25 Oktober 2008

Wirtschaftsboom am Zuckerhut

Im PRO Journal "Bücher für Macher" wurde schon am Montag, den 9. Juni 2008, eine Rezension meines Buches von Hans Klumbies unter dem Titel "Brasilien bietet gute Chancen für den Mittelstand" publiziert:

Bevor Karlheinz Kurt Naumann Fragen zu den Möglichkeiten eines Markteintritts in Brasilien, den Besonderheiten der dortigen Geschäftskultur, des Steuersystems und des Arbeitsrechts beantwortet, geht er auf die politischen und geschichtlichen Hintergründe der brasilianischen Ökonomie ein. Denn nur wer die Geschichte des südamerikanischen Landes und seine Einwohner kennt, kann erfolgreich in den brasilianischen Markt einsteigen. Das haben übrigens schon mehr als 1200 Unternehmen aus Deutschland getan.

Der Autor Karlheinz Kurt Naumann, der den Firmenpool Brasilien/Mercosur der IHK Essen leitet und geschäftsführender Gesellschafter der Eurolatina International Ltda in Sao Paulo ist, hat bereits über hundert Firmen bei ihrem Markteintritt in Brasilien beraten. Die ersten deutschen Unternehmen, die diesen Schritt wagten, waren Siemens und Bayer. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen vermehrt deutsche Maschinenbauer und Zulieferer der Automobilindustrie ins Land und ließen sich bevorzugt in der Region von Sao Paulo nieder. Noch immer sind es in der Hauptsache deutsche Großunternehmen und weniger Dienstleistungsfirmen, die sich in Brasilien ansiedeln.

Als wichtige Lektüre zum „Wirtschaftsboom am Zuckerhut“ empfiehlt Karlheinz Kurt Naumann die Wirtschaftszeitschrift „Exame“, die in einem Jahresüberblick die Daten der 500 größten und besten in Brasilien tätigen Unternehmen enthält. Hier lassen sich erste Hinweise finden, in welcher Brache man in Brasilien investieren sollte. So lässt sich beispielsweise anhand der Datensammlungen ablesen, dass deutsche Unternehmen im Agrarsektor durch Abwesenheit glänzen, obwohl die Brache boomt. Naumann sieht auch in der Bergbauindustrie selbst für kleine Ingenieurbüros gute Chancen, an langfristige und lukrative Aufträge zu kommen.

Ein Dienstleistungssektor, der nicht zu wachsen aufhört, ist laut Naumann der Sicherheitsbereich. Sowohl im Bereich des Objekt-, wie auch des Personenschutzes gibt es vielfältige Möglichkeiten für deutsche Dienstleister oder Zulieferer. Vor allem ist die Fernsehüberwachung per Internet für Fabriken, Büros und Wohnhäuser sehr gefragt. Auch in anderen Sektoren der brasilianischen Wirtschaft bestehen für deutsche Firmen gute Chancen.

An Beispielen von Firmen, die in Brasilien sehr erfolgreich waren (wie Conexel, Hering, WEG und Grupo Brasil), zeigt der Autor, wie wichtig gute Verbindungen sind und wie man als Unternehmen überlebt, weil man nicht an Dogmen klebt, sondern sich rasch auf neue Bedingungen einstellt.

Wer als kleines oder mittelständisches Unternehmen (KMU) günstig und risikoarm in Brasilien einsteigen möchte, dem rät Naumann dem Firmenpool Brasilien/Mercosur der IHK Essen beizutreten. Die Leistungen fangen bei einer Machbarkeitsprüfung an, führen über eine Vertriebspartnervermittlung und reichen bis hin zur Geschäftsbetreuung. Die Kosten belaufen sich von etwa 400 bis 1000 Euro im Monat.

Fazit: Auch in Brasilien gibt es keinen Königsweg zum wirtschaftlichen Erfolg. Viele Unternehmen und Firmen waren erfolgreich, obwohl sie ganz unterschiedliche Rezepte verwendeten. Doch ein Grundmuster erkannte Naumann: viel Arbeit und etwas Glück.
(hkl)

Wirtschaftsboom am Zuckerhut
Strategien für langfristigen Erfolg in Brasilien
Karlheinz Kurt Naumann
Verlag: Redline Wirtschaft
Gebundene Ausgabe: 245 Seiten, Auflage: 2008
ISBN: 978-3-636-01559-4, 24,90 Euro

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