12 November 2015

Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes hängt auch vom Zugang zu den richtigen Werkzeugen ab

Dazu gehört ab jetzt sicher auch das iPadPro von Apple, welches in den USA in der teuersten Ausführung mit 128 GB Speicher, Wifi und 3G/4G "nur" 1.079 US$ kostet. Ein stolzer Preis, aber angemessen für das, was man bekommt und was man mit dem Gerät, welches alles hat, in Zukunft die Existenz vieler Laptopcomputer zu gefährden, machen kann.

In Deutschland kostet das vergleichbare Gerät1.229 €, was heute 1.318 US$ entspricht, der Deutsche zahlt also 22 % mehr als der US-Amerikaner. Nicht gut, aber es ist eben so. Und der Brasilianer, der als João Consumidor Normal (meine hiesige Version von Otto Normalverbraucher) sowieso schon weniger als ein Deutscher verdient, zahlt der wenigstens einen niedrigeren Preis? Nun, das Gerät wird hier laut eben veröffentlichten Preisen für 9.700 R$ angeboten, das sind 2.569 US$, also 138 % mehr als in den USA.

Was macht das iPadPro so teuer in Brasilien? Sie haben richtig geraten, es ist nicht Apple, sondern unsere hiesige Regierung, die in ihrer Geldgier der goldene Eier legenden Henne das Futter verweigert. Unsere Importkosten sind eine Schande und verhindern die so dringend nötige Modernisierung unserer Produktionsmittel. Unsere Sozialisten meinen wahrscheinlich, dass an die Stelle der Modernisierung eine Demokratisierung (sozialistisches Synonym für Enteignung nach dem Vorbild der VEBs der unseligen "DDR"- übrigens steht auch hier auf manchen Bussen "Eigentum des Volkes") treten kann und dann sei alles gut - wie in Kuba oder Venezuela. Und wundern sich, wenn Reisende, die aus dem Ausland zurück nach Brasilien kommen, versuchen, solche Geräte in's Land zu schmuggeln. 

Übrigens stand heute im ESTADO DE SÃO PAULO, dass zwischen 2004 und 2014 insgesamt 27 Unternehmen von der Petrobrás 42 Mrd. R$ bzw. 10,4 Mrd. € illegal erhalten hätten. Außerdem konnte man dies hier lesen:

Gewinn der (meine Anmerkung: staatlichen!) Banco do Brasil steigt um 10 % und erreicht 3 Mrd. R$
Dollar läßt Verlust der GOL (meine Anmerkung: brasilianische private Fluglinie) im dritten Quartal 770 % explodieren
Oi (meine Anmerkung: Mobiltelefonbetreiber) registriert im dritten Quartal 1 Mrd. R$ Verlust

Da vergeht einen die Lust am Zeitungslesen.


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