Zurück zum Thema, welches Bürokratie heißt. In Brasilien genießen seit einiger Zeit auch Hausangestellte viele Rechte, wie jeder Angestellte, der in einem Unternehmen arbeitet. Diese Rechte führten zu Pflichten des Arbeitgebers, in diesem Fall meist der Hausfrau, die die Hausangestellte beschäftigt. Um der Hausfrau das Leben zu erleichtern, kann sie alle anfallenden Abgaben über ein System mit dem schönen Namen Simples Domésticos bezahlen. Wenn sie sich dazu per Internet als Arbeitgeberin und ihre Perle als Angestellte registriert, merkt sie allerdings sehr schnell wie irreführend der Begriff simples, also einfach, ist. Deshalb schlage ich vor, die Prozedur in Complicados Domésticos umzubenennen. Hier sind die Gründe:
Um eine Hausangestellte oder einen Hausangestellten, denn auch Gärtner, Köche oder Chauffeure fallen unter die neue Regelung, zu registrieren, ist laut Erhard Franz Adolf Dotti die Angabe dieser Informationen der angestellten Person nötig:
- CPF
- Geburtsdatum
- Geburtsland
- NIS-Nummer (NIT/PIS/Pasep/SUS)
- Rasse/Hautfarbe (HÖRT, HÖRT!!!)
- Schulbildung
- Nummer, Serie und Bundesland des Arbeitsbuches (carteira de trabalho e previdência social)
- Wohnadresse
- Arbeitsadresse
- Einstellungsdatum
- Datum der Option für den Garantiefonds FGTS
- vertragliches Gehalt
- Telefonnummer (sollte Mobiltelefonnummer sein)
- E-Mail für Kontaktaufnahme
- Wahlausweisnummer (título de eleitor)
- Arbeitszeit
- Familienstand
- Abhängige Familienangehörige
- Zugangskode zur Registrierung
- Passwort zur Registrierung
- Arbeitgeber
- CPF des Arbeitgebers
- Geburtsdatum des Arbeitgebers
- Familienstand des Arbeitgebers
- Nummer der beiden letzten Steuererklärungen des Arbeitgebers
Da fragt man sich frei nach Asterix: "Spinnt die brasilianische Regierung?" Was macht eigentlich die alte Dame von nebenan, die kein Internet benutzt, keinen Rechner und kein Mobiltelefon hat, aber eine Haushaltshilfe benötigt, weil sie selbst beim Waschen und Anziehen Hilfe benötigt?
Ob diesen Burrokraten Kafka geholfen hat?
Zum Schluss noch eine Frage. Wenn eine solchermaßen registrierte Hausangestellte 2 Tage nachdem sie ihr Gehalt erhielt, einfach der Arbeit fernbleibt, weil sie keine Lust mehr hat und eine Woche später auftaucht, um ihr Entgelt für die 2 Tage plus Fahrgeld einzufordern, muss der ex - Arbeitgeber was machen, um jetzt nicht zuviel Abgaben zu entrichten? Und das ist keine theoretische Frage, sondern die Praxis, denn in Brasilien hält eigentlich nur der Arbeitgeber die gesetzliche Kündigungsfrist ein.
Ob diesen Burrokraten Kafka geholfen hat?
Zum Schluss noch eine Frage. Wenn eine solchermaßen registrierte Hausangestellte 2 Tage nachdem sie ihr Gehalt erhielt, einfach der Arbeit fernbleibt, weil sie keine Lust mehr hat und eine Woche später auftaucht, um ihr Entgelt für die 2 Tage plus Fahrgeld einzufordern, muss der ex - Arbeitgeber was machen, um jetzt nicht zuviel Abgaben zu entrichten? Und das ist keine theoretische Frage, sondern die Praxis, denn in Brasilien hält eigentlich nur der Arbeitgeber die gesetzliche Kündigungsfrist ein.
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