22 September 2020

Wenn Sie als deutscher Unternehmer importieren wollen, was machen Sie?

Sie bestellen die gewünschte Ware im Ausland, erhalten sie geliefert und bezahlen diese vereinbarungsgemäß. Und wenn Sie als brasilianischer Unternehmer importieren wollen? Dann 
  • sorgen Sie zunächst dafür, dass der Gesellschaftsvertrag Ihrer Firma unter Gesellschaftszweck "Import" aufführt 
  • dann besorgen Sie sich eine allgemeine Importgenehmigung 
  • dann bestellen Sie Ihre Ware im Ausland 
  • beauftragen Ihren Zolldeklaranten bei Ankunft der Ware, diese zu verzollen und zahlen für diese "Nationalisierung" typischerweise 65% des CIF-Wertes 
  • und letztendlich überweisen Sie den vereinbarten Preis (wenn die Zahlungsbedingungen es so vorsahen) an den Verkäufer unter Einschaltung eines Devisenhändlers, weil Brasilien ein devisenbewirtschaftetes Land ist und die Zentralbank über Auslandsüberweisungen wacht 
Und wie bekommen Sie die allgemeine Zollgenehmigung, auch RADAR genannt? Ganz einfach, sie bitten einen spezialisierten Dienstleister, diese für Sie zu beantragen. Und der wird dann einige Dokumente von Ihnen verlangen, die er für seine Dienstleistung benötigt. Und jetzt ist es auf einmal nicht mehr so einfach, denn er wird Ihnen diese Liste schicken: 
  • Verbrauchsabrechnungen elektrische Energie im Namen des Unternehmens für die letzten 03 Monate oder die, die existieren, mit Zahlungsnachweis 
  • Internet im Namen des Unternehmens für die letzten 03 Monate oder die, die existieren, mit Zahlungsnachweis 
  • Nachweis der Mietzahlung (letzte 03 Monate) 
  • IPTU (Grundsteuer) der Liegenschaft 2020 - Blatt vom Jahresanfang - mit Daten der Liegenschaft und des Eigentümers 
  • Grundbuchregistrierung der Liegenschaft 
  • Bankkontoauszug der letzten drei Monate oder der, in denen es Bewegungen gab 
  • Monatliche Bilanzen / GuV ab Beginn der Geschäftstätigkeit des Unternehmens - oder falls länger - der letzten 03 Monate - mit dem für RADAR-Erteilung erforderlichen Wert des Umlaufvermögens 
  • Erklärung des Buchhalters über die Einzahlung des Grundkapitals 
  • Wechselkursvertrag über die Integralisierung des Grundkapitals des ausländischen Gesellschafters 
  • Eingang der ordnungsgemäß verbuchten Beträge 
  • Steuerliche Verbuchung der Beträge 
  • Grundkapital 
Und was sagt die Gesetzgebung über RADAR? Es existieren drei RADAR-Versionen, welche bei der Bundessteuerbehörde (Receita Federal) genehmigt werden müssen und Zugang zum Siscomex-System erlauben: 
  • Import: < 50.000 USD (cif) pro Halbjahr EXPRESSRADAR 
  • Import: 50.000 - 150.000 USD (cif) pro Halbjahr LIMITIERTES RADAR 
  • Import: > 150.000 USD (cif) pro Halbjahr UNBEGRENZTES RADAR 
Daneben kann für bis zu 3.000 USD pro Monat ohne RADAR-Genehmigung importiert werden. 

Zwar ist für den Import kein Mindeststammkapital vorgeschrieben, jedoch hängt die Erteilung der RADAR-Genehmigung von der Beurteilung der Finanzkraft des Unternehmens durch die Receita Federal ab, wobei folgende Kriterien berücksichtigt werden: 
  • Summe der gezahlten Steuern PIS, COFINS, CSLL, IRPJ der letzten 5 Jahre (Rückschlüsse auf das Umsatzvolumen) 
  • Summe der INSS-Beiträge in den vergangen 5 Jahren (Rückschlüsse auf die Zahl der Mitarbeiter) 
  • Umlaufkapital (verfügbar auf dem Girokonto) 
Warenbestände, Aktiva, Auftragsbestand oder Zahlungseingänge werden nicht berücksichtigt. Da eine neue Firma noch keinen Umsatz gemacht hat, erhält diese am Anfang nur die "Habilitação Expressa", also das EXPRESSRADAR, ohne Nachweis des Eigenkapitals.  

20 September 2020

FAKTEN ZU BRASILIEN, BILDEN SIE SICH IHRE EIGENE MEINUNG!

 

15 September 2020

NACHRICHTEN AUS ABSURDISTAN: Kontoeröffnung in Brasilien

Wenn man eine Firma mit einem deutschen und einem brasilianischen Gesellschafter in Brasilien gründet, alle gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt und bei den Behörden korrekt registriert ist, kann man loslegen! 

Wirklich?

