Und die Moral der Geschichte? Für Edson ganz einfach, nach jeder Fuhre Barzahlung oder wenigstens per Kreditkarte, ausländische Kunden sind leider, manchmal ohne eigenes Verschulden, nicht kreditwürdig! Und wundern sich ausserdem über die hohen Taxipreise. Wahrscheinlich fahren sie zuhause immer mit dem eigenen Wagen, sonst würden sie wissen, das diese so hoch gar nicht sind. Abgesehen davon, Anfang 2005 stand der Real bei 3,70 und heute sind es knapp 2,40; eine Abwertung des Euro um 35 % bei nur geringfügig gestiegenen Preisen in Real.
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05 August 2008
Taxifahrer in Nöten
Was hat ein Taxifahrer mit dem schwachen Euro zu tun? "Der" Taxifahrer wahrscheinlich gar nichts, aber "mein" Taxifahrer Edson, der hier in São Paulo unsere Kunden vom Flughafen abholt, sie zum Hotel und zu Kunden bringt und auch wieder zum Flughafen zurückfährt, manchmal viel. So fuhr er vor über zwei Monaten einen deutschen Geschäftsmann, der ihn per Kreditkarte am Flughafen vor seiner Rückreise entlohnen wollte. Aber dazu kam es nicht, weil die Firma, die er zuletzt besuchte, den braven Edson um seine Fuhre brachte, weil man so höflich war, den besagten deutschen Geschäftsmann zum Flughafen zu bringen. Also wurde dieser gebeten, den Lohn an Edson zu überweisen. Was seine Firma dann auch tat. Bis hierhin keine Anomalie, alles in Ordnung für deutsche Bürger. Aber nicht für die brasilianische Zentralbank. Wie kommt eine ausländische Firma dazu, also eine nichtbrasilianische juristische Person, einem brasilianischen Bürger, also einer einheimischen natürlichen Person, Geld zu schicken? Was ist denn die Grundlage dieses unerhörten Vorganges? Und so forderte die Bank in Brasilien, und keine kleine, der Name Santander bürgt dafür, dass der besagte unbescholtene Edson einen Vertrag vorlege, mit dem bewiesen werde, dass alles rechtens sei mit seiner Dienstleistung für eine natürliche Person, die von einer juristischen entlohnt wurde. Beziehungsweise werden sollte. Denn das Geld ist immer noch im Gewahrsam der Bank und kann erst dann an die Zentralbank verkauft werden, wenn besagter Vertrag vorliegt. Und da es keinen gibt, wird wohl das Geld nach Ablauf von drei Monaten zurückgeschickt werden und der wackere Edson wird dann mit Glück eine neue Überweisung erhalten, diesmal von der natürlichen Person des besagten Geschäftsmannes. Und dann wird das Geld auch zwangsumgetauscht, denn Gott bewahre, man kann doch keinem in Brasilien Ansässigen zumuten, Hartwährung zu empfangen, also zwackt man ihm eine Wechselgebühr (hier sollen es 50 R$ sein!) ab und gibt ihm Reais. Und da der Real zur Zeit die eigentliche Hartwährung ist, siehe Graphik, verliert unser Edson immer mehr, wenn sein Kunde die vereinbarte Eurosumme überweist.
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
www.eurolatinainternational.com.br
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