Hier bei uns werden alle formalen Arbeitsverhältnisse registriert, dazu gibt es das
CAGED -
Cadastro Geral dos Empregados e Desempregados. Deshalb kann man sehr schön das mittlere Gehalt neu abgeschlossener Arbeitsverträge verfolgen:
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Mittleres inflationsbereinigtes Gehalt zwischen Januar und Juni 2015 in R$
Quelle: O ESTADO DE SÃO PAULO vom 23.7.15 |
Die Gehaltsentwicklung jedes abhängig Beschäftigten kann man übrigens in seiner
Carteira de Trabalho, dem Arbeitsbuch, nachlesen; jedes Gehaltsänderung wird dort eingetragen wie auch der jeweilige Arbeitgeber. Deswegen sind Zeugnisse in Brasilien nicht nur unüblich, sondern auch relativ unwichtig, denn wo man wann beschäftigt war und wieviel Geld man dafür bekam, steht im Arbeitsbuch und ob man gut oder schlecht war, kann man auch einem Zeugnis nicht immer zweifelsfrei entnehmen. Und bei 30 Tagen Kündigungsfrist kann man sich einen Fehlgriff eher erlauben als in Deutschland mit manchmal 6 Monaten zum Quartalsende.
Übrigens entsprechen die 1.250,39 R$/Monat mit dem Wechselkurs von heute 346,37 €/Monat; also ergeben sich bei 8 h/Tag x 20 Tagen/Monat = 160 h/Monat genau 2,16 €/h. Dass wäre als Mindestlohn in Deutschland wohl Grund für Proteste. Und hier? Versucht man, über die Runden zu kommen.
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