Nein, denn eine brasilianische Großbank braucht Wochen, um ein Firmenkonto zu eröffnen, weil man angeblich auf die Genehmigung der Zentralbank warten muss. Die dem Firmengründer aber mitteilte, dass das nicht stimme. Nach einem entsprechenden Hinweis an die private Großbank wurde das Konto endlich eröffnet und mit einer weiteren Verzögerung eine IBAN-Nummer mitgeteilt. Als der deutsche Teilhaber seinen Stammkapitalanteil überwies, kam die nächste Überraschung: Die Bank hatte das Konto noch nicht für den Devisenempfang freigegeben. Begründung: Wegen der Coronapandemie hätte man die neue Firma noch nicht persönlich besuchen können. Und das 3 Tage vor dem Eingang eines großen Importes, den das neue Unternehmen nicht bezahlen kann, obwohl 500.000 R$ auf Gutschrift warten. Also Geld zurückschicken und Firma schließen? So, liebe Itaú, schreckt man Investoren ab!

Das schrieb uns die Zentralbank zum Thema Kontoeröffnung: 

A área técnica responsável pelo tema esclareceu que, de acordo com a circular 3.691/2013, o Banco Central não intervém em abertura de contas e fechamento de contrato de câmbio. É função da Instituição Financeira ( no caso, Itaú) cuidar da legalidade da operação e fundamentação econômica. Como estas operações são um pouco complexas, algumas instituições não tem interesse na abertura destas contas, ou então cobram um valor extremamente alto. Existem 180 bancos autorizados a trabalhar com câmbio no país, listados no site do BCB, como alternativa ao Itaú. Qualquer reclamação em relação ao atendimento recebido pela Instituição ou qualquer outra demanda relacionada ao problema relatado  pode ser encaminhada por meio do email institucional do Banco Central, dereg@bcb.gov.br. Qualquer dúvida estou à sua disposição.

Übersetzt:

"Der zuständige Fachbereich stellte klar, dass die Zentralbank gemäss Rundschreiben 3.691/2013 nicht in die Eröffnung von Konten und die Schliessung von Devisenkontrakten eingreift. Es ist die Aufgabe der Finanzinstitution (in diesem Fall Itaú), sich um die Rechtmäßigkeit der Operation und um wirtschaftliche Gründe zu kümmern. Da diese Operationen etwas komplex sind, haben einige Institutionen kein Interesse an der Eröffnung dieser Konten, oder sie verlangen einen extrem hohen Betrag. Im Land gibt es 180 Banken, die berechtigt sind, mit Devisen zu arbeiten, die auf der BCB-Website als Alternative zu Itaú aufgeführt sind. Jede Beschwerde bezüglich der bei der Institution eingegangenen Dienstleistung oder jede andere Forderung im Zusammenhang mit dem gemeldeten Problem kann über die institutionelle E-Mail der Zentralbank dereg@bcb.gov.br eingereicht werden. Bei irgendwelchen Zweifeln stehen wir Ihnen zur Verfügung."

Da hilft nur, Großbanken links liegen zu lassen und kleinere Institutionen anzusprechen, z.B. Banco Ourinvest plus einen Devisenhändler wie Dascam.

13 September 2020

BRASILIENS LANDWIRTSCHAFT

Seit vielen Jahren in ständiger Entwicklung - weltweit immer an der Spitze! Keine Notwendigkeit für Brandrodung und eine Rekordernte nach der anderen! Getreideernte 20/21 auf 278 Millionen Tonnen geschätzt!

11 September 2020

Der Amazonas brennt!

 

07 September 2020

Das Coronavirus freut sich!

Praia do Dentista bei Angra dos Reis, am verlängerten Wochenende zur Feier der Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal. Die Fotos hat uns eine Freundin aus Bracuí geschickt. Unglaublich, wie der leicht der Hedonismus die Prophylaxe besiegt.


Und hier 2 Fotos Strand aus Rio und dem Norden von São Paulo, genauso überfüllt:



4G-Mobilfunknetze decken Brasilien fast komplett ab

Aktuell sind 4G-Netze in 4.997 Gemeinden verfügbar. In diesen leben 97,5% der brasilianischen Bevölkerung. 3G-Netze gibt in allen 5.570 Gemeinden Brasilien. Insgesamt hat Brasilien über 198 Millionen mobile Internetzugänge, zusammen mit den Festnetzverbindungen sind es 232 Millionen Internetzugänge. Zwischen August 2019 und Juli 2020 wurde 4G in 408 Gemeinden aktiviert, 8,9% mehr als im Vorjahreszeitraum. Im gleichen Zeitraum wurden 15,2 Mio. 4G-SIM-Karten aktiviert, das sind 29 neue 4G-Zugänge pro Minute, was Ende Juli 161 Mio. ausmachte.

Damit dies so weiter geht, hat Anfang dieser Woche Präsident Jair Bolsonaro einen Erlass unterzeichnet, der die Anwendung des Allgemeinen Antennengesetzes in den Gemeinden regelt. Das Gesetz, das 2015 im Kongress verabschiedet wurde, zielt darauf ab, die Installation von Antennen und kleinen Zellen zusätzlich zu Festnetzen in Städten und auf Autobahnen zu beschleunigen. Zurzeit haben mehr als 300 Gemeinden noch veraltete Gesetze, die die Installation von Telekommunikationsinfrastruktur erschweren und eventuell sogar verhindern.

98% der brasilianischen Gemeinden werden per Lichtwellenleiter mit Breitbandinternetzugang versorgt. Von 2017 bis 2020 hat sich die Zahl verfünffacht. Breitbandinternetzugang existiert in allen 5.570 Gemeinden. 32,6 Millionen Breitbandanschlüsse gibt es aktuell, ein Drittel davon benutzen Lichtwellenleiter. 

Damit ist Brasilien für die flächendeckende Einrichtung von 5G bestens gerüstet.

Netzabdeckungskarte Brasiliens (Betreiber VIVO):


Im angezeigten Bereich wurden seit dem 9.1.2018 insgesamt 555.889.422 Daten gesammelt.


02 September 2020

LAVA JATO - DIE SCHNELLWÄSCHE DER KORRUPTEN BRASILIENS

ORIGINALTEXT

Os números da operação Lava Jato, que completou seis anos, são expressivos: 73 fases, mais de 1300 buscas e apreensões, 130 prisões preventivas e 163 temporárias, mais de 500 pessoas acusadas, com 52 sentenças já proferidas e 165 condenações. Foram propostas 38 ações civis públicas. Mais de R$ 4 bilhões foram devolvidos por meio de 185 acordos de colaboração premiada e 14 acordos de leniência. A Receita Federal, com base nos ilícitos apurados pela Lava Jato, efetuou lançamentos tributários de mais de R$ 22 bilhões e já fiscalizou cerca de 3400 contribuintes individuais e empresas. 

As controvérsias também foram significativas: acusações de parcialidade, de divulgação de informações sigilosas para a imprensa, vazamento de conversas embaraçosas em aplicativo usado pela força-tarefa, a polêmica aceitação de cargo político por seu maior expoente, entre outras alegações de réus e de suas defesas ou veiculadas pelo noticiário.

GOOGLE-ÜBERSETZUNG

Die Zahlen für die sechs Jahre dauernde Operation Lava Jato sind bedeutend: 73 Phasen, mehr als 1300 Durchsuchungen und Beschlagnahmen, 130 vorbeugende und 163 vorübergehende Festnahmen, mehr als 500 Angeklagte, 52 bereits verhängte Strafen und 165 Verurteilungen. 38 öffentliche Zivilklagen wurden vorgeschlagen. Mehr als 4 Mrd. R $ wurden durch 185 preisgekrönte Kooperationsvereinbarungen und 14 Kronzeugenvereinbarungen zurückgegeben. Der Federal Revenue Service hat auf der Grundlage der von Lava Jato festgestellten Verbrechen Steuerveranlagungen in Höhe von mehr als 22 Mrd. R $ vorgenommen und bereits rund 3400 einzelne Steuerzahler und Unternehmen inspiziert.

Kontroversen waren ebenfalls bedeutsam: Vorwürfe der Voreingenommenheit, Offenlegung sensibler Informationen gegenüber der Presse, Durchsickern peinlicher Gespräche in einem von der Task Force verwendeten Antrag, die kontroverse Annahme politischer Ämter durch ihren größten Vertreter, unter anderem Vorwürfe von Angeklagten und deren Angeklagten verteidigt oder von den Nachrichten ausgestrahlt.

DEEPL - ÜBERSETZUNG

Die Zahlen der Lava-Jato-Operation, die sechs Jahre lang lief, sind beachtlich: 73 Phasen, mehr als 1300 Durchsuchungen und Beschlagnahmen, 130 Festnahmen im Rahmen des Ermittlungsverfahrens und 163 vorübergehende Festnahmen, mehr als 500 Angeklagte, 52 bereits ergangene Urteile und 165 Verurteilungen. Es wurden 38 öffentliche Zivilklagen eingereicht. Mehr als 4 Milliarden R$ wurden durch 185 preisgekrönte Kooperationsabkommen und 14 Kronzeugenvereinbarungen zurückgegeben. Die Bundesfinanzbehörde hat auf der Grundlage der von Lava Jato festgestellten illegalen Handlungen Steuereinträge von mehr als 22 Milliarden R$ vorgenommen und bereits rund 3400 einzelne Steuerzahler und Unternehmen überprüft.

Die Kontroversen waren ebenfalls bedeutsam: Vorwürfe der Parteilichkeit, Weitergabe vertraulicher Informationen an die Presse, Durchsickern peinlicher Gespräche in einem von der Task Force verwendeten Antrag, die umstrittene Annahme eines politischen Amtes durch ihren größten Exponenten, neben anderen Vorwürfen der Angeklagten und ihrer Verteidigung oder in den Nachrichten.