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26 Dezember 2006
Die letzten 100 Leser von Brasilien Aktuell kommen aus:
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
www.eurolatinainternational.com.br
Exportieren nach Brasilien
Wenn Sie wissen wollen, wie Sie sehr kostengünstig Ihren Produkten den Zugang zum brasilianischen Markt verschaffen können, klicken Sie in die Überschrift und laden Sie eine kleine Präsentation der Vorgehensweise des von mir geleiteten Firmenpools Brasilien / Mercosur der IHK Essen auf Ihren Bildschirm!
In der Präsentation ist unsere neueste EUROLATINA - Dienstleistung, der Import und die Weiterleitung Ihrer Produkte an Ihren Kunden in Brasilien noch nicht enthalten. Darüber können Sie weiter unten im Beitrag "Fröhliche Weihnachten..." mehr lesen.
In der Präsentation ist unsere neueste EUROLATINA - Dienstleistung, der Import und die Weiterleitung Ihrer Produkte an Ihren Kunden in Brasilien noch nicht enthalten. Darüber können Sie weiter unten im Beitrag "Fröhliche Weihnachten..." mehr lesen.
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Aktuelle € - R$ - Wechselkursentwicklung
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Einige Prognosen für 2007
Was sagen die Auguren voraus?
BIP
Welt: + 4,9 %
Brasilien: + 3,5 %
Inflation
Welt: 3,7 %
Brasilien: 4,06 % (Wir sind immer genauer als die anderen!)
Leitzins (SELIC) Brasilien Ende 2007: 12 % (im Mittel)
Dollarwechselkurs Brasilien zum Jahresende: 2,25 R$
Hartwährungsreserven (heute 85 Mrd. US$) zum Jahresende: 112 Mrd. US$
Lassen wir uns überraschen! Hoffentlich husten die USA nicht zu stark!
BIP
Welt: + 4,9 %
Brasilien: + 3,5 %
Inflation
Welt: 3,7 %
Brasilien: 4,06 % (Wir sind immer genauer als die anderen!)
Leitzins (SELIC) Brasilien Ende 2007: 12 % (im Mittel)
Dollarwechselkurs Brasilien zum Jahresende: 2,25 R$
Hartwährungsreserven (heute 85 Mrd. US$) zum Jahresende: 112 Mrd. US$
Lassen wir uns überraschen! Hoffentlich husten die USA nicht zu stark!
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Einkommen in den Wirtschaftsmetropolen Brasiliens
Das monatliche Durchschnittseinkommen in den sechs Ballungsräumen um São Paulo, Rio de Janeiro, Belo Horizonte, Salvadaor, Recife und Porto Alegre, in denen fast 30 % der brasilianischen Bevölkerung leben, steigt seit Anfang 2004:
März 2002 -> 1.082 R$
Januar 2003 -> 1.025 R$
Januar 2004 -> 961 R$
Januar 2005 -> 982 R$
Januar 2006 -> 1.005 R$
November 2007 -> 1.057 R$
Das Durchschnittseinkommen beläuft sich also zur Zeit auf 375 € im Monat und das in den wirtschaftlich stärksten Zonen Brasiliens! Und unsere Abgeordneten wollten sich ca. 100.000 R$ bzw. 36.000 € im Monat bewilligen! Wobei als Entschuldigung galt, daß darin die Bürokosten und die Aufwandsentschädigung enthalten seien. Übrigens dürfen die US-amerikanischen Abgeordneten auch ihre Diäten festlegen, aber nur für die nächste Legislaturperiode, nie für die laufende.
März 2002 -> 1.082 R$
Januar 2003 -> 1.025 R$
Januar 2004 -> 961 R$
Januar 2005 -> 982 R$
Januar 2006 -> 1.005 R$
November 2007 -> 1.057 R$
Das Durchschnittseinkommen beläuft sich also zur Zeit auf 375 € im Monat und das in den wirtschaftlich stärksten Zonen Brasiliens! Und unsere Abgeordneten wollten sich ca. 100.000 R$ bzw. 36.000 € im Monat bewilligen! Wobei als Entschuldigung galt, daß darin die Bürokosten und die Aufwandsentschädigung enthalten seien. Übrigens dürfen die US-amerikanischen Abgeordneten auch ihre Diäten festlegen, aber nur für die nächste Legislaturperiode, nie für die laufende.
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Nibelungentreue wird in Brasilien klein geschrieben...
...jedenfalls von den 513 Angeordneten in Brasília, von denen in der Legislaturperiode, die im Februar 2007 endet, 195 die Partei gewechselt haben, einige bis zu sieben Mal. Insgesamt waren es 345 Wechsel. Einige Abgeordnete blieben nur ein oder zwei Tage in "ihrer" Partei. Es gibt also das Pendant zu den Wechselwählern auch im Parlament! In der vorangegangenen Legislaturperiode 1999 - 2003 wechselten 174 Abgeordnete 281mal. Etliche Abgeordnete wechselten schon die Partei nach ihrer Wahl ins Parlament, bevor sie ihr Mandat antraten. 2003 z.B. machten dies 44 Abgeordnete, weitere sechs wechselten am Tag des Mandatsbeginnes. Im "Gesetz der politischen Parteien" ist vorgesehen, daß ein Mandat der Partei und nicht dem Abgeordneten gehört und daß dieser bei Parteiwechsel sein Mandat verliert. Nur wird das schlicht ignoriert und bisher hat niemand das Oberste Bundesgericht in dieser Frage angerufen.
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Geschäftschancen in Brasilien
Weihnachten ist vorüber, jedenfalls in Brasilien, wo man sich keinen zweiten Feiertag leistet, auch Ostern nicht, und wir können trotz der Hauptferienzeit wieder ans Geschäft denken. Und weil Weihnachten immer noch Spielzeugeisenbahnen verschenkt werden, will ich das Eisenbahnthema aufgreifen.
In den nächsten vier Jahren will der brasilianische Eisenbahnsektor die Rekordsumme von 12,5 Mrd. R$ investieren. Dieses Geld soll für den Ausbau des Schienennetzes, den Kauf von Waggons und Lokomotiven und für die Instandhaltung der Schienen verwendet werden. Die Hälfte des Betrages wird aus BNDES-Krediten kommen.
Seit 2000 stiegen die Einnahmen der Eisenbahngesellschaften im Mittel um 7 % jährlich, die Investitionen aber um 32 %. Allein im letzten Jahr wurden z.B. 7.500 Waggons gefertigt, 20mal mehr als in den neunziger Jahren. In den nächsten Jahren soll eine jährliche Waggonproduktion von 4.500 Einheiten gehalten werden. Ein Paradies z.B. für die wenigen Produzenten von Eisenbahnrädern in Brasilien.
In den nächsten vier Jahren will der brasilianische Eisenbahnsektor die Rekordsumme von 12,5 Mrd. R$ investieren. Dieses Geld soll für den Ausbau des Schienennetzes, den Kauf von Waggons und Lokomotiven und für die Instandhaltung der Schienen verwendet werden. Die Hälfte des Betrages wird aus BNDES-Krediten kommen.
Seit 2000 stiegen die Einnahmen der Eisenbahngesellschaften im Mittel um 7 % jährlich, die Investitionen aber um 32 %. Allein im letzten Jahr wurden z.B. 7.500 Waggons gefertigt, 20mal mehr als in den neunziger Jahren. In den nächsten Jahren soll eine jährliche Waggonproduktion von 4.500 Einheiten gehalten werden. Ein Paradies z.B. für die wenigen Produzenten von Eisenbahnrädern in Brasilien.
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23 Dezember 2006
Weihnachtsbilder aus Brasilien
Kassen am 23.12.2006 in einem Supermarkt in São Paulo (der trotz seiner relativen Kleinheit seinen gehbehinderten Kunden einen Elektrowagen zur Verfügung stellt!)
Schlange am Geldautomaten in einem Supermarkt am 23.12.06 in São Paulo
Eurolatinaweihnachtsessen I
Eurolatinaweihnachtsessen II
Weihnachtsgeschenkvorschlag für Motorradfahrer, eine AIRBAG-Weste, zu kaufen bei Eurolatina
Eurolatinabürohaus
Weihnachtsdekoration im Shoppingcenter SP-Market in der Nähe der Interlagos - Formel I - Rennstrecke
Schlange am Geldautomaten in einem Supermarkt am 23.12.06 in São Paulo
Eurolatinaweihnachtsessen I
Eurolatinaweihnachtsessen II
Weihnachtsgeschenkvorschlag für Motorradfahrer, eine AIRBAG-Weste, zu kaufen bei Eurolatina
Eurolatinabürohaus
Weihnachtsdekoration im Shoppingcenter SP-Market in der Nähe der Interlagos - Formel I - Rennstrecke
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22 Dezember 2006
Fröhliche Weihnachten...
... oder sollte ich lieber sagen "Prost Mahlzeit"? Nachdem der brasilianische Luftverkehr nicht nur vor dem Kollaps stand (steht?), sondern auch die Parlamentarier beider Häuser (erfolglos) versuchten, ihre Bezüge im Handstreich (hier wird oft der Begriff "Blitz" in Anlehnung an die "Blitzkriege" benutzt, merkwürdig, daß man diesmal nicht darauf zurückgriff) zu verdoppeln und außerdem unser lieber Staatspräsident von über 70 % der Befragten bescheinigt bekam, daß seine Regierung exzellent sei, kann eigentlich von einem fröhlichen Weihnachtsfest nicht die Rede sein.
Das Faß kam zum jetzt Überlaufen, weil das fehlende Tröpfchen auch noch fiel. Wenn Sie kleine und leichte Ware nach Brasilien exportieren wollen, sollten Sie aufmerksam lesen, wie man ein solches Geschäft kaputtrechnet. Einer unserer deutschen Kunden, der Laborgerätekomponenten herstellt, hat über uns einen Kunden in Brasilien gefunden, der seine teuren lokalen Komponenten durch bessere und billigere deutsche ersetzen will. Da die brasilianische Firma kein RADAR-Nummer (Registro e Rastreamento da Atuação dos Intervenientes Aduaneiros) besitzt, welche bei unseren mißtrauischen Behörden Voraussetzung für einen Import ist (da könnte ja jeder kommen und ausländische Ware einführen!), wurde vorgeschlagen, den Import über eine Tradinggesellschaft vorzunehmen. Hier ist die landed cost - Berechnung der Tradingfirma für eine Sendung von weniger als 2 kg:
199,67 € FCA - Wert
+ 180,00 € Luftfracht
= 379,67 € CPT - Wert Flughafen Guarulhos (entspricht 1.083,40 R$)
Darauf kommen 14 % Zoll, 5 % IPI, 1,65 % PIS-PASEP, 7,6 % COFINS und 18 % ICMS (immer kaskadenförmig!), also insgesamt 681,95 R$ Steuern. Und dann noch 40 R$ SISCOMEX-Nutzung, 112,35 R$ AWB-Freigabe, 134,82 R$ Dekonsolidierung, 56,25 R$ INFRAERO - Lagerkosten, 85,00 R$ interne Frachtkosten, 150,00 Abfertigungsgebühren, 561,75 R$ Verwaltungsgebühren, 275,00 R$ SDA (Sindicato dos Despachantes Aduaneiros) und 525,00 R$ Zollabfertigung, also 1.940,17 R$ Gebühren. Das ist noch nicht der Schluß, denn auf Steuern und Gebühren muß noch die sogenannte Schecksteuer CPMF im Wert von 9,96 R$ entrichtet werden, d.h. auf der NOTA FISCAL DE VENDA erscheint ein Wert von 1.878,09 R$ und die Importkosten belaufen sich insgesamt auf stolze 3.828,23 R$!!! Also, was in Deutschland umgerechnet 560,30 R$ kostet, wird in Brasilien 6,8 mal teurer!!!
Klar, daß man diesen Weg nicht gehen kann. Also wurde DHL-Versand angefragt, der Empfänger zahlt dann pauschal in Brasilien 60 % Zoll. Aber DHL will dafür ohne Versicherung 278,11 €, also ein weiterer nicht gangbarer Weg.
Die Lösung war der Versand per Luftpost für 37,25 €, ohne RADAR und mit 60 % Pauschalzoll, pronto und Punkt!
Verstehen Sie jetzt, warum die meisten brasilianischen Firmen den Import meiden wie der Teufel das Weihwasser? Um unseren Eurolatinakunden in Deutschland trotzdem den Export nach Brasilien zu ermöglichen, haben wir für 2007 schon unsere RADAR-Nummer beantragt und bieten den Import und die Weiterleitung der Ware an den Endkunden unseres Kunden als Dienstleistung an. Warum dies nicht umsonst sein kann, werden Sie jetzt sicher auch besser verstehen!
Trotzdem wünsche ich allen Lesern ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
Ihr Karlheinz K. Naumann
Das Faß kam zum jetzt Überlaufen, weil das fehlende Tröpfchen auch noch fiel. Wenn Sie kleine und leichte Ware nach Brasilien exportieren wollen, sollten Sie aufmerksam lesen, wie man ein solches Geschäft kaputtrechnet. Einer unserer deutschen Kunden, der Laborgerätekomponenten herstellt, hat über uns einen Kunden in Brasilien gefunden, der seine teuren lokalen Komponenten durch bessere und billigere deutsche ersetzen will. Da die brasilianische Firma kein RADAR-Nummer (Registro e Rastreamento da Atuação dos Intervenientes Aduaneiros) besitzt, welche bei unseren mißtrauischen Behörden Voraussetzung für einen Import ist (da könnte ja jeder kommen und ausländische Ware einführen!), wurde vorgeschlagen, den Import über eine Tradinggesellschaft vorzunehmen. Hier ist die landed cost - Berechnung der Tradingfirma für eine Sendung von weniger als 2 kg:
199,67 € FCA - Wert
+ 180,00 € Luftfracht
= 379,67 € CPT - Wert Flughafen Guarulhos (entspricht 1.083,40 R$)
Darauf kommen 14 % Zoll, 5 % IPI, 1,65 % PIS-PASEP, 7,6 % COFINS und 18 % ICMS (immer kaskadenförmig!), also insgesamt 681,95 R$ Steuern. Und dann noch 40 R$ SISCOMEX-Nutzung, 112,35 R$ AWB-Freigabe, 134,82 R$ Dekonsolidierung, 56,25 R$ INFRAERO - Lagerkosten, 85,00 R$ interne Frachtkosten, 150,00 Abfertigungsgebühren, 561,75 R$ Verwaltungsgebühren, 275,00 R$ SDA (Sindicato dos Despachantes Aduaneiros) und 525,00 R$ Zollabfertigung, also 1.940,17 R$ Gebühren. Das ist noch nicht der Schluß, denn auf Steuern und Gebühren muß noch die sogenannte Schecksteuer CPMF im Wert von 9,96 R$ entrichtet werden, d.h. auf der NOTA FISCAL DE VENDA erscheint ein Wert von 1.878,09 R$ und die Importkosten belaufen sich insgesamt auf stolze 3.828,23 R$!!! Also, was in Deutschland umgerechnet 560,30 R$ kostet, wird in Brasilien 6,8 mal teurer!!!
Klar, daß man diesen Weg nicht gehen kann. Also wurde DHL-Versand angefragt, der Empfänger zahlt dann pauschal in Brasilien 60 % Zoll. Aber DHL will dafür ohne Versicherung 278,11 €, also ein weiterer nicht gangbarer Weg.
Die Lösung war der Versand per Luftpost für 37,25 €, ohne RADAR und mit 60 % Pauschalzoll, pronto und Punkt!
Verstehen Sie jetzt, warum die meisten brasilianischen Firmen den Import meiden wie der Teufel das Weihwasser? Um unseren Eurolatinakunden in Deutschland trotzdem den Export nach Brasilien zu ermöglichen, haben wir für 2007 schon unsere RADAR-Nummer beantragt und bieten den Import und die Weiterleitung der Ware an den Endkunden unseres Kunden als Dienstleistung an. Warum dies nicht umsonst sein kann, werden Sie jetzt sicher auch besser verstehen!
Trotzdem wünsche ich allen Lesern ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
Ihr Karlheinz K. Naumann
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Zoll
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19 Dezember 2006
In Brasilien stehen viele KMU zum Verkauf...
...klicken Sie in die Überschrift und Sie kommen zu einer Liste (auf dem unteren Teil der sich öffnenden Seite) mit 33 Firmen aus den unterschiedlichsten Bereichen, die von 0,3 bis zu 6 Mio. R$ Umsatz im Monat machen, was etwa 1,3 bis 25 Mio. € im Jahr sind. Bei Interesse können Sie mir unter kkn@eurolatinainternational.com.br schreiben, unsere deutschen Büros nehmen dann Kontakt mit Ihnen auf.
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12 Dezember 2006
Wann wird alt wie Lula und lernt immer noch dazu!
Das mit dem Altwerden will ich nicht so wörtlich nehmen, weil Lula jünger ist als ich, aber bemerkenswert ist seine Aussage von gestern: "Wer als alter Mann links (eingestellt) ist, hat ein Problem!" Eine späte Einsicht, der er die Erkenntnis "Wer als junger Mann rechts ist, hat auch ein Problem!" nachschob. Und dann kam der "Hammer", er rang sich dazu durch, die Mitte als seine aktuelle Position zu erkennen. Mal sehen, was seine Genossen aus der Arbeiterpartei dazu sagen!
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08 Dezember 2006
FIAT weiterhin auf Überholkurs
Fiat in Betim hat große Pläne, die Fabrik wird 2004 rund um die Uhr funktionieren und man wird dazu 1.200 neue Mitarbeiter einstellen. Mit dieser dritten Schicht kann man nächstes Jahr 50.000 Fahrzeuge mehr als 2005 produzieren, d.h. insgesamt 600.000. 1997 hatte Fiat bereits 619.000 Fahrzeuge hergestellt. Seitdem wurde nur in zwei Schichten gearbeitet.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß der Anteil der Importfahrzeuge in Brasilien Anfang 2006 nur 4,8 % betrug und es per November bereits 10,5 % waren. Bisher sind in diesem Jahr ca. 180.000 Fahrzeuge importiert worden, hauptsächlich aus Argentinien und Mexiko. Der Löwenanteil wurde von den Autoherstellern selbst importiert, nur 6.000 Autos stammen von freien Importeuren. Diese importieren z.B. Fahrzeuge der Marke Porsche oder Ferrari, wobei es dem Endkunden in dieser Preiskategorie sicher wenig ausmacht, daß er 35 % Einfuhrzoll zahlen muß.
Ja, und allein in São Paulo fahren bzw. stehen 5,5 Mio. Fahrzeuge, davon 500.000 Motorräder. Vielleicht sollten die 35 % Zoll auch auf im Lande hergestellte Fahrzeuge ausgedehnt werden? Eventuell reicht bereits die Durchdrückung der TÜV - Freigabe und das rigorose aus-dem-Verkehr-ziehen der Fahrzeuge, deren Halter die Kfz-Steuer nicht gezahlt haben.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß der Anteil der Importfahrzeuge in Brasilien Anfang 2006 nur 4,8 % betrug und es per November bereits 10,5 % waren. Bisher sind in diesem Jahr ca. 180.000 Fahrzeuge importiert worden, hauptsächlich aus Argentinien und Mexiko. Der Löwenanteil wurde von den Autoherstellern selbst importiert, nur 6.000 Autos stammen von freien Importeuren. Diese importieren z.B. Fahrzeuge der Marke Porsche oder Ferrari, wobei es dem Endkunden in dieser Preiskategorie sicher wenig ausmacht, daß er 35 % Einfuhrzoll zahlen muß.
Ja, und allein in São Paulo fahren bzw. stehen 5,5 Mio. Fahrzeuge, davon 500.000 Motorräder. Vielleicht sollten die 35 % Zoll auch auf im Lande hergestellte Fahrzeuge ausgedehnt werden? Eventuell reicht bereits die Durchdrückung der TÜV - Freigabe und das rigorose aus-dem-Verkehr-ziehen der Fahrzeuge, deren Halter die Kfz-Steuer nicht gezahlt haben.
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Windkraft mit Rückenwind in Brasilien
Die Firma Ventos do Sul Energia hat den Windkraftpark Osório fertiggestellt und der dritte Bauabschnitt soll ab Februar 2007 voll produzieren. Dieser Windkraftpark ist der größte Lateinamerikas und verfügt über 75 Türme mit 150 MW Leistung. Die Investition betrug 670 Mio. R$. Die Eletrobrás hat sich verpflichtet, die Energie zwanzig Jahre lang abzunehmen. Um die Größe der Anlage einschätzen zu können, sei der Hinweis gegeben, daß die 1,4 Mio. Einwohnerstadt Porto Alegre mit drei solcher Anlagen ihren gesamten augenblicklichen Energiebedarf decken könnte (wenn die Erzeugung kontinuierlich wäre).
