21 Oktober 2011

Eine weisse Weste

haben unsere Politiker normalerweise nicht, der jüngste Fall einer drohenden Verschmutzung hängt wie das Damoklesschwert über dem kommunistischen Sportminister, dem Präsidentin Dilma schon die Verfügung über Fußballweltmeisterschaft und Olympiade entzogen hat und dem sie jetzt in den nächsten Tagen auch wohl den Teppich unter den Füßen wegziehen wird.

Aber abgesehen von solchen Fällen tut sich was in Sachen Sauberkeit, aber nur in São Paulo, in Brasília besteht noch Handlungsbedarf:

Die Stadtverwaltung von São Paulo beschäftigt nämlich seit den 70er Jahren schon keine Strassenkehrer mehr, sondern hat diese Arbeit an die Privatwirtschaft weitergegeben. Es geht diesmal um einen Dreijahreskontrakt im Wert von 2,1 Mrd. R$, also um 800.000 €/Tag, die uns die Sauberkeit unserer Stadt kosten wird.

Insgesamt müssen täglich 5.200 km Strassen gefegt, 500 Gullys gesäubert und 150.000 Abfallbehälter zunächst angebracht und dann auch immer geleert werden. Diese Aufgabe eines Herkules, vergleichbar mit der Säuberung der Rinderställe des Augias, gibt 12.896 Personen Lohn und Brot.

Bleibt zu hoffen übrig, dass solche verlockenden Summen nicht Anlass zu neuen Korruptionsskandalen werden! Der auslaufende Vertrag belief sich übrigens auf 450 Mio. R$ jährlich, der neue ist also 56 % teurer als der alte. Bemängelt wurde an der bisherigen Verfahrensweise u.a. die fehlende Kontrolle der ausgeführten Arbeit.

Mit Kontrolle haben es die Behörden nie ernst genommen, es sein denn, man kann damit Geld in die leeren Staatskassen bringen. So soll São Paulo 10.000 (!) nicht autorisierte Gasverkaufsstellen haben. In Rio, nach der Explosion eines Restaurants, fangen die Kontrollen jetzt an. Hoffentlich muss in São Paulo kein Unglück passieren, damit man hier auch aufräumt.

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