15 Mai 2010

Brasilianische Rentabilitätsstars

Europa geht in die Knie und wächst kaum oder schrumpft sogar, während sich das Schwellenland Brasilien Sorgen machen muss, wie ein Wachstum des BIP über 7 % in diesem Jahr ohne Schaden für Land und Leute verhindert werden kann. Heute wurden im Estado de São Paulo Zahlen über die Eigenkapitalrentabilität der nach diesem Kriterium besten Unternehmen mit offenem Kapital veröffentlicht. Sie lassen die Guthabenzinsen aller Banken dieser Welt insignifikant erscheinen:
  • 155,7 % AES Tietê (Elektroenergie)
  • 74,4 % Natura (Kosmetik)
  • 73,8 % Souza Cruz (Zigaretten)
  • 47,5 % Coelba (Elektroenergie)
  • 45,1 % Lojas Americanas (Einzelhandel)
  • 43,5 % Elektro (Elektroenergie)
  • 33,1 % Tractebel (Elektroenergie)
  • 30,4 % Comgás (Gas)
  • 30,1 % Cemar (Elektroenergie)
Da drängt sich einem doch die Frage auf, warum bei der Privatisierung der EVUs kein deutsches Unternehmen zugegriffen hat. Tractebel z.B. ist schweizerisch-belgisch (Suez). Übrigens gibt es weitere EVUs mit allerfeinster Rentabilität, aber mit geschlossenem Kapital, die in obiger Liste nicht erscheinen.

Der Nutzer von Elektroenergie sollte übrigens 25 % Steuern (ICMS) für dieses "Privileg" zahlen, in Wirklichkeit erheben die Bundesstaaten aber 33,3 % durch die Art der Berechnung, bei uns "von innen" und "von aussen" genannt. Wenn man "von innen" rechnet, ergibt sich der höhere Satz, weil der Hebesatz absurderweise auf den Verbrauch plus ICMS angewandt wird.

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