08 April 2010

Gesundheit in Brasilien

Die Brasilianer trinken immer mehr künstliche Erfrischungsgetränke wie Coca Cola, Pepsi Cola, Guaraná, mit und ohne Zucker. 24,6 % der Bevölkerung tranken 2008 mindestens fünfmal pro Woche solche Chemieprodukte, 2009 waren es schon 27,9 %. Diese Produkte enthalten Natrium, schädlich für den Blutdruck und die Nieren, und dickmachenden Zucker.

Die gesunden Bohnen hingegen, hierzulande feijão genannt, werden immer weniger gegessen. 71,9 % der Bevölkerung aß 2006 mindestens fünfmal in der Woche Bohnen, 2009 waren es nur noch 65,8 %. Aber von 2006 nach 2009 wuchs der Verbrauch an Obst und Gemüse. 2006 verzehrten nur 7,1 % der Bevölkerung diese Nahrungsmittel, 2009 hingegen bereits 18,9 %. Das ist aber immer noch viel zu wenig, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Genuss von Vollmilch und Fleisch mit sichtbaren Fettanteil immer noch signifikant hoch ist. Und immer mehr Brasilianer bleiben sitzen - nicht in der Schule, sondern auf ihrem wachsenden Fettanteil, weil sie sich zu wenig bewegen, 2009 bezeichneten sich 16,4 % als inaktiv und nur 14,7 % der Erwachsenen treiben regelmäßig Sport oder machen Gymnastik.

Dafür wuchs die Zahl der Ärzte in Brasilien von 2000 auf 2009 um 27 %. Heute gibt es einen Arzt für 578 Menschen, die WHO empfiehlt 1.000, wir sind also deutlich besser. Aber nur in der Theorie, denn die Ärzte sind nicht gemäss der Bevölkerungsdichte verteilt, das flache Land (bzw. seine Bewohner) ist gegenüber den Großstädten deutlich benachteiligt. Es gibt ausserdem ein starkes Nord-Süd-Gefälle, im Norden beträgt das Verhältnis 1.130 Menschen pro Arzt, im Süden sind es 439. In Chile, nur zum Vergleich, beträgt die Relation 917.


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