31 Oktober 2010

Dilma gewinnt die Präsidentenwahl

Erste Hochrechnung:

Mehr über die künftige Präsidentin Brasiliens DILMA ROUSSEFF, die mit 56 % gegenüber 44 % für José Serra im zweiten Wahlgang gewann, erfahren Sie durch Klicken in die pdf-Version meines Vortrages "Brasilien nach der Wahl Dilma Rousseffs zur Präsidentin", den ich am 2.11.2010 in Essen halten werde. Diese können Sie direkt im Internet lesen. Die PP-Version habe ich wieder herausgenommen, weil man diese erst auf den Rechner laden musste, um sie zu lesen. Danke, Herr Gradl, Ihr Hinweis ist auf fruchtbaren Boden gefallen, auch das falsche Datum der Vortragsvorlage habe ich korrigiert:

Guten Tag Herr Naumann,
soeben habe ich Ihre Präsentation "Brasilien nach der Wahl" gelesen. Vielen Dank für diese kompakte und sehr gehaltvolle Zusammenstellung.

Erlauben Sie, dass ich auf 2 Dinge hinweise:
- Die Präsentation ließ sich erst erfolgreich öffnen, nachdem ich sie auf meinen Rechner geladen hatte. Ursache???
- Auf den Folien erscheint links unten ein Datum von 2007. Das wollen Sie vor Ihrem Vortrag sicher noch anpassen.

Vielen Dank und Gruß,
Johann Gradl

28 Oktober 2010

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer...

Euro - Real - Kursverlauf
...aber vielleicht sind ja noch mehr Schwalben unterwegs?

Vale zeigt, was die Privatisierung aus einem schwächelnden Staatsbetrieb machen kann

2011 will das PRIVATunternehmen 24 Mrd. US$ investieren. In den letzten 12 Monaten bis einschliesslich September 2010 betrugen die Investitionen 10,7 Mrd. US$, wir sprechen also von einem Zuwachs von 125 %! Das Budget für das nächste Jahr sieht 73 % der Mittel für Projekte vor und 8,3 % für Forschung & Entwicklung. Der Gewinn im dritten Quartal 2010 betrug 10,6 Mrd. R$, 253 % mehr als im Vorjahresvergleichsraum. Der Abbau von Eisenerz ist immer noch der wichtigste Sektor, aber Düngemittel, Kupfer und Kohle gewinnen an Bedeutung. Allein 2,5 Mrd. US$ sind den Düngemitteln im Investitionsplan für 2011 gewidmet, Basismetalle - u.a. Kupfer - erhalten 4,3 Mrd. US$, Logistik 5 Mrd. US$, Kohle 1,6 Mrd. US$, Stahlerzeugung 677 Mio. US$ und Energie 794 Mio. US$. 63,8 % des Geldes wird patriotisch in Brasilien ausgegeben werden. 1,9 Mrd. US$ sind für Investitionen in Kanada bestimmt, 1,4 Mrd. US$ für Argentinien, 1,13 Mrd. US$ für Guinea, 1,12 Mrd. US$ für Mozambique und für China 663 Mio. US$. 18 Grossprojekte werden bis 2012 operativ und werden dann Einnahmen generieren. In 2015 will man 522 Mio. to Erz fördern, 42 Mio. to Kohle, 3,4 Mio. to Kalium und 12,7 Mio. to Rohphosphat, 691 T to Kupfer und 381 T to Nickel.

Hat die holländische Krankheit Brasilien erreicht?


Die FIESP, der Industrieverband São Paulos, meint ja, denn der BIP-Anteil der weiterverarbeitenden Industrie sei von ehemals 27 auf jetzt 15 % gefallen. Schuld wird den Importen gegeben, die durch den überbewerteten Real ungebremst in die Höhe geschnellt seien. Ohne Saisonbereinigung sei der Aktivitätsindex INA im September gegenüber dem August um 0,4 % zurückgegangen.

Brasilien muss deshalb wettbewerbsfähiger werden, aber das wird durch die einengende Arbeitsgesetzgebung, durch die hohe Besteuerung auch der Investitionen in Betriebsmittel und durch die hohen Schuldzinsen, die den Banken Rekordgewinne bescheren, erfolgreich verhindert. Davon will die regierende Arbeiterpartei, die sich vehement gegen weitere Privatisierungen wehrt, obwohl ehemalige Staatsbetriebe jetzt nach ihrer Privatisierung ebenfalls Rekordgewinne einfahren, nicht sehen. Im Gegenteil, die Regierung Lula hat in 8 Jahren keine einzige der grossartig angekündigten Reformen verwirklicht und von der wahrscheinlichen neuen Präsidenten Dilma ist wohl nichts in dieser Richtung zu erwarten. Selbst ausländische Blätter wie der Economist, die sich hüten, in die internen Belange eines Landes einzugreifen bzw. diese zu kritisch zu kommentieren, halten den sozialdemokratischen Gegenkandidaten Serra für die bessere Alternative. aber dieser scheint nach den Vorhersagen keine Chance zu haben, die Wahlgeschenke in Form von Sozialhilfe wiegen zu schwer bei der Masse der armen Wähler.

Dieses Jahr wird die Industrie trotzdem um 10 bis 11 % wachsen, aber dieses Wachstum schöpft das Potential der brasilianischen Industrie angesichts der hohen Nachfrage nicht aus, was durch den Import beweisen wird. 

Winterzeit

An diesem Wochenende ist es aus mit der Sommerzeit in Deutschland. Bitte denken Sie daran, dass der Zeitunterschied zu dem Teil Brasiliens, in dem wir augenblicklich Sommerzeit haben, dann nur noch drei Stunden beträgt.

25 Oktober 2010

Doktorinnen auf dem Vormarsch

Früher hiess es für eine ehrgeizige Studentin, wenn sie keinen Doktor macht, heiratet sie einen. Diese Zeiten sind vorbei, denn in de USA waren im letzten Jahr 50,4 % der frisch Promovierten Frauen!  Bei der Vorstufe, dem Diplom, war der Frauenanteil sogar noch höher, 60,4 %!


In Brasilien kommen auf 1.000 Einwohner, statistisch gesehen, denn wer will sich schon zerteilen lassen, 1,4 Doktoren, in der Schweiz sind es allerdings 23, also 16mal so viel. Das muss an der gesunden Bergluft liegen und der Milch, die nicht nur im Allgäu von glücklichen Kühen kommt. Am Schulsystem kann es nach Darstellung unserer jetzigen Regierung nicht liegen, denn dort wurde ja von ihr schon viel gemacht - nunca antes neste país.... (- niemals vorher in diesem Land...).

2008 wurden in Brasilien 10.705 Doktortitel erlangt, aber seit 2004 haben die Männer (auch?) auf diesem Feld ihre Vorherrschaft verloren. 51,5 % der Doktoren waren 2008 Frauen! Sie haben in ganz Brasilien den Männern den Rang abgelaufen mit der Ausnahme des Norden, wo ihr Anteil „nur“ 47,8 % betrug.

Brasilien ist damit, gemessen am Verhältnis von Doktorinnen zu Doktoren, das dritte Land auf der weltweiten Promotionsskala, hinter Portugal und Italien, also alles lateinische Länder, in denen Frauen angeblich weniger zu sagen haben.

22 Oktober 2010

Vertreter der LANDLOSENBEWEGUNG MST im Einsatz am Ufer des Rio Solimões








17 Oktober 2010

Brasilianisch zu lernen

ist einfacher als Portugiesisch. Mir hat dabei 1978 diese Buch geholfen:




Da ich oft nach einer Möglichkeit gefragt werde, brasilianisches Portugiesisch zu lernen, gebe ich diese Antwort: Uneingeschränkte Empfehlung!

16 Oktober 2010

Das Verteufeln der Privatisierung

durch Lula und seine Anhänger ist schon grotesk. Aber in der Vergangenheit hat die sozialdemokratische Opposition sich dadurch in's Bockshorn jagen lassen und Lulas Gegenkandidat Alckmin verlor die Präsidentenwahl, weil er auf die Vorwürfe Lulas, dass seine Partei unter FHC Volkseigentum verschleudert habe, nur mit Ausflüchten antwortete. Dabei hätte er schon damals gute Argumente für die Privatisierung gehabt. Ausserdem hätte er die Privatisierung der VEBs durch die Treuhand als Beispiel anführen können. Oder er hätte diesen Witz erzählt: "Kommt ein Kunde in eine volkseigenene Schlachterei in Ostberlin und verlangt 250 g Mettwurst. "Ham' wa nich", ist die Antwort. Die sich auch nicht ändert, als der Kunde nacheinander - und erfolglos - je 250 g gemischten Aufschnitt, Leberwurst, Salami, Schinken und Zervelatwurst (Ich hätte diese mit C geschrieben, aber mein Rechtschreibeprogramm gab Z vor?!) verlangt. Auf seine verärgerte Frage, was man eigentlich hätte, bekommt er zur Antwort: "Um 18:00 geschlossen". Und als er enttäuscht das Geschäft mit knurrendem Magen verlässt, hört er noch, wie der Verkäufer zu seinem Kollegen sagt: "Mensch, hat der vielleicht ein Gedächtnis!".

Aber zu den Tatsachen, was hat die Privatisierung 1998 in Brasilien gebracht?
  • Zum Beispiel, dass es statt 22,1 Mio. Fixanschlüsse heute 60 Mio. Fixanschlüsse gibt, d.h. 172 % mehr Telefonanschlüsse durch die Privatisierung. Dazu kommt, dass vor der Privatisierung ein Fixanschluss 970 R$ gekostet hat mit 3 Jahren Wartezeit, da es aber keine Anschlüsse gab, musste man 9.000 R$ zahlen, um einen zu bekommen. Heute kostet der Anschluss nichts, man zahlt nur 115 R$ für die Installation und wartet maximal 7 Arbeitstage. 
  • Vor der Privatisierung gab es 7,37 Mio. Mobiltelefone in Brasilien. Ich hatte damals eines für 1.000 US$ gekauft und trug das Gewicht eines Ziegelsteines mit mir herum. Heute gibt es 190 Mio. Mobiltelefone (die mit Vertrag nur noch Cents kosten), also mehr als Brasilien Einwohner hat, darunter iPhones und andere Smartphonemodelle. Steigerungsrate durch Privatisierung: 2.478 %. 
  • Die Firma VALE, damals noch Vale do Rio Doce genannt, war vor der Privatisierung 8,1 Mrd. R$ wert, viel Geld, auch für eine Bergbaugesellschaft. Heute kostet sie aber 272,6 Mrd. R$, also 3.265 % Wertsteigerung durch rückläufige Sozialisierung, sprich Privatisierung. Der Nettogewinn stieg von 756 Mio. R$ auf 10,2 Mrd. R$, 1.249 % Steigerung. Die Anzahl der Mitarbeiter wurde von 11.000 auf 40.000 erhöht, 264 % Steigerung. Und die Produktion wuchs von 114 Mio. to Eisenerz auf 300 Mio. to, 163 % Steigerung!
  • Embraer, unser Flugzeugfabrikant, mit deren damaligem Präsidenten Osiris Silva ich in Deutschland war, lieferte 1997 genau 4 Flugzeuge aus, 2010 werden es 227 sein, eine Steigerung von 5.575 %. Die Anzahl der Mitarbeiter stieg von 6.087 auf 17.009, 179 % Steigerung. Und der Umsatz, der 1997 vor der Privatisierung 764 Mio. US$ betrug, wird dieses Jahr 5 Mrd. US$ erreichen, 555 % Steigerung. Und eine verärgerte Bombardier ist unbezahlbar für Embraer, die übrigens schon der viertgrösste Hersteller der Welt von Zivilflugzeugen ist.
Übrigens hat Lula selbst zwei Banken privatisiert. Noch eine Frage zu diesem Thema, Herr  Staatspräsident und Frau Präsidentenamtskandidatin?

Geld zu haben kann teuer werden; vor allem, wenn es mit Schulden erlangt wurde

Das muss die brasilianische Bundesregierung feststellen, die schon über 280 Mrd. US$ Währungsreserven angehäuft hat, die dem Land pro Jahr 45 Mrd. R$ kosten, das sind 1,5 % des Bruttosozialproduktes Brasiliens. Und damit mehr als alle Investitionen der Öffentlichen Hand, die für 2010 geplant sind. Im ersten Halbjahr investierte die Regierung den Rekordwert (Wahljahr!) von 20,6 Mrd. R$, dieser Wert wird im zweiten Halbjahr schwerlich erreicht werden. Aber selbst wenn es so wäre, kämen wir nur auf 41,2 Mrd. R$.

Warum sind uns diese Reserven so lieb und vor allem so teuer? Weil die US$ in Staatsanleihen sogenannter Erste – Welt – Länder angelegt werden, die einen Zinsatz nahe Null haben. Da die US$ aber von der brasilianischen Regierung mit geborgtem Geld gekauft werden, hat sie und damit alle, die in Brasilien leben, ein Problem. Denn hier bei uns beträgt der Leitzins zur Zeit 10,75 % im Jahr und die Differenz zum Habenzinssatz macht die Kosten aus.

Laut Schatzminister Guido Mantega wird Brasilien in Kürze mehr als 300 Mrd. US$ Währungsreserven besitzen. Am letzten Arbeitstag 2009 waren es „nur“ 239 Mrd. US$, am 14.10.2010 waren sie auf 280,5 Mrd. US$ gestiegen, ein Zuwachs von 17,4 %.

Die Graphik (Quelle: O Estado de São Paulo von heute) zeigt die Entwicklung der Währungsreserven und des Länderrisikos Brasilien der letzten 12 Monate. Erstaunlich, dass sich das Länderrisiko unabhängig von der Währungsreserven entwickelt. Ob das so bleiben wird, ist ungewiss, denn die Anleger suchen sich Länder mit hohem Wachstum und hoher Verzinsung aus – Brasilien wird dieses Jahr fast 8 % wachsen und der Leitzins ist fast zweistellig, eine ideale Konstellation. Aber ob diese Situation noch lange anhält, mag bezweifelt werden, denn auf der einen Seite strömten in den letzten Monaten 90 Mrd. US$ nach Brasilien, was auf der anderen Seite eine enorme Stärkung des R$ verursacht, mit negativen Folgen für den brasilianischen Export, mit einem Anwachsen des brasilianischen Importes und mit verheerenden Folgen für die brasilianische Industrie, deren Waren immer mehr durch ausländische ersetzt werden. Das Gespenst der Desindustrialisierung wird bereits an die Wand gemalt und der ehemalige Zentralbankpräsident Affonso Celso Pastore spricht von eine Dollartsunami, der Brasilien heimsucht.

Brasilien ist übrigens unter den BRIC-Staaten die Nummer 1, was Internationalisierung angeht. Die akkumulierten Fremdwährungsdirektinvestitionen (IDE) Brasiliens erreichten letztes Jahr  25 % des BIP, während Russland  bei 21 %, Indien bei 13 % und China bei 10 % lagen. Nach einer Studie von Prof. Antonio Corrêa de Lacerda der PUG-SP auf Grundlagen von Daten der UNCTAD sind in Brasilien mehr als 400 der 500 weltgrössten transnationalen Firmen vertreten, die exportieren und zwei Drittel der internationalen Aussenhandels in ihren Händen haben. Aber auch hier kündigen sich Änderungen an, denn heute ist es im Gegensatz zu früher sehr teuer, in Brasilien zu investieren, der R$ ist einfach zu stark geworden. Und wenn man die absoluten Werte ansieht, sind die Fremdwährungsdirektinvestitionen Chinas enorm hoch (IDE in Mrd. US$ 2009):
26,0 Brasilien
38,7 Russland
34,6 Indien
95,0 China

Das Geld, was heute nach Brasilien fliesst, geht nicht in die verarbeitende Industrie, sondern vor allem in die Petrochemie, die Stahlerzeugung und in den Papier- und Zellulosesektor. Per Juli 2010 hatte Brasilien 21,8 Mrd. US$ aus dem Ausland erhalten, 46 % davon für den Dienstleistungssektor, die Landwirtschaft und Viehzucht sowie für den Bergbau. 23 % waren für die Chemiebranche bestimmt.

Brasiliens Anteil an der Weltwirtschaft ist immer noch sehr klein, 2009 war der Anteil der Exporte nur 1,2 % und der der Importe nur 1,1 %. Das liegt mit daran, dass auch die Multis in Brasilien vor allem für den Binnenmarkt produzieren. Ausserdem wird der Export durch den Realkurs und durch die Bürokratie erschwert und durch die mangelhafte Infrastruktur des Landes weiter behindert.

Zur Abrundung noch eine Graphik zum Wechselkurs € - R$ der letzten 12 Monate:

15 Oktober 2010

CEAGESP - Companhia de Entrepostos e Armazéns Gerais de São Paulo

Am 12.9.2010 hatte ich über die Grossmarkthalle von São Paulo und ihrem bedauernswerten Zustand geschrieben. Sie ist die drittgrösste der Welt, vor ihr rangieren nur die Grossmärkte von Paris und New York. Jetzt hat das zuständige Bezirksrathaus von der CEAGESP eine sofortige Reform der Anlage verlangt, weil die Sicherheit der dort arbeitenden Menschen und der Besucher nicht mehr gewährleistet sei.

Einige Zahlen mögen die Grösse des Marktes verdeutlichen:

  • 24 h rund um die Uhr geöffnet
  • 700.000 Quadratmeter Fläche
  • pro Tag 50.000 Besucher, 7.000 LKW, 3.000 PKW, über 3.000 Träger, 3.000 Händler und deren Angestellte
  • Umschlag pro Tag im Gross- und Einzelhandel 10.000 to Früchte, Obst, Gemüse, Fische, Blumen aus 1.500 brasilianischen Städten und 18 Ländern

Zeitzonen und Sommerzeit

Als Ergänzung zum vorherigen Post sei darauf hingewiesen, dass nicht in ganz Brasilien ab Sonntag Sommerzeit herrscht, nur in den Bundesstaaten Rio Grande do Sul, Paraná, Santa Catarina, São Paulo, Rio de Janeiro, Espírito Santo, Minas Gerais, Goiás, Mato Grosso und Mato Grosso do Sul sowie im Distrito Federal gilt diese Regelung, die 80 Mio. R$ Einsparung bringen soll.

Unabhängig von der Sommerzeit hat Brasilien drei Zeitzonen, nämlich

  • Rio Grande do Sul, Santa Catarina, Paraná, São Paulo, Minas Gerais, Rio de Janeiro, Espírito Santo, Goiás und Distrito Federal, die alle dieselbe Uhrzeit haben wie die Bundeshauptstadt Brasília
  • Eine Stunde zurück liegen Bahia, Alagoas, Pernambuco, Paraíba, Rio Grande do Norte, Ceará, Piauí, Maranhão, Tocantins, Pará, Amapá, Mato Grosso und Mato Grosso do Sul
  • Zwei Stunden zurück liegen Acre, Amazonas, Roraima und Rondônia


Wobei es böse Zungen gibt, die behaupten, dass es Regionen gäbe, die nicht nur eine oder zwei Stunden zurücklägen. Aber das ist ein polemisches Thema, welches ich gerne den Wahlkämpfern überlasse.

14 Oktober 2010

Frühaufsteher

wird man manchmal, ohne es zu wollen. Zum Beispiel, wenn man in Brasilien wohnt und deutsche Kunden hat, die um 8:00 MEZ am Schreibtisch sitzen und glauben, ich täte es auch. Deshalb der Hinweis, dass wir augenblicklich 5 Stunden Zeitunterschied zwischen Brasilien und Deutschland haben. Links die heutige Situation, die ich deshalb vor einem Telefonat in die angegebenen Länder prüfe, um nicht den beschriebenen Lapsus selbst zu begehen. Die ändert sich am Sonnabend um Mitternacht brasilianischer Zeit, wenn unsere Sommerzeit beginnt. Dann geht der Zeitunterschied zu Deutschland auf 4 Stunden zurück. Und wenn in Deutschland keine Sommerzeit mehr ist, dann sind es nur noch 3 Stunden. Und wenn mich dann jemand aus Deutschland um 8:00 MEZ anruft, habe ich 5:00 morgens, das ist dann schon fast meine normale Weckzeit.

12 Oktober 2010

Arbeitslosigkeit ist nobelpreiswürdig

Jedenfalls als Thema einer wissenschaftlichen Untersuchung des Phänomens, dass bei Vorliegen freier Arbeitsplätze die Arbeitslosenquote nicht zurückgeht, wenn die Arbeitslosenversicherung zu gut und zu lange zahlt und das Entlassen, politisch korrekt Freistellen, von Arbeitnehmern bürokratisch und teuer ist. Darauf hätte man vielleicht auch mit gesundem Menschenverstand kommen können, aber jetzt haben drei frisch gebackene Nobelpreisträger dafür gesorgt, dass die Erkenntnis wissenschaftlich untermauert ist.

In Brasilien wurde noch ein anderes Phänomen untersucht. Es stellte sich nämlich heraus, dass seit 2004 bis heute die Arbeitslosigkeit der classe baixa, auf Deutsch traut man sich gar nicht, niedrige Klasse geschweige denn Unterschicht zu schreiben, von 20,7 auf 26,27 % angestiegen ist, während sie unter den mais ricos, also den Reicheren, von 4,04 auf 1,4 % zurückging. Zur classe baixa wurden die 20 % am unteren Ende der Einkommensskala erklärt, die weniger als 203,30 R$ im Monat verdienen, während die Reicheren die 20 % sind, die mehr als 812,30 R$ monatlich verdienen. Dramatisch wird es, wenn man die Unterschiede der Arbeitslosenquote erklären will. Denn es zeigt sich, dass die Ärmeren auch dunkler als die Reicheren sind und weniger zur Schule gegangen sind. Die Frage bleibt offen, warum dies so ist, aber selbst in Brasilien wird offen der Verdacht ausgesprochen, dass versteckte Diskriminierung eine Rolle dabei spiele.

Die Untersuchung wurde vom IPEA angestellt unter Verwendung von IBGE-Daten. Sie erstreckte sich auf die Ballungszentren, Brasil metropolitano genannt. In den letzten 6 Jahren ging hier die Arbeitslosigkeit von 2,442 Millionen auf 1,6 Millionen Menschen zurück; die Arbeitslosigkeit unter den Minderverdienern stieg aber von 0,652 auf 0,668 Millionen Menschen.

Fazit: Non scholae, sed vitae discimus! Oder auf Deutsch: Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir! Was übrigens kein alter Lateiner je gesagt hat, denn Non vitae, sed scholae discimus ist ein Ausspruch Senecas, nachzulesen in "Epistulae morales ad Lucilium 106, 12", mit dem er sich darüber beklagte, dass man in den damaligen römischen Philosophenschulen nicht für das Leben, sondern für die Schule lernte.

Schreibstilanalyse





Sigmund Freud

Das Thema hat zwar keinen unmittelbaren Bezug zu Brasilien, aber da ich viel über Brasilien schreibe, habe ich diesen Test gemacht und zwar mit einem Textauszug aus meinem Buch "Wirtschaftsboom am Zuckerhut". Das Ergebnis sehen Sie oben, sehr interessant, lässt tief blicken! Zur Sicherheit habe ich den Test mit einem Bericht von mir über die Einkaufspläne von Petrobrás für  Ventile wiederholt, das Ergebnis war identisch.

11 Oktober 2010

Export nach Brasilien

Sehr geehrte Damen und Herren Ich möchte Wasserbetten nach Brasilien exportieren. Zolltarifnummer ( Andere Möbel) 9403 8900 Maße 120cm x 80cm x 150cm 120 kg Als Erstes möchte ich ein kostenloses Musterbett nach Rio de Janeiro schicken. Das Bett soll beim Hersteller abgeholt werden: XXXX Belgien und zum Endkunden nach Rio versendet werden: YYYY. Können Sie mir die Transportkosten nennen und fallen Zollgebühren an? Welche Papiere werden benötigt? Wie hoch sind die Zollgebühren wenn später das Bett ca. 950,--€ kosten wird? Da das Wasserbett in Brasilien nicht produziert wird, gibt es dafür Zollbefreiung oder eine Reduktion? Wie sieht es aus, wenn das Wasserbett als medizinisches Hilfsmaterial angesehen wird? Für die Beantwortung meiner Fragen wäre ich Ihnen sehr dankbar und verbleibe mit freundlichen Grüßen ZZZZ


Diese Fragen wurden mir aus Belgien in Form eines Kommentares zu meinem Post Brasilianische Importkosten vom 5.10.2010 gestellt. Um Wettbewerbern des Fragenden keinen Hinweis zu geben, beantworte ich die Fragen ohne Nennung des Fragenden.

1. Wegen der Transportkosten müssen Sie mit einer internationalen Spedition sprechen, sobald diese Ihnen den CIF-Wert bis zum Hafen in Rio de Janeiro genannt hat, kann ich Ihnen problemlos die Importkosten ausrechnen lassen.
2. Der Transport vom Hafen zum Endkunden in Rio muss angefragt werden.
3. Zollgebühren fallen auf jeden Fall an und nicht zu knapp, bei vielen Importen müssen auf den CIF-Wert im Mittel 65 % aufgeschlagen werden, um zu den sogenannten landed cost zu kommen.
4. Für alle Importgüter, die nicht aus brasilianischer Fertigung erhältlich sind, d.h. für die kein similar nacional existiert, kann Zollbefreiung bzw- -reduzierung beantragt werden. Diese Produkte werden dann in die ex tarifario - Liste aufgenommen und zahlen z.B. nur noch 2 % Zoll. Sie sind aber nicht von den anderen Gebühren und Steuern befreit, wie z.B. IPI, ICMS, PIS und COFINS! Übrigens gilt die Zollbefreiung oder -reduzierung für die Warennummer, d.h. alle Ihre Konkurrenten kommen auch in den Genuss Ihres erfolgreichen Antrages!
5. Das Wasserbett als medizinisches Hilfsmaterial zu importieren, kann dazu führen, dass Sie es bei der Gesundheitsbehörde ANVISA registrieren lassen müssen, was bis zu zwei Jahre dauern kann. An den Importkosten ändert eine solche Registrierung nichts. Der Registrierungsantrag muss von Ihrem Kunden gestellt werden, der dafür kräftig bezahlen muss.

Ich empfehle Ihnen, diesen LINK zu besuchen, hier können Sie eine pdf-Broschüre der AHK São Paulo herunterladen, die unter dem Titel "Wie geht's... Export nach Brasilien" alles Wesentliche zum Thema sagt.

05 Oktober 2010

Kursentwicklung US$-€-R$ seit 2001

Zum Vergrössern in das Bild klicken!

04 Oktober 2010

Volkes Stimme

hat nicht immer Recht. Rechts auf dem Bild sehen Sie den neuen Abgeordneten mit den meisten Stimmen, 1.353.820! Getroffen hat es den Fernsehclown Tiririca, hoffentlich ein würdiger Vertreter seiner Wähler. Neben ihm sehen Sie das frisch gebackene Parlamentsmitglied Chico das Verduras (Gemüsefränzchen), der mit den wenigsten Stimmen gewählt wurde, aber die kümmerlichen 5.903 haben gereicht. Der neue brasilianische Präsident wird erst am Monatsende feststehen, die Vorhersagen waren falsch, die PT-Kandidatin bekam weniger und die Grünen-Kandidatin mehr als prognostiziert. Das reichte dem Sozialdemokraten, um in die Stichwahl zu kommen und bedeutet eine (vorläufige?) Niederlage für den augenblicklichen Präsidenten.

NACHTRAG vom 5.10.2010: Tiririca muss um seinen Wahlerfolg kämpfen. Ihm wird vorgeworfen, dass er Analphabet sei und daher kein Abgeordnetenmandat ausüben dürfe. Das Internet und die Zeitungen in Brasilien widmen sich mit Eifer diesem Thema. Ob De Gaulle doch recht hatte, als er sagte, dass Brasilien kein ernstzunehmendes Land sei? Klicken Sie in LINK und Sie sehen das Ergebnis der Präsidentenwahl vom 3.10.2010.

03 Oktober 2010

Pressestimmen zu den Wahlen in Brasilien

Macherin mit Macho-Zügen

Gute Chancen für Lulas Mädchen

Der Superpräsident tritt ab

Lulas Platzhalterin soll Macht in Brasilien sichern

Die Erwählte

Kampf um Lulas Erbe

Wahl in Brasilien 2010

In wenigen Stunden werden wir wissen, was Sache ist, denn heute ist Wahltag in Brasilien. Ca. 135 Millionen Wahlverpflichtete - in Brasilien besteht Wahlpflicht und wer ihr nicht nachkommt, zahlt eine Strafe und kann ohne Quittung darüber z.B. seinen Pass nicht erneuern - wählen heute u.a. das Staatsoberhaupt der nächsten 4 Jahre. Brasilien hat also mehr Wähler als Deutschland Einwohner!

02 Oktober 2010

THE ECONOMIST über den bevorstehenden Präsidentenwechsel in Brasilien

Lula's legacy
The handover

Sehr lesenswert!

22.500 Kandidaten und ein grosses Land

Das hört sich fast so theatralisch an wie "Hundert Mann und ein Befehl", auf Deutsch von Freddy Quinn gesungen. Hoffentlich gilt nach der Wahl in Brasilien nicht "Eine Präsidentin und ein Befehl"! Unkenrufe gibt es zuhauf, aber lassen wir das Spekulieren, auch nach der ersten Wahl Lulas wurde das Chaos und das Ende der heilen Welt in Brasilien erwartet und das Länderrisiko schnellte in stratosphärische Höhen. Dann kam es ganz anders und deshalb liegt das Länderrisiko einen Tag vor der jetzigen Wahl nur etwas über 200, trotz (oder wegen?) des wahrscheinliches Wahlsieges von Lulas Kandidatin. Diese ist ein wahres Wunder, ein Marketingwunder nämlich, welches nur möglich wurde durch den Einsatz eines Parteigründers und Gewerkschaftsführers, der m.E. nach nie der Präsident aller Brasilianer war, sondern immer der seiner Parteigenossen und seiner Gesellschaftsschicht. Das zeigte er durch seinen unverhohlenen Einsatz im Wahlkampf, aus dem er sich als Staatspräsident eigentlich heraushalten sollte. Aber die res publica und die res privata wurden von der PT und ihrem Koalitionspartner PMDB nie richtig auseinandergehalten, was leider dazu führte, dass es praktisch kein von den politischen Parteien unabhängiges Berufsbeamtentum in Brasilien gibt, sondern tausenden von Parteifreunden sogenannte Vertrauensposten zugeschanzt werden, für die sie sich nicht durch eine Prüfung qualifizieren müssen. Deshalb auch der Widerstand dieser Kreise gegen weitere Privatisierungen, mindern solche doch die Anzahl der zu vergebenen (gut bezahlten) Posten.

Und um diesen Kuchen geht es jetzt und ganz wild darauf sind die oben erwähnten 22.555 Kandidaten, die sich um folgende Positionen bewerben:

  • Präsident (9 Kandidaten)
  • Ministerpräsident eines Bundesstaates (172 Kandidaten)
  • Senator (273 Kandidaten)
  • Bundestagsabgeordneter (6.028 Kandidaten)
  • Landtagsabgeordneter (14.387 Kandidaten)
  • Distriktabgeordnete (883 Kandidaten)
Da kann man für den morgigen Wahltag nur Glück wünschen! Nicht so sehr den Kandidaten, sondern den Regierten! Aber das gilt wohl für viele Länder, nicht nur für Brasilien - siehe auf Kommunalebene z.B die aktuellen Vorkommnisse um den Hauptbahnhof von Stuttgart.

Industrieproduktion wächst trotz starker Importe

Die Industrie produzierte per August 2010 im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres 14,1 % mehr; vergleicht man die letzten 12 Monate, beträgt das Wachstum immerhin noch 9,9 %.  Im August 2010 wurden 8,9 % mehr als im August 2009 produziert.

Brasilianer kaufen mehr Autos als die Deutschen!

Vorgestern sah ich im brasilianischen Fernsehen den Klassiker CASABLANCA, in dem das Lied DIE WACHT AM RHEIN von der MARSEILLAISE "untergebuttert" wird. Aber wie sollte auch das liebe Vaterland ruhig sein, wenn die Einwohner des Landes, in dem das Auto vor mehr als 100 Jahren erfunden wurde, weniger Fahrzeuge kaufen als die Brasiliens! Brasilien hat nämlich per August 2010 die vierte Position auf der Weltrangliste der Autokäufer erobert, vor Deutschland. China führt diese Liste an, seine Einwohner kauften per August 2010 mehr als 8,4 Millionen Autos, das sind 42 % mehr als im Vergleichszeitraum 2009. Die USA liegen auf dem zweiten Platz mit einem Wachstum von 8,5 %, dann folgt Japan mit 7,4 % Wachstum. Das sind die Zulassungszahlen per August 2010 (China nur PKWs, die anderen Länder PKWs + Kleintransporter):
  1. China - 8,414 Millionen
  2. USA - 7,662 Millionen
  3. Japan - 3,543 Millionen
  4. Brasilien - 2,077 Millionen
  5. Deutschland - 2,027 Millionen
Das sind die am meisten verkauften Modelle in Brasilien (Zulassungen im September 2010):
  1. Gol (VW) - 25.338
  2. Uno (Fiat) - 23.880
  3. Celta (GM) - 14.011
  4. Corsa Sedan (GM) - 13.948
  5. Fox/CrossFox (VW) - 12.709
  6. Palio (Fiat) - 9.509
  7. Fiesta (Ford) - 9.280
  8. Siena (Fiat) - 8.605
  9. Voyage (VW) - 7.422
  10. Sandero (Renault) - 6.941

Brasilien exportiert mehr Yachten

Der brasilianische Bootsbauerverband erwartet in diesem Jahr einen Export von 50 Millionen US-Dollar. Sollte sich dies bestätigen, hätte sich der Export gegenüber dem Vorjahr vervierfacht. Viele der Geschäfte in diesem Bereich werden auf der Boat Show gemacht, die sowohl in Rio als auch in São Paulo, hier jetzt vom 14.-19.10.2010, stattfindet.

Die Käufer kommen unter anderem aus den arabischen Ländern, aber traditionell auch aus den USA und Europa. Ecomariner und Fibrafort sind Beispiele für erfolgreiche Exporteure.  Brasilien hat mehr als 150 Werften, die Yachten herstellen, letztes Jahr waren es 4.200, davon 85 % in der Zweiunddreißigfußklasse. Brasilien selbst ist ein ideales Land für Bootseigentümer, den es verfügt über mehr als 45.000 km Wasserwege auf Flüssen und Stauseen, dazu kommen noch 8.500 km Küstenlinie. Der interne Markt ist längst noch nicht ausgeschöpft, denn hier in Brasilien komme ein Boot auf 300 Einwohner, während es in Europa 60 Einwohner pro Boot seien, sagt der Verband.

Daten der bevorstehenden Bootsschau:

São Paulo Boat Show
Datum: 14 - 19 Oktober 2010
Öffnungszeit: 14h - 22h (während der Woche) und 12h - 22h ( Wochenende)
Ort: Transamérica Expo Center São Paulo
Adresse: Avenida Dr. Mário Villas Boas Rodrigues, 387, Santo Amaro
Telefon: +55 (11) 2186-1001
Email: info@boatshow.com.br
Site: www.boatshow.com.br

01 Oktober 2010

Dollarzufluss = starker Real

EURO-REAL letzte 5 Jahre

EURO-REAL letzte 12 Monate
DOLLAR-EURO letzte 5 Jahre

DOLLAR-EURO letzte 12 Monate
Und der Dollarkurs? Heute gilt 1 US$ = 1,68 R$! So tief stand er schon lange nicht mehr. Und wenn es so weitergeht, können Sie darauf wetten, dass nach den Präsidentschaftswahlen am Tag der Deutschen Einheit Massnahmen von der brasilianischen Regierung ergriffen werden, um den Höhenflug des R$ zu stoppen, z.B. über eine Besteuerung spekulativer Gelder.

Am 16.9.2010 hatte Brasilien Währungsreserven von 267,185 Mrd. US$ angehäuft. Neue Werte liegen mir noch nicht vor, wer die Entwicklung bis zu diesem Tag verfolgen will, klicke bitte in den Link. Sie können auch Zeitreihen interessanter Wirtschaftsdaten direkt beim Schatzministerium aufrufen.

Das liebe Geld

spielt auch für Regierungen eine sehr wichtige Rolle. In Brasilien hat die Regierung die Kurve gekriegt und sich im Rahmen der Kapitalerhöhung der Petrobrás, die über 120 Mrd. R$ in die Kassen gespült hat, 31,9 Mrd. R$ gesichert. Damit ist der Primarüberschuss der Regierungskonten - Schatzministerium, Sozialversicherung und Zentralbank - der höchste aller Zeiten, 3,3 % vom BIP. Die 120 Mrd. R$ sind natürlich - gibt es Regierungen, die völlig sauber spielen? - nicht ausschliesslich als Geld zu verstehen, denn unsere brasilianische Regierung hat einen Anteil der Kapitalerhöhung mit den Ölreserven bezahlt, die mit diesem Geld gefördert werden sollen. Zusätzlich musste Petrobrás noch 6,991 Mrd. R$ an die Regierung überweisen, um die Ölreserven vollständig zu bezahlen. Muy amigo wird so was in Argentinien genannt und amigo da onça in Brasilien. Was übrigens Freund des Jaguars bedeutet. 


Wer mehr über Brasiliens blühende Wirtschaft kurz vor den Präsidentschaftswahlen am kommenden Sonntag wissen möchte, sollte in die Überschrift klicken. Der Link führt Sie zu einem Artikel der Bildzeitung. Aufmerksam gemacht darauf wurde ich durch folgende Nachricht: 


Sehr geehrter Herr Naumann,
Als Anlage sende ich Ihnen einen Screenshot von www.bild.de.
Unter Ihrem Buchtitel kommentiert Bild online die Kapitalerhöhung der Petrobras und die wirtschaftliche Lage Brasiliens.
Coisa boa:-)
Abraço aus Recife
Stephan Strauss



Vielen Dank, Herr Strauss! Ich war übrigens gerade zweimal geschäftlich für ein Mitglied des Firmenpools Brasilien / Mercosur der IHK Essen in Recife, erstaunlich, was für eine Wirtschaftskraft sich dort in den letzten Jahren angesammelt hat. Lauter grosse und supermoderne Unternehmen!