27 Februar 2013

Arbeitslos darf man nicht mehr sagen!

Es sei ein Unwort, meint man in progressiven Kreisen Deutschlands, erwerbslos sei korrekt. Also, ich habe trotzdem, ohne diskriminatorische Hintergedanken, meine Grafik nach altem Sprachgebrauch überschrieben:

Sieht auf dem ersten Blick gut aus, aber wie immer, würde z.B. Frau Ozga in Duisburg sagen, finde ich ein Haar in der Suppe. Denn da der Industrieanteil am BIP Brasiliens immer weiter sinkt, ist das Absinken der Arbeitslosigkeit auf den gestiegenen Bedarf an wenig ausgebildeten Menschen für Billigarbeitsplätze zurückzuführen, u.a. für den Handel und den Bausektor. Und das bestätigt die Diagnose, dass Brasilien an der holländischen Krankheit leidet und sich vermehrt dem nach wie vor durchaus abgeschotteten Binnenmarkt zuwendet, was die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Industrie nicht gerade fördert. Die dadurch weiter schrumpft, weniger Arbeitskräfte braucht und so weiter, aber nicht ad infinitum, denn irgendwann muss Schluss sein. Es wäre schön, wenn sich sowohl die Regierung als auch die Unternehmer zu der Erkenntnis durchrängen, dass weniger manchmal mehr ist, d.h. es ist besser, ganze Wirtschaftszweige aufzugeben und dafür andere auszubauen. Deutschland baut z.B. praktisch keine Kameras mehr und ist trotzdem ökonomisch nicht weniger wichtig als früher, als die grossen Marken meist noch deutsche Namen trugen. Also, weg mit den Handelsschranken, öffnet Brasilien wirklich für den Import und möge der bessere überleben!


Warum können die Leute nicht in der Nähe ihres Arbeitsplatzes wohnen?

Es würde vieles vereinfachen. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Im Jahr 2000 gab es 1,1 Millionen Pendler in der Stadt São Paulo; 2010, nur 10 Jahre später, waren es 1,9 Millionen. Dies sind die genauen Zahlen für einen normalen Arbeitstag in 2010:
  • 1,1 Millionen Personen fuhren täglich nach São Paulo
  • 0,3 Millionen Personen verließen täglich São Paulo
  • 1,9 Millionen Personen des Großraumes São Paulo (Metropolitan Area) bewegten sich von einer zu einer anderen Stadt, um dort zu arbeiten oder zu studieren
  • Diese Städte haben den größten Pendleranteil (Bewohner > 15 Jahre):
    • 41 % Jandira
    • 41 % Rio Grande da Serra
    • 39 % Francisco Morato
    • 37 % Ferraz de Vasconselos
    • 37 % Tabão da Serra
Genaueres können Sie bei der EMPLASA finden, was für Empresa Paulista de Planejamento Metropolitano steht, also der Stadtplanungsgesellschaft von São Paulo.Hier finden Sie u.a. eine Karte der Makrometropole São Paulo mit 12 Flughäfen:

26 Februar 2013

Ist der € wieder auf dem absteigenden Ast?


25 Februar 2013

Doppelt gemoppelt oder Tautologie

Bunda ist in Brasilien das volkstümliche Wort für Gluteus Maximus und Bundão ist ein großer Gluteus Maximus. Auf einem LKW in São Paulo gesehen:
Also, immer mit der "Ruhe, Großa...."! 

Die beste Sprache ist die des Kunden

Wie wahr! Lesen mal diese Nachricht, die uns eine brasilianische Firma schickte:

"Guten Tag,
'FIRMA of Engineering und präzise Interconnect-Produkten Preisen.
Die Beziehung Product Model x Wert in Euro.
Danke, 

UNTERSCHRIFT"

Wir mussten auf Portugiesisch fragen, was man will - zur grossen Erleichterung der Firma. Da kann man nur sagen "Google ist not perfect", also müssen wir es sein. Das grösste Hindernis bei guten Händlern, die von ausländischen Firmen gebeten werden, ihre Produkte zu vertreiben, ist die Sprachbarriere. Und trotzdem gibt es viele Exporteure, die nach wie vor nur mit englischen Unterlagen arbeiten. Was mich manchmal wundert, sind die gesetzten Schwerpunkte. Ich kenne eine grosse Firma, die zwar polnische Kataloge hat, aber trotz einer brasilianischen Niederlassung keine portugiesischen. Und ihr Markt in Brasilien ist um Grössenordnungen wichtiger als der polnische. "Psiakrew!" würde der Pole sagen, wenn es umgekehrt wäre. Was das heisst, können Sie übrigens bei Karl May nachlesen, daher kenne ich nämlich diesen Fluch und habe ihn seit meiner Jugendzeit nicht vergessen.

24 Februar 2013

Arbeitskostenerhöhung in Brasilien auf 11Jahreshoch

Produtividade = Produktivität, Verhältnis zwischen Produktionsmenge und bezahlten Stunden
Folha de Pagamento = mittlere reale Lohnkosten pro Mitarbeiter
Custo de Trabalho = Arbeitskosten, Verhältnis zwischen mittleren realen Lohnkosten und Produktivität
2012 wuchsen die Arbeitskosten in der Industrie um 6,6 %, weil die Produktivität um 0,8 % abnahm, während die Gehälter im Mittel real um 5,8 % angehoben wurden. Das wurde jetzt durch das IEDI - Instituto de Estudos para o Desenvolvimento Industrial bekanntgegeben. Das Institut spricht notgedrungen von einem 11Jahreshoch, weil frühere Zahlen nicht erhoben wurden. 2011 war der Zuwachs mit 3,2 % nur die Hälfte von dem des gerade abgelaufenen Jahres. Als Gründe für diese katastrophale Entwicklung nannte das Institut den Wechselkurs, zu wenig Investitionen in Forschung und Entwicklung, hohe Steuern und die schlechte Infrastruktur.

Diese Gründe wirkten sich je nach Sektor unterschiedlich aus. Hier sehen Sie die Änderung der Produktivität, der Lohnkosten und der Arbeitskosten 2012 / 2011:
Wie immer können Sie durch Klicken in die Graphik diese vergrössern. Dass die Tabakindustrie leidet, muss einem nicht Leid tun; warum die Holzindustrie so gut dasteht, würde ich gerne wissen. Ob es an dem Fastmonopol deutscher Maschinen- und Anlagenbauer liegt, die diesen Sektor versorgen? Ich hatte mal als Kunden die Firma Nienkemper, die hervorragende Blockbandsägen baut; ich habe darüber bereits in einem Post am 27.12.2008 berichtet.

23 Februar 2013

Richtiges Wachstum sieht anders aus!



Denn ein Wachstum des IBC-BR von nur 1,64 % im letzten Jahr deutet darauf hin, dass unser BIP nur ca. 1 % in 2012 zulegte. Nicht genug, vor allem nicht im Vergleich zu anderen Schwellenländern:
  • Indonesien 6,3 %
  • Thailand 5,8 %
  • Indien 5,4 %
  • Chile 5,0 %
  • Mexiko 4,0 %
  • Russland 3,4 %
  • Australien 3,4 %
Und vor allem nicht, wenn man bedenkt, dass unser Konsum um 8,4 % in 2012 wuchs und die Industrieproduktion um 2,7 % abnahm. Der Rückgang der Industrieproduktion liegt u.a. am Import von Konsum- und Investitionsgütern einerseits und am Wegbrechen von Exportmärkten wie Argentinien andererseits. Dass importiert wird, liegt wiederum an den Preisen und dass die der einheimischen Produkte trotz der Importkosten hoch sind, verdanken wir dem berüchtigten Custo Brasil, der die Wettbewerbsfähigkeit Brasiliens beeinträchtigt. Und so sehr man allen ein gutes Ein- und damit Auskommen gönnen sollte, kann auf Dauer ein ständig zum Wirtschaftswachstum überproportionales Lohnwachstum nicht finanziert werden, ohne dass immer grössere Löcher gerissen werden, um die vorher gegrabenen zu stopfen. Aber eine Regierung, die immer deutlicher auf Machterhalt und Wahlkampf fixiert ist und deshalb, wie man hier sagt, die Sonnenstrahlen mit einem Sieb abwehrt, wird keine echten Reformen durchführen, weil man sich selbst etwas vormacht und damit auch den Wählern. Das gilt übrigens auch für Deutschland, falls der Vorschlag, die 30 h - Woche bei vollem Lohnausgleich einzuführen, um weniger Arbeitslose zu haben, sich durchsetzen sollte. 

Presseschau Brasilien

Übernahme im Lebensmittelgeschäft: Vigor kauft Itambé

22.02.2013 | Wirtschaft |
Der brasilianische Lebensmittelhersteller, Vigor Alimentos S/A (kurz: Vigor), gab am gestrigen Donnerstag (21.02.) den Kauf des Traditionsunternehmens Itambé, eine auf Milchproduktion spezialisierte Firma, bekannt. Für umgerechnet 157 Millionen Euro [...]
 
Brasilien: Prüfung von sieben Gesetzesänderungen

22.02.2013 | Politik |
Der brasilianische Nationalkongress wird in der kommenden Woche sieben mögliche Gesetzesänderungen diskutieren. Die meisten Änderungen betreffen die Stimulierung der Wirtschaft und das Steuersystem. Gestern (21.02.) bildete [...]
 
Brasilien: Zentralbank sieht Zukunft der Wirtschaft positiv

22.02.2013 | Wirtschaft |
Trotz der moderaten wirtschaftlichen Aktivität am Ende des vergangenen Jahres seien laut Zentralbank die Perspektiven für die nächsten drei Quartale positiv. Laut Angaben der von der Zentralbank [...]
 
Landarbeiterinnen kämpfen gegen Gewalt an Frauen

22.02.2013 | Politik |
In der brasilianischen Hauptstadt Brasília fand das erste Treffen der Bewegung der brasilianischen Landarbeiterinnen (