren gegen Regierung Rousseffs 
10.11.15

Lastwagenfahrer haben sich am Montag (09.11) zu insgesamt 48 Demonstrationen auf verschiedenen Bundesstraßen des Landes versammelt. Fünf der Demos führten zum totalen Stillstand auf den Straßen, bei 23 Veranstaltungen waren die Straßen teilweise blockiert und bei den übrigen 20 gab es keine weiteren Beeinträchtigungen des normalen Verkehrs. Dabei fanden die meisten Demos in Rio Grande Weiterlesen...
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Schwellenländerfonds: Goldman Sachs beerdigt die BRICs 
10.11.15

„BRIC – Brasilien, Russland, Indien, China – stand einst für Schwellenländer-Investments als Goldgrube. Nun löst der Erfinder Goldman Sachs seinen BRIC-Fonds auf.“ (faz.net) Mehr auf der Internetseite der FAZ. Weiterlesen...
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BHP Billiton: Bergbauriese überprüft nach Dammbruch in Brasilien Prognose 
10.11.15

„Der Dammbruch in einer Erzgrube in Brasilien hat für den Minenkonzern BHP Billiton teure Folgen. Das Unternehmen überprüft nun seine Prognose im Eisenerzgeschäft. Die Aktie fällt weiter.“ (handelsblatt.com) Mehr auf Handelsblatt Online. Weiterlesen...
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Brasilien hat Erlaubnis zum Mineralienabbau im Südatlantik 
10.11.15

Das Forschungsunternehmen für Mineralien in Brasilien (CPRM) hat den ersten Vertrag zum Mineralienabbau im Südatlantik unterzeichnet. Das Abkommen wurde exklusiv mit der Internationalen Meeresbodenbehörde (Isba) geschlossen, die mit der UNO verbunden ist. Die Behörde reguliert den Abbau in den Meeren. Der Vertrag erlaubt es Brasilien nun, Eisen, Magnesium und Kobalt abzubauen, für 15 Jahre, in Weiterlesen...
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Automobil: Produktion und Exporte konnten leicht zulegen 
09.11.15

Nach zwei Monaten rückläufiger Produktionszahlen auf dem brasilianischen Automarkt stieg die Zahl zuletzt wieder um 17,4 Prozent im Oktober gegenüber September an. So wurden im vergangenen Monat insgesamt 205.020 Fahrzeuge hergestellt. Verglichen mit dem gleichen Monat des Vorjahres allerdings lässt sich ein Minus von 30,1 Prozent feststellen, wie der Bundesverband der Fahrzeughersteller (Anfavea) berichtet. Auch bei Weiterlesen...
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Minenunglück erschüttert Brasilien 
09.11.15

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag (06.11.) ereignete sich am Rande der Ortschaft Mariana im Bundesstaat Minas Gerais eines der bisher größten Minenunglücke Brasiliens. Durch den Bruch eines Staudammes für Reste des Bergbaubauunternehmens Samarco wurde eine bisher unbekannte Zahl an Personen sowie mehrere Teile der Ortschaft unter einer Schlammlawine begraben. Dabei seien nach derzeitigem Kenntnisstand Weiterlesen...
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Streik bei Petrobras: Für Brasilien wird es Zeit zum Aufwachen 
07.11.15

„Die wenigsten Brasilianer haben mitbekommen, dass ihr vor kurzem noch vor Selbstbewusstsein strotzendes Land vor dem Abgrund steht. Die streikenden Petrobras-Mitarbeiter sind symptomatisch dafür.“ (nzz.ch) Mehr auf der Internetseite der Neuen Zürcher Zeitung. Weiterlesen...
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„Brasilien muss Produktivität steigern“ 
06.11.15

Brasilien sollte Strukurreformen zur Verbesserung der Arbeitsproduktivität aufsetzen, empfiehlt der Generalsekretär der OECD, Ángel Gurría. „Die Produktivität wird zunehmend zum wichtigsten Faktor der Entwicklung. In dieser Hinsicht sind die jüngsten Entwicklungen in Brasilien allerdings entmutigend“, sagte Gurría, wenn man den Anstieg der Produktivität im Land mit denen anderer Entwicklungsländer vergleiche. „Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts Weiterlesen...
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