Fiat meint, im März wieder 3.000 Autos täglich zu bauen und damit in die Nähe der 3.200 Einheiten zu kommen, an die man gewöhnt war. Im Dezember letzten Jahres waren es nur ungefähr 1.000 Fahrzeuge, eine absolute Katastrophe. Die Reaktion darauf war Kurzarbeit bzw. Werksferien, um Fahrzeugbestände und Arbeitszeitguthaben abzubauen. Das ist zwischenzeitlich gelungen und der Käufer muss bei manchen Modellen schon wieder auf sein neues Auto warten. Einige Zulieferer leiden weiter, so ist z.B. Pirelli noch in selbst verordneten Werksferien.
Wichtig für die weitere nachhaltige Erholung ist das Absinken der Zinsen und so erwarten viele Fachleute, so wir sie denn auf dem Gebiet der Finanzen noch haben oder jemals hatten, daß der Leitzins nächste Woche um mehr als ein Prozent zurückgenommen wird und zum Jahresende bei 9,75 % im Jahr liegen wird bei einer jährlichen Inflation von 5 bis 6 %. Auf diese "robuste", um ein Modewort zu gebrauchen, Erholung warten Firmen wie der Werkzeugmaschinenhersteller Grob in Brasilien sehnsüchtig, denn diese Firma hat seit Oktober vorigen Jahres keinen Auftrag mehr von der Autoindustrie bekommen. Zwar ist man noch etliche Monate wegen der langen Bearbeitungszeit der Aufträge - eine Transferstrasse zu bauen, kann ein Jahr dauern - ausgelastet, aber ohne neue Aufträge müsste die Firma, die vorsichtshalber nur auftragsbezogen fertigt, Kapazität abbauen, d.h. direkter gesagt, Mitarbeiter entlassen.
Auch Brasilien muss sich auf eine langsame Erholung, langsamer als gedacht und viel langsamer als von Präsident Lula vorhergesagt, einrichten. Die industrielle Produktion als Massstab wuchs im Januar gegenüber dem Dezember des Vorjahres nur um 2,3 % - aber sie wuchs. Wenn man allerdings zum Vergleich den Januar 2007 heranzieht, erkennt man das Ausmass der Krise, denn hier haben wir einen Rückgang von 17,2 % zu verzeichnen.
Zum Schluss noch ein Kuriosum, die Kfz-Industrie produzierte im Dezember 40,8 % weniger als im Vormonat und im Januar 40,8 % mehr als im Vormonat.
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