31 August 2009

Infrastruktur Brasilien baut auf Privatwirtschaft

Odebrecht, ein Gigant der brasilianischen Bauwirtschaft, hat diese "Nische" längst verlassen und widmen sich u.a. dem Petrochemiesektor. Und widmen heißt hier, dass die Firma investiert und zwar richtig, keine peanuts. Das neueste Vorhaben ist der Kauf der EMBRAPORT - Empresa Brasileira de Terminais Portuários von der privaten Coimex-Gruppe. Um dieses Hafenprojekt übernehmen zu können, hatte sich die OII - Odebrecht Investimentos em Infraestrutura mit der DP World zusammengetan. Diese hat sicher die nötigen Geldmittel, handelt es sich doch um einen Hafenbetreiber aus Dubai, der zusammen mit der OII 51,5 % des Projektes übernimmt. 33,3 % gehen an den Fundo de Investimento FI-FGTS der Caixa Econômica Federal, 15,2 % bleiben bei Coimex.

Das Unterfangen sieht eine Investition von 500 Mio. US$ vor, an seinem Ende wird eine neue Hafenanlage neben dem Hafen von Santos entstanden sein, die 2012 in Betrieb genommen werden soll. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Halbjahr beginnen und werden mit 350 Mio. US$ Eigenmitteln bezahlt, der Rest ist mit Hilfe der BID und der BNDES finanziert.

Odebrecht sieht diese Investition als strategisch an, man geht von einem starken Wachstum im Hafenbereich aus. Das neue Terminal wird eine Kapazität von 1,5 Mio. TEU haben, 1 TEU entspricht dem Fassungsvermögen eines 20 Fuß - Containers. Bis zu 2 Mrd. Liter Etanol können jährlich umgeschlagen werden, was der ETH Bioenergie, die zu Odebrecht gehört, zugute kommen wird. Diese Firma befasst sich mit Zucker, Ethanol und Energieerzeugung. Letzte Woche weihte sie ihre erste Produktionseinheit ein, die in Goiás 3 Mio. to Zuckerrohr verarbeiten kann. Im September werden zwei weitere Fabriken, in São Paulo und Mato Grosso do Sul, die Arbeit aufnehmen. Die drei Einheiten zusammen haben 1,5 Mrd. R$ gekostet. ETH hat bereits zwei weitere Einheiten, die schon produzieren. Das neue Terminal wird aber auch von der Braskem benutzt werden. Diese Petrochemiefirma gehört auch zur Odebrechtgruppe und ist Aktionär bei Sansuy, Brasiliens größtem Plastikplanenhersteller, Konkurrent der deutschen Mehler.

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