28 Mai 2008

Sind blutige Nasen für Brasilianer akzeptierbar?

Wenn man liest, dass nur 26 % der in Brasilien produzierten Autos einen Airbag haben, muss man dies annehmen. Ich habe früher schon mal darauf hingewiesen, dass selbst bei einem japanischen Importfahrzeug - im betrachteten Fall war es ein Suzuki - der Airbag nicht vorhanden ist, aber beim gleichen Fahrzeug in Deutschland zur Serienausstattung gehört. Unverständlich, warum die Industrie hier nicht einen weltweit identischen Maßstab ansetzt. Immerhin sind alle Neufahrzeuge in den USA, in Westeuropa und Japan mit Airbags versehen. In Brasilien sorgt jetzt der Gesetzgeber dafür, dass zumindest für die Insassen auf den Vordersitzen Airbags gesetzlich vorgeschrieben sind. Nach einer Übergangszeit von 5 Jahren gilt dies für alle Fahrzeuge. 
In Brasilien, wo zwischen 38.000 und 45.000 Personen jährlich ihr Leben durch Verkehrsunfälle verlieren, werden Airbags nur von Takata in Jundiaí und von Autoliv in Taubaté montiert, wobei mehr als die Hälfte der Komponenten importiert ist. Takata wird dieses Jahr 700.000 Einheiten montieren, 45 % mehr als im Vorjahr. Die Produktion von Autoliv liegt bei 150.000 Einheiten im Jahr. Obwohl Takata eine ausreichende Kapazität von 1 Million Einheiten hat, investiert die Firma mit 4 Mio. R$ in Modernisierung und neue Produkte. 

Als neuer Player tritt jetzt TRW Automotive auf. Die Firma, die 5.000 Mitarbeiter beschäftigt, wird 15 Mio. R$ investieren, um eine Airbag - Produktion für 120.000 Einheiten im Jahr mit 120 Mitarbeitern aufzuziehen. Bisher hatte man sich auf Sicherheitsgurte, Lenkräder, Bremssysteme und Motorteile beschränkt. TRW wird die neue Fertigung entweder in der Fabrik in Limeira oder der in Lavras unterbringen. Weitere Operationen unterhält man in Engenheiro Coelho, Três Corações, Santo André, São Bernado do Campo und in Taubaté.  

TRW will auch die Nylonfaserproduktion für den Gassack des Airbag nationalisieren, nur der Gasgenerator, der ihn bei einem Unfall aufbläst, soll importiert werden. 

Zum Abschluss noch der Hinweis, dass in den USA künftig auch externe Airbags eingeführt werden sollen, die die Verletzungsgefahr von Fussgängern bei einem Unfall reduzieren sollen.

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