Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"Zwölf Prozent mehr Anrufe
Immer mehr Frauen melden sich beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen". Bundesfamilienministerin Franziska Giffey sieht darin auch etwas Positives.
Das ist die Überschrift eines Artikels vom 24.6.2019, in dem u.a. steht:
"Im vergangenen Jahr gab es 42.000 Beratungskontakte beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen". Das seien zwölf Prozent mehr als 2017, wie das Bundesfamilienministerium mitteilte. Die Anzahl der Beratungen stieg damit zum fünften Mal in Folge. In 59 Prozent der Fälle war den Angaben zufolge häusliche Gewalt Anlass für ein Beratungsgespräch.
Die Zahlen bedeuten nicht automatisch, dass es mehr Übergriffe gegeben hat. "Die Zahlen zeigen, immer mehr Frauen trauen sich, den ersten Schritt aus der Gewalt zu gehen", sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD). Das Hilfetelefon erreiche die Betroffenen immer besser."
Misogynie"Der gefährlichste Ort für eine Frau in Brasilien: die eigenen vier Wände"
Häusliche Gewalt ist in Brasilien weit verbreitet - und oft sehr brutal. Nun will die Regierung die Waffengesetze lockern, Exzesse gegen Frauen könnten dadurch noch zunehmen.
Das ist die Überschrift eines Artikels vom 22.6.2019, in dem u.a. steht:
"Für Floresmar Ferreira, Brasiliens bekannteste Frauenrechtlerin, ist der Horror alltäglich: "Männer übergießen ihre Frauen mit Benzin und stecken sie an oder schlagen sie mit Vorschlaghämmern einfach tot." Fast jeden Tag klingle das Nottelefon ihrer Bewegung. "Der gefährlichste Ort für eine Frau in Brasilien ist nicht die Straße, es sind die eigenen vier Wände", sagt sie."
Da ich diesen Artikel bereits am 23.6.2019 kommentiert habe, möchte ich jetzt nur die rhetorische Frage stellen, ob DER SPIEGEL selbst noch an seine Glaubwürdigkeit glaubt und einen Vergleich zwischen den Verhältnissen in Deutschland und Brasilien ziehen:
In einem Artikel über die Anzahl der telefonischen Hilferufe in Brasilien im Fall von Gewalt gegen Frauen steht, dass über 92.000 solcher Anrufe in 2018 getätigt wurden und dass die Anrufe gegenüber dem Vorjahr um fast 30% zugenommen hätten. Deutschland hat 83 Millionen Einwohner, Brasilien 210 Millionen, Deutschland hatte 42.000 Hilferufe und Brasilien 92.000. In Deutschland kommen also 1976 Einwohner auf einen Hilferuf, in Brasilien 2.283. Aber wenn - siehe meinen Post vom 23.6.2019 - DER SPIEGEL schon juristische Wissenschaftler benötigt, um die Zahl der weiblichen Mordopfer in Brasilien zu berechnen, benötigt er wahrscheinlich Preisträger der Fields-Medaille, um Vergleiche wie den hier gezeigten nachzuvollziehen.
Bevor jetzt jemand kommt und sagt "ja, aber ...", möchte ich noch hinzufügen, ja, ich weiß, dass häusliche Bedrohung in Brasilien häufiger tragisch mit dem Tod einer Frau endet als in Deutschland. Trotzdem wäre es nett, mal zur Abwechslung unaufgeregte Artikel über Brasilien lesen zu dürfen. Einfach sachlich, ehrlich, vollständig und korrekt informieren, ohne Polemik, das würde mir schon reichen.
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