31 Mai 2009

Werden Sie auch von E-Mails überflutet?

Das erhielt ich heute als Antwort auf eine E-Mail:

Olá, amigos!
Devido ao grande volume de trabalho, verifico e respondo e-mail´s somente duas vezes ao dia.
Se você precisar de algo imprescindível (mas assegure que seja imprescindível) que não pode esperar algum dos horários definidos, por favor, contate +51 11 3872 9011 ou +51 11 3679 7770.
Obrigado por compreender essa iniciativa em busca de mais eficiência e eficácia.
Atenciosamente,
Sâmia Maluf

Zusammengefasst frei übersetzt: Hallo, Freunde, wegen der vielen Arbeit lese und beantworte ich nur zweimal täglich E-Mails. Wenn Du etwas Dringendes hast, was nicht warten kann, vergewissere Dich, ob es wirklich sooo dringend ist und rufe mich an. Danke für das Verständnis meines Wunsches nach mehr Effizienz!

Ich habe Frau Maluf spontan gratuliert und kann Ihr Beispiel nur zur Nachahmung empfehlen.

Euro wieder unter 2,80 R$ - deutsche Exporteure atmen auf

Trotzdem fällt es brasilianischen Maschinenkäufern schwer, günstige Kredite für ihren Einkauf zu bekommen. Der Ausweg könnte ein Mietvertrag und - vorläufig - ein befristeter Import sein. Näheres können Sie bei mir erfahren, wenn Sie einen konkreten Fall haben, wo ein Auftrag von seiner Finanzierung abhängt.

Brasilienartikel im Handelsblatt

Alexander Busch, der aus Brasilien u.a. für das Handelsblatt schreibt, machte mich auf eine Artikelserie über Brasilien aufmerksam, die Ihre ungeteilte Beachtung verdient. Hier wird an Beispielen von Personen und Persönlichkeiten das erstaunliche Wachstumspotential Brasilien gezeigt. Gerade in der jetzigen Zeit ein wahrer Lichtblick für deutsche Unternehmer, die im Inland mit DER KRISE kämpfen müssen und denen die Bundesregierung nicht zur Hilfe eilt, weil zu wenig Wählerstimmen mit der Rettung eines KMUs mobilisiert werden können.

Ich mache mich heute wieder auf den Heimweg nach Brasilien, werde aber vom 15. bis 19. Juni 2009 in der IHK Essen wieder kostenlose Sprechstunden für brasilieninteressierte Unternehmen abhalten. Anmeldungen wie gewohnt über Herrn Slomke von der IHK Essen.

20 Mai 2009

Brasilienberatung

Ab dem 15.6.09 halte ich wieder für eine Woche kostenlose Sprechstunden zum Thema MARKTEINTRITT UND MARKTBEARBEITUNG IN BRASILIEN in der IHK Essen ab. Sie können sich dazu bei Herrn Slomke von der Kammer anmelden. Mit der IHK Essen können Sie im deutschen Herbst übrigens nach Brasilien fahren, um das Land kennenzulernen und sich aus erster Hand Eindrücke über Ihre geschäftlichen Chancen zu verschaffen. Auch darüber können Sie sich bei Herrn Slomke informieren. Für die Teilnehmer der Fahrt gibt es am 18.6.09 ein Einführungsseminar in der IHK Essen, auf dem ich praktische Hinweise für den Markteintritt in Brasilien geben werde.

Brasil Foods

Ja, Sie haben richtig gelesen, nicht Brazil Foods, sondern Brasil Foods. So heißt eine neue Firma, die künftig neben anderen Superlativen der größte Hähnchen- und Hühnchenexporteur der Welt sein wird. Entstanden ist sie aus DER KRISE. Bisher waren es nämlich zwei Firmen, die sich jetzt zusammenschlossen, Perdigão und Sadia. Perdigão hat als Markenzeichen zwei Hühnersilhouetten, Perdigão die einer gekrümmten Wurst. Damit ist das Tätigkeitsgebiet jeweils gut umrissen. Der Zusammenschluß (oder richtiger die Übernahme) wurde nötig, weil Sadia viel Geld durch riskante Geschäfte verlor, als der Dollar plötzlich wertvoll wurde und der Real kurzfristig in den Keller fiel. Sadias Börsenwert ging Ende 2008 um 63 % zurück, weil die Firma "eine schnelle Mark" machen wollte. aus dem Zuwachsgewinn wurde ein Riesenverlust und ein arbeitsloser Finanzvorstand.

Einige Daten aus der Zeit vor Brasil Foods, d.h. aus der Bilanz von 2008:

Schulden
  • Perdigão 3,4 Mrd. R$
  • Sadia 7,7 Mrd. R$
Ergebnis
  • Perdigão 54 Mio. R$
  • Sadia - 2,5 Mrd. R$
Mitarbeiter
  • Perdigão 59.000
  • Sadia 60.700
Umsatz
  • Perdigão 11,3 Mrd. R$
  • Sadia 10,7 Mrd. R$
Wieder mal ein Beweis, dass zwei Firmen der fast identischen Grösse und derselben Branche völlig unterschiedliche Ergebnisse erwirtschaften können, weil die Firmenführungen das Währungsrisiko eines völlig überflüssigen Finanzgeschäftes ebenso unterschiedlich einschätzten und in einem Fall sich mit dem gemachten operativen Gewinn begnügten und im anderen den Hals nicht voll genug bekommen konnten und sich verschluckten.

Die Frage, die noch beantwortet werden muss, ist, ob das Kartellamt die Bildung der Brasil Foods wirklich ohne Auflagen zulässt, denn auf der Strecke bleibt der Wettbewerb und damit auch der Verbraucher, der als Kunde künftig nicht viel Optionen hat.

19 Mai 2009

"Junge, geh' zur Post!"

So hiess es früher in Deutschland, wenn es um die Berufswahl des Sohnes ging und dann immer mit dem Zusatz: "Da hast Du nicht viel, aber was Du hast, hast Du sicher! Und die Pension, denke an die Pension!". Heute kann man sich das in meinem Geburtsland nicht mehr vorstellen, aber in Brasilien wohl, denn hier ist der Staat in erster Linie Versorger und die Staatsdiener bis hoch zur ersten Ebene oft in erster Linie Selbstbediener. Nur nicht mit den Konsequenzen, die diese Einstellung in Großbritannien mit sich bringt.

Aber zurück zum Entgelt. Wenn man sich die Bezüge der Staatsdiener, in der Bundesrepublik Deutschland Beamte und Angestellte und Arbeiter des Öffentlichen Dienstes geheißen und in Brasilien einfach funcionários públicos, ansieht sowie ihre Entwicklung, dann versteht man, warum in Brasilien fast jeder an die nährenden Brüste der öffentlichen Alma Mata möchte.

Von Dezember 2002 bis Februar 2009 sind nämlich die mittleren Bruttobezüge in der Privatwirtschaft einschließlich Überstunden und aller Zuschläge inflationsbereinigt nur um ganze 8,7 % gestiegen. Die Inflation betrug in diesem Zeitraum 43,3 % und so ist es verständlich, dass von den Betroffenen kaum einer aufmuckt, weil er wahrscheinlich nur undeutlich ahnt, dass es ihm nicht sooo viel besser geht als vor sieben Jahren.

Wenn einer meckert, gehört er wahrscheinlich der privilegierten Kaste der Staatsdiener an, denen es viel besser geht, aber die das entweder nicht merken oder nicht wahrhaben wollen oder aber überzeugt sind, dass es ihnen noch viel besser gehen müsste. Man höre und staune, im betrachteten Zeitraum stiegen die mittleren Bruttobezüge der aktiven Mitarbeiter der Exekutive auf Bundesebene inflationsbereinigt um 74,2 %!!! Die Mitarbeiter der Legislative brachten es "nur" auf 28,5 %, aber die der Judikative auf 79,3 %. Ein Hinweis, wenn ich "aktive" Mitarbeiter schreibe, meine ich damit nicht etwa den fleissigen Teil, sondern diejenigen, die noch nicht pensioniert sind.

Im Dezember 2002 lagen die mittleren Bruttobezüge mit allen Zuschlägen in der Bundesexekutive bei 2.680 R$ im Monat, in der Privatwirtschaft nur bei mageren 741 R$. Im Februar 2009 verdiente ein Mitarbeiter der Bundesexekutive im Mittel brutto mit allen Zuschlägen 6.691 R$, sein armer Bruder in der Privatwirtschaft erhielt nur 1.154 R$. In der Judikative brachte es im Februar 2009 ein Staatsdiener im Mittel auf Bundesebene auf 16.800 R$ und in der Legislative auf 12.500 R$.

Brasilien leidet immer noch darunter, dass zwar die Republik eingeführt wurde, aber es noch nicht alle bemerkt haben. Und die meisten Vertreter dieser letzten Kategorie glauben im tiefsten Inneren, dass Brasilien immer noch wie eine Kolonie behandelt werden könne. Und die wurde immer wie eine Zitrone behandelt, nämlich ausgequetscht.

Chancen für Export nach Brasilien werden wieder besser

Der Dollar wird wieder deutlich schwächer gegenüber dem Real:
Dem Euro geht es nicht viel besser:

Gradative Arbeitsmarkterholung in Brasilien

Zur Jahreswende verloren ca. 800.000 Menschen ihren Arbeitsplatz in Brasilien. Jetzt scheint die Tendenz gebrochen, im April wurden schon 106.200 mehr Leute eingestellt als entlassen. Damit haben wir seit drei Monaten eine ununterbrochen positive Arbeitsplatzbilanz. Danken können die neuen Entgeltempfänger der Landwirtschaft und dem Dienstleistungssektor. Im Bundesstaat São Paulo sind 21.700 der 72.000 neuen Arbeitsplätze direkt an den Zuckerrohr- und Kaffeeanbau gebunden. Aber DIE KRISE ist noch nicht überwunden, der Aprilwert ist der schlechteste seit 1999!

17 Mai 2009

Elektronik zu teuer?

Die meisten Brasilianer scheinen dies zu glauben. Denn wenn sie z.B. einen Laptop im Ausland kaufen und nach Brasilien mitbringen, nimmt ihnen der Zoll für den 500 US$ übersteigenden Wert 60 % Importsteuer ab. Und wenn man für 500 US$ zusätzlich andere zollpflichtige Waren mitbringt, zahlt man auf den gesamten Computerpreis die 60 %.

Das empfindet (nicht nur?) der Brasilianer als ungerecht und wehrt sich, in dem er zwar Computer kauft, aber beim Zoll nicht angibt. Der wehrt sich aber auch und verlangt bei jeder Ausreise, dass mitgeführte Computer unter Vorlage der Originalrechnung vor der Ausreise registriert werden.

Dieses Katze-und-Maus - Spiel führte dazu, dass 40 % aller Laptops, 50 % aller Digitalkameras und 70 % aller MP3-Spieler in Brasilien entweder in das Land hineingeschmuggelt wurden oder ein zu niedriger Wert bei der Einfuhr angegeben wurde. Allein 2008 hat der Staat dadurch wahrscheinlich eine Milliarde Reais Mindereinnahmen gehabt. Die grosse Masse dieser Produkte kommt aus Rotchina oder Taiwan.

Von den 3,6 Mio. Laptops, die letztes Jahr in Brasilien verkauft wurden, sind 1,3 Mio. illegal in's Land gekommen. Der Einkommensverlust des Staates beträgt nur hierfür schon 656,6 Mio. US$.

Die Motivation dahinter ist stark. Schmuggelware kostet bis zu 57 % weniger als die ordnungsgemäß verzollte.

2009 hat sich nicht viel an diesem Bild geändert. In den ersten drei Monaten wurden 105.320 Laptops der Marken Acer, Asus und Toshiba verkauft, für weniger als 10 % des Absatzes wurden die Importabgaben entrichtet. Das sagen die Receita Federal und die Beratunsgfirmen für den Informatikmarkt IDC und ITData.

16 Mai 2009

Erfolgreich in Brasilien

Der deutsche Anlagenbauer AMS zeigt, wie man es macht. Nach fast 5 Jahren harter Kontaktarbeit konnte er einem brasilianischen Elektromaschinenbauer zwei Großanlagen zur Vakuumimprägnierung von Rotoren und Statoren beachtlichen Ausmaßes verkaufen, der Durchmesser des Arbeitstanks beträgt bei beiden Anlagen je 5.000 mm. Hier sehen Sie, was zu einer solchen Anlage gehört, die in den nächsten Monaten installiert werden wird:




São Paulo überholt London, Madrid, Tokio und Sydney!

Nachzulesen bei der Rangreihenfolge der ICCA (auf Portugiesisch "Associação Internacional de Congressos e Convenções", was zeigt, dass jeder, der Englisch kann, auch Portugiesisch versteht) der besten Plätze dieser Welt für die Ausrichtung internationaler Ereignisse wie eben Kongresse und Ausstellungen. Im Vergleich zu 2008 stieg São Paulo um elf Plätze auf. Kein Wunder, denn 2008 beherbergte die Stadt, in der ich wohne, 75 Weltereignisse, vor allem aus den Bereichen Medizin (11), Technologie (8), Transport und Kommunikation (8) und Wirtschaft (8). Die ersten Plätze nehmen Paris und Wien ein, die 2008 je 139 solcher Weltereignisse beherbergten. 

Es ist vielleicht kein Weltereignis, findet aber am 25. Mai 2009 in Wien statt. Dort werde ich auf Einladung des österreichischen Konsulats in São Paulo einen Vortrag mit dem Titel

WIRTSCHAFTSBOOM TROTZ KRISE
Brasilien ist nicht zu bremsen! 

halten, der sich an den Inhalt meines Buches WIRTSCHAFTSBOOM AM ZUCKERHUT anlehnen und die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung Brasiliens berücksichtigen wird. Mein Beitrag ist einer von dreien und wird die praktischen Aspekte der Entwicklung eines Brasiliengeschäfts behandeln. Hier sind die Veranstaltungsdaten:

AWO‐LÄNDERFORUM BRASILIEN 
Neuer Wirtschaftsboom am Zuckerhut?
Rot‐weiß‐rote Chancen in Brasilien
25. Mai 2009, 13:30 Uhr
Haus der Wirtschaft, Wiedner Hauptstr. 63, 1045 Wien – Franz Dworak‐Saal

Grün angestrichener Winter

heißt in Deutschland ein kalter Sommer. Dazu die Meldung, die eine halbe Seite meiner Tageszeitung einnimmt, dass gestern die Temperatur in der Stadt São Paulo um 11 Grad Celsius fiel und das Thermometer die tiefste Temperatur eines Nachmittages in diesem Jahr anzeigte, ganze 20,7 Grad! Und unser Mai entspricht dem deutschen November, also richtiger Herbst. Und da bekomme ich Bilder meines Freundes Harald Sterzinger und seines Sohnes Arno von den Auswirkungen der Eisheiligen in Grossraum Stuttgart zugeschickt! Wir haben, bitte schön, auch unsere Eisheiligen!

Schlechter mütterlicher Einfluß?

Es gibt keine Untersuchung zu dieser Frage, aber Zahlen. Danach sind von 20.228 Häftlingen, die am Muttertag ihre Strafanstalt verlassen durften, 4,79 % - das sind fast 1.000 Strafgefangene - nicht an den Platz hinter Gittern zurückgekehrt, wo sie nach Meinung (nicht nur) der Justizbehörden gehören. Übrigens, auch ein Häftling, der sich gut geführt hat, aber weder Mutter, Vater noch Kinder hat, darf am Muttertag seinen Freigang in Anspruch nehmen. 

Und noch etwas; es ist dem DENARC (Drogenbekämpfungstelle des Bundesstaates São Paulo) richterlich verboten worden, auf dem internationalen Flughafen von São Paulo Verhaftungen vorzunehmen, denn dadurch würden die Menschenrechte  der in flagranti erwischten Drogenhändler beeinträchtigt. Verhaften dürfe nur die Bundespolizei. Die Richterin befürchte, dass den Denarc-Beamten Geld angeboten würde, dass Rauschmittel verschwinden und Verhaftete bestohlen oder sogar ermordet werden könnten. Die Entscheidung wurde schon im Januar gefällt, wurde aber erst jetzt bekannt. Anstatt ihrer Aufgabe nachzukommen, den Rauschgifthandel zu bekämpfen, muß die Behörde sich jetzt erstmal um Rechtsmittel gegen das richterliche Machtwort kümmern.  

Gewinn im Keller?

Bei den an der Börse gehandelten brasilianischen Firmen leider ja, denn deren Gewinn brach im ersten Vierteljahr 2009 um 29,5 % im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2008 ein. Es wurde der Nettogewinn von 149 Firmen zum Vergleich herangezogen, die ihre Bilanz schon veröffentlicht haben. Eine Erklärung gibt es auch schon. 

Die Finanzkosten dieser Firmen stiegen von 1,826 auf 4,133 Mrd. R$, d.h. um 126,3 %. Der Bruttoverschuldung der Unternehmen lag am 31.3.09 bei 264.956.000.000 R$, am 31.3.08 aber "nur" bei 183.172.000.000 R$, hier liegt also ein Anstieg der geschuldeten Gesamtsumme um 44,6 % vor. Ungefähr die Hälfte dieser zusätzlichen Schulden in Höhe von 91,783 Mrd. R$ werden auf die Aufwertung des US$ gegenüber dem R$ zurückgeführt. Seit April 2008 hat der Dollar in 12 Monaten um 32 % an Wert gewonnen. Leider ist die Mehrheit unserer börsennotierten Firmen in Fremdwährung verschuldet. 

Unser Präsident Lula fliegt übrigens jetzt wieder nach China und will dem Präsidenten der Volksrepublik vorschlagen, bilaterale Geschäfte in den jeweiligen Landeswährungen unter Umgehung des US-Dollars abzuwickeln. Nachdem China schon eine Weltwährung vorgeschlagen hat, bleibt nur noch die Frage offen, ob der Real Chancen hat oder ob sich der Renminbi durchsetzen wird. 

Leider brüstet sich Lula geradezu damit, kein Buch aufzuschlagen. Hätte er oder einer seiner Berater wenigstens bei Wikipedia nachgesehen! Dort steht nämlich: "Die chinesische Währung ist seit 1994 erst inoffiziell und später offiziell mit einer Bandbreite von 0,3 % an den US-Dollar gekoppelt." Also, was soll der Vorschlag, den Dollar zu umgehen? 

Zurück zu den vorerwähnten untersuchten Firmen. Ihr konsolidierter Nettogewinn summierte sich auf 7,33 Mrd. R$ im ersten Vierteljahr 2009, im Vorjahresvergleichsraum waren es noch 10,39 Mrd. R$. Ein Grund dafür sind stark angestiegene operative Kosten, z.B. durch Preiserhöhungen importierter Rohstoffe und Halbzeuge.

14 Mai 2009

Bananenrepublik nach Europa transferiert!

Na ja, nicht ganz, denn das grosse Britannien uebt sich ja in splendid isolation und zaehlt sich nicht zum europaeischen Kontinent.  Aber die Verhaeltnisse in der Regierung lassen schon vermuten, dass eine schleichende Revolution stattfindet, an deren Ende die Ausrufeung einer Bananenrepublik steht.

Ich will nicht auf die unglueckliche Wahl der Verwendung oeffentlicher Gelder durch Regierungs- und Parlamentsmitglieder dieses Landes eingehen, nur einige Zahlen werde ich nennen, um zu zeigen, dass wir in Brasilien uns gut vergleichen koennen mit den sogenannten entwickelten oder auch Industrielaendern.

Britannische Parlamentsmitglieder erhalten 92.795 US$ im Jahr als "Gehalt", dazu kommt eine Kostenpauschale von 200.000 US$.

Die Mitglieder des Representantenhauses der USA bekommen 174.000 US$ im Jahr und 1,4 Mio. US$ Kostenbeihilfe.

In Frankreich erhalten die Parlamentarier 114.000 US$ als Basisbezuege plus 95.000 US$ Kostenbeihilfe.

Die brasilianischen Abgeordneten erhalten 95.000 US$ jaehrlich und 480.000 US$, um ihre Kosten zu decken.

Im geschilderten Bereich sind wir also schon ein ernstzunehmendes Land, oder?


13 Mai 2009

Kursverlauf EUR - REAL seit 1.1.1999

Quelle: http://de.finance.yahoo.com  
Zum Vergroessern in die Graphik klicken!


Quotenregelung

Die brasilianische Regierung will den Zugang zu Bundesuniversitäten neu gestalten, künftig sollen 60 % der freien Studienplätze für Nichtweiße, Behinderte und andere Gruppen reserviert werden. Ich habe absichtlich Gruppen geschrieben und nicht Minderheiten, denn laut Statistik werden die "Weißen" in Brasilien bald eine Minderheit sein - wenn sie es nicht schon sind. Und dabei hatte ich immer gehört, dass Brasilien keine Rassenvorurteile und -diskriminierung kenne. Aber in Fragebögen, die der Bürger für Behörden ausfüllen muss, wird vielfach nach seiner Hautfarbe gefragt, was mir in Deutschland noch nie auffiel. Und ob die oben erwähnte Quotenregelung dazu führen wird, dass Brasilien künftig vielleicht doch mal einen Nobelpreisträger hervorbringt, wage ich zu bezweifeln. Fragen Sie in einigen Jahren vorsichtshalber Ihren Arzt oder Anwalt, ob er per Quote studieren durfte oder ob er nur einfach gut genug ausgebildet war, um die Aufnahmeprüfung auch so zu bestehen.

Brieflaufzeiten

Obige E-Mail erhielt ich heute zur Kenntnis von einem unserer Poolmitglieder. Sein Kunde, ein großer Reifenkonzern in Brasilien, hatte auf Bitten des von uns gefundenen hiesigen Vertreters eine Walzenzeichnung als Angebotsgrundlage geschickt. Als diese nicht beim Lieferanten eintraf, wurde der Vertreter, als er um erneuten Versand bat,vom Konzerneinkäufer als unfähig und inkompetent beschimpft. Die "Rache" kam spät, genauer gesagt 3 Monate später, aber sie kam.

Nehmen Sie dieses Vorkommnis als Grund, auch Zeichnungen nur elektronisch zu versenden.

10 Mai 2009

Brasilien ist das neue China

Wenn Sie in Google "positive Nachrichten Brasilien" eingeben, finden Sie u.a. unter der obigen Überschrift diesen Artikel, der trotz der zitierten Daten vom 14.5.2008 gerade wegen der relativen Krisenresistenz Brasiliens immer noch aktuell ist:

"Brasilien hat kürzlich für Furore gesorgt. Das Upgrade durch S&P auf „Investment Grade“ zeigt den Aufstieg des Landes. Wie Anleger davon profitieren können, zeigt ein Vergleich von e-fundresearch.com

Alle Aktienmärkte rasselten seit Beginn der Subprime-Krise in den Keller. Bärenmärkte, also Kursverluste von mehr als zwanzig Prozent, waren für alle Aktienmärkte zumindest in Reichweite. Wirklich für alle? Nein, aber es war kein gallisches Dorf, das Widerstand leistete, sondern Brasilien, die größte Volkswirtschaft Latinamerikas, die Anlegern trotz Kreditkrise, Finanzmarktturbulenzen und Bankenabschreibungen sprudelnde Gewinne bescherte.

Brasilien gilt nicht mehr als spekulatives Wertpapier

Ein Grund ist: Brasilien ist nicht mehr spekulativ. Zumindest die Schuldverschreibungen des Staates Brasiliens. Die Rating-Agentur Standard & Poors hat die Staatsanleihen des lateinamerikanischen Landes von BB+ auf BBB- hochgestuft. Damit hat Brasilien nun den Status „Investment Grade“ erhalten und gilt als „ausreichend sicher“, um nicht mehr als spekulatives Wertpapier zu gelten. Doch diese Nachricht ist nur eine der vielen positiven Nachrichten, die aus dem größten Land Südamerikas kommen.

In den vergangenen Jahren war Brasilien für Volkswirte und Anleger eine positive Überraschung. Das Wirtschaftswachstum stieg kontinuierlich an und liegt nun bei rund fünf Prozent, die Inflation – eines der Hauptprobleme der brasilianischen Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten – ist im Griff, ebenso die Verschuldung. Der Aktienmarkt dankt diese neue makroökonomische Stabilität und wuchs in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 600 Prozent, stärker als chinesische Vergleichsindizes.

Von Krise großteils unbeeindruckt

Im Vergleich zu den anderen BRIC-Ländern, die 2003 von Goldman Sachs als die hoffnungsreichsten Schwellenländer zusammengefasst wurden, zeigt Brasilien der Subprime- und Kreditkrise die kalte Schulter. Zwar ist zweifelsohne die Volatilität am brasilianischen Markt ebenfalls angestiegen, doch der Aktienmarkt, gemessen am Bovespa, liegt notiert in Real seit Beginn der Subprime-Krise im Juli 2007 mit 22,2 Prozent im Plus, in Euro sogar um 31,8 Prozent. Nach dem Upgrade durch S&P wurde im Mai schließlich die 70.000 Punkte Marke durchbrochen.

Auch die Aussichten für Brasilien sehen rosig aus. Es ist das einzige größere Land, für das der IWF in seinem aktuellen World Economic Outlook das Wachstum für 2008 nach oben revidiert hat (auf 4,8 Prozent). Hinzu kommt die Hoffnung, dass die Preise für Rohstoffe auf Dauer auf höheren Niveaus notieren könnten. Brasilien ist nicht nur einer der wichtigsten Produzenten von Soja, sondern exportiert auch Ethanol aus Zuckerrohr.

Wirtschaftswunder mit Schwäche?

Doch hier könnte mitunter auch die Schwäche des Wirtschaftswunders liegen. Der Wachstumspfad, der derzeit von Brasiliens Wirtschaft, beschritten wird, ist auf boomenden Rohstoffpreisen aufgebaut. Ein Zeichen dafür ist die ungemeine Stärke des Reals. Die Währung hat gegenüber dem Dollar seit der Einführung 1994 um 95 Prozent an Wert zugelegt, die starke Nachfrage nach Rohstoffen hat aus dem Real eine richtige Rohstoff-Währung gemacht.

Darunter leiden nicht zuletzt auch die Exporteure aus dem Industriesektor. Doch im Vergleich zu China trägt die Industrie mit rund 30 Prozent einen wesentlich geringeren Teil zum Bruttoinlandsprodukt bei als der Dienstleistungssektor mit mehr als 60 Prozent. Die Effekte einer starken Aufwertung des Real sind damit deutlich kleiner als jene, vor denen sich die chinesischen Behörden fürchten, wenn sie ihre eigene Währung – den Yuan – nur allmählich gegen den Dollar aufwerten lassen. Doch auch Brasiliens Wettbewerbsfähigkeit ist von einer allzu starken Währung bedroht.

Noch zu wenig Fonds im deutschsprachigen Raum, die aktiv investieren

Mit Brasilien konnten Anleger in den vergangenen fünf Jahren enorm gutes Geld verdienen. Doch Fonds im deutschsprachigen Raum, die aktiv in das größte Land Südamerikas investieren, müssen Anleger mit der Lupe suchen. Gerade einmal zehn aktiv gemanagte Brasilien-Fonds gibt es, doch nur ein einziger weist eine Historie von mehr als drei Jahren auf. Anleger können hingegen besonders über ETFs am brasilianischen Wachstum partizipieren. Gleich vier passive Indexfonds stehen Anlegern zur Auswahl.

Der einzige Fonds, der bereits mehr als fünf Jahre auf dem Buckel hat, ist der EMIF Brazil B Cap (Load) USD, der in den fünf Jahren des Brasilien-Booms 34,2 Prozent p.a. erwirtschaftete. Neben diesem ETF, der bereits im Jahr 2000 aufgelegt wurde, können Anleger auch in den Lyxor ETF Brazil (Ibovespa) A, den db x-trackers MSCI BRAZIL TRN INDEX ETF und den iShares MSCI Brazil USD investieren.

Bei den aktiv gemanagten Fonds ist die Auswahl etwas größer. Die Fonds sind dabei zwar durchgehend vor weniger als zwei Jahren aufgelegt worden, aber trotzdem einige hunderte Millionen Euro schwer. Der volumensmäßig größte Fonds ist der HSBC GIF Brazil Equity AC USD mit mehr als 880 Millionen Euro. Der Fonds von Luiz Maria Ribeiro ist auch der älteste der aktiv gemanagten Investmentfonds. Auf Drei-Jahres-Sicht brachte der Fonds seinen Anlegern 43,6 Prozent.

Fazit

Während China und Indien mit den boomenden Metropolen und außerordentlichen Wachstumsraten längst ihren Weg in die Portfolios der Anleger gefunden haben, ist Brasilien verhältnismäßig ausgeklammert worden. Dabei ist es das Land der BRICs, das wohl am stärksten von steigenden Lebensmittelpreisen und der weiterhin starken Nachfrage nach Soja, Weizen und Co. profitieren wird. Die aktuelle Würdigung der Wirtschaftspolitik des letzten Jahrzehnts, die Hinaufstufung der Staatsanleihen auf „Investment Grade“, zeigt auch, dass die Zeichen in Brasilien auf Aufschwung stehen.
"

Alle Daten per 14.5.2008 in Euro / Quelle: Lipper

LINK: Die gesamte Analyse (inkl. einer Tabelle der besten Brasilien-Fonds) finden Sie hier.

Autor: e-fundresearch.com

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Börsen in BRIC: Indien und Brasilien im Aufwind, Huiyuan Juice gesucht

aktiencheck.de schrieb am 24.04.2009:

"Sao Paulo (aktiencheck.de AG) - Der DAXglobal BRIC Index, der die Performance der vier größten Schwellenländer der Welt abbildet, hat am letzten Handelstag der Woche mit Abschlägen zu kämpfen und verliert zur Stunde 0,69 Prozent auf 293,22 Punkte.

Aus Brasilien wurden dabei kräftige Gewinne gemeldet. So konnte der Bovespa-Index in São Paulo am Donnerstag 2,03 Prozent zulegen auf 45.801,17 Punkte. Papiere des Finanzkonzerns Itau Unibanco verbesserten sich dabei um gut 4 Prozent. Banco do Brasil legten 4,6 Prozent zu. Für Titel des Ölriesen Petrobras ging es gleichzeitig um 2,3 Prozent nach oben.
"

Kompletter Text

uǝpodıʇuɐ uǝp uoʌ uǝʇɥɔıɹɥɔɐu

˙dılɟ ǝʇıs uǝp ǝıs uǝɥɔnsǝq 'uǝlloʍ uǝqıǝɹɥɔs os ɥɔnɐ ǝıs uuǝʍ ˙ǝpodıʇuɐ uıǝ ɥɔı uıq 'lǝƃnʞqlɐɥpɹǝ uǝɥɔılpɹöu ɹǝp ɹǝsǝl ǝıp ɹüɟ suǝʇsƃıuǝʍ 'uuǝp 'uǝsǝl sǝıp ǝıs uuǝʍ 'ʇɥɔıu ɥɔıs ǝıs uɹǝpunʍ

Brasilien und Lateinamerika: Wachstumsmärkte trotz sozialistischer Rahmenbedingungen?

Lateinamerika wird, was den Sozialismus angeht, früher oder später von der Wirklichkeit überholt werden, denn Marx hat ausgedient:

DDR, UdSSR, Jugoslawien und andere kommunistische Länder(wobei die DDR für mich als Berliner nie ein Land war), deren Namen heute nur noch in Geschichtsbüchern zu finden sind, sind vergessen, in Venezuela hätte Chávez ohne Öl keine Überlebenschance, Nordkorea und Kuba befinden sich „in Wartestellung“ und Rotchina praktiziert Frühkapitalismus, der „zum Untergang verurteilte Kapitalismus“ mit seinen freien Märkten und der privatwirtschaftlichen Initiative blüht. Selbst in den sozialistisch angehauchten Ländern Lateinamerikas sind Imperialismus, Ausbeutung, Proletariat und Bourgeoisie kaum gehörte Begriffe und Planwirtschaft hat wenig Chancen, wenn man vielleicht von Venezuela absieht.
Allerdings gibt auch der Kapitalismus Anlaß zu Fragen, die mit Globalisierung, Liberalisierung und Freihandel zusammenhängen sowie mit Konzentration von Wirtschaftsmacht, die Konzernen mehr Einfluß auf die Weltwirtschaft gibt, als sie viele Staaten haben.

Den vollständigen Text, den ich für die ZfU - International Business School in Zürich geschrieben habe, lesen in AUFSATZ.

Investmentbriefe empfehlen brasilianische Wertpapiere

So schreibt z.B. www.investoralert.de am 10.5.09:

"Viele Aktienindizes haben seit März wieder kräftige Kursgewinne verbuchen können. Während der Kurszuwachs beim Euro Stoxx, dem S&P 500 oder dem Nikkei jeweils um die 30 Prozent betrug, haben einige der großen Schwellenländer wie z.B. Brasilien mit rund 55 Prozent einen fast doppelt so großen Kurszuwachs verzeichnen können. Investoren scheinen also gezielt darauf zu spekulieren, dass sich das starke Wachstum nach Beendigung der Krise weiter fortsetzen wird. Dieses deckt sich auch mit der Meinung vieler Marktbeobachter, die ebenfalls ein Comeback als sehr wahrscheinlich ansehen. Zudem ist das Land in der aktuellen Krise deutlich stabiler als in vergangenen Krisen. Im Vergleich zu früheren Zeiten ist die Wirtschaft breiter aufgestellt und wird zudem durch eine Eigendynamik aus der lokalen Nachfrage unterstützt. Ein weiteres Plus von Brasilien ist, dass die Kombination aus niedriger Inflation und sinkenden Zinsen in einer steigenden Kaufkraft resultieren könnte. Das liegt nicht zuletzt auch an erschwinglichen Krediten.
Wie in anderen Schwellenländern auch sind die Banken nicht oder nur in sehr geringem Umfang mit toxischen Anlagen infiziert, weshalb sie noch in der Lage sind,
Kredite an die heimische Wirtschaft zu vergeben. Nicht zuletzt dadurch könnte Brasilien diesmal sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen und weiteren Boden in der wirtschaftlichen Aufholjagd zu den Industrieländern gutmachen. Für Anleger ist Brasilien unserer Meinung nach sehr interessant und sollte bei der Portfoliobildung daher unbedingt berücksichtigt werden."

Unter diesen Voraussetzungen lohnt sich sicher auch eine Investition in eigene unternehmerische Tätigkeit in Brasilien. Dass nicht nur ich so denke, zeigen die vielen Anfragen nach Firmengründungen, die wir von europäischen Unternehmenschefs erhalten. 

Preissteigerung hilft Agrobusiness in Brasilien

Es kommt meist anders als man denkt. So auch bei den Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Sowohl die brasilianische Regierung als auch die meisten Berater sagten eine Preisreduzierung um 7  % voraus, aber dann ging in Südamerika der Ertrag der Soja- und Maisernte um 20 % zurück und die Preise stiegen:
  • 22 % : Baumwolle
  • 18 % : Zucker
  • 13 % : Soja
  • 10 %: Orangensaft
  • 8 %: Weizen
  • 6 %: Kaffee
  • 4 %: Mais
Diese Preissteigerungen fanden in den letzten dreissig Tagen an den Börsen von New York und Chicago statt. Sie bedeuten für die Taschen der brasilianischen Landwirte Mehreinnahmen von mindestens 6, eventuell sogar 12 Mrd. R$. Die Einnahmen aus dem Verkauf landwirtschaftlicher Produkte in Mrd. R$ bleiben damit auf hohem Niveau:

  • 1997: 102,3
  • 1998: 106,4
  • 1999: 106,5
  • 2000: 98,2
  • 2001: 108,9
  • 2002: 129,6
  • 2003: 147,1
  • 2004: 146,0
  • 2005: 123,7
  • 2006: 123,6
  • 2007: 140,5
  • 2008: 161,1
  • 2009: 156,0 (geschätzt)
Berücksichtigt wurden folgende Positionen: Baumwolle, Erdnüsse, Reis, Bananen, Kakao, Zuckerrohr, Zwiebeln, Bohnen, Tabak, Orangen, Mamona, Maniok, Mais, Pfeffer, Soja, Tomate, Weizen und Weintrauben.

Eine gute Ernte bedeutet auch Geld für die Hersteller von LKWs, Traktoren, landwirtschaftlichen Maschinen, Düngemitteln und sonstige Dingen, die der Landwirt braucht. Firmen wie z.B.  Claas undJohn Deere freuen sich darüber.

09 Mai 2009

Brasilianische Stahlwerke hungern sich gesund

Das Gesetz von Angebot und Nachfrage bewirkt einen massiven Abbau von Arbeitsplätzen um 11,7 % in 5 Monaten in der brasilianischen Stahlindustrie. Diese beschäftigte im September des vergangenen Jahres 119.458 Mitarbeiter, im Februar dieses Jahres waren es nur noch 105.407. Die installierte Produktionskapazität wurde im Dezember 2008 nur zu 75,7 % genutzt, im März diesen Jahres waren es sogar nur 60,4 %. Der Wert für April ist nicht wesentlich besser, er betrug 64,1 %. 6 der 14 Hochöfen Brasiliens sind zur Zeit stillgelegt - wer sich in der Technologie der Stahlerzeugung auskennt, weiß, was das bedeutet.

Vor einigen Tagen besuchte ich eine der größten Gießereien Brasiliens im Süden des Landes, die ihre Produktion zu 70 % exportiert, größtenteils nach den USA. Auch hier ein erschreckendes Bild, 4 von 7 Kupolöfen waren stillgelegt. Und trotzdem herrscht Optimismus in Brasilien - hoffentlich ist es nicht der, der uns das Pfeifen im dunklen Wald lehrt.

08 Mai 2009

Brasilianischer Fahrzeugabsatz stockt

ANFAVEA, der Fahrzeugherstellerverband, gab soeben schlechte Zahlen bekannt. Danach wurden im April 234.390 neue importierte und im Lande hergestellte Fahrzeuge zugelassen, 10,3 % weniger als im April des Vorjahres. Im Vergleich zum März 2009 betrug der Rückgang 13,7 %. Die Produktion ging im April gegenüber dem Vorjahresvergleichsmonat um 15,8 % zurück.

Fazit: Steuervergünstigungen haben nur eine zeitlich begrenzte Wirkung, weil kein Zusatzbedarf geschaffen, sondern nur Bedarfsfälle vorgezogen werden. Und die fehlen dann anschließend, so einfach ist das.

Dollar und Euro gegenüber dem brasilianischem Real auf Talfahrt?

So niedrig war der Dollarkurs seit Oktober 2008 nicht mehr:
Der Euro ist noch nicht ganz auf diesem Niveau angelangt:
Hier der Kurs von heute (man beachte, dass wir drei Dollarkurse haben!):

Dafür steigen die Börsenkurse seit neun Wochen ununterbrochen, seit Montag dieser Woche verzeichnete der Bovespa-Index einen Zuwachs von 8,7 % und 36,87 % seit Jahresanfang.  Heute stand der Index bei 51.396 Punkten!

05 Mai 2009

Interessante deutschsprachige Betrachtung Brasiliens aus der "ökonomischen Perpektive"

Rezension (5.0 von 5 Sternen) meines Buches WIRTSCHAFTSBOOM AM ZUCKERHUT von David "David" (Bayern, Deutschland) vom 26. April 2009 bei Amazon:

BRASIL - Um país de tudo! Etwa aufgedruckt auf Reiseandenken, wie beispielsweise T-Shirts, hat der Slogan durchaus Gültigkeit: In Brasilien gibt es (fast) alles!

Abseits der Urlauberperspektive, aus dem Blickwinkel des Geschäftsmannes gewinnt das heutige Brasilien eine neue Qualität. Es bewegt sich auch wirtschaftlich etwas, in diesem vielfältigen, großen und großartigen Land.

Dieses Werk richtet sich an Personen, die in Brasilien beruflich, bzw. unternehmerisch tätig werden wollen. Und hierzu dem Buch einige Expertisen entnehmen können.

Nach der unterhaltsamen Erläuterung grober geschichtlicher Umrisse wie auch landeskundlichen Informationen geht der Autor darauf ein, welche Herausforderungen sich hinsichtlich Unternehmensgründungen und -übernahmen sich ergeben können, wie sich eine Betreten des brasilianischen Marktes gestalten könnte, welche Hilfen - auch aus dem Portfolio des Autors - gegeben werden können, um klassische Fehler zu vermeiden.

Ohne Frage: Im Vergleich zu Deutschland hat nahezu jedes Land Vorzüge und Nachteile, welche auf kulturellen, politischen, sozialen Eigenheiten gründen, und denen es zu begegnen gilt! Auch hinsichtlich dieser Aspekte betreibt das Buch, wohl bewusst, keinerlei Schönfärberei.

Hierzu werden zahlreiche Beispiele von unterschiedlichen und -in Brasilien- unterschiedlich erfolgreichen Firmen angeführt.
Daneben einige Erfolgsstorys heutiger brasilianischer Größen wie WEG, Conexel, Hering.

Viel über die Jahre hinweg gewonnene Erfahrungen von Karlheinz Kurt Naumann wird dabei eingebracht, wenn er praktische Ratschläge, aber auch Persönliches zum Besten gibt. Aufbereitetes Zahlenwerk auch anhand übersichtlicher Tabellen, durchzieht ganze Buch zudem.
Was "Wirtschaftsboom am Zuckerhut" zu einer kurzweiligen Lektüre mit hohem Informationsgehalt an Insiderwissen macht.