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Ausländer investieren in Brasilien
Oft gibt es genug Anlaß, Brasilien vorsichtig und kritisch zu sehen, aber glücklicherweise ist Brasillien auch geschäftsmäßig genauso oft eine Quelle der Freude.
Die Bergwerksgruppe Anglo American empfindet dies sicher so, denn in ein einziges Projekt wird sie 1,2 Mrd. US$ hineinstecken. Es handelt sich um das Nickelbergwerkprojekt Barro Alto in Goiás, wo ab 2010 jährlich 36.000 Tonnen Nickeleisen gewonnen werden sollen. Anfang 2007 sollen die Erschließungsarbeiten beginnen. Ich freue mich besonders darüber, weil mein Großvater Bergmann war und ich mich deshalb dem Bergbau verbunden fühle. Allerdings fühlen nicht alle deutschen Firmen, die bei diesem Projekt als Lieferanten und Dienstleister Geld verdienen können, diese Verbundenheit, denn längst nicht alle Firmen, die dafür in Frage kommen, sind in Brasilien präsent. Dabei sind solche Bergwerksprojekte immer langfristig angelegt, so wurde z.B. für Barro Alto ein Nickeleisenerzvorrat von 116,2 Mio. Tonnen festgestellt. Anglo American kann mit diesem neuem Bergwerk seinen Nickelförderanteil in Brasilien von 28 auf 35 % (ab 2011) steigern.
In einem ganz anderen Gebiet investiert die norwegische Norske Skog 210 Mio. US$, um ihre Produktionskapazität an Zeitungspapier in Brasilien zu verdoppeln. Seit 2003 wächst nämlich der Bedarf um 5 % jährlich und um diesen zu decken, wird die Gruppe eine stillgelegte Fabrik von Südnorwegen nach Brasilien verlagern. Der neue Standort wird Jaguariaíva in Paraná sein, wo man 2000 eine Fabrik von Fletcher Challenge gekauft hatte. Nach dem Ausbau wird man dort über eine Kapazität von 385.000 Tonnen im Jahr verfügen. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres konnte die Firma in Brasilien ihren Absatz um 28 % steigern. Der Weltmarktanteil der Firma beträgt 13 %. In Südamerika hat man eine weitere Fabrik in Chile.
Die Bergwerksgruppe Anglo American empfindet dies sicher so, denn in ein einziges Projekt wird sie 1,2 Mrd. US$ hineinstecken. Es handelt sich um das Nickelbergwerkprojekt Barro Alto in Goiás, wo ab 2010 jährlich 36.000 Tonnen Nickeleisen gewonnen werden sollen. Anfang 2007 sollen die Erschließungsarbeiten beginnen. Ich freue mich besonders darüber, weil mein Großvater Bergmann war und ich mich deshalb dem Bergbau verbunden fühle. Allerdings fühlen nicht alle deutschen Firmen, die bei diesem Projekt als Lieferanten und Dienstleister Geld verdienen können, diese Verbundenheit, denn längst nicht alle Firmen, die dafür in Frage kommen, sind in Brasilien präsent. Dabei sind solche Bergwerksprojekte immer langfristig angelegt, so wurde z.B. für Barro Alto ein Nickeleisenerzvorrat von 116,2 Mio. Tonnen festgestellt. Anglo American kann mit diesem neuem Bergwerk seinen Nickelförderanteil in Brasilien von 28 auf 35 % (ab 2011) steigern.
In einem ganz anderen Gebiet investiert die norwegische Norske Skog 210 Mio. US$, um ihre Produktionskapazität an Zeitungspapier in Brasilien zu verdoppeln. Seit 2003 wächst nämlich der Bedarf um 5 % jährlich und um diesen zu decken, wird die Gruppe eine stillgelegte Fabrik von Südnorwegen nach Brasilien verlagern. Der neue Standort wird Jaguariaíva in Paraná sein, wo man 2000 eine Fabrik von Fletcher Challenge gekauft hatte. Nach dem Ausbau wird man dort über eine Kapazität von 385.000 Tonnen im Jahr verfügen. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres konnte die Firma in Brasilien ihren Absatz um 28 % steigern. Der Weltmarktanteil der Firma beträgt 13 %. In Südamerika hat man eine weitere Fabrik in Chile.
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Papier
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07 Dezember 2006
Moeller und Alumbra bauen neue Fabrik
Ein neuer Beweis für das Vertrauen, welches die deutsche Industrie ungeachtet der vielen lokalen Probleme in Brasilien setzt, ist das Vorhaben von Moeller, zusammen mit der brasilianischen Alumbra, welche Steckdosen, Stecker und Schalter herstellt, ab April 2007 Haushaltssicherungsautomaten und Differenzstromschutzschalter in Manaus zu produzieren. Dies wäre die erste Fabrik der Moellergruppe, die Haushaltselektrokomponenten herstellt, bisher hatte man sich auf den industriellen Sektor konzentriert. Die Zusammenarbeit mit Alumbra gilt nicht nur für Brasilien, sondern für ganz Lateinamerika.
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04 Dezember 2006
Staatliche Prozeßhansel oder Michael Kohlhaas ist Brasilianer!
Meinem Schwiegersohn, Fachanwalt für Verwaltungs- und Arbeitsrecht in Edewecht, würden diese Zahlen gefallen, vor allem, wenn sie in Deutschland gälten. Aber sie stammen aus Brasilien:
80 % aller Prozesse des Obersten Bundesgerichtes haben den Staat in irgendeiner Form als Kläger oder als Beklagten ! 50 % aller Prozesse auf allen Ebenen befassen sich mit dem Eintreiben von Schulden der Bürger bei Gemeinden, Ländern und dem Bund. In die anderen 50 % sind vor allem die Caixa Econômica Federal (Bundessparkasse), INSS (Sozialversicherung) und Konzessionäre der öffentlichen Hand (wie Telefongesellschaften) und Banken verwickelt.
Zur Zeit werden in Brasilien 35 Mio. Gerichtsprozesse geführt, jedes Jahr werden 20 Mio. beendet und 20 Mio. kommen hinzu. Sieht aus wie eine Pattsistuation? Ist auch eine.
Die durchschnittliche Prozeßdauer beträgt 8 Jahre. Nur 2,5 Mio. laufende oder bereits beendete Prozesse sind bereits elektronisch erfaßt, sicher mit ein Grund für die lange Dauer bis zur endgültigen Entscheidung, aber nicht der hauptsächliche. Dieser ist vielmehr in unserer archaischen portugiesischen Prozeßordnung aus den Zeiten des Imperiums zu sehen.
Wer mehr über dieses Thema wissen will, sollte die Internationale ZfU-Tagung am 24. und 25.4.2007 über ZUKUNFTS- UND WACHSTUMSMÄRKTE besuchen, wo ich u.a. über diese Problematik sprechen werde.
80 % aller Prozesse des Obersten Bundesgerichtes haben den Staat in irgendeiner Form als Kläger oder als Beklagten ! 50 % aller Prozesse auf allen Ebenen befassen sich mit dem Eintreiben von Schulden der Bürger bei Gemeinden, Ländern und dem Bund. In die anderen 50 % sind vor allem die Caixa Econômica Federal (Bundessparkasse), INSS (Sozialversicherung) und Konzessionäre der öffentlichen Hand (wie Telefongesellschaften) und Banken verwickelt.
Zur Zeit werden in Brasilien 35 Mio. Gerichtsprozesse geführt, jedes Jahr werden 20 Mio. beendet und 20 Mio. kommen hinzu. Sieht aus wie eine Pattsistuation? Ist auch eine.
Die durchschnittliche Prozeßdauer beträgt 8 Jahre. Nur 2,5 Mio. laufende oder bereits beendete Prozesse sind bereits elektronisch erfaßt, sicher mit ein Grund für die lange Dauer bis zur endgültigen Entscheidung, aber nicht der hauptsächliche. Dieser ist vielmehr in unserer archaischen portugiesischen Prozeßordnung aus den Zeiten des Imperiums zu sehen.
Wer mehr über dieses Thema wissen will, sollte die Internationale ZfU-Tagung am 24. und 25.4.2007 über ZUKUNFTS- UND WACHSTUMSMÄRKTE besuchen, wo ich u.a. über diese Problematik sprechen werde.
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
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Straßenszene aus São Paulo an der Formel I - Rennstrecke
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
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02 Dezember 2006
„Brasilianische“ Automobilindustrie wächst, aber das BIP hält nicht mit
Die hiesige Kfz-Industrie konnte im November einen neuen Rekord verbuchen, 182.700 verkaufte Fahrzeuge, 4,25 % mehr als im Vormonat und 15,4 % mehr als im November 2005. Per 30.11.2006 wurden 1,723 Mio. Fahrzeuge abgesetzt, mehr als die 1.715 Mio. des gesamten Vorjahres. Grund für die Rekordzahlen ist der alte Spruch, das viele Autos nicht auf Rädern, sondern auf Wechseln laufen. Immerhin werden 70 % aller Fahrzeuge in Brasilien finanziert und das von einigen Verkäufern auf 70 Monate. Und wenn der Dezember die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt, erleben wir am Jahresende mit 2,64 Mio. Fahrzeugen einen Produktionsrekord. Von diesen wurden dann voraussichtlich 1,9 Mio. Fahrzeuge im Inland abgesetzt, der Rest ging in den Export. Die Inlandsnachfrage erreicht damit endlich wieder das Niveau von 1997 und im Export wird aufgrund des starken R$ oder auch des schwachen US$ nach wie vor nicht das große Geld verdient.
Die Marktanteile sehen zur Zeit so aus:
25,5 % Fiat
22,3 % GM
22,2 % VW
11,3 % Ford
3,8 % Toyota
3,7 % Honda
3,3 % Peugeot
2,8 % Renault
1,9 % Citroen
1,3 % Mitsubishi
1,9 % sonstige
VW hat die langjährige Hegemonie wohl endgültig verloren und hat auch kein Fahrzeugmodell mit eindeutiger Führerschaft mehr, konnte aber im November 17.121 Gols verkaufen und damit den ersten Rang im Wettstreit der Modelle um die Käufergunst wieder gewinnen, denn Fiat blieb mit 17.046 Palios knapp dahinter. Auf Platz 3 kam der Celta mit 13.021 Einheiten, gefolgt von 8.899 Unos und 8.683 Fox.
Das Bruttoinlandsprodukt wuchs per Oktober 2006 um 2,3 % und die Produktion der Kfz-Industrie um 4,5 %. Kein besonders eindrucksvolles Bild, was die Wirtschaft insgesamt abgibt, von der Autoindustrie mal abgesehen, die aber trotz besserer Zahlen nach wie vor insgesamt gesehen Überkapazitäten hat. Und übrigens ihren bei einigen Firmen trotzdem vorhandenen Kapazitätsbedarf nicht durch neue oder ausgebaute Werke in Brasilien decken will, sondern durch die Nutzung brachliegender Werke in Argentinien, was wohl auch Sinn macht.
Was weniger Sinn macht, ist die Beurteilung der Wirtschaft allein durch die Betrachtung des Bruttoinlandsproduktes, denn dieser Wert sagt nichts darüber aus, wieviel Geld z.B. von der „brasilianischen“ Automobilindustrie an die Muttergesellschaften abgeführt wurde, also dem Land nicht zur Verfügung steht. Vielleicht wäre es besser, wie früher das Bruttosozialprodukt zu betrachten?
Im dritten Quartal 2006 wuchs das BIP gegenüber dem identischen Vorjahreszeitraum in der Industrie um 3 %, in der Landwirtschaft um 7,8 % und im Dienstleistungsbereich um 2,2 %. Der herausragende Wert der Landwirtschaft wurde durch die Ernteergebnisse von Zuckerrohr und Kaffee ermöglicht. Das BIP für das gesamte Jahr 2006 wird, wenn man nicht der Regierung angehört und der Realität den Vorzug gibt, wahrscheinlich selbst 3 % nur mühsam erreichen und kaum übersteigen. Aber Lula hat uns ja schon getröstet und gesagt, daß er nicht mehr auf 2006 blicke, sondern nur noch auf 2007, 2008, 2009 und 2010. Als guter Brasilianer glaubt er eben daran, daß Brasilien das Land der Zukunft sei, vergißt aber, daß die Zukunft in der nächsten Sekunde beginnt. Und daß alle Personen im Lande, natürliche und juristische, auch noch im laufenden Jahr Rechnungen zahlen müssen, mit Ausnahme der Politiker vielleicht, die immer jemanden finden, der dies für sie übernimmt.
Die Marktanteile sehen zur Zeit so aus:
25,5 % Fiat
22,3 % GM
22,2 % VW
11,3 % Ford
3,8 % Toyota
3,7 % Honda
3,3 % Peugeot
2,8 % Renault
1,9 % Citroen
1,3 % Mitsubishi
1,9 % sonstige
VW hat die langjährige Hegemonie wohl endgültig verloren und hat auch kein Fahrzeugmodell mit eindeutiger Führerschaft mehr, konnte aber im November 17.121 Gols verkaufen und damit den ersten Rang im Wettstreit der Modelle um die Käufergunst wieder gewinnen, denn Fiat blieb mit 17.046 Palios knapp dahinter. Auf Platz 3 kam der Celta mit 13.021 Einheiten, gefolgt von 8.899 Unos und 8.683 Fox.
Das Bruttoinlandsprodukt wuchs per Oktober 2006 um 2,3 % und die Produktion der Kfz-Industrie um 4,5 %. Kein besonders eindrucksvolles Bild, was die Wirtschaft insgesamt abgibt, von der Autoindustrie mal abgesehen, die aber trotz besserer Zahlen nach wie vor insgesamt gesehen Überkapazitäten hat. Und übrigens ihren bei einigen Firmen trotzdem vorhandenen Kapazitätsbedarf nicht durch neue oder ausgebaute Werke in Brasilien decken will, sondern durch die Nutzung brachliegender Werke in Argentinien, was wohl auch Sinn macht.
Was weniger Sinn macht, ist die Beurteilung der Wirtschaft allein durch die Betrachtung des Bruttoinlandsproduktes, denn dieser Wert sagt nichts darüber aus, wieviel Geld z.B. von der „brasilianischen“ Automobilindustrie an die Muttergesellschaften abgeführt wurde, also dem Land nicht zur Verfügung steht. Vielleicht wäre es besser, wie früher das Bruttosozialprodukt zu betrachten?
Im dritten Quartal 2006 wuchs das BIP gegenüber dem identischen Vorjahreszeitraum in der Industrie um 3 %, in der Landwirtschaft um 7,8 % und im Dienstleistungsbereich um 2,2 %. Der herausragende Wert der Landwirtschaft wurde durch die Ernteergebnisse von Zuckerrohr und Kaffee ermöglicht. Das BIP für das gesamte Jahr 2006 wird, wenn man nicht der Regierung angehört und der Realität den Vorzug gibt, wahrscheinlich selbst 3 % nur mühsam erreichen und kaum übersteigen. Aber Lula hat uns ja schon getröstet und gesagt, daß er nicht mehr auf 2006 blicke, sondern nur noch auf 2007, 2008, 2009 und 2010. Als guter Brasilianer glaubt er eben daran, daß Brasilien das Land der Zukunft sei, vergißt aber, daß die Zukunft in der nächsten Sekunde beginnt. Und daß alle Personen im Lande, natürliche und juristische, auch noch im laufenden Jahr Rechnungen zahlen müssen, mit Ausnahme der Politiker vielleicht, die immer jemanden finden, der dies für sie übernimmt.
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
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30 November 2006
Risikobewertung interessanter Nischen und Wachstumsbranchen
Wenn Sie an obigem Thema interessiert sind, klicken Sie bitte in die Überschrift, um das Programm der Internationalen ZfU-Tagung am 24. und 25.4.2007 über ZUKUNFTS- UND WACHSTUMSMÄRKTE in der Schweiz herunterzuladen. Dort spreche ich über
Brasilien & Lateinamerika: Wachstumsmärkte trotz sozialistischer Rahmenbedingungen?
■ Chancen und Zukunftsbranchen
■ Risikobewertung Brasilien: Auswirkungen der Wahlen,Währungsstabilität, Bildungssystem
■ Argentinien: zurück auf Wachstumskurs?
■ Chile, Venezuela
und
Brasilien: Investitionen planen und erfolgreich umsetzen
■ Eigenheiten des brasilianischen Marktes
■ Finanzierungsmöglichkeiten und Personalsuche
■ Woran viele Firmen scheitern
■ Repatrierung von Gewinnen
Brasilien & Lateinamerika: Wachstumsmärkte trotz sozialistischer Rahmenbedingungen?
■ Chancen und Zukunftsbranchen
■ Risikobewertung Brasilien: Auswirkungen der Wahlen,Währungsstabilität, Bildungssystem
■ Argentinien: zurück auf Wachstumskurs?
■ Chile, Venezuela
und
Brasilien: Investitionen planen und erfolgreich umsetzen
■ Eigenheiten des brasilianischen Marktes
■ Finanzierungsmöglichkeiten und Personalsuche
■ Woran viele Firmen scheitern
■ Repatrierung von Gewinnen
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27 November 2006
Und wo geht der € bis Jahresende hin? Über oder unter 3 R$?
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25 November 2006
Kurioses und Interessantes über Brasilien
In Brasiliens Rathäusern waren 2005 38,8 % mehr Personen beschäftigt (womit?) als sechs Jahre zuvor, nämlich 4.767.602. So kann man auch die (wahl)versprochenen Arbeitsplätze schaffen, aber es hat nicht gereicht, um die 10.000.000 voll zu machen, die Lula vor seiner ersten Wahl als Ziel nannte.
Der Vergleich 1999 mit 2005 zeigt eine Zunahme des Zuganges zu digitale Medien, 2005 hatten bereits 46 % (+ 207 %) der Gemeinden Internetprovider und 55 % (+ 57 %) Läden für CDs und DVDs. Aber (es kommt immer ein aber) die Anzahl der Buchläden ist um 11,4 % zurückgegangen. 69 % der brasilianischen Städte haben keine Buchläden und ebenfalls keine Institutionen für "höhere (Schul-)Ausbildung", wobei nicht klar ist, ob die Städte in beiden Fällen identisch sind oder, wie es progressive deutsche Politiker sagen würden, ob die Schnittmenge 100 % beträgt. 91 % der Städte haben übrigens auch kein Kino.
Wenn ich schon bei Wahlversprechen bin, am 5. Oktober 2006 hat die Regierung noch 4 % BIP - Wachstum für 2006 angekündigt, am 31. waren es noch 3,7 % und am 24. November nur noch 3,2 %. Aber der Präsident wurde ja wiedergewählt, da kann man die Wahrheit anschließend ja scheibchenweise verkünden. Wieder ein Beispiel für die berühmte Salamitaktik. Die Nettoeinnahmen der Regierung werden 2006 wahrscheinlich 334,2 Mrd. R$ betragen und das Defizit der Sozialversicherung 42,14 Mrd. R$. Das scheint aber keinen aufzuregen, man ist in Brasilien das Schuldenmachen gewöhnt.
Gott sei Dank glaubt ThyssenKrupp an Brasilien bzw. an die privatisierte Cia. Vale do Rio Doce, von der sie in den nächsten fünfzehn Jahren 8 Mio. to Eisenerz für 7 Mrd. US$ beziehen wird. Bisher hat ThyssenKrupp bereits 15 Mio. to jährlich gekauft. Der neue Liefervertrag soll die Versorgung des neuen Stahlwerkes CSA sichern, sobald dieses die Stahlerzeugung aufnimmt, wird der gesamte Lieferumfang 23 Mio. to jährlich betragen. An der CSA in Rio de Janeiro sind sowohl ThyssenKrupp als auch Cia. Vale do Rio Doce beteiligt. Letztere Firma ist die zweitgrößte Minengesellschaft der Welt, aber der wiedergewählte Präsident Brasiliens hätte sie nicht privatisiert. Und ThyssenKrupp hätte dann wahrscheinlich in die Röhre geguckt, die nach dem Rückzug von Mannesmann jetzt von Valourec nahtlos produziert wird.
Der Vergleich 1999 mit 2005 zeigt eine Zunahme des Zuganges zu digitale Medien, 2005 hatten bereits 46 % (+ 207 %) der Gemeinden Internetprovider und 55 % (+ 57 %) Läden für CDs und DVDs. Aber (es kommt immer ein aber) die Anzahl der Buchläden ist um 11,4 % zurückgegangen. 69 % der brasilianischen Städte haben keine Buchläden und ebenfalls keine Institutionen für "höhere (Schul-)Ausbildung", wobei nicht klar ist, ob die Städte in beiden Fällen identisch sind oder, wie es progressive deutsche Politiker sagen würden, ob die Schnittmenge 100 % beträgt. 91 % der Städte haben übrigens auch kein Kino.
