01 Oktober 2008

Exportrechnungen zu schreiben wird in Brasilien schwieriger


Wer in diesen Tagen Rechnungen in Brasilien an Firmen im Ausland schreibt, muss aufpassen. Denn er wird diese wohl zunächst mit einem Rechnungswert in EURO (oder US-Dollar) ausstellen, den entsprechenden Wert in Brasilien empfangen bzw. die Ankündigung seiner Bank, dass der Wert eingegangen ist, dann eine offizielle Rechnung mit Kenntnis des Kursschlußwertes in Real für 
die Dokumentation der Bank und den Fiskus ausstellen und dann, nach Abzug einer Überweisungsgebühr (in Europa 20 €) und der Umtauschkosten Real gutgeschrieben bekommen. Wobei mit Sicherheit der Kurs, der in der ersten Rechnung verwandt wurde, mit dem dann angewandten nicht übereinstimmt. Das zeigen die Charts auf der linken Seite überdeutlich. In der Mitte sieht man den immensen Wertverlust des Euro gegenüber dem Real zu Beginn 2005, darüber die Erholung seit Anfang September 2008, die aber längst nicht ausreicht, die Verluste der Vergangheit wettzumachen. Und die letzte Graphik ganz unten zeigt den aktuellen Kursverlauf seit Juli, der deutlich die Auswirkungen der zunächst US-amerikanischen und dann weltweiten Bankenkrise widerspiegelt. Wenn die USA weniger importieren können, wird dies China treffen und wenn die Chinesen auch weniger im Ausland kaufen, wird dies Brasilien merken. Und dann leidet der Real, d.h. der Euro steigt im Wert gegenüber unserer brasilianischen Währung. Das wiederum begünstigt die Einkäufe der Europäer in Brasilien. Die grosse Frage ist nur, auf welchem Niveau das "System" sich anschließend einpegelt, d.h. einen stabilen Zustand erreicht. Solche Fragen hat schon Forrester mit seinem "System Dynamics" beantwortet, der Club of Rome nutzte die zugrundeliegende Simulationssprache, nur für das komplexe Weltwährungssystem ist es leider noch nicht mit Erfolg angewandt worden. 

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