02 Februar 2008

Brasiliens Außenhandelsvolumen schlägt im Januar 2008 Rekord

Im ersten Monat 2008 wurden Güter für 25,6 Mrd. US$ im- und exportiert, wobei der schrumpfende Handelbilanzüberschuss Grund zum Stirnrunzeln gibt - er betrug nur 944 Mio. US$. Schuld daran ist nicht etwa ein Rückgang der Exporte, die 13,277 Mrd. US$ erreichten, sondern der starke Anstieg der Importe, deren Wert 12,333 Mrd. US$ betrug. Und damit bekräftigen, was ich am 30.1.08 unter dem Titel "Werfen Sie die Flinte nicht in's Korn, man kann seine Produkte in Brasilien verkaufen!" schrieb. Der Außenhandelsüberschuß entwickelte sich so in den letzten 13 Monaten (alle Werte in Mrd.US$):

2007
2,51 Januar
2,89 Februar
3,32 März
4,17 April
3,85 Mai
3,82 Juni
3,34 Juli
3,53 August
3,47 September
3,43 Oktober
2,02 November
3,63 Dezember

2008
0,94 Januar

Der Import im Januar 2008 war 45,6 % höher als der vom Januar 2007! Der Export wuchs im gleichen Zeitraum ebenfalls, aber "nur" um 20,9 %. Der Importanstieg ist vor allem auf den Einkauf von Kapitalgütern (+ 56,9 %) und Rohmaterial (+ 52,7 %) im Ausland zurückzuführen. Was ein gutes Zeichen für unsere Wirtschaft ist, die offensichtlich investiert und Rohmaterialläger wieder auffüllt. Aber auch dauerhafte Konsumgüter, deren Anteil am Gesamtimport 7,1 % beträgt, trugen ihr Scherflein zum Importanstieg bei, denn ihr Importwert wuchs um 92,4 %. Hauptschuld war der Hunger der gut betuchten Brasilianer auf teure Importautos. 

Der Export stützte sich auf zwei commodities, nämlich Eisenerz (962 Mio. US$) und Rohöl (616 Mio. US$). Flugzeuge (231 Mio. US$) und Mobiltelefone (143 Mio. US$), die früher die tragenden Säulen unseres Exportes waren, verloren im Januar 2008 an Bedeutung. Aber das Jahr ist noch nicht um!

Obwohl wir noch elf Monate bis 2009 vor uns haben, fällt es einem doch schwer zu glauben, dass sich am Negativsaldo von 882 Mio. US$ im Januar 2008 mit China im Laufe des Jahres viel ändert wird. Sogar mit Afrika schaffte Brasilien ein Defizit im Januar 2008, wenn auch nur von 52 Mio. US$. Der Überschuß im Handel mit der EU von 611 Mio. US$ und mit den Aladi-Staaten von 1,049 Mrd. US$ garantierten insgesamt den Überschuß. Der Handel mit den USA verzeichnete einen Überschuß von nur 2 Mio. US$ und zeigt, dass die Regierung Lula nach wie vor Probleme mit Prioritäten hat. Wobei es schwer ist, Prioritäten zu setzen, wenn man keine Ziele hat.


PS: Nicht vergessen, ab April im Buchhandel:













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