Wenn ich schon bei Wahlversprechen bin, am 5. Oktober 2006 hat die Regierung noch 4 % BIP - Wachstum für 2006 angekündigt, am 31. waren es noch 3,7 % und am 24. November nur noch 3,2 %. Aber der Präsident wurde ja wiedergewählt, da kann man die Wahrheit anschließend ja scheibchenweise verkünden. Wieder ein Beispiel für die berühmte Salamitaktik. Die Nettoeinnahmen der Regierung werden 2006 wahrscheinlich 334,2 Mrd. R$ betragen und das Defizit der Sozialversicherung 42,14 Mrd. R$. Das scheint aber keinen aufzuregen, man ist in Brasilien das Schuldenmachen gewöhnt.
Gott sei Dank glaubt ThyssenKrupp an Brasilien bzw. an die privatisierte Cia. Vale do Rio Doce, von der sie in den nächsten fünfzehn Jahren 8 Mio. to Eisenerz für 7 Mrd. US$ beziehen wird. Bisher hat ThyssenKrupp bereits 15 Mio. to jährlich gekauft. Der neue Liefervertrag soll die Versorgung des neuen Stahlwerkes CSA sichern, sobald dieses die Stahlerzeugung aufnimmt, wird der gesamte Lieferumfang 23 Mio. to jährlich betragen. An der CSA in Rio de Janeiro sind sowohl ThyssenKrupp als auch Cia. Vale do Rio Doce beteiligt. Letztere Firma ist die zweitgrößte Minengesellschaft der Welt, aber der wiedergewählte Präsident Brasiliens hätte sie nicht privatisiert. Und ThyssenKrupp hätte dann wahrscheinlich in die Röhre geguckt, die nach dem Rückzug von Mannesmann jetzt von Valourec nahtlos produziert wird.
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24 November 2006
Big Brother läßt grüßen
Datenschützern in Deutschland läuft es sicher kalt den Rücken herunter, wenn Sie lesen, daß Brasilien für alle Kfz eine elektronische Überwachung per "tag" einführt, die es erlaubt, den Standort und die Route eines Fahrzeuges ebenso zu überprüfen wie die Zahlung (in Brasilien eher das Gegenteil) der jährlichen Zulassungsgebühr und Pflichtversicherung sowie von Verkehrsstrafen.
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17 November 2006
Standortsuche in Brasilien
Es gibt viele Kriterien, um sich für einen Standort zu entscheiden. Ein wichtiger Grund, eine bestimmte Region zu wählen, ist sicher die wirtschaftliche Aktivität in ihr. Der Norden Brasiliens z.B. steht für 5,3 % des BIP, Zentral-West-Brasilien für 7,5 %, der Nordosten für 14,1 %, der Süden für 18,2 % und der Südosten für 54,9 %. Zu letzterer Region gehört der Bundeststaat São Paulo, der alleine 30,9 % des brasilianischen BIP auf sich konzentriert. Alle Zahlen stammmen von 2004.
Aber die Verhältnisse ändern sich, denn 1985 wurden noch 36,1 % des BIP in São Paulo erzeugt und wenn man nur das industrielle BIP betrachtet, hat der Anteil São Paulos von 52,0 % auf 40,0 % abgenommen. Die Dezentralisierung ist also deutlich zu sehen und manifestiert sich z.B. in einem Ford - Montagewerk in Bahia, was Continental zum Anlaß nahm, dort seine Reifenfabrik zu bauen.
Aber die Verhältnisse ändern sich, denn 1985 wurden noch 36,1 % des BIP in São Paulo erzeugt und wenn man nur das industrielle BIP betrachtet, hat der Anteil São Paulos von 52,0 % auf 40,0 % abgenommen. Die Dezentralisierung ist also deutlich zu sehen und manifestiert sich z.B. in einem Ford - Montagewerk in Bahia, was Continental zum Anlaß nahm, dort seine Reifenfabrik zu bauen.
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13 November 2006
AMS - Automatic Manifest System in Brasilien ab 1.12.06
Die brasilianische Steuerbehörde zusammen mit dem Zoll führt SISCOMEX CARGA oder kurz Siscarga ein, ein System, welches dem US-amerikanischen AMS abgeguckt wurde und ab 1.12.06 praktiziert werden soll. Für den deutschen Exporteur heißt dies, daß er ab diesem Datum folgende Daten angeben muß
- das Volumen des Exportes nach Brasilien in Kubikmetern
- die Mercosur-Zolltarifnummer NCM
- die Bundessteuernummer CNPJ des Empfängers / Kommissionärs
- das Volumen des Exportes nach Brasilien in Kubikmetern
- die Mercosur-Zolltarifnummer NCM
- die Bundessteuernummer CNPJ des Empfängers / Kommissionärs
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12 November 2006
Alan Garcia in Sao Paulo
Gestern war der peruanische Präsident, der von einem Flugzeug der brasilianischen Luftwaffe abgeholt wurde, in São Paulo und stieg just in dem Hotel ab, in dem ich einen Kunden besuchte. Hier sehen Sie, welch' respektvollen Abstand die Wähler halten müssen, wenn ein Gewählter ins Hotel fährt (der Wagen rechts ist von der Bundespolizei, das Hotel ist 100 m weiter vorne rechts):
Hier wird der Wagen des Präsidenten geparkt, ich mußte deshalb einige Minuten in meinem warten, was zu vielen Entschuldigungen des Hotelmanagers führte, der draußen die ganze Aktion überwachte:
Auf dem Weg zum Hotel wurde ich auch aufgehalten, denn die Polizei überprüfte Motorradfahrer auf Waffen. Wenn Sie genau hinsehen, merken Sie, wie diskret der eine Polizist seine Waffe mit einer Hand verdeckt (klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern):
Hier wird der Wagen des Präsidenten geparkt, ich mußte deshalb einige Minuten in meinem warten, was zu vielen Entschuldigungen des Hotelmanagers führte, der draußen die ganze Aktion überwachte:
Auf dem Weg zum Hotel wurde ich auch aufgehalten, denn die Polizei überprüfte Motorradfahrer auf Waffen. Wenn Sie genau hinsehen, merken Sie, wie diskret der eine Polizist seine Waffe mit einer Hand verdeckt (klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern):
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Wechselkurs
Der Wechselkurs beginnt selbst unseren Präsidenten Lula zu beunruhigen. Die Hartwährungsreserven Brasiliens ereichen bereits 80 Mrd. US$ und keiner wagt zu sagen, wo der Kurs ohne dieses Polster wäre. Was ist Ihre Prognose? Hier die Entwicklung des € - R$ - Kurses der letzten 3 Monate und der letzten 5 Jahre als Hilfe:
Eins ist klar, wenn die Regierung die immense Binnenverschuldung abbauen will, braucht sie Geld. Und dies umsoweniger, je niedriger die Zinsen sind. Und mit niedrigen Zinsen kommen weniger US$ ins Land (wir sind trotz € in Brasilien immer noch ein Dollarland) und mit weniger US$ sinkt der Wert des Real. Und die Regierung muß die Zinsen senken, denn sie braucht Wachstum. Und der Präsident steht im Wort, auch wenn auf dieses nicht viele Brasilianer bauen würden.
Eins ist klar, wenn die Regierung die immense Binnenverschuldung abbauen will, braucht sie Geld. Und dies umsoweniger, je niedriger die Zinsen sind. Und mit niedrigen Zinsen kommen weniger US$ ins Land (wir sind trotz € in Brasilien immer noch ein Dollarland) und mit weniger US$ sinkt der Wert des Real. Und die Regierung muß die Zinsen senken, denn sie braucht Wachstum. Und der Präsident steht im Wort, auch wenn auf dieses nicht viele Brasilianer bauen würden.
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Brasilien stellt (wieder mal) einen Rekord auf!
Kennen Sie den Weltbankbericht DOING BUSINESS IN 2006 - CREATING JOBS? Wenn nicht, hier finden Sie ihn: http://www.doingbusiness.org/documents/DoingBusines2006_fullreport.pdf
PricewaterhouseCoopers zeigt auf Basis dieses Berichtes, daß eine Firma in Brasilien 40 mal mehr Zeit aufwendet, als eine Firma in der Schweiz, um ihren Steuerverpflichtungen nachzukommen und 8 mal als im Weltdurchschnitt und 5 mal als im lateinamerikanischen Durchschnitt. Damit liegt Brasilien unter den 175 untersuchten Ländern auf dem Spitzenplatz. Das bedeutet, daß bei uns die längste Zeit für die Steuerbürokratie aufgewendet werden muß, auf solchen Rekord kann man wirklich stolz sein!
Kleine Firmen geben danach bis zu 1,7 % ihres Umsatzes für die mit der Zahlung der Steuern einhergehenden Bürokratie aus. Wie gut, daß es ab Mitte 2007 das SUPERSIMPLES - System gibt, was diesen Aufwand für unsere kleinen Firmen reduziert. Und 1,7 % ist m.E. nach ein geschönter Wert, sehe ich doch schon in meiner Firma, welch' Aufwand getrieben werden muß.
Ratschlag für ausländische Firmengründer in Brasilien, fragen Sie uns, wir kümmern uns um die Bürokratie ihres Geschäftes und die Firmengründer um das eigentliche Geschäft. Es lebe die Fremdvergabe, hier macht sie mal wirklich Sinn.
PricewaterhouseCoopers zeigt auf Basis dieses Berichtes, daß eine Firma in Brasilien 40 mal mehr Zeit aufwendet, als eine Firma in der Schweiz, um ihren Steuerverpflichtungen nachzukommen und 8 mal als im Weltdurchschnitt und 5 mal als im lateinamerikanischen Durchschnitt. Damit liegt Brasilien unter den 175 untersuchten Ländern auf dem Spitzenplatz. Das bedeutet, daß bei uns die längste Zeit für die Steuerbürokratie aufgewendet werden muß, auf solchen Rekord kann man wirklich stolz sein!
Kleine Firmen geben danach bis zu 1,7 % ihres Umsatzes für die mit der Zahlung der Steuern einhergehenden Bürokratie aus. Wie gut, daß es ab Mitte 2007 das SUPERSIMPLES - System gibt, was diesen Aufwand für unsere kleinen Firmen reduziert. Und 1,7 % ist m.E. nach ein geschönter Wert, sehe ich doch schon in meiner Firma, welch' Aufwand getrieben werden muß.
Ratschlag für ausländische Firmengründer in Brasilien, fragen Sie uns, wir kümmern uns um die Bürokratie ihres Geschäftes und die Firmengründer um das eigentliche Geschäft. Es lebe die Fremdvergabe, hier macht sie mal wirklich Sinn.
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12.11.2006, 17:00 Zeitzone Brasilia: Kommunist übernimmt Präsidentschaft!
Marx und Engels werden heute um 17:00 (20:00 MEZ) in Brasília zitiert werden, wenn der Führer der kommunistischen Partei Brasiliens und Präsident des Abgeordnetenhauses Aldo Rebelo (nomen est omen) von Lula die Präsidentschaft übernimmt. Allerdings nur bis Montagabend, wenn der gewählte und wiedergewählte Präsident von seiner Reise nach Caracas zurückkehrt, die er direkt nach der Amtsübergabe antritt, denn er muß sich ja wohl bei seinem ideologischem Chef Chaves melden. Denn sein Vize ist in den USA, um sich dort behandeln zu lassen (obwohl Lula im Wahlkampf immer wieder darauf hinwies, wie gut unser Gesundheitssystem sei) und in Brasilien muß der jeweilige Präsident sein Amt an den Vize und bei dessen Abwesenheit an den Chef des Abgeordnetenhauses temporär übergeben, wenn er ins Ausland reist. Dieser Anachronismus stammt wahrscheinlich noch aus der Segelschiff- und Postkutschenzeit und führt jetzt dazu, daß ein waschechter Kommunist brasilianischer Präsident wird. Die Generäle, die dies als nicht gewählte Präsidenten zu verhindern wußten, werden sich im Grabe umdrehen! Aber es spricht für unsere Demokratie, daß ein solcher Vorgang (die Übernahme, nicht das Umdrehen) normal ist, obwohl erst zwei zivile Präsidenten in Brasilien vom Volk gewählt wurden und ihre Amtsinsignien an den ebenfalls gewählten Nachfolger übergaben. Dieses Kunststück gelang in den letzten 80 Jahren nämlich nur Jucelino Kubitschek und Fernando Henrique Cardoso. Nicht ganz so normal ist die Tatsache, daß die erste Dame des Landes die italienische Staatsbürgerschaft beantragte und erhielt, um "die Zukunft ihrer Kinder zu sichern". Was weiß sie von ihrem Mann, was wir nicht wissen?
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26 Oktober 2006
Erst Erden, dann Eingraben!
Am 27.8.2006 schrieb ich über Erdung und Kupferverbrauch. Aber die Brasilianer wollen noch fortschrittlicher werden und endlich São Paulo nicht mehr wie eine US-amerikanische Kleinstadt aussehen lassen. Das ist sogar in einem Gesetz festgeschrieben, seit 15 Monaten ist die Stadt verpflichtet, alle oberirdischen Leitungen für Energie und Signale einzugraben. Die Ausführungsbestimmungen sollten bis August 2005 veröffentlicht werden, lassen aber - natürlich - auf sich warten. Es gibt eben Gesetze, die "kommen an" und andere, die es nicht tun, hier mangels Masse. Man schätzt nämlich die Investition, die erforderlich ist, um 180.000 km Leitungen unter die Erde (15.000 km Bürgersteige) zu bringen, auf 250 Mrd. R$. Aber ein Anfang ist mit einigen Geschäftsstraßen mit teuren Läden gemacht, jetzt muß nur für den Rest ein Geldgeber gefunden werden. Bis jetzt sieht es so aus, daß der Verbraucher die Zeche zahlen wird, u.a. über höhere Bezugsgebühren. Die Stromanschlußgebühren, die heute bei 250 R$ liegen, werden künftig auf 2.500 R$ steigen - wobei die Erdarbeiten noch nicht dabei sind. Aber die Hersteller der künftig neuen Installationstechnik können sich freuen, hier winkt Umsatz, speziell für deutsche Firmen, die an diese Technik schon gewöhnt sind.
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21 Oktober 2006
Mobiltelefonie
Nicht nur die Automobilindustrie kann dieses Jahr zufrieden sein, auch der brasilianische Mobiltelefonmarkt wächst unaufhaltsam zur Freude der Betreiber und Hersteller von Mobiltelefonen. Hier die Fakten (Anzahl Mobiltelefone in Brasilien):
1998 07.400.000 (ohne die führende Null wäre der Eintrag linksbündig!)
1999 15.000.000
2000 23.200.000
2001 28.700.000
2002 34.900.000
2003 46.300.000
2004 65.600.000
2005 86.200.000
2006 99.000.000 (linear hochgerechnet von 95,8 Mio. per September)
Das sind stolze Zahlen, bleibt nur zu hoffen, daß die Tarife so fallen, wie die Anzahl der Mobiltelefonbenutzer gestiegen ist! Übrigens haben wir in Brasilien z.Z. 51 Mobiltelefone für 100 Einwohner, in den USA sind es 68 und in Hong Kong 123. Das liegt wahrscheinlich daran, daß zwar alle Menschen zwei Ohren haben, aber nur die Asiaten beide Gehirnhälften gleichzeitig für die Spracherkennung benutzen, oder?
1998 07.400.000 (ohne die führende Null wäre der Eintrag linksbündig!)
1999 15.000.000
2000 23.200.000
2001 28.700.000
2002 34.900.000
2003 46.300.000
2004 65.600.000
2005 86.200.000
2006 99.000.000 (linear hochgerechnet von 95,8 Mio. per September)
Das sind stolze Zahlen, bleibt nur zu hoffen, daß die Tarife so fallen, wie die Anzahl der Mobiltelefonbenutzer gestiegen ist! Übrigens haben wir in Brasilien z.Z. 51 Mobiltelefone für 100 Einwohner, in den USA sind es 68 und in Hong Kong 123. Das liegt wahrscheinlich daran, daß zwar alle Menschen zwei Ohren haben, aber nur die Asiaten beide Gehirnhälften gleichzeitig für die Spracherkennung benutzen, oder?
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Volldampf voraus für die brasilianische Autoindustrie
Endlich mal wieder gute Nachrichten nach den Ankündigungen von Massenentlassungen in Brasiliens Kfz-Industrie. VW will zwar immer noch mit bis zu 6.000 Mitarbeitern weniger auskommen, aber hat vor, in den nächsten fünf Jahren 2,5 Mrd. R$ in Brasilien zu investieren, ein Drittel davon im Werk São Bernado, mit dessen Schließung noch vor kurzem gedroht wurde. So schnell ändern sich die Zeiten manchmal. GM kündigte für das nächste Jahr Investitionen in Höhe von 714 Mio. R$ an und möchte noch nicht vom Mutterhaus genehmigte 1 Mrd. R$ für die Entwicklung zweier Fahrzeuge 2009 und 1010 ausgeben. Das alles vor dem Hintergrund eines Rekordjahres, wenn nichts dazwischen kommt, wird die brasilianische Kfz-Industrie in diesem Jahr 2,64 Mio. Fahrzeuge produzieren. Ein weiterer Grund für unseren Präsidenten Lula, sich damit zu brüsten, daß noch nie in der Geschichte Brasiliens ein Präsident soviele Fahrzeuge produzieren ließ...
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17 Oktober 2006
Ausländische Firmen investierten 2005 in Brasilien 15,1 Mrd.US$...
...aber noch mehr in Großbritannien (164,5 Mrd.US$), in den USA (99,4 Mrd.US$), China (72,4 Mrd.US$), Frankreich (63,6 Mrd.US$), Holland (43,6 Mrd.US$), Hong Kong (35,9 Mrd.US$), Kanada (33,8 Mrd.US$), Deutschland (32,7 Mrd.US$), Belgien (23,7 Mrd.US$), Spanien (23 Mrd.US$), Singapur (20,1 Mrd.US$), Italien (20 Mrd.US$) und Mexiko (18,1 Mrd.US$).
Die Investition ausländischer Firmen in Brasilien ging damit gegenüber 2004 um 17 % zurück und wuchs gleichzeitig weltweit um 29 %. Auch diese Zahlen entstammen dem UNCTAD-Bericht (siehe vorherigen Blogeintrag). Auch 2006 wird aller Voraussicht nach der Investitionsrückgang in Brasilien anhalten, auch wenn er "nur" 2 % betragen wird. Eine Erklärung für den Rückgang um 17 % ist die Berücksichtigung der AmBev - Interbrew - Fusion 2004, ein schwacher Trost, wenn man weiß, daß Brasilien seine Ressourcen nicht adäquat nutzt und besser dastehen könnte als auf Platz 14 der Weltrangliste. Aber wenigstens war Brasilien für den Investor das Land unserer Region mit der höchsten Rentabilität.
Die Investition ausländischer Firmen in Brasilien ging damit gegenüber 2004 um 17 % zurück und wuchs gleichzeitig weltweit um 29 %. Auch diese Zahlen entstammen dem UNCTAD-Bericht (siehe vorherigen Blogeintrag). Auch 2006 wird aller Voraussicht nach der Investitionsrückgang in Brasilien anhalten, auch wenn er "nur" 2 % betragen wird. Eine Erklärung für den Rückgang um 17 % ist die Berücksichtigung der AmBev - Interbrew - Fusion 2004, ein schwacher Trost, wenn man weiß, daß Brasilien seine Ressourcen nicht adäquat nutzt und besser dastehen könnte als auf Platz 14 der Weltrangliste. Aber wenigstens war Brasilien für den Investor das Land unserer Region mit der höchsten Rentabilität.
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
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Brasiliens Konzerne investieren im Ausland...
...aber selbst strahlende Gruppen wie Gerdau und WEG, beide von deutschen Auswanderern gegründet, können nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Brasilianer von den Asiaten überholt worden sind. Das fängt - kleine Abweichung vom Thema - damit an, daß die brasilianischen Devisenreserven den (lokalen) Rekordwert von 74,9 Mrd. US$ erreicht haben, die chinesischen aber fast schon bei einer Billion US$ liegen, der Löwenanteil davon in Form von Schuldverschreibungen. Da sieht man, wer in der Bundesliga und wer in der Regionalliga spielt!
Von den 100 Schwellenlandfirmen, die weltweit am meisten im Ausland investieren, kommen 77 aus Asien. Zwischen 1980 und 1990 hat Brasilien diese Liste angeführt, heute liegt das Land nur noch auf dem sechsten Platz und von den 72 Mrd.US$, die der Privatsektor im Ausland angelegt / festgelegt hat, sind 65 % in Steuerparadiesen gelandet. Argentinien lag 1980 übrigens auf dem dritten Platz und hat heute - trotz beeindruckender relativer BIP-Wachstumsraten (von einem niedrigem Niveau aus!!!) - keine Firma mehr in der Liste der hundert größten Schwellenlandauslandsinvestoren (Das Wort soll uns Deutschen mal einer nachmachen!).
Auch interessant, in der Fortune-Liste der 500 weltgrößten Firmen waren 1990 nur 19 aus Schwellenländern, heute sind es schon 47.
Die brasilianischen Firmen unter den ersten 100 Schwellenlandauslandsinvestoren sind Petrobrás (Platz 12 - 6,2 Mrd. US$), Vale do Rio Doce (Platz 25 - 4 Mrd. US$) und Gerdau (Platz 33 - 3,3 Mrd. US$). Die einzige lateinamerikanische Firma mit Spitzentechnologie ist der brasilianischer Flugzeughersteller Embraer, der aber in der erwähnten Liste mangels ausreichender Auslandsinvestition (trotz Fabrik in China) nicht auftaucht.
Nachzulesen sind die Zahlen im Jahresbericht der UNCTAD - Conferência da ONU para o Comércio e Desenvolvimento.
Von den 100 Schwellenlandfirmen, die weltweit am meisten im Ausland investieren, kommen 77 aus Asien. Zwischen 1980 und 1990 hat Brasilien diese Liste angeführt, heute liegt das Land nur noch auf dem sechsten Platz und von den 72 Mrd.US$, die der Privatsektor im Ausland angelegt / festgelegt hat, sind 65 % in Steuerparadiesen gelandet. Argentinien lag 1980 übrigens auf dem dritten Platz und hat heute - trotz beeindruckender relativer BIP-Wachstumsraten (von einem niedrigem Niveau aus!!!) - keine Firma mehr in der Liste der hundert größten Schwellenlandauslandsinvestoren (Das Wort soll uns Deutschen mal einer nachmachen!).
Auch interessant, in der Fortune-Liste der 500 weltgrößten Firmen waren 1990 nur 19 aus Schwellenländern, heute sind es schon 47.
Die brasilianischen Firmen unter den ersten 100 Schwellenlandauslandsinvestoren sind Petrobrás (Platz 12 - 6,2 Mrd. US$), Vale do Rio Doce (Platz 25 - 4 Mrd. US$) und Gerdau (Platz 33 - 3,3 Mrd. US$). Die einzige lateinamerikanische Firma mit Spitzentechnologie ist der brasilianischer Flugzeughersteller Embraer, der aber in der erwähnten Liste mangels ausreichender Auslandsinvestition (trotz Fabrik in China) nicht auftaucht.
Nachzulesen sind die Zahlen im Jahresbericht der UNCTAD - Conferência da ONU para o Comércio e Desenvolvimento.
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08 Oktober 2006
Wechselkurs
Ich bin gerade von einer dreiwöchigen Geschäftsreise zurückgekehrt und möchte Sie, meine Leser, zunächst schnell über die Kursentwicklung des R$ gegenüber dem € unterrichten. Hier sehen Sie, was sich in den letzten drei Monaten und den letzten fünf Jahren getan hat:
Weitere Nachrichten und Kommentare folgen in Kürze.
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09 September 2006
Inflation, Wahlen, Technologie, Wettbewerbsfähigkeit und andere Probleme
Der IMF-Direktor Rodrigo de Rato warnt vor einer globalen Preissteigerung, die das Weltwirtschaftswachstum bremsen könnte. Zur Zeit kann sich keiner über dieses Wachstum mit seinen Motoren China und Indien beschweren, aber steigende Preise für Erdöl und Rohstoffe können das ändern, auch wenn die Wirtschaft gegenüber dem Erdölpreis erstaunlich "robust" geblieben ist, wie man heute so schön sagt.
In Brasilien hat die Zentralbank offensichtlich immer noch 1.) Angst vor der Inflation und die Regierung 2.) außer dem Leitzins keine andere Mittel zur Inflationsbekämpfung gefunden. Und deshalb erwarten die Auguren (die sich auch irren können) für Ende 2007 einen Leitzins von 12 %. Wobei der Einfluß der ungehemmten Wahlversprechen des (noch und bald wieder) Präsidenten Lula, deren finanziellen Auswirkungen im Regierungshaushalt nicht berücksichtigt sind, unbekannt und zu fürchten sind.
Dieser hat sich gestern übrigens dazu hinreißen lassen, der Opposition vorzuwerfen, sie eifere Hitler nach, der eine neue Rasse (arischer Herrenmenschen?) schaffen wollte, um das Volk nach seinen Vorstellungen zu prägen. Als hervorragender Populist rief er noch "Es gibt sogar Leute, die glauben, Arme sollten nicht wählen dürfen, weil sie mich (Lula) wählen!". Als ob wir in Brasilien nicht schon genug Probleme hätten; jetzt wird noch der Klassenkampf versucht! Und es scheint zu funktionieren, nach der neuesten Umfrage erhält Lula im ersten Wahlgang 48 % (gleichbleibend zur letzten Umfrage) und sein Hauptwidersacher Alckmin 27 %, zwar 5 Prozentpunkte mehr als 11 Tage vorher, aber leider nicht ausreichend. Es kommt manchmal auf kleinste Unterschiede an, Schumacher verlor die Pole Position heute an Raikkonen wegen 0,002 Sekunden!
Bei der Wettbewerbsfähigkeit ist der Abstand größer, nach einer FIESP-Untersuchung von 43 Ländern liegen ganz vorne die USA, gefolgt von Japan, Schweden, Norwegen und Singapur. Brasilien erscheint erst nach anderen lateinamerikanischen Ländern wie Argentinien, Chile, Venezuela und Mexiko. Hinter Brasilien tauchen nur die Philippinen, Kolumbien, Türkei, Indien und Indonesien auf. Immerhin hat Brasilien den 38. Platz geschafft, im Vorjahr war es der 39. Im Mittel stieg die Wettbewerbsfähigkeit der untersuchten Länder um 27 %, die Brasiliens aber nur um 15 %. Das bedeutet für die Regierung eine Herausforderung, denn sie muß in ihrem ureigensten Bereich reformieren, damit die Privatwirtschaft die Voraussetzungen erhält, ihren Beitrag zu leisten. Und für ausländische Unternehmer bedeutet dies eine große Chance, denn das Land hungert nach Technologie. Wir haben zwar Inseln der Exzellenz, aber es sind eben nur Inseln und Brasilien ist fast ein Kontinent für sich.
Was überhaupt nicht hilft, die technologische Lücke zu schließen, ist die Situation des brasilianischen Patentamtes INPI in Rio. Zur Zeit warten 550.000 Schutzrechtanträge und -einsprüche auf eine Entscheidung und bis Jahresende wird der Eingang weiterer 35.000 erwartet. Wer eine einfache Marke anmeldet, wartet zur Zeit ca. 6 Jahre auf die endgültige Erteilung des Markenrechts! Wie schlecht das INPI arbeitet, kann einfach gezeigt werden. Einer meiner Kunden, dessen Patente schon ausgelaufen sind, weil er sie vor 45 Jahren anmeldete und die zugrundeliegende Technik bereits Eingang in die einschlägigen Lehrbücher fand, verlor in Brasilien vorübergehend seine Kunden, weil ein brasilianischer Konkurrent ein frisches Patent vorzeigen konnte. Mit diesem drohte er den Käufern, daß sie illegal arbeiten würden, wenn sie in Deutschland Produkte käuften, die er in Brasilien patentiert habe. Erst auf unseren anwaltlichen Einspruch hin nahm der Konkurrrent seine Drohungen zurück. Hätten die Prüfer des Patentamtes ein Fachbuch aufgeschlagen, wäre dies nicht passiert. Schade, daß keine Einsteins beim INPI arbeiten.
Noch ein mehr als überflüssiges Problem. Weil der Mercosur nicht funktioniert, will Uruguay ein Handelsabkommen mit den USA abschließen. Und Brasilien schwingt den großen Knüppel und droht, daß das Land dann den Mercosur verlassen müsse. Dabei reicht eigentlich schon der Ärger, den man im Augenblick mit Indien hat. Denn beide Außenministerien haben komplett unterschiedliche Auffassungen über die Wichtigkeit des jeweils anderen Landes als strategischer Partner. Indien sieht, wie China, Brasilien zunächst als Konkurrent an, während die ideologisch geprägte brasilianische Regierung von einer Einheitsfront der Schwellenländer einschließlich Südafrikas schwärmt. Einheitsfront in erster Linie natürlich gegen die USA.
Wer mehr über Investitionschancen in Brasilien wissen will, sollte das Seminar der IHK Pfalz am 28.9.2006 nicht verpassen, auf dem ich über "Handel mit Brasilien" und "Investieren in Brasilien" sprechen werde. Wer das Land geführt kennenlernen möchte, kann dies auf einer Unternehmerreise der IHK Essen Ende November machen, die nach Rio und São Paulo führt. Zur Vorbereitung spreche ich in der IHK Essen am 25.9. nachmittags zu Interessenten über die brasilianische Wirtschaft, Geschäftsmöglichkeiten und was man in Brasilien beachten sollte.
In Brasilien hat die Zentralbank offensichtlich immer noch 1.) Angst vor der Inflation und die Regierung 2.) außer dem Leitzins keine andere Mittel zur Inflationsbekämpfung gefunden. Und deshalb erwarten die Auguren (die sich auch irren können) für Ende 2007 einen Leitzins von 12 %. Wobei der Einfluß der ungehemmten Wahlversprechen des (noch und bald wieder) Präsidenten Lula, deren finanziellen Auswirkungen im Regierungshaushalt nicht berücksichtigt sind, unbekannt und zu fürchten sind.
Dieser hat sich gestern übrigens dazu hinreißen lassen, der Opposition vorzuwerfen, sie eifere Hitler nach, der eine neue Rasse (arischer Herrenmenschen?) schaffen wollte, um das Volk nach seinen Vorstellungen zu prägen. Als hervorragender Populist rief er noch "Es gibt sogar Leute, die glauben, Arme sollten nicht wählen dürfen, weil sie mich (Lula) wählen!". Als ob wir in Brasilien nicht schon genug Probleme hätten; jetzt wird noch der Klassenkampf versucht! Und es scheint zu funktionieren, nach der neuesten Umfrage erhält Lula im ersten Wahlgang 48 % (gleichbleibend zur letzten Umfrage) und sein Hauptwidersacher Alckmin 27 %, zwar 5 Prozentpunkte mehr als 11 Tage vorher, aber leider nicht ausreichend. Es kommt manchmal auf kleinste Unterschiede an, Schumacher verlor die Pole Position heute an Raikkonen wegen 0,002 Sekunden!
Bei der Wettbewerbsfähigkeit ist der Abstand größer, nach einer FIESP-Untersuchung von 43 Ländern liegen ganz vorne die USA, gefolgt von Japan, Schweden, Norwegen und Singapur. Brasilien erscheint erst nach anderen lateinamerikanischen Ländern wie Argentinien, Chile, Venezuela und Mexiko. Hinter Brasilien tauchen nur die Philippinen, Kolumbien, Türkei, Indien und Indonesien auf. Immerhin hat Brasilien den 38. Platz geschafft, im Vorjahr war es der 39. Im Mittel stieg die Wettbewerbsfähigkeit der untersuchten Länder um 27 %, die Brasiliens aber nur um 15 %. Das bedeutet für die Regierung eine Herausforderung, denn sie muß in ihrem ureigensten Bereich reformieren, damit die Privatwirtschaft die Voraussetzungen erhält, ihren Beitrag zu leisten. Und für ausländische Unternehmer bedeutet dies eine große Chance, denn das Land hungert nach Technologie. Wir haben zwar Inseln der Exzellenz, aber es sind eben nur Inseln und Brasilien ist fast ein Kontinent für sich.
Was überhaupt nicht hilft, die technologische Lücke zu schließen, ist die Situation des brasilianischen Patentamtes INPI in Rio. Zur Zeit warten 550.000 Schutzrechtanträge und -einsprüche auf eine Entscheidung und bis Jahresende wird der Eingang weiterer 35.000 erwartet. Wer eine einfache Marke anmeldet, wartet zur Zeit ca. 6 Jahre auf die endgültige Erteilung des Markenrechts! Wie schlecht das INPI arbeitet, kann einfach gezeigt werden. Einer meiner Kunden, dessen Patente schon ausgelaufen sind, weil er sie vor 45 Jahren anmeldete und die zugrundeliegende Technik bereits Eingang in die einschlägigen Lehrbücher fand, verlor in Brasilien vorübergehend seine Kunden, weil ein brasilianischer Konkurrent ein frisches Patent vorzeigen konnte. Mit diesem drohte er den Käufern, daß sie illegal arbeiten würden, wenn sie in Deutschland Produkte käuften, die er in Brasilien patentiert habe. Erst auf unseren anwaltlichen Einspruch hin nahm der Konkurrrent seine Drohungen zurück. Hätten die Prüfer des Patentamtes ein Fachbuch aufgeschlagen, wäre dies nicht passiert. Schade, daß keine Einsteins beim INPI arbeiten.
Noch ein mehr als überflüssiges Problem. Weil der Mercosur nicht funktioniert, will Uruguay ein Handelsabkommen mit den USA abschließen. Und Brasilien schwingt den großen Knüppel und droht, daß das Land dann den Mercosur verlassen müsse. Dabei reicht eigentlich schon der Ärger, den man im Augenblick mit Indien hat. Denn beide Außenministerien haben komplett unterschiedliche Auffassungen über die Wichtigkeit des jeweils anderen Landes als strategischer Partner. Indien sieht, wie China, Brasilien zunächst als Konkurrent an, während die ideologisch geprägte brasilianische Regierung von einer Einheitsfront der Schwellenländer einschließlich Südafrikas schwärmt. Einheitsfront in erster Linie natürlich gegen die USA.
Wer mehr über Investitionschancen in Brasilien wissen will, sollte das Seminar der IHK Pfalz am 28.9.2006 nicht verpassen, auf dem ich über "Handel mit Brasilien" und "Investieren in Brasilien" sprechen werde. Wer das Land geführt kennenlernen möchte, kann dies auf einer Unternehmerreise der IHK Essen Ende November machen, die nach Rio und São Paulo führt. Zur Vorbereitung spreche ich in der IHK Essen am 25.9. nachmittags zu Interessenten über die brasilianische Wirtschaft, Geschäftsmöglichkeiten und was man in Brasilien beachten sollte.
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07 September 2006
Lula auf dem Vormarsch, BIP auf dem Rückzug
Eines paßt nicht zum anderen, aber es gibt ja Unsinnskorrelationen. Hier die Werte (nicht die von Lula, sondern von unserer Wirtschaft), wie sie vom Instituto de Pesquisa Econômica Aplicada IPEA des Planungsministeriums gerade genannt wurden:
Bitte mit Vorsicht zu genießen, was ein Ministerium oder ein ihm zugeordnetes Institut 3 Wochen vor der Präsidentenwahl sagt, muß nicht immer die volle Wahrheit sein!
Bitte mit Vorsicht zu genießen, was ein Ministerium oder ein ihm zugeordnetes Institut 3 Wochen vor der Präsidentenwahl sagt, muß nicht immer die volle Wahrheit sein!
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03 September 2006
Gefährlicher Beruf
Hier können Sie einen Fensterputzer bewundern, den ich von der Innenseite meines Hotelfensters in Buenos Aires aufnahm. Das andere Foto zeigt das Edifício Itália, das höchste Gebäude São Paulos. Ob dort auch so gearbeitet wird?
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02 September 2006
Adler und (lahme) Enten - Kfz-Industrie in Brasilien
VW steckt in der Krise, Fiat stellt ein und der Fahrzeugabsatz schlägt einen neuen Rekord. Im August setzte die Kfz-Industrie in Brasilien 178.500 Fahrzeuge ab, das ist der höchste Monatsabsatz des Jahres und der zweithöchste Augustabsatz der Geschichte. Selbst VW, die in einem Abmagerungsprozeß stecken, verkauften 37.300 Fahrzeuge, ein Plus von 7,6 % gegenüber dem Juli.
Die Automobilhersteller haben per August einen kumulierten Absatz von 1,205 Mio. Fahrzeuge erzielt, das sind 10,5 % mehr als im Vorjahr. Der Augustabsatz 2006 liegt sogar 17,7 % über dem August 2005. Der wahrscheinliche Grund? Finanzierung. Denn 70 % der Fahrzeuge werden auf Pump gekauft und der nicht rechnende Kunde kann ein Fahrzeug in bis zu 70 Monaten abstottern.
Wie das Jahr abgeschlossen wird, ist schwer zu sagen, denn bei VW wird wegen der Massenentlassungen gestreikt. Eine Folge kann sein, daß auch GM seinen Erzrivalen VW überholt, nachdem dies Fiat schon gelungen ist. Allerdings behauptet VW bis jetzt den Spitzenplatz in der Produktion, aber ein Großteil davon ist für den Export bestimmt und das ist genau eines der Probleme, denn VW macht in diesem Sektor wegen des starken R$ Verluste, muß aber weiterhin vertragsgetreu liefern. Präsident Lula meinte dazu, das "VW-Projekt sei schiefgelaufen", bedauerte dies außerordentlich und kündigte an - ohne ein Datum zu nennen - daß er mit der Geschäftsführung von VW darüber sprechen werde. Als ex-Gewerkschaftsführer, der die schlechte Kostenposition VWs im Werk Anchieta mit verursacht hat, kann er sicher viel zur Erklärung der Situation beitragen, hoffentlich als Staatspräsident auch zu ihrer Lösung.
Die folgenden Bilder sprechen für sich (Absatzzahlen nur in Brasilien, ohne Export):
Die Automobilhersteller haben per August einen kumulierten Absatz von 1,205 Mio. Fahrzeuge erzielt, das sind 10,5 % mehr als im Vorjahr. Der Augustabsatz 2006 liegt sogar 17,7 % über dem August 2005. Der wahrscheinliche Grund? Finanzierung. Denn 70 % der Fahrzeuge werden auf Pump gekauft und der nicht rechnende Kunde kann ein Fahrzeug in bis zu 70 Monaten abstottern.
Wie das Jahr abgeschlossen wird, ist schwer zu sagen, denn bei VW wird wegen der Massenentlassungen gestreikt. Eine Folge kann sein, daß auch GM seinen Erzrivalen VW überholt, nachdem dies Fiat schon gelungen ist. Allerdings behauptet VW bis jetzt den Spitzenplatz in der Produktion, aber ein Großteil davon ist für den Export bestimmt und das ist genau eines der Probleme, denn VW macht in diesem Sektor wegen des starken R$ Verluste, muß aber weiterhin vertragsgetreu liefern. Präsident Lula meinte dazu, das "VW-Projekt sei schiefgelaufen", bedauerte dies außerordentlich und kündigte an - ohne ein Datum zu nennen - daß er mit der Geschäftsführung von VW darüber sprechen werde. Als ex-Gewerkschaftsführer, der die schlechte Kostenposition VWs im Werk Anchieta mit verursacht hat, kann er sicher viel zur Erklärung der Situation beitragen, hoffentlich als Staatspräsident auch zu ihrer Lösung.
Die folgenden Bilder sprechen für sich (Absatzzahlen nur in Brasilien, ohne Export):
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30 August 2006
Erfolgreich in Brasilien verkaufen
Oft hat ein deutscher Exporteur das Problem, daß er keinen Vertreter findet oder sein Vertreter nicht zufriedenstellend verkauft. Manche Firmen bezahlen daher bei einer Vertretungsfirma angestellte Mitarbeiter, damit diese sich ausschließlich ihren Produkten widmen, was aber wegen der Entfernung nie garantiert werden kann. Und wenn der Exporteur dies erst am Auftragseingang merkt, ist dies zu spät. Um hier Abhilfe zu schaffen, ist meine Firma in zwei Bereichen tätig, die schon aus dem Firmennamen hervorgehen:
EUROLATINA INTERNATIONAL - COMÉRCIO EXTERIOR E DESENVOLVIMENTO DE NEGÓCIOS LTDA. oder übersetzt EUROLATINA INTERNATIONAL - AUSSENHANDEL UND GESCHÄFTSENTWICKLUNG LTDA.
Der erste Bereich kümmert sich um EXPORTKOOPERATION mit deutschen Kunden: Der Eurolatinakunde bezahlt einen Vertreter oder Verkäufer, der ausschließlich seine Produkte vertreibt (oder, falls sinnvoll und in Abstimmung, die eines weiteren Exporteurs). EUROLATINA übernimmt die Vertriebspersonalsuche und -verpflichtung, die Bezahlung des Vertriebspersonals gegen Rechnungsstellung an den Kunden, die Planung und Überwachung der Vertriebsaktivitäten mit regelmäßiger deutscher Berichterstattung an den Kunden und stellt einen Arbeitsplatz mit PC, Internet und Telefon zur Verfügung und übernimmt Telefon- und Postdienst im Namen der Kundenfirma. Auf Wunsch koordinieren wir auch alle Importformalitäten, die zur Abwicklung der Kundenaufträge nötig sind, beseitigen dabei auftretende Probleme und pflegen die Kontakte unserer Kunden in Brasilien. Wenn diese ihre Kunden in Brasilien besuchen wollen, übernehmen wir die Vorbereitung eines solchen Besuches von der Abholung am Flughafen angefangen bis hin zur Begleitung bei den Besuchen durch mehrsprachiges Personal und Follow up.
Der zweite Bereich ist der BERATUNG und dem FIRMENPOOL BRASILIEN / MERCOSUR gewidmet. wobei der Firmenpool von uns im Auftrag der Handelskammerorganisation gegründet und jetzt schon fast 10 Jahre geleitet wird. Träger ist seit vielen Jahren die IHK Essen, NRW - Schwerpunktkammer für Lateinamerika.
Beide Bereiche sind büromäßig getrennt, aber Nachbarn im selben Gebäude.
Wer mehr über den Aufbau und die Pflege von Handelsbeziehungen mit Brasilien und über Investitionsmöglichkeiten und -modalitäten hören möchte, kann im September zwei meiner Seminare in Deutschland besuchen:
25.9.06 IHK Essen (nachmittags): Anmeldung bei Herrn Tobias Slomke slomke@essen.ihk.de
28.9.06 IHK Pfalz (ganztägig, zusammen mir RA Parvis Papoli-Barawati): Anmeldung bei Frau Kim Gronemeier kim.gronemeier@pfalz.ihk24.de
EUROLATINA INTERNATIONAL - COMÉRCIO EXTERIOR E DESENVOLVIMENTO DE NEGÓCIOS LTDA. oder übersetzt EUROLATINA INTERNATIONAL - AUSSENHANDEL UND GESCHÄFTSENTWICKLUNG LTDA.
Der erste Bereich kümmert sich um EXPORTKOOPERATION mit deutschen Kunden: Der Eurolatinakunde bezahlt einen Vertreter oder Verkäufer, der ausschließlich seine Produkte vertreibt (oder, falls sinnvoll und in Abstimmung, die eines weiteren Exporteurs). EUROLATINA übernimmt die Vertriebspersonalsuche und -verpflichtung, die Bezahlung des Vertriebspersonals gegen Rechnungsstellung an den Kunden, die Planung und Überwachung der Vertriebsaktivitäten mit regelmäßiger deutscher Berichterstattung an den Kunden und stellt einen Arbeitsplatz mit PC, Internet und Telefon zur Verfügung und übernimmt Telefon- und Postdienst im Namen der Kundenfirma. Auf Wunsch koordinieren wir auch alle Importformalitäten, die zur Abwicklung der Kundenaufträge nötig sind, beseitigen dabei auftretende Probleme und pflegen die Kontakte unserer Kunden in Brasilien. Wenn diese ihre Kunden in Brasilien besuchen wollen, übernehmen wir die Vorbereitung eines solchen Besuches von der Abholung am Flughafen angefangen bis hin zur Begleitung bei den Besuchen durch mehrsprachiges Personal und Follow up.
Der zweite Bereich ist der BERATUNG und dem FIRMENPOOL BRASILIEN / MERCOSUR gewidmet. wobei der Firmenpool von uns im Auftrag der Handelskammerorganisation gegründet und jetzt schon fast 10 Jahre geleitet wird. Träger ist seit vielen Jahren die IHK Essen, NRW - Schwerpunktkammer für Lateinamerika.
Beide Bereiche sind büromäßig getrennt, aber Nachbarn im selben Gebäude.
Wer mehr über den Aufbau und die Pflege von Handelsbeziehungen mit Brasilien und über Investitionsmöglichkeiten und -modalitäten hören möchte, kann im September zwei meiner Seminare in Deutschland besuchen:
25.9.06 IHK Essen (nachmittags): Anmeldung bei Herrn Tobias Slomke slomke@essen.ihk.de
28.9.06 IHK Pfalz (ganztägig, zusammen mir RA Parvis Papoli-Barawati): Anmeldung bei Frau Kim Gronemeier kim.gronemeier@pfalz.ihk24.de
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Tendenzen der brasilianischen (besser nippogermanischen) Automobilindustrie
Zwei Überschriften aus der heutigen Ausgabe des ESTADO DE SÃO PAULO:
VOLKS BEGINNT DIE ENTLASSUNGEN UND MITARBEITER STREIKEN
Hintergrund: VW hat angekündigt, 1.800 Mitarbeiter ab 21.11.06 zu entlassen und droht damit, falls nötig, das Werk in São Bernado do Campo zu schließen, in dem über 10.000 Menschen arbeiten. Als ein Grund wird die fehlende Wettbewerbsfähigkeit im Export angegeben. Am 21.11.06 endet der Stabilitätspakt mit der Gewerkschaft. Man fühlt sich an eine Baufirma in Deutschland erinnert, die selbst der damalige Bundeskanzler nicht retten konnte.
TOYOTA VERGRÖSSERT FABRIK IN SÃO BERNADO
Hintergrund: Die Firma exportiert Schmiedeteile, u.a. Kurbelwellen, an Fabriken in den USA und muß die entsprechenden Fertigungslinien mit einer Investition von 42 Mio. US$ ausweiten.
Dazu eine persönliche Erinnerung: Als ich als Geschäftsführer eines Automobilteileherstellers mit VW verhandelte, saßen mir oft mindestens 5, manchmal 10 oder sogar 12 Gesprächspartner gegenüber. Bei meinen Gesprächen mit Toyata war es immer nur einer, entweder der Geschäftsführer oder ein Einkäufer bzw. Entwicklungsingenieur. Und bei Toyota habe ich nie auf einen Manager warten müssen, der sich gerade in seinem Büro die Schuhe putzen ließ und während dieser Wartezeit habe ich nie im Nachbarbüro einen japanischen Manager des Mutterhauses gesehen, der gerade den Sportteil der Tageszeitung las. Manchmal fragt man sich, wo unsere Preussen geblieben sind!
VOLKS BEGINNT DIE ENTLASSUNGEN UND MITARBEITER STREIKEN
Hintergrund: VW hat angekündigt, 1.800 Mitarbeiter ab 21.11.06 zu entlassen und droht damit, falls nötig, das Werk in São Bernado do Campo zu schließen, in dem über 10.000 Menschen arbeiten. Als ein Grund wird die fehlende Wettbewerbsfähigkeit im Export angegeben. Am 21.11.06 endet der Stabilitätspakt mit der Gewerkschaft. Man fühlt sich an eine Baufirma in Deutschland erinnert, die selbst der damalige Bundeskanzler nicht retten konnte.
TOYOTA VERGRÖSSERT FABRIK IN SÃO BERNADO
Hintergrund: Die Firma exportiert Schmiedeteile, u.a. Kurbelwellen, an Fabriken in den USA und muß die entsprechenden Fertigungslinien mit einer Investition von 42 Mio. US$ ausweiten.
Dazu eine persönliche Erinnerung: Als ich als Geschäftsführer eines Automobilteileherstellers mit VW verhandelte, saßen mir oft mindestens 5, manchmal 10 oder sogar 12 Gesprächspartner gegenüber. Bei meinen Gesprächen mit Toyata war es immer nur einer, entweder der Geschäftsführer oder ein Einkäufer bzw. Entwicklungsingenieur. Und bei Toyota habe ich nie auf einen Manager warten müssen, der sich gerade in seinem Büro die Schuhe putzen ließ und während dieser Wartezeit habe ich nie im Nachbarbüro einen japanischen Manager des Mutterhauses gesehen, der gerade den Sportteil der Tageszeitung las. Manchmal fragt man sich, wo unsere Preussen geblieben sind!
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27 August 2006
Verteidigung der Banken
Ich greife zwar die hohen Schuldzinsen bei gleichzeitig niedrigen Habenzinsen an, aber dabei nicht automatisch die Banken. Denn diese haben trotz ihrer exorbitanten Gewinne in Brasilien auch ihr Kreuz zu tragen, denn sie müssen mindestens 45 % ihres Kreditvolumens bei der Zentralbank ohne Verzinsung und weitere 8 % mit Verzinsung in Höhe des Leitzinses (Selic) hinterlegen. In anderen Ländern liegt dieser Wert bei unter 10 % des Kreditvolumens, in Chile z.B.sind es 9 %. Das Kreditvolumen in Brasilien ist 33,4 % vom BIP, in Chile 60 % und in Euroland, wo nur 2 % des Kreditvolumens bei der Zentralbank festliegen, 105 %.
Da kann man nur hoffen, daß das Zwangsdepot oder "depósito compulsório" in Brasilien recht schnell reduziert bzw. abgeschafft wird. Zumindestens als Kreditmengenregulator zur Inflationskontrolle wird es in Brasilien nicht mehr benötigt.
Da kann man nur hoffen, daß das Zwangsdepot oder "depósito compulsório" in Brasilien recht schnell reduziert bzw. abgeschafft wird. Zumindestens als Kreditmengenregulator zur Inflationskontrolle wird es in Brasilien nicht mehr benötigt.
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Erdung und Kupferverbrauch
2005 wurden in Brasilien 90.000 to Kupfer verkauft. Dieser Wert kann durch ein neues Gesetz um 5 % wachsen. Denn ab Oktober ist für Neubauten die Erdung gesetzlich vorgeschrieben. Das Gesetz 11.337 wurde im Juli veröffentlicht und tritt im Oktober in Kraft. Eine entsprechende Norm besteht schon seit 40 Jahren, wurde aber praktisch nie berücksichtigt.
Wie wichtig die Erdung elektrischer Netze ist, zeigt eine Statistik der Feuerwehr des Bundesstaates São Paulo. Danach werden 48 % der jährlich registrierten 40.000 Brände durch Elektrounfälle verursacht. Deshalb ist auch vorgesehen, daß Altbauten nachträglich eine Erdung installieren müssen. Einzelheiten kann man beim Sindicel - Verband der elektrischen Leiter, NE-Metall - Walzen und Drahtziehen des Bundesstaates São Paulo erfahren.
Und unsere deutschen Besucher können sich künftig unbesorgt unter eine Elektrodusche stellen. Vor einigen Jahren suchte ich im Auftrag einer deutschen Firmengruppe in Argentinien und Brasilien nach Schmelzsicherungsherstellern für eine Übernahme. Zufälligerweise war der technische Chef der Gruppe ein Studienkollege von mir, der auch Elektrotechnik an der heutigen TU Darmstadt studiert hatte. Als dieser zum ersten Mal eine ungeerdete Elektrodusche ohne Fehlerstromschutzeinrichtung sah, weigerte er sich, diese zu benutzen. Da ich anschließend, während er promovierte, noch Maschinenbau studierte, war ich weniger empfindlich, Maschinenbauer sind wahrscheinlich robuster.
Wie wichtig die Erdung elektrischer Netze ist, zeigt eine Statistik der Feuerwehr des Bundesstaates São Paulo. Danach werden 48 % der jährlich registrierten 40.000 Brände durch Elektrounfälle verursacht. Deshalb ist auch vorgesehen, daß Altbauten nachträglich eine Erdung installieren müssen. Einzelheiten kann man beim Sindicel - Verband der elektrischen Leiter, NE-Metall - Walzen und Drahtziehen des Bundesstaates São Paulo erfahren.
Und unsere deutschen Besucher können sich künftig unbesorgt unter eine Elektrodusche stellen. Vor einigen Jahren suchte ich im Auftrag einer deutschen Firmengruppe in Argentinien und Brasilien nach Schmelzsicherungsherstellern für eine Übernahme. Zufälligerweise war der technische Chef der Gruppe ein Studienkollege von mir, der auch Elektrotechnik an der heutigen TU Darmstadt studiert hatte. Als dieser zum ersten Mal eine ungeerdete Elektrodusche ohne Fehlerstromschutzeinrichtung sah, weigerte er sich, diese zu benutzen. Da ich anschließend, während er promovierte, noch Maschinenbau studierte, war ich weniger empfindlich, Maschinenbauer sind wahrscheinlich robuster.
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Petrobrás bereitet Ausweitung der Erdgasförderung vor
Hier sehen Sie zwei Petrobrás - Bohrinseln, die ich im Hafen von Angra dos Reis fotografiert habe. Sie werden gerade von Erdöl- auf Erdgasförderung umgestellt.
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
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Zinssenkung in Brasilien, wie?
Wie Sie sehen, läßt mich das Thema Zinsen nicht los. Aber ist auch extrem wichtig, denn ohne die Möglichkeit, im Inland zinsgünstige Kredite aufzunehmen, wird die brasilianische Wirtschaft keinen Wachstumsschub erleben. Und im Ausland Geld aufzunehmen, diese Möglichkeit haben nur Konzerne, dem Mittelstand ist dieser Weg versperrt.
Auf Maßnahmen der Zentralbank zu warten, hat wenig Zweck, denn diese hat den Leitzins (noch nicht ausreichend) gesenkt, aber die Banken haben diese Senkung bei ihren Kreditvergaben nicht proportional begleitet. Der Grund dafür ist einfach, wird aber meist übersehen. Die Banken haben einen Kunden, der den Großteil ihrer Mittel als Kredit aufnimmt und das, ohne über die Schuldzinsen zu klagen. Kein Wunder, denn diese müssen nicht durch harte Arbeit verdient werden, denn zu ihrer Begleichung wird das Steueraufkommen benutzt. Der Schuldner ist nämlich der brasilianische Staat und solange dieser seine internen Schulden nicht abbaut, spürt auch keine Bank den Zwang, Kredite verkaufen zu müssen. Und wenn Kredite gefragt sind, ist ihr Preis - sprich Zinsen - hoch.
Das dieser Mechanismus wirklich so funktioniert, hat die brasilianische Regierung in diesem Jahr bewiesen. Sie hat die Auslandsschuld praktisch auf Null reduziert und siehe da, der Preis, ausgedrückt durch das "Länderrisiko Brasilien", ist so niedrig wie nie zuvor. Bleibt also nur die Hoffnung, daß die Inlandsverschuldung genauso abgebaut wird. Allerdings ist dies wirklich nur eine vage Hoffnung, denn die Regierung hat schon angekündigt, daß es keine Haushaltskürzungen im nächsten Jahr geben wird und kann sich außerdem auf einem Rekordsteueraufkommen ausruhen, welches in diesem Wahljahr wichtig ist und schlecht ausgegeben wird.
Die Wahlen sind übrigens am 1.10.2006 und heute sieht es so aus, als ob Präsident Lula ohne Probleme im ersten Wahlgang wiedergewählt wird.
Auf Maßnahmen der Zentralbank zu warten, hat wenig Zweck, denn diese hat den Leitzins (noch nicht ausreichend) gesenkt, aber die Banken haben diese Senkung bei ihren Kreditvergaben nicht proportional begleitet. Der Grund dafür ist einfach, wird aber meist übersehen. Die Banken haben einen Kunden, der den Großteil ihrer Mittel als Kredit aufnimmt und das, ohne über die Schuldzinsen zu klagen. Kein Wunder, denn diese müssen nicht durch harte Arbeit verdient werden, denn zu ihrer Begleichung wird das Steueraufkommen benutzt. Der Schuldner ist nämlich der brasilianische Staat und solange dieser seine internen Schulden nicht abbaut, spürt auch keine Bank den Zwang, Kredite verkaufen zu müssen. Und wenn Kredite gefragt sind, ist ihr Preis - sprich Zinsen - hoch.
Das dieser Mechanismus wirklich so funktioniert, hat die brasilianische Regierung in diesem Jahr bewiesen. Sie hat die Auslandsschuld praktisch auf Null reduziert und siehe da, der Preis, ausgedrückt durch das "Länderrisiko Brasilien", ist so niedrig wie nie zuvor. Bleibt also nur die Hoffnung, daß die Inlandsverschuldung genauso abgebaut wird. Allerdings ist dies wirklich nur eine vage Hoffnung, denn die Regierung hat schon angekündigt, daß es keine Haushaltskürzungen im nächsten Jahr geben wird und kann sich außerdem auf einem Rekordsteueraufkommen ausruhen, welches in diesem Wahljahr wichtig ist und schlecht ausgegeben wird.
Die Wahlen sind übrigens am 1.10.2006 und heute sieht es so aus, als ob Präsident Lula ohne Probleme im ersten Wahlgang wiedergewählt wird.
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21 August 2006
Überziehungskredit in Brasilien oder "nehme ich gleich einen Strick?"
Wenn Sie die folgende Zeilen lesen, werden Sie vielleicht Sozialist. Was Gott verhüten möge, aber so wie es heute in Brasilien auszieht, nein, aussieht, kann es aber auch nicht weitergehen.
Wer 1994 einen Überziehungskredit per “cheque especial" von 1.000 R$ in Anspruch genommen hat, der schuldet der Bank heute 1,6 Mrd. R$. Da staunt der Schuldner und der Bankfachmann reibt sich die Hände. Und dabei sieht der mittlere Zinsatz von 10,3 % so harmlos aus! Aber es handelt sich um den auf einen Monat bezogenen Zinssatz und da sieht die Sache schon anders aus, vor allem, weil wir es mathematisch mit Potenzrechnung zu tun haben. Und wenn eine Kurve exponentiell ist, da kann man ruhig von explosionsartigem Verhalten sprechen. Die Schuld wäre nämlich um unglaubliche und unbezahlbare 164.446.468 % gewachsen!
Zum Vergleich nehmen wir an, der fragliche Zeitgenosse hat keine Schulden gemacht, sondern 1.000 R$ angelegt. Dann müßte er sich heute wohl einen eigenen Airbus leisten können, um auf seine Insel zu fliegen? Weit gefehlt. Hätte er das Geld auf seinem Sparkonto gelassen, wären daraus 5.245,55 R$ geworden, also ein Zuwachs von 428,1 %. Bei einer Anlage wie dem DI-Fond, der sich am Leitzins orientiert, wären es schon 15.559,02 R$ gewesen, also ein Zuwachs von 1.455,9 %. Und der ach so beliebte Dollar hätte die 1.000 R$ auf 2.140,00 R$ gebracht, also ein Zuwachs von mageren 114 %.
Da erübrigt sich jeder Kommentar. Ich frage mich nur, warum unser sozialistischer Präsident so gute Umfragwerte hat, nach denen er wahrscheinlich am 1.10.2006 im ersten Wahlgang für eine zweite Amtsperiode gewählt werden wird.
Wer 1994 einen Überziehungskredit per “cheque especial" von 1.000 R$ in Anspruch genommen hat, der schuldet der Bank heute 1,6 Mrd. R$. Da staunt der Schuldner und der Bankfachmann reibt sich die Hände. Und dabei sieht der mittlere Zinsatz von 10,3 % so harmlos aus! Aber es handelt sich um den auf einen Monat bezogenen Zinssatz und da sieht die Sache schon anders aus, vor allem, weil wir es mathematisch mit Potenzrechnung zu tun haben. Und wenn eine Kurve exponentiell ist, da kann man ruhig von explosionsartigem Verhalten sprechen. Die Schuld wäre nämlich um unglaubliche und unbezahlbare 164.446.468 % gewachsen!
Zum Vergleich nehmen wir an, der fragliche Zeitgenosse hat keine Schulden gemacht, sondern 1.000 R$ angelegt. Dann müßte er sich heute wohl einen eigenen Airbus leisten können, um auf seine Insel zu fliegen? Weit gefehlt. Hätte er das Geld auf seinem Sparkonto gelassen, wären daraus 5.245,55 R$ geworden, also ein Zuwachs von 428,1 %. Bei einer Anlage wie dem DI-Fond, der sich am Leitzins orientiert, wären es schon 15.559,02 R$ gewesen, also ein Zuwachs von 1.455,9 %. Und der ach so beliebte Dollar hätte die 1.000 R$ auf 2.140,00 R$ gebracht, also ein Zuwachs von mageren 114 %.
Da erübrigt sich jeder Kommentar. Ich frage mich nur, warum unser sozialistischer Präsident so gute Umfragwerte hat, nach denen er wahrscheinlich am 1.10.2006 im ersten Wahlgang für eine zweite Amtsperiode gewählt werden wird.
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18 August 2006
Brasiliens Währungsreserven und der Kurs des R$
Die € - R$ - Kursentwicklung der letzten drei Monate:
Anfang 1998, als der Wechselkurs des R$ noch nicht freigebenen war, lagen unsere Währunsreserven etwas über 74 Mrd. US$. Nach der Wechselkursfreigabe und wiederholten Abwertungsschüben ging es dann bergab mit den Dollars der Zentralbank. Aber seit dem 17.8.2006 hat sie wieder über 70 Mrd. US$ gehortet, was auch daran liegt, daß die brasilianische Zentralbank fleissig US$ kauft, um dessen Kurs zu stützen. Wie sich dies ausgewirkt hat, sehen Sie auf den Charts, die aber wegen der meist europäischen Herkunft der Blogleser den R$ - Kurs gegenüber dem € wiedergeben (1 Jahr, 2 Jahre, 5 Jahre):
Anfang 1998, als der Wechselkurs des R$ noch nicht freigebenen war, lagen unsere Währunsreserven etwas über 74 Mrd. US$. Nach der Wechselkursfreigabe und wiederholten Abwertungsschüben ging es dann bergab mit den Dollars der Zentralbank. Aber seit dem 17.8.2006 hat sie wieder über 70 Mrd. US$ gehortet, was auch daran liegt, daß die brasilianische Zentralbank fleissig US$ kauft, um dessen Kurs zu stützen. Wie sich dies ausgewirkt hat, sehen Sie auf den Charts, die aber wegen der meist europäischen Herkunft der Blogleser den R$ - Kurs gegenüber dem € wiedergeben (1 Jahr, 2 Jahre, 5 Jahre):
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10 August 2006
Länderrisiko Brasilien und Lebenshaltungskosten
Gestern, am 9.8.2006, war es endlich soweit! Das Länderrisiko Brasiliens lag unter dem Mittelwert der übrigen Schwellenländer (ohne Argentinien) und erreichte mit 208 den bisher tiefsten Wert der Geschichte. Mit Fug und Recht kann jetzt unser Präsident Lula sagen: " Noch nie in der Geschichte Brasiliens...etc. etc. etc.", was eben Politiker so sagen. Wenn er sich die nebenstehende Graphik (Quelle: O Estado de São Paulo vom 10.8.2006) ansehen würde, müßte er eingestehen, daß der bisherige Höchstwert, der am 27.9.2002 erreicht wurde, auch auf ihn zurückzuführen ist, nämlich auf die Angst der Bevölkerung vor einem Arbeiterparteipräsidenten, der Staatspräsident werden wollte ... und es wurde ... und es wahrscheinlich wieder werden wird.
Die UBS-Bank hat neue Daten über das Lebenshaltungskostenranking von 71 Großstädten in aller Welt herausgegeben. Die teuersten Städte der Welt sind demnach Oslo, London, Kopenhagen, Zürich und Tokio, die billigsten Manila, Neu Delhi, Buenos Aires, Bombai und Kuala Lumpur. São Paulo erscheint auf Platz 42 (2005: 51) und Rio auf 43 (2005: 57), beide brasilianischen Städte halten einen Rekord in der Steigerung der Lebenshaltungskosten, was von UBS mit der 60%igen Aufwertung des R$ erklärt wird. Die Aufwertung macht bei der hier vorliegenden Dollarbetrachtung sicher sehr viel aus, aber ein Teil ist auch auf die Inflation zurückzuführen, die man aber in Brasilien "im Griff hat". Dazu kommt, daß bei 14 ausgewählten Berufen die Entlohnung im Mittel in São Paulo 5,60 US$/h und in Rio 4,20 US$/h beträgt. Das ist zwar mehr als die 2,00 US$/h, die in Peking oder die 1,40 US$/h, die in Neu Delhi gezahlt werden, aber wenig im Vergleich zu den Werten von Kopenhagen (26,90 US$/h) und Genf (25,20 US$/h). Ein Grundschullehrer verdient z.B. in São Paulo 6.400 US$, aber nicht im Monat, sondern im Jahr, während der Kollege in Zürich 72.100 US$ pro Jahr erhält, wobei die unterschiedliche Arbeitszeit hier nicht berücksichtigt ist. Noch ein Beispiel, ein Omnibusfahrer in São Paulo hat ein Jahresgehalt von 5.900 US$, sein New Yorker Kollege 47.000 US$. Ein Maurer in São Paulo lebt von 4.000 US$ im Jahr, das ist weniger als 10 % dessen, was ein Maurer in New York verdient. Selbst ein Ingenieur verdient im Mittel in São Paulo mit 27.000 US$ pro Jahr viel weniger als sein Kollege in New York, der mit 85.000 US$ jährlich entlohnt wird. Aber wir führen wenigsten in der Urlaubskategorie, denn von allen betrachteten Städten haben wir in Rio und São Paulo die meisten Urlaubstage. Es sind 30 gegenüber einem Mittelwert von 20, wobei Singapur mit 12 und Peking mit 9 Urlaubstagen seine Arbeitnehmer besonders schlecht behandelt. Folgerichtig arbeiten die Asiaten mehr Stunden als die übrigen Arbeitnehmer sonst auf der Welt. Der Mittelwert beträgt 1.800 h im Jahr, in Seoul sind es 2.300 h und in São Paulo 1.736 h und in Rio 1.709 h. Wobei wieder mal bewiesen wurde, daß wir in São Paulo fleißiger als die Cariocas sind, aber der Unterschied ist mit 27 h im Jahr auch nicht sooooo groß. Übrigens arbeitet man in Paris nur 1.400 h jährlich und in Berlin 1.600. Ach wäre ich doch in Düsseldorf, nein, Berlin geblieben!
Die UBS-Bank hat neue Daten über das Lebenshaltungskostenranking von 71 Großstädten in aller Welt herausgegeben. Die teuersten Städte der Welt sind demnach Oslo, London, Kopenhagen, Zürich und Tokio, die billigsten Manila, Neu Delhi, Buenos Aires, Bombai und Kuala Lumpur. São Paulo erscheint auf Platz 42 (2005: 51) und Rio auf 43 (2005: 57), beide brasilianischen Städte halten einen Rekord in der Steigerung der Lebenshaltungskosten, was von UBS mit der 60%igen Aufwertung des R$ erklärt wird. Die Aufwertung macht bei der hier vorliegenden Dollarbetrachtung sicher sehr viel aus, aber ein Teil ist auch auf die Inflation zurückzuführen, die man aber in Brasilien "im Griff hat". Dazu kommt, daß bei 14 ausgewählten Berufen die Entlohnung im Mittel in São Paulo 5,60 US$/h und in Rio 4,20 US$/h beträgt. Das ist zwar mehr als die 2,00 US$/h, die in Peking oder die 1,40 US$/h, die in Neu Delhi gezahlt werden, aber wenig im Vergleich zu den Werten von Kopenhagen (26,90 US$/h) und Genf (25,20 US$/h). Ein Grundschullehrer verdient z.B. in São Paulo 6.400 US$, aber nicht im Monat, sondern im Jahr, während der Kollege in Zürich 72.100 US$ pro Jahr erhält, wobei die unterschiedliche Arbeitszeit hier nicht berücksichtigt ist. Noch ein Beispiel, ein Omnibusfahrer in São Paulo hat ein Jahresgehalt von 5.900 US$, sein New Yorker Kollege 47.000 US$. Ein Maurer in São Paulo lebt von 4.000 US$ im Jahr, das ist weniger als 10 % dessen, was ein Maurer in New York verdient. Selbst ein Ingenieur verdient im Mittel in São Paulo mit 27.000 US$ pro Jahr viel weniger als sein Kollege in New York, der mit 85.000 US$ jährlich entlohnt wird. Aber wir führen wenigsten in der Urlaubskategorie, denn von allen betrachteten Städten haben wir in Rio und São Paulo die meisten Urlaubstage. Es sind 30 gegenüber einem Mittelwert von 20, wobei Singapur mit 12 und Peking mit 9 Urlaubstagen seine Arbeitnehmer besonders schlecht behandelt. Folgerichtig arbeiten die Asiaten mehr Stunden als die übrigen Arbeitnehmer sonst auf der Welt. Der Mittelwert beträgt 1.800 h im Jahr, in Seoul sind es 2.300 h und in São Paulo 1.736 h und in Rio 1.709 h. Wobei wieder mal bewiesen wurde, daß wir in São Paulo fleißiger als die Cariocas sind, aber der Unterschied ist mit 27 h im Jahr auch nicht sooooo groß. Übrigens arbeitet man in Paris nur 1.400 h jährlich und in Berlin 1.600. Ach wäre ich doch in Düsseldorf, nein, Berlin geblieben!
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04 August 2006
Ein Loch in Deutschland...
...tut sich auf, wenn ich mir die geografische Position der Leser von BRASILIEN AKTUELL ansehe. Hier sehen Sie, wo die mitteleuropäischen Leser der letzten zwei Tage herkommen und merkwürdigerweise ergibt sich ein ähnliches Bild auch für die letzten Monate. Jetzt frage ich mich (und meine Leser), woran dies liegt? Gibt es brasilienresistente Zonen in Deutschland? Bitte klären Sie mich auf!
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01 August 2006
Musterversand nach Brasilien
Wir, d.h. meine Firma Eurolatina, erhielten heute ohne Probleme per DHL eine Mustersendung mit Hautreinigungs- und -pflegemitteln. Der vom Absender angegebene Wert betrug 17,56 US$, umgerechnet 38,60 R$. Darauf müssen 60 % Importzoll bezahlt werden, also 23,16 R$, ergibt 61,76 R$. So weit, so gut. Jetzt müssen auf diese Summe 18 % Warenumlaufsteuer ICMS bezahlt werden, das sind nach meiner (Milchmädchen-) Rechnung 0,18 x 61,76 = 11,12 R$. Aber die uns geschickte Quittung mit dem schönen Namen RECIBO DE LIBERAÇÃO ALFANDEGARIA (DDU/NoC S10) zeigt einen anderen Wert, nämlich 13,56 R$. Also aufpassen, wenn Sie in Brasilien Steuern berechnen! Der Zollbetrag wurde durch Multiplizieren berechnet, aber die Warenumlaufsteuer nicht. Die richtige Rechnung ist jetzt nämlich 61,76 / ((100 - 18) / 100)) = 75,32 R$, also beträgt die ICMS 75,32 - 61,76 = 13,56 R$. Raffiniert, oder? Immerhin beträgt der Unterschied beider Rechnungsweisen 13,56 - 11,12 = 2,44 R$, hier handelt das Finanzamt also nach dem Motto "Kleinvieh macht auch Mist!". Wie schön, die Firma, die uns die Muster laut Rechnung "free of charge" mit dem Zusatzvermerk "value for customs purposes only" schickte, erhält keinen Cent und wir mußten an DHL 75,32 R$ zahlen! Aber immerhin, wir haben die Muster, die am 27.7. in Deutschland abgeschickt wurden, am 31.7. erhalten, trotz des Wochenendes! Das ist nach unserer Erfahrung ein Rekord, vor allem bei Kosmetika, die vom Dermatologen verschrieben werden.
PS: Bitte klicken Sie in die Überschrift, dann kommen Sie zum Site unseres Partnerbüros in Buenos Aires!
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31 Juli 2006
Skype oder Jajah?
Meine Telefonrechnungen sind extrem hoch, privat und geschäftlich, denn sowohl ein großer Teil meiner Familie als auch viele Kunden leben ca. 10.000 km von mir entfernt. Skype war eine Option, meine Telefonrechnungen zu "entschärfen", aber über das im Computer eingebaute Mikrofon und den zugehörigen Lautsprecher zu telefonieren, ist qualitativ unbefriedigend und läßt jeden in der näheren Umgebung mithören. Eine Alternative wäre ein unbequemer Kopfhörer mit Mikrophon oder ein Zusatzgerät, welches programmiert werden muß, um das normale Telefon zu benutzen.
Jetzt habe ich eine wesentlich bessere Lösung im Einsatz, im Internet unter http://www.jajah.com zu finden. Man registriert sich und kann ohne Programmierung und zusätzliche Hardware sein normales Telefon, auch das Handy, für die Internettelefonie benutzen. Die Eingabe der gewünschten Telefonnummer in http://www.jajah.com/members reicht (es gibt auch ein online - Telefonbuch zum Anklicken der Nummer), man erfährt die Kosten pro Minute des Telefongespräches und klickt TELEFONIEREN und kurz darauf klingelt das eigene Telefon. Man wartet dann nur noch, daß der gewünschte Gesprächspartner sein Telefon abhebt und ist verbunden. Anschließend kann man sofort nachsehen, was das Gespräch gekostet hat. Und Gespräche zwischen bei Jajah registrierten Teilnehmertelefonanschlüssen sind kostenlos! Deshalb lohnt sich dieser Service auch für deutsche Vieltelefonierer, die über spezielle Vorwahlen im Vergleich zu mir in Brasilien extrem billig telefonieren können, denn ich kann sie kostenlos anrufen. Und ein solcher direkter Kontakt ist wesentlich besser als eine E-Mail!
Einziges Problem in Brasilien, man kann seine Rechnungen nicht per Kreditkarte bezahlen, aber z.B. per Banküberweisung ein Guthaben anlegen und dann abtelefonieren. Warum? Ich habe gefragt und eine schriftliche Auskunft bekommen: In Brasilien gäbe es soviele Versuche, Kreditenkartenbetrug zu begehen, daß man sich entschieden habe, das Land zwar zu bedienen, aber nur gegen Vorkasse. Spricht nicht gerade für mein schönes Gastland, oder?
Jetzt habe ich eine wesentlich bessere Lösung im Einsatz, im Internet unter http://www.jajah.com zu finden. Man registriert sich und kann ohne Programmierung und zusätzliche Hardware sein normales Telefon, auch das Handy, für die Internettelefonie benutzen. Die Eingabe der gewünschten Telefonnummer in http://www.jajah.com/members reicht (es gibt auch ein online - Telefonbuch zum Anklicken der Nummer), man erfährt die Kosten pro Minute des Telefongespräches und klickt TELEFONIEREN und kurz darauf klingelt das eigene Telefon. Man wartet dann nur noch, daß der gewünschte Gesprächspartner sein Telefon abhebt und ist verbunden. Anschließend kann man sofort nachsehen, was das Gespräch gekostet hat. Und Gespräche zwischen bei Jajah registrierten Teilnehmertelefonanschlüssen sind kostenlos! Deshalb lohnt sich dieser Service auch für deutsche Vieltelefonierer, die über spezielle Vorwahlen im Vergleich zu mir in Brasilien extrem billig telefonieren können, denn ich kann sie kostenlos anrufen. Und ein solcher direkter Kontakt ist wesentlich besser als eine E-Mail!
Einziges Problem in Brasilien, man kann seine Rechnungen nicht per Kreditkarte bezahlen, aber z.B. per Banküberweisung ein Guthaben anlegen und dann abtelefonieren. Warum? Ich habe gefragt und eine schriftliche Auskunft bekommen: In Brasilien gäbe es soviele Versuche, Kreditenkartenbetrug zu begehen, daß man sich entschieden habe, das Land zwar zu bedienen, aber nur gegen Vorkasse. Spricht nicht gerade für mein schönes Gastland, oder?
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27 Juli 2006
Brasilien erlaubt Exporteuren Fremdwährungskonten im Ausland
Endlich wurde ein Gesetz aus dem Jahr 1930 geändert und Brasiliens Exporteure können ihre Einnahmen in Fremdwährung im Ausland behalten und sogar direkt für die Bezahlung von Fremdwährungsverpflichtungen benutzen. Bisher mußte das Geld nach Brasilien transferiert werden, wurde hier zwangsumgetauscht und dann in R$ dem Exporteur gutgeschrieben. Zum Begleichen seiner Auslandsverbindlichkeiten mußte dieser dann Fremdwährung kaufen und ins Ausland transferieren, was nur mit Zentralbankgenehmigung möglich war. Allerdings sieht die neue Regelung vor, daß nur ein Teil der Exporteinnahmen im Ausland bleiben darf, man spricht z.Z. von 30 %. Typisch ist mal wieder, daß ein Gesetz geändert wird, die Ausführungsbestimmungen aber noch unklar sind. Bei Geschäften bis 3000 US$ soll künftig kein vertraglicher Kursschluß mehr nötig sein. In brasilianischen Dutyfreeshops soll jetzt auch mit R$ eingekauft werden können. Zuletzt sollen Firmen noch ihre Auslandsinvestitionen rückwirkend bis 2004 bei der Zentralbank registrieren können, was für den Transfer von Gewinnen und Dividenden wichtig ist. Alles dies soll, wie die Regierung es in typischer Schönfärberei sagt, nicht dazu beitragen, daß der R$ geschwächt, sondern daß der US$ gestärkt wird. Diese Wortwahl erinnert mich sehr an negatives Wachstum oder Nullwachstum. Warum wird dem Wähler so selten die unverblümte Wahrheit gesagt? Abschließend noch zwei Zahlen: Die Regierung erwartet durch diese Maßnahmen einen CPMF - Steuerausfall von 200 Mio. R$ und eine Reduzierung des Fremdwährungseinganges um 20 Mrd. US$. Warten wirs ab, nach der Verkündigung des Paketes fiel der US$ jedenfalls erstmal. Hier sehen Sie die für Europäer interessantere € - R$ - Kursentwicklung der letzten 5 Tage und der letzten 2 Jahre.
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26 Juli 2006
Atomkraftwerke in Brasilien
Angra I und II erzeugen Elektroenergie für 98,64 R$ / MWh, das noch nicht gebaute Kraftwerk Angra III wird diese Kosten mit 138 R$ / MWh ziemlich übersteigen. Trotzdem plant die Eletronuclear fünfzehn weitere Atomkraftwerke bis 2035, um dem Energiebedarf Brasiliens gerecht zu werden. Das erfordert ca. 30 Mrd. US$ Investitionen, wohl dem, der liefern darf! Angra II hat übrigens 10 Mrd. R$ gekostet, 7 Mrd. R$ davon wurden für Zinsen "verbraten". Kurz nach der Einweihung von Angra II betrugen die Kosten der durch Kernspaltung freiwerdenden Energie 45 R$ pro MWh gegenüber damals 35 R$ pro MWh eines Wasserkraftwerkes. Die erforderlichen Investitionen wurden mit 6000 US$/kW für ein Kernkraftwerk gegenüber 100 US$/kW für ein Wasserkraftwerk angegeben.
Für 2005 liegen die Kosten für die Stromerzeugung durch Atomkraftwerke bei 20 bis 50 US$/MWh, für Kohlekraftwerke werden sie mit 25 bis 60 US$/MWh angegeben und für Naturgaskraftwerke sind es 37 bis 60 US$/MWh. Quelle: World Nuclear Association. Wissen Sie übrigens, was das Gute an der WNA ist? Sie verwechselt nicht MWh mit MW oder MW/h wie es unsere brasilianische Presse tut.
Egal, ob die Atomkraftwerke gebaut werden und ob es dann doch Wasserkraft- oder Naturgaskraftwerke sein werden, auf jeden Fall tut sich hier eine gute Chance für spezialisierte ausländische Zulieferer auf.
Für 2005 liegen die Kosten für die Stromerzeugung durch Atomkraftwerke bei 20 bis 50 US$/MWh, für Kohlekraftwerke werden sie mit 25 bis 60 US$/MWh angegeben und für Naturgaskraftwerke sind es 37 bis 60 US$/MWh. Quelle: World Nuclear Association. Wissen Sie übrigens, was das Gute an der WNA ist? Sie verwechselt nicht MWh mit MW oder MW/h wie es unsere brasilianische Presse tut.
Egal, ob die Atomkraftwerke gebaut werden und ob es dann doch Wasserkraft- oder Naturgaskraftwerke sein werden, auf jeden Fall tut sich hier eine gute Chance für spezialisierte ausländische Zulieferer auf.
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24 Juli 2006
Welthandel und Royalties
Die Welthandelsorgaisation hat in ihrem Bericht über 2005 einen Rekordwert bekanntgegeben, das erste Mal in der Geschichte unseres Planeten hat das Welthandelsvolumen 10 Billionen US$ überschritten. Das deutsch - brasilianische Handelsvolumen machte davor mit 11 Mrd. US$ nur 0,11 % aus, ist also durchaus entwicklungsfähig. Ob es sich aber entwickeln wird, ist eine andere Frage, denn was schreibt A.T. Kearny im Globalisierungsbericht 2005? Lesen Sie selbst:
Zitat aus der A.T.Kearney Pressemittteilung DEUTSCHLAND DROHT BEI GLOBALISIERUNG ANSCHLUSS ZU VERLIEREN vom 6.7.2006:
"Entgegen dem weltweiten Globalisierungstrend sorgt vor allem die mangelnde wirtschaftliche Integration dafür, dass Deutschland um weitere drei Plätze auf Rang 21 abgerutscht ist. „Vor allem die sehr zögerlichen grenzüberschreitenden
Direktinvestitionen (FDI) und das nahezu stagnierende internationale Handelsvolumen – die beide in Relation zum Bruttoinlandsprodukt in den Index einfließen – sind die Gründe für das schlechte Abschneiden Deutschlands“, sagt Paul A. Laudicina, Leiter des A.T. Kearney Global Business Policy Council (GBPC): „Das Handelsvolumen konnte zwar trotz des schwachen Dollars den Vorjahreswert übertreffen, doch die ausländischen Direktinvestitionen sind auf ein Drittel des Vorjahres zurückgegangen.“ In der Kategorie wirtschaftliche Integration belegt Deutschland dadurch lediglich Rang 43. Neben mittleren Platzierungen in den Bereichen soziale Integration (Rang 29) und technologische Vernetzung (Rang 17) findet sich Deutschland lediglich in der Kategorie politisches Engagement unter den Top Ten wieder (Rang 8). Dabei honoriert der Index die weltoffene Politik und das Engagement Deutschlands in internationalen Organisationen mit einem
zweiten Rang in der Unterkategorie Engagement in internationalen Organisationen. "
Um zu dieser Schlußfolgerung zu kommen, wurden diese vier Bewertungskategorien mit ihren zwölf Unterkategorien
1. Wirtschaftliche Integration: Verhältnis von internationalem Handelsvolumen und grenzüberschreitenden Direktinvestitionen am Bruttoinlandsprodukt (BIP)
2. Soziale Integration: Internationale Reisetätigkeit und Tourismus, Telefonverkehr, private Auslandsüberweisungen
3. Technologische Vernetzung: Anzahl Internet-User & -Hosts, sichere Server
4. Politisches Engagement: Mitgliedschaft in bedeutenden internationalen Organisationen, personelle und finanzielle Beiträge zu friedenserhaltenden UN-Maßnahmen, Ratifizierung internationaler Abkommen, Transferzahlungen der Regierung
zur Bildung eines Globalisierungsindexes benutzt, nach dem sich folgende Globalisierungsrangreihe ergab:
1. Singapur
2. Irland
3. Schweiz
4. USA
5. Niederlande
6. Kanada
7. Dänemark
8. Schweden
9. Österreich
10. Finnland
11. Neuseeland
12. Großbritannien
13. Australien
14. Norwegen
15. Tschechische Republik
16. Kroatien
17. Israel
18. Frankreich
19. Malaysia
20. Slowenien
Und jetzt suchen Sie Deutschland, oder? Sie werden es finden, aber nicht unter den ersten 10 und nicht unter den ersten 20 Ländern, erst auf Platz 21 erscheint es und hat sich damit als Exportweltmeister ein dicke Rüge verdient.
Was Patente pro Kopf angeht, steht Deutschland nach wie vor nicht schlecht da, immerhin befindet es sich nach den USA und Japan auf Platz 3, darf also aufs Treppchen, hört aber nicht die eigene Nationalhymne.
2000 zahlte Brasilien 1,4 Mrd. US$ Royalties, 2004 waren es nur noch 1,2 Mrd. US$. Das geht klar gegen den Trend wie er sich in anderen Schwellenländer wie China, Mexiko und Indien zeigt. Weltweit betrug die Summe aller 2004 gezahlten Royalties 130 Mrd. US$, der Anteil Brasiliens war also 1,1 %. 2004 nahmen die USA 52,6 Mrd. US$ mit diesen Zahlungen ein, Europa kam auf 35 und Japan auf 15.
Zitat aus der A.T.Kearney Pressemittteilung DEUTSCHLAND DROHT BEI GLOBALISIERUNG ANSCHLUSS ZU VERLIEREN vom 6.7.2006:
"Entgegen dem weltweiten Globalisierungstrend sorgt vor allem die mangelnde wirtschaftliche Integration dafür, dass Deutschland um weitere drei Plätze auf Rang 21 abgerutscht ist. „Vor allem die sehr zögerlichen grenzüberschreitenden
Direktinvestitionen (FDI) und das nahezu stagnierende internationale Handelsvolumen – die beide in Relation zum Bruttoinlandsprodukt in den Index einfließen – sind die Gründe für das schlechte Abschneiden Deutschlands“, sagt Paul A. Laudicina, Leiter des A.T. Kearney Global Business Policy Council (GBPC): „Das Handelsvolumen konnte zwar trotz des schwachen Dollars den Vorjahreswert übertreffen, doch die ausländischen Direktinvestitionen sind auf ein Drittel des Vorjahres zurückgegangen.“ In der Kategorie wirtschaftliche Integration belegt Deutschland dadurch lediglich Rang 43. Neben mittleren Platzierungen in den Bereichen soziale Integration (Rang 29) und technologische Vernetzung (Rang 17) findet sich Deutschland lediglich in der Kategorie politisches Engagement unter den Top Ten wieder (Rang 8). Dabei honoriert der Index die weltoffene Politik und das Engagement Deutschlands in internationalen Organisationen mit einem
zweiten Rang in der Unterkategorie Engagement in internationalen Organisationen. "
Um zu dieser Schlußfolgerung zu kommen, wurden diese vier Bewertungskategorien mit ihren zwölf Unterkategorien
1. Wirtschaftliche Integration: Verhältnis von internationalem Handelsvolumen und grenzüberschreitenden Direktinvestitionen am Bruttoinlandsprodukt (BIP)
2. Soziale Integration: Internationale Reisetätigkeit und Tourismus, Telefonverkehr, private Auslandsüberweisungen
3. Technologische Vernetzung: Anzahl Internet-User & -Hosts, sichere Server
4. Politisches Engagement: Mitgliedschaft in bedeutenden internationalen Organisationen, personelle und finanzielle Beiträge zu friedenserhaltenden UN-Maßnahmen, Ratifizierung internationaler Abkommen, Transferzahlungen der Regierung
zur Bildung eines Globalisierungsindexes benutzt, nach dem sich folgende Globalisierungsrangreihe ergab:
1. Singapur
2. Irland
3. Schweiz
4. USA
5. Niederlande
6. Kanada
7. Dänemark
8. Schweden
9. Österreich
10. Finnland
11. Neuseeland
12. Großbritannien
13. Australien
14. Norwegen
15. Tschechische Republik
16. Kroatien
17. Israel
18. Frankreich
19. Malaysia
20. Slowenien
Und jetzt suchen Sie Deutschland, oder? Sie werden es finden, aber nicht unter den ersten 10 und nicht unter den ersten 20 Ländern, erst auf Platz 21 erscheint es und hat sich damit als Exportweltmeister ein dicke Rüge verdient.
Was Patente pro Kopf angeht, steht Deutschland nach wie vor nicht schlecht da, immerhin befindet es sich nach den USA und Japan auf Platz 3, darf also aufs Treppchen, hört aber nicht die eigene Nationalhymne.
2000 zahlte Brasilien 1,4 Mrd. US$ Royalties, 2004 waren es nur noch 1,2 Mrd. US$. Das geht klar gegen den Trend wie er sich in anderen Schwellenländer wie China, Mexiko und Indien zeigt. Weltweit betrug die Summe aller 2004 gezahlten Royalties 130 Mrd. US$, der Anteil Brasiliens war also 1,1 %. 2004 nahmen die USA 52,6 Mrd. US$ mit diesen Zahlungen ein, Europa kam auf 35 und Japan auf 15.
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
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23 Juli 2006
Elektroenergie: Stromerzeugung und -verteilung
Nachdem große Firmen wie (die französische) EDF, Alliant und El Paso, die sich an der Privatisierung des Elektoenergiesektors beteiligt hatten, das Land wegen der Änderung der Spielregeln durch die Regierung Lula verlassen haben und Duke Energy, Eigentümer von acht Wasserkraftwerken, ebenfalls unzufrieden sein soll, aber keine Möglichkeit sehe, sich zurückzuziehen, ändern sich die Eigentumsverhältnisse in diesem Sektor. Es gibt nämlich brasilianische Gruppen, die ihr Geschäft im Stromversorgungssektor ausbauen wie Andrade Gutierrez und Cemig, die die Light kauften sowie die GP-Gruppe, die in Nordbrasilien andere EVUs kaufen möchte.
Vom jährlichen Umsatzvolumen her ist der Sektor mit mehr als 100 Mrd. R$ sehr interessant, das finden auch Brascan, Enel, Interconéxion Eletrica (ISA), Montana Dakota Untilities (MDU) und Abengoa, die fertige Kraftwerke oder Verteilernetze übernahmen. Neu ist, daß sich auch Agrobusinessfirmen und Zulieferer der EVUs Eingang zur Energieerzeugung und -verteilung verschaffen wollen, wie die Beispiele von Dedini (Kesselbauer und Kraftwerksmonteur) und Cosan (Zucker- und Alkoholfabrikant) zeigen.
Die kanadische Brascan Energética kontrolliert bereits zwölf kleine Wasserkraftwerke und baut weitere drei in Goiás, Santa Catarina und Mato Grosso. Weitere drei seien geplant. Im selben Bereich investierte der größte Stromerzeuger Italiens, die Enel-Gruppe, über ihre lateinamerikanische Vertretung, die von der Grupo Rede elf Wasserkraftwerke für 450 Mio. R$ kaufte.
Die US-Firma MDU will in Kooperation mit Copelmi, Andrade Gutierrez und Eletrobrás für 800 Mio. US$ ein Kohlekraftwerk in Rio Grande do Sul bauen, welches Seival heißen wird. MDU gehört auch zu einem Konsortium, welches noch Cemig und Brascan umfaßt. Dieses will von der Schahin-Gruppe die Konzession für fünf Hochspannungsleitungen mit einer Gesamtlänge von 2.143 km erwerben. Als große Konkurrenten treten hier die spanischen Firmen Abengoa und Isolux auf, die heute je sechs Übertragungsleitungen besitzen. Selbst die Kolumbianer engagierten sich, die ISA kaufte die Companhia de Transmissão de Energia Elétrica Paulista - Cteep für 1,19 Mrd. R$.
Ab 2012 soll Elektroenergie wieder knapp werden, wenn der Bau neuer Kraftwerke weiter durch die Umweltschutzbehörde verzögert wird. Auf jeden Fall haben Zulieferer des Elektroenergiesektors in den nächsten Jahren einen vielversprechenden Markt in Brasilien. Und wir als Verbraucher hoffentlich genug Energie. Zumindestens sind die Versorgungsausfälle, wie sie 1978, als ich ins Land kam, die Regel waren, sehr selten geworden.
Vom jährlichen Umsatzvolumen her ist der Sektor mit mehr als 100 Mrd. R$ sehr interessant, das finden auch Brascan, Enel, Interconéxion Eletrica (ISA), Montana Dakota Untilities (MDU) und Abengoa, die fertige Kraftwerke oder Verteilernetze übernahmen. Neu ist, daß sich auch Agrobusinessfirmen und Zulieferer der EVUs Eingang zur Energieerzeugung und -verteilung verschaffen wollen, wie die Beispiele von Dedini (Kesselbauer und Kraftwerksmonteur) und Cosan (Zucker- und Alkoholfabrikant) zeigen.
Die kanadische Brascan Energética kontrolliert bereits zwölf kleine Wasserkraftwerke und baut weitere drei in Goiás, Santa Catarina und Mato Grosso. Weitere drei seien geplant. Im selben Bereich investierte der größte Stromerzeuger Italiens, die Enel-Gruppe, über ihre lateinamerikanische Vertretung, die von der Grupo Rede elf Wasserkraftwerke für 450 Mio. R$ kaufte.
Die US-Firma MDU will in Kooperation mit Copelmi, Andrade Gutierrez und Eletrobrás für 800 Mio. US$ ein Kohlekraftwerk in Rio Grande do Sul bauen, welches Seival heißen wird. MDU gehört auch zu einem Konsortium, welches noch Cemig und Brascan umfaßt. Dieses will von der Schahin-Gruppe die Konzession für fünf Hochspannungsleitungen mit einer Gesamtlänge von 2.143 km erwerben. Als große Konkurrenten treten hier die spanischen Firmen Abengoa und Isolux auf, die heute je sechs Übertragungsleitungen besitzen. Selbst die Kolumbianer engagierten sich, die ISA kaufte die Companhia de Transmissão de Energia Elétrica Paulista - Cteep für 1,19 Mrd. R$.
Ab 2012 soll Elektroenergie wieder knapp werden, wenn der Bau neuer Kraftwerke weiter durch die Umweltschutzbehörde verzögert wird. Auf jeden Fall haben Zulieferer des Elektroenergiesektors in den nächsten Jahren einen vielversprechenden Markt in Brasilien. Und wir als Verbraucher hoffentlich genug Energie. Zumindestens sind die Versorgungsausfälle, wie sie 1978, als ich ins Land kam, die Regel waren, sehr selten geworden.
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20 Juli 2006
Das Eurolatinabüro
Für die, die neugierig sind, wo dieser Blog geschrieben wird, hier sehen Sie im Obergeschoß das Eurolatinabüro (die rechte Hälfte des Gebäudes).
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Zinsentwicklung per 20.7.2006
Obige Graphik wurde am 20.7.2006 im ESTADO DE SÃO PAULO veröffentlicht. Der nominale Leitzins ist danach so niedrig wie seit 31 Jahren (!!!) nicht mehr, aber trotzdem zahlen Otto Normalverbraucher und auch Graf Koks von der Gasanstalt immer noch die höchsten Realzinsen der Welt. Aber zum Ausgleich sind ihre Habenzinsen wesentlich niedriger, die Banken gönnen sich ja sonst nichts. Bitte glauben Sie jetzt nicht, daß ich Sozialist bin - im Gegenteil! Aber das Argument der Banken für den weiterhin exorbitanten Spread, daß nämlich das Risiko sehr hoch sei, ist gelinde gesagt, unglaubwürdig. Beziehungsweise erinnert mich an sich selbst erfüllende Vorhersagen. Denn der Kreditnehmer muß sehr hohe Zinsen zahlen, deshalb hat er Probleme mit der Rückzahlung und wegen dieser Probleme müssen die Zinsen hoch sein, weil das Risiko hoch ist. Lächerlich und frühkapitalistisch,nach dem Motto, wenn es Brei regnet, muß man den Löffel raushalten. Der ESTADO DE SÃO PAULO erwähnt noch, daß der brasilianische Realzins, also unter Abzug der Inflation der nächsten 12 Monate, immer noch den Weltrekord hält. Er beträgt stolze 9,9 % im Jahr, Malaysia bringt es auf 9,3 %, Singapur auf 7,1 %, Hong Kong auf 4,7 % und die früher so geschmähte Türkei nur noch auf 4,5 %! Interessant übrigens die Anwesenheit von Tigerstaaten in dieser Aufzählung.
Und wer hat die Schuld an der schlechten Position Brasiliens? Natürlich die Regierung und die bei uns von ihr abhängige Zentralbank, denn wenn diese mehr Inflation zuließen, würde der Realzins niedriger sein! Oder nicht? Denn wenn die Inflation höher wäre, würde auch der Leitzins angehoben werden, eine Schraube ohne Ende.
Der Leitzins wird übrigens zum Jahresende von den Auguren bei 14 % gesehen, kein Wunder, daß das ausländische Geld, was in Brasilien investiert wird, zum großen Teil in zinsbringende und nicht in produzierende Anlagen gesteckt wird. Und wenn der Leitzins weiterhin so schüchtern reduziert wird, wird sich daran nicht viel ändern.
Zum Schluß noch eine Anmerkung zum Wechselkurs. Die angekündigte Reform läßt auf sich warten, aber vielleicht schon in der kommenden Woche wird es endlich wahr und brasilianische Exporteure können die eingenommende Hartwährung im Ausland deponieren und zum Bezahlen von Verpflichtungen aus ihren Importen benutzen. Bis jetzt scheitert diese für eine moderne Volkswirtschaft eigentlich selbstverständliche Regelung daran, daß sie einen Steuerausfall von 200 Mio. R$ im Jahr bedeutet, denn hier bei uns wird ja jede Kontenbewegung besteuert. Und die Regierung versucht noch, eine Möglichkeit zu finden, diesen Ausfall zu kompensieren. Mein Vorschlag dazu: weniger aufwendige und augenauswischende Propaganda, diese kostet mehr als das Doppelte im Jahr.
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11 Juli 2006
Inflation, Zinsen und Wachstum
Der IPCA - Index wies im Juni mit - 0,21 % Deflation aus, ein seit August 1998 unerreichter Wert, der darauf hindeutet, daß das Jahresziel von 4,5 % unterboten werden wird. Der Leitzins wird von den „Experten“ schon bei 13,75 bis 14,5 % am Jahresende gesehen. Ich habe die Anführungsstriche gesetzt, um anzudeuten, daß auch Experten die Zukunft nicht voraussagen können und außerdem ist es bei dem Abstand des Leitzinses zu den von den brasilianischen Banken, egal ob privat oder staatlich, praktizierten Sollzinsen völlig unerheblich, ob der Leitzins 14,5 oder 9 % im Jahr beträgt, wenn der Kreditnehmer über 50 % zahlen muß. Wer wissen will, warum wir Deflation haben, kann die Gründe hier finden: Billige Importe durch den starken Real und niedrige Alkohol- und Lebensmittelpreise.
Mit fallender Inflation wächst Brasiliens Wirtschaft zur Freude der Regierung, zum Leidwesen der Industrie, des Handels und der Verbraucher / Arbeitnehmer aber nicht so stark, wie sie könnte und sollte. Zwischen 1999 und 2002 wuchs das BIP durchschnittlich um 2,2 % im Jahr, aber weltweit um 3,5 %. Zwischen 2003 und 2006 wird Brasilien durchschnittlich um 2,9 % gewachsen sein, vorausgesetzt, wir schaffen dieses Jahr 4 %. Aber weltweit werden 4,8 % erreicht werden, also hängt sich Brasilien in Wirklichkeit vom Rest der Welt ab. Aber das ist ja eine Spezialität der jetzigen Regierung, wie die Entscheidung für das japanische digitale TV-System zeigt, welches in einer modifizierten (hier heißt es „weiterentwickelten“) Form in Brasilien eingeführt werden und dann einmalig in der Welt sein wird. Was unsere Exportchancen für im Lande hergestelle Fernseher enorm verbessert, oder?
Aber trotzdem ist Brasilien kurz davor, von R&I als sicheres Land für ausländische Investitionen eingestuft zu werden, denn das Rating wurde Anfang Juli 2006 von BB- auf BB+ heraufgesetzt. Andere Ratingagenturen sehen Brasilien weniger optimistisch, bei Fitch und Standard & Poors ist Brasilien 2 und bei Moody’s sogar noch 3 Stufen von der ersehnten Einstufung als sicheres Investitionsland entfernt. Aber da Länder mit schlechteren volkswirtschaftlichen Daten besser als Brasilien eingestuft sind, verdient das Land vielleicht wirklich ein besseres Rating. Oder benötigt es nur eine bessere Regierung?
Unerwarteterweise wächt die brasilianische Industrie signifikant, aber in den exportintensiven Sektoren wie Zellulose, Leder, Tabak, Holz und Fleisch deutlich weniger als in den anderen. Einige vom Glück begünstigte Branchen konnten ihre Produktion in den letzten Monaten fast verdoppeln, z.B der Philipps - Konkurrent Semp &Toshiba, der per Mai 1,3 Mio. Fernsehgeräte auslieferte, 80 % mehr als im identischen Vorjahreszeitraum. Bis Dezember rechnet die Firma mit einem 20%igen Wachstum. Die DVD - Produktion wuchs per Mai schon um 60 % und die von PCs um 100 %. Radios, Stereogeräte etc. wuchsen bei den teuren Geräten um 60 %, die billigeren Modelle legten um 100 % zu, trotz des schlechten Abschneidens der brasilianischen Fußballnationalmannschaft.
Aber auch der Zucker- und Alkoholsektor profitierte, die Usina Cerradinho z.B. weihte eine neue Anlage zur Verarbeitung von 1,7 Mio. to Zuckerrohr jährlich ein, damit übersteigt die Verarbeitungskapazität der Gruppe 4 Mio. Jahrestonnen. Der Zuckerpreis erhöhte sich übrigens in den letzten 12 Monaten um ca. 90 %, das sei wenigstens nebenbeibemerkt. Als letztes Beispiel will ich Caterpillar nennen, die aufgrund der wahlbedingten Infrastrukturinvestitionen der Regierung mehr schwere Baumaschinen verkauft und dadurch die Produktion für den Inlandsmarkt um 10 % steigern konnte.
Mit fallender Inflation wächst Brasiliens Wirtschaft zur Freude der Regierung, zum Leidwesen der Industrie, des Handels und der Verbraucher / Arbeitnehmer aber nicht so stark, wie sie könnte und sollte. Zwischen 1999 und 2002 wuchs das BIP durchschnittlich um 2,2 % im Jahr, aber weltweit um 3,5 %. Zwischen 2003 und 2006 wird Brasilien durchschnittlich um 2,9 % gewachsen sein, vorausgesetzt, wir schaffen dieses Jahr 4 %. Aber weltweit werden 4,8 % erreicht werden, also hängt sich Brasilien in Wirklichkeit vom Rest der Welt ab. Aber das ist ja eine Spezialität der jetzigen Regierung, wie die Entscheidung für das japanische digitale TV-System zeigt, welches in einer modifizierten (hier heißt es „weiterentwickelten“) Form in Brasilien eingeführt werden und dann einmalig in der Welt sein wird. Was unsere Exportchancen für im Lande hergestelle Fernseher enorm verbessert, oder?
Aber trotzdem ist Brasilien kurz davor, von R&I als sicheres Land für ausländische Investitionen eingestuft zu werden, denn das Rating wurde Anfang Juli 2006 von BB- auf BB+ heraufgesetzt. Andere Ratingagenturen sehen Brasilien weniger optimistisch, bei Fitch und Standard & Poors ist Brasilien 2 und bei Moody’s sogar noch 3 Stufen von der ersehnten Einstufung als sicheres Investitionsland entfernt. Aber da Länder mit schlechteren volkswirtschaftlichen Daten besser als Brasilien eingestuft sind, verdient das Land vielleicht wirklich ein besseres Rating. Oder benötigt es nur eine bessere Regierung?
Unerwarteterweise wächt die brasilianische Industrie signifikant, aber in den exportintensiven Sektoren wie Zellulose, Leder, Tabak, Holz und Fleisch deutlich weniger als in den anderen. Einige vom Glück begünstigte Branchen konnten ihre Produktion in den letzten Monaten fast verdoppeln, z.B der Philipps - Konkurrent Semp &Toshiba, der per Mai 1,3 Mio. Fernsehgeräte auslieferte, 80 % mehr als im identischen Vorjahreszeitraum. Bis Dezember rechnet die Firma mit einem 20%igen Wachstum. Die DVD - Produktion wuchs per Mai schon um 60 % und die von PCs um 100 %. Radios, Stereogeräte etc. wuchsen bei den teuren Geräten um 60 %, die billigeren Modelle legten um 100 % zu, trotz des schlechten Abschneidens der brasilianischen Fußballnationalmannschaft.
Aber auch der Zucker- und Alkoholsektor profitierte, die Usina Cerradinho z.B. weihte eine neue Anlage zur Verarbeitung von 1,7 Mio. to Zuckerrohr jährlich ein, damit übersteigt die Verarbeitungskapazität der Gruppe 4 Mio. Jahrestonnen. Der Zuckerpreis erhöhte sich übrigens in den letzten 12 Monaten um ca. 90 %, das sei wenigstens nebenbeibemerkt. Als letztes Beispiel will ich Caterpillar nennen, die aufgrund der wahlbedingten Infrastrukturinvestitionen der Regierung mehr schwere Baumaschinen verkauft und dadurch die Produktion für den Inlandsmarkt um 10 % steigern konnte.
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03 Juli 2006
Politik und Wirtschaft
Politik und Wirtschaft beeinflussen sich gegenseitig. Normalerweise kommentiere ich als Gast, wenn auch mit Daueraufenthalts- und Arbeitsgenehmigung, in Brasilien nicht die Politik, aber da ich Empfehlungen für oder gegen eine Geschäftstätigkeit in und mit Brasilien ausspreche, muß ich darauf hinweisen, daß ca. 20 % der aktuellen Kongressmitglieder wegen des Verdachts auf Beteiligung an Bandenbildung, Wirtschaftsverbrechen, Korruption, Betrug, Erpressung, Urkundenfälschung, Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Diebstahl, Schmuggel und weiterer Delikte die Aufmerksamkeit der Staatsanwaltschaft genießen.
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Der Flughafen Congonhas
Der Stadtflughafen Congonhas von São Paulo (es gibt noch den Regionalflughafen Campo de Marte, der von Privatpiloten benutzt wird, und den internationalen Flughafen Cumbica in Guarulhos, dazu etwas weiter entfernt den Frachtflughafen Viracopos bei Campinas) wurde 2005 von 17.000.000 Passagieren benutzt und hatte durchschnittlich 620 Flüge pro Tag. Die 1940 m lange und 45 m breite Hauptpiste wird jetzt im August repariert werden, anschließend ist Anfang 2007 die 1435 m lange und 49 m Hilfspiste an der Reihe. Brasilien hat übrigens 124 Flughäfen, die von kommerziellen Fluglinien angeflogen werden.
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27 Juni 2006
Berg- und Talfahrt des € und des R$
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Brasilien übernimmt japanische Norm für das digitale Fernsehen
Am 29.6.2006 wird Brasilien die Übernahme der japanischen Digitalfernsehnorm offizialisieren, trotz der Anstrengungen der EU, das hochauflösende europäische System in Brasilien einzuführen. Ob dies die technisch beste Entscheidung ist? Hinter den Kulissen wird gemunkelt, dass die hiesigen TV-Betreiber Einfluß genommen hätten, um ihre Umstellungskosten möglichst niedrig zu halten. Wenn es einen Verlierer gibt, ist es wahrscheinlich der Verbraucher - neben den nicht zum Zuge gekommenden Lieferanten der EU. Aber wenigsten machen dann die Plasmabildschirme Sinn, die heute beim Analogfernsehen die Fußballweltmeisterschaft nicht immer zu einem Augenschmauß werden lassen - von den roten Karten etc. mal abgesehen.
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Stahl in der Welt und in Brasilien
Der planetarische Konzentrationsprozeß ist nicht aufzuhalten, nachdem Mittal sich erfolgreich bei Arcelor durchgesetzt hat, übernahm Phelps Doge die kanadischen Inco und Falconbridge für 40 Mrd. US$ und wurde damit zum fünftgrößten Bergbaukonzern der Welt. Nicht zu vergessen Johnson & Johnson, die von Pfizer die Sparte für nicht verschreibungspflichtige Medikamente übernahmen. Damit wechselten ca. 110 Mrd. US$ den Eigentümer - in weniger als 100 Stunden! Bis Jahresende soll sogar ein M&A -Geschäftsvolumen in der Größenordnung von 3,5 Billionen US$ erreicht werden. Und in Brasilien werden Überlegungen laut, die Stahlerzeuger Usiminas, Cosipa, CSN und Açominas zusammenzulegen. Die Rangfolge beim Stahl sieht jetzt so aus:
Mio. to Stahl / a
109,7 Mittal + Arcelor (Holland + Luxemburg)
32,0 Nippon Steel (Japan)
30,5 Posco (Südkorea)
29,9 JFE (Japan)
23,8 Baosteel (China)
19,3 US Steel (USA)
18,4 Nucor (USA)
18,2 Corus Group (Grossbritannien)
17,5 Riva (Italien)
...
13,7 Gerdau (Brasilien)
...
8,7 Usiminas (Brasilien)
...
5,2 CSN (Brasilien)
Die private, von einem deutschen Auswanderer gegründete Gerdau nimmt immerhin den 14. Platz weltweit bei den Stahlkochern ein. Übrigens wird die neue Mittal - Arcelor bei Forbes nur den 40. Platz der weltgrößten Firmen einnehmen. In Brasilien gehören zu Arcelor die Firmen Companhia Siderúrgica Belgo -Mineira, Vega do Sul und CST - Companhia Siderúrgica de Tubarão.
Mio. to Stahl / a
109,7 Mittal + Arcelor (Holland + Luxemburg)
32,0 Nippon Steel (Japan)
30,5 Posco (Südkorea)
29,9 JFE (Japan)
23,8 Baosteel (China)
19,3 US Steel (USA)
18,4 Nucor (USA)
18,2 Corus Group (Grossbritannien)
17,5 Riva (Italien)
...
13,7 Gerdau (Brasilien)
...
8,7 Usiminas (Brasilien)
...
5,2 CSN (Brasilien)
Die private, von einem deutschen Auswanderer gegründete Gerdau nimmt immerhin den 14. Platz weltweit bei den Stahlkochern ein. Übrigens wird die neue Mittal - Arcelor bei Forbes nur den 40. Platz der weltgrößten Firmen einnehmen. In Brasilien gehören zu Arcelor die Firmen Companhia Siderúrgica Belgo -Mineira, Vega do Sul und CST - Companhia Siderúrgica de Tubarão.
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22 Juni 2006
Das brasilianische Gesundheitssystem
Gestern war ich für einen deutschen Kunden auf der HOSPITALAR in São Paulo, einer Messe, die der deutschen MEDICA entspricht, nicht ganz so groß, aber immerhin mit 1000 Ausstellern, davon 290 ausländische aus 32 Ländern. Die Wichtigkeit dieser Messe leitet sich aus der des brasilianischen Gesundheitssystems ab, welches immerhin vom Wert her 6,5 % des BIP ausmacht. Umsatzmäßig sind dies 136 Mrd. R$ im Jahr. Das System beschäftigt 2 Millionen Menschen direkt und weitere 5 Millionen indirekt. Brasilien verfügt über 309.000 Ärzte, 125.000 "Gesundheitseinrichtungen", 6172 Hospitäler, von denen 58 % privat sind, 500.000 Krankenhausbetten und - man staune - 2.129 Krankenversicherungen!
Als ich die Hospitalar betrat, wähnte ich mich im alten Ägypten, denn - wie bei der Paßkontrolle für Ausländer am Flughafen - werden die Formulare für den Eintritt zur Messe in der Warteschlange (ich genoß sie 45 Minuten) auf korrektes Ausfüllen überprüft und einigen Besuchern wird beim Ausfüllen geholfen. Die überprüften Formulare werden gestempelt, damit der Messemitarbeiter, der die Daten in einen Computer eingibt, sie nicht prüfen muß. Und ausgefüllt werden muß u.a. die Steuernummer - fragen Sie mich nicht, warum.
Parkplatz:
Warteschlange:
Deutscher Pavillon:
Messebesucher:
Als ich die Hospitalar betrat, wähnte ich mich im alten Ägypten, denn - wie bei der Paßkontrolle für Ausländer am Flughafen - werden die Formulare für den Eintritt zur Messe in der Warteschlange (ich genoß sie 45 Minuten) auf korrektes Ausfüllen überprüft und einigen Besuchern wird beim Ausfüllen geholfen. Die überprüften Formulare werden gestempelt, damit der Messemitarbeiter, der die Daten in einen Computer eingibt, sie nicht prüfen muß. Und ausgefüllt werden muß u.a. die Steuernummer - fragen Sie mich nicht, warum.
Parkplatz:
Warteschlange:
Deutscher Pavillon:
Messebesucher:
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16 Juni 2006
Brasilieninformationen aus erster Hand
Tätig werden in Brasilien möchten viele, aber wo und wie, das ist die Frage. In vielen Brasilienveranstaltungen wird nur oberflächlich auf sie eingegangen.
Das möchte die IHK Pfalz ändern und bietet ein ganztägiges Seminar für ernsthafte Interessenten an, auf dem ich einen halben Tag über die Branchen sprechen werde, die deutschen Unternehmen Geschäftsmöglichkeiten bieten. Der zweite Teil wird von Herrn Papoli-Barawati, Rechtsanwalt in Osnabrück, bestritten, der die rechtlichen Aspekte des Brasiliengeschäftes beleuchten wird. Wer sich für die Veranstaltung interessiert, sollte mit Frau Kim Gronemeier von der IHK Pfalz unter kim.gronemeier@pfalz.ihk24.de Verbindung aufnehmen. Wer darüber hinaus besondere Themenwünsche hat, kann mir diese mitteilen, noch ist Zeit, solche zu berücksichtigen. Meine E-Mailadresse ist karlheinz.naumann@eurolatinainternational.com.br oder für den, der kürzere Adressen bevorzugt, k.k.naumann@mac.com. Das Seminar findet am 28.9.2006 in Ludwigshafen statt.
Vom 24.11. bis 2.12.2006 findet eine Unternehmerreise nach Rio de Janeiro und São Paulo statt, die von der IHK Essen veranstaltet wird. Details nennt Ihnen Herr Slomke slomke@essen.ihk.de, bei dem Sie sich auch für die Reise anmelden können. Zur Vorbereitung auf diese Reise können Sie ein Seminar am 25.9.2006 in der IHK Essen besuchen, auf dem ich Hinweise für Brasilienbesucher geben und Fragen beantworten werde. Dieses nachmittägliche Seminar ersetzt nicht das Seminar der IHK Pfalz, Sie können also ruhig beide mit Gewinn besuchen!
Das möchte die IHK Pfalz ändern und bietet ein ganztägiges Seminar für ernsthafte Interessenten an, auf dem ich einen halben Tag über die Branchen sprechen werde, die deutschen Unternehmen Geschäftsmöglichkeiten bieten. Der zweite Teil wird von Herrn Papoli-Barawati, Rechtsanwalt in Osnabrück, bestritten, der die rechtlichen Aspekte des Brasiliengeschäftes beleuchten wird. Wer sich für die Veranstaltung interessiert, sollte mit Frau Kim Gronemeier von der IHK Pfalz unter kim.gronemeier@pfalz.ihk24.de Verbindung aufnehmen. Wer darüber hinaus besondere Themenwünsche hat, kann mir diese mitteilen, noch ist Zeit, solche zu berücksichtigen. Meine E-Mailadresse ist karlheinz.naumann@eurolatinainternational.com.br oder für den, der kürzere Adressen bevorzugt, k.k.naumann@mac.com. Das Seminar findet am 28.9.2006 in Ludwigshafen statt.
Vom 24.11. bis 2.12.2006 findet eine Unternehmerreise nach Rio de Janeiro und São Paulo statt, die von der IHK Essen veranstaltet wird. Details nennt Ihnen Herr Slomke slomke@essen.ihk.de, bei dem Sie sich auch für die Reise anmelden können. Zur Vorbereitung auf diese Reise können Sie ein Seminar am 25.9.2006 in der IHK Essen besuchen, auf dem ich Hinweise für Brasilienbesucher geben und Fragen beantworten werde. Dieses nachmittägliche Seminar ersetzt nicht das Seminar der IHK Pfalz, Sie können also ruhig beide mit Gewinn besuchen!
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Starker Real immer noch störend
Jedenfalls aus Sicht brasilianischer Exporteure. Wer bei uns die Autobahn benutzt, muß dafür auf den meisten schon Gebühren zahlen (keine Angst, wird in Deutschland auch über kurz oder lang für PKWs eingeführt) und kann dies, um das Warten an Mautkassen zu vermeiden, per Bankeinzug machen lassen. Dazu werden seine Fahrzeugdaten automatisch beim Vorbeifahren an einer Basisstation mittels einer terristischen Antenne erfaßt, was naturgemäß viel billiger als das deutsche LKW-Mautsystem ist, welches aber zugegebenermaßen den Vorteil bietet, daß man seine Geschwindigkeit nicht vermindern muß, um erfaßt zu werden.
Die vor 3 Jahren gegründete brasilianische Tochter des norwegischen Herstellers Q-Free solcher „tag - transponders“, wie die Geräte, die im Fahrzeug von innen an die Windschutzscheibe geklebt werden, genannt werden, hat im Vorjahr 400.000 solcher mit 140 Mitarbeitern in Campinas hergestellten Geräte nach Chile und Europa exportieren können, das waren 60 % der Gesamtproduktion. Dieses Jahr werden es wahrscheinlich nur 135.000 sein, weil sie aufgrund des starken Real einfach zu teuer geworden sind.
Diese Jahr wird auch die Vorjahresproduktion von 700.000 Einheiten nicht erreicht werden, die Firma rechnet mit nur 300.000, hat allerdings einen ersten Auftrag aus China bekommen und bemüht sich, außerhalb der Autobahnen weitere Basisstationen, z.B. auf Parkplätzen in Einkaufszentren und Flughäfen, auszurüsten. Ihr einziger Wettbewerbsvorteil gegenüber der vollautomatisierten Mutterfirma ist der billigere Lohn und die hohe Flexibilität der manuellen Montage, die eine schnelle Lieferung erlaubt, wenn manuelle Arbeiten wie das Aufkleben von Etiketten erledigt werden müssen. Wobei es verwunderlich ist, daß die Mutter in Norwegen Etiketten nicht automatisch aufkleben kann oder diese z.B. durch programmierbare Laserbeschriftung ersetzt.
Der Absatzrückgang ist übrigens ein typisches Beispiel für das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst! Ähnliches konnte man bei Glasfaserkabeln, wie sie volkstümlich genannt werden, beobachten. Um die großen brasilianischen Städte untereinander mit Ihnen zu verbinden, wurden etliche Fabriken zu ihrer Herstellung ins Leben gerufen, die nach Befriedigung des Bedarfes ohne Arbeit waren. Jetzt muß auf eine Preisreduzierung der Kabelfernsehanbieter gewartet werden, um den nächsten Nachfrageschub auszulösen. Falls sich der Satellitenempfang nicht durchsetzt!
Die vor 3 Jahren gegründete brasilianische Tochter des norwegischen Herstellers Q-Free solcher „tag - transponders“, wie die Geräte, die im Fahrzeug von innen an die Windschutzscheibe geklebt werden, genannt werden, hat im Vorjahr 400.000 solcher mit 140 Mitarbeitern in Campinas hergestellten Geräte nach Chile und Europa exportieren können, das waren 60 % der Gesamtproduktion. Dieses Jahr werden es wahrscheinlich nur 135.000 sein, weil sie aufgrund des starken Real einfach zu teuer geworden sind.
Diese Jahr wird auch die Vorjahresproduktion von 700.000 Einheiten nicht erreicht werden, die Firma rechnet mit nur 300.000, hat allerdings einen ersten Auftrag aus China bekommen und bemüht sich, außerhalb der Autobahnen weitere Basisstationen, z.B. auf Parkplätzen in Einkaufszentren und Flughäfen, auszurüsten. Ihr einziger Wettbewerbsvorteil gegenüber der vollautomatisierten Mutterfirma ist der billigere Lohn und die hohe Flexibilität der manuellen Montage, die eine schnelle Lieferung erlaubt, wenn manuelle Arbeiten wie das Aufkleben von Etiketten erledigt werden müssen. Wobei es verwunderlich ist, daß die Mutter in Norwegen Etiketten nicht automatisch aufkleben kann oder diese z.B. durch programmierbare Laserbeschriftung ersetzt.
Der Absatzrückgang ist übrigens ein typisches Beispiel für das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst! Ähnliches konnte man bei Glasfaserkabeln, wie sie volkstümlich genannt werden, beobachten. Um die großen brasilianischen Städte untereinander mit Ihnen zu verbinden, wurden etliche Fabriken zu ihrer Herstellung ins Leben gerufen, die nach Befriedigung des Bedarfes ohne Arbeit waren. Jetzt muß auf eine Preisreduzierung der Kabelfernsehanbieter gewartet werden, um den nächsten Nachfrageschub auszulösen. Falls sich der Satellitenempfang nicht durchsetzt!
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
www.eurolatinainternational.com.br
15 Juni 2006
Muß Liebherr in Brasilien weiter expandieren?
Der Bergbau und die Erdöl- und Erdgasförderung wachsen unaufhörlich, was zu Kapazitätsengpässen in der Förderung führt. Liebherr z.B. baut in der Fabrik in Guaratinguetá seit knapp einem Jahr das größtes Baggermodell der Gruppe auch in Brasilien, kommt aber nicht nach. Für drei der fünf hergestellten Modelle gibt es Warteschlangen, die bis 2007 reichen. Die Firma denkt zwangsläufig über neue Kapazitäten nach.
Wer sich in diesen Boom einklinken möchte, hat gute Chancen. Der Bergbau wächst fünfmal mehr als der Durchschnitt der Industrie (BIP: +13,1 % gegenüber +2,4% in den letzten 12 Monaten) und ein Ende ist nicht abzusehen. So muß die Petrobrás früher als geplant den Abbau der Erdgasvorräte vor Santos in Angriff nehmen, dank der Verstaatlichung der bolivianischen Erdgas- und -ölindustrie. Allein die Cia. Vale do Rio Doce, der weltgrößte Eisenerzexporteur, plant Investitionen von 11,8 Mrd. R$ dieses Jahr. Weitere Daten sind bei der Câmara Setorial de Máquinas para Cimento e Mineração der Associação Brasileira da Indústria de Máquinas e Equipamentos erhältlich.
Wer sich in diesen Boom einklinken möchte, hat gute Chancen. Der Bergbau wächst fünfmal mehr als der Durchschnitt der Industrie (BIP: +13,1 % gegenüber +2,4% in den letzten 12 Monaten) und ein Ende ist nicht abzusehen. So muß die Petrobrás früher als geplant den Abbau der Erdgasvorräte vor Santos in Angriff nehmen, dank der Verstaatlichung der bolivianischen Erdgas- und -ölindustrie. Allein die Cia. Vale do Rio Doce, der weltgrößte Eisenerzexporteur, plant Investitionen von 11,8 Mrd. R$ dieses Jahr. Weitere Daten sind bei der Câmara Setorial de Máquinas para Cimento e Mineração der Associação Brasileira da Indústria de Máquinas e Equipamentos erhältlich.
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
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