18 März 2010

Der brasilianische Leitzins bleibt unverändert

Die Zentralbank bzw. ihr zuständiges Komitee COPOM für die Geldpolitik hat sich gestern für die Beibehaltung der zur Zeit gültigen 8,75 %/a entschieden und damit führt Brasilien die Liste der Länder mit den höchsten Nominalzinsen (Projektion auf die nächsten 12 Monate) der Welt wieder an. Grund für die Beibehaltung war die für brasilianische Verhältnisse niedrige Inflation, die innerhalb der von der Regierung maximal tolerierten 4,5 %/a liegt.

Das sind die nominalen Leitzinssätze pro Jahr der Hochzinsländer dieser Welt, wobei sich Hochzinsen nur auf Kredite bezieht und nicht auf die Sparbücher des kleinen Mannes, unter Vernachlässigung des Bibelspruches, das Geben seliger als Nehmen ist:
  1. Venezuela 19,57 %
  2. Argentinien 9,54 %
  3. Brasilien 8,75 %
  4. Russland 8,70 %
  5. Südafrika 7,00 %
Der reale Leitzins in Brasilien erreicht damit gemäß der Gleichung Nominalzinsen - Inflation = Realzinsen 4 %/a. Und so sieht die Tabelle der Realzinsen (Leitzins) pro Jahr aus:
  1. Brasilien 4 %
  2. Indonesien 2,6 %
  3. China 2,5 %
  4. Australien 1,9 %
  5. Chile 1,8 %
  6. Japan 1,4 %
  7. Russland 1,4 %
  8. Kolumbien 1,4 %
  9. Malaysia 0,9 %
  10. Portugal 0,8 %
  11. ???
  12. ???
  13. Argentinien 0,4 %
  14. ???
  15. ???
  16. ???
  17. Spanien 0,2 %
  18. ???
  19. ???
  20. ???
  21. ???
  22. ???
  23. Italien - 0,3 %
  24. ???
  25. ???
  26. ???
  27. ???
  28. ???
  29. ???
  30. ???
  31. ???
  32. ???
  33. Griechenland - 1,8 %
  34. ???
  35. USA - 2,4 %
Der niedrigste Wert gilt in Indien, dort beträgt der Leitzins augenblicklich nur - 11,2 %/a, d.h. wer sein Geld in indische Staatsanleihen investiert, bekommt weniger als die Inflation und verliert folgerichtig Geld. Zu solchen Massnahmen greift eine Regierung nur, wenn sie die Wirtschaft über den Verbrauch ankurbeln muss. Demnach geht es unserer Wirtschaft in Brasilien also blendend!


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