Die Regierung natürlich auch, aber das ist eher mit dem Aufblasen eines Ballons zu vergleichen, denn unsere öffentliche Verwaltung ist jetzt schon zu aufgebläht und von zu viel Nepotismus durchdrungen, wobei man hier Nepotismus durchaus mit Vetternwirtschaft übersetzen kann. Diese Vettern (und Ehefrauen, Tanten, Cousinen, Söhne und Töchter und deren Freunde), die von Richtern, Abgeordneten und Senatoren (zur Verschleierung auch gerne über Kreuz) beschäftigt werden, erscheinen vielfach überhaupt nicht zur Arbeit, höchstens, um ihren Scheck abzuholen.
Aber immer hin hat die Privatwirtschaft (die nur 3.305 der Öffentlichen Verwaltung wurden hier einfach vereinnahmt) im August 242.000 neue offielle Arbeitsplätze geschaffen, die der Grauzone zugeordneten Wirtschaft, die ihre Angestellten nicht registriert, blieb dabei unberücksichtigt. Die Fakten stammen vom CADED - Cadastro Geral de Empregados e Desempregados (Allgemeines Register der Beschäftigten und Arbeitslosen). Die verkündete Zahl ist die beste des Jahres, seit sieben Monaten wächst die Zahl der neuen Arbeitsplatzbesetzungen in ununterbrochener Folge. Damit ist der durch die Krise entstandene Arbeitsplatzverlust ausgeglichen, wozu vor allem São Paulo (Bundesstaat) mit 78.000 Neueinstellungen beigetragen hat.
Lula war mal wieder schlecht informiert, denn er forderte die Wirtschaft zur Investition und Schaffung neuer Arbeitplätze auf, wobei er von 150.000 neuen Arbeitsplätzen im August sprach. Wahrscheinlich spricht er nicht mit seinem Arbeitsminister Carlos Lupi, der ihn aber in Schutz nahm und sagte, dass der Präsident nur die Zahlen bekommen hat, die am 7.9 vorlagen, man aber die letzten Daten erst heute erhalten hätte.
Wo Licht ist, ist auch Schatten; 1,45 Mio. Neueinstellungen standen 1,21 Mio. Entlassungen gegenüber. Damit ist der Saldo besser als der vom August 2008, als er 239.123 Stellen betrug.
Per August 2009 wurden 680.034 Arbeitsplätze geschaffen, per August 2008 waren es aber 1,803 Mio., in den letzten 12 Monaten sogar 328.509 Arbeitsplätze. Zwischen November 2008 und Januar 2009 gingen fast 800.000 registrierte Arbeitsplätze verloren.
Der Dienstleistungssektor legte im August 2009 am meisten zu, 85.568 Arbeitsplätze, + 0,66 % gegenüber dem Juli. Danach kam die verarbeitende Industrie mit 66.564 Arbeitsplätzen, + 0,92 %. Die Lebensmittelindustrie schaffte 22.614 Arbeitsplätze, die Textilindustrie 9.238, die Schuhindustrie 8.974 und die Metallverarbeitung 5.982. Der Handel registrierte 56.813 neue Arbeitsplätze, die Bauwirtschaft 39.957 und die Öffentliche Verwaltung 3.305! Nur Landwirtschaft- und Viezucht schufen weniger Arbeitsplätze als sie schloss. Der Saldo beträgt - 11.249. Allein der Kaffeeanbau verlor 29.000 Arbeitsplätze.
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