Marina Silva, Präsidentschaftskandidatin der Grünen (Partido Verde - PV) und ehemalige PT-Umweltministerin in der Regierung Lula, hat m.E. sehr vernünftige Ansichten, aber kaum Chance, gewählt zu werden. Immerhin hat sie es bis zur Senatorin gebracht. Hut ab vor diesem Werdegang und vor ihrem Mut, mit Lula zu brechen, dessen Ansichten sie heute grösstenteils nicht mehr verteidigt.
Nach ihrer Ansicht, die sie in einem in der größten Tageszeitung Brasiliens heute veröffentlichten Interview äußert, ist die prekäre Ausbildungslage Brasiliens eines seiner größten Probleme. Heute wären 18 % der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen Analphabeten, 7 Mio. davon leben im armen Nordosten, der Wählerhochburg Lulas. 55 % der Schüler schafften die Hürde der achten Serie nicht.
Als Fundament einer soliden Wirtschaft gelten ihr Inflationskontrolle, ausreichende Devisenreserven, fluktuierender Wechselkurs und eine unabhängige Zentralbank.
Für die überfälligen politischen, fiskalischen und sozialversicherungstechnischen Reformen würde sie eine spezielle Verfassungsgebende Versammlung einberufen.
Hoffen wir, dass der Gewinner der Präsidentschaftswahlen ihre Ansichten teilt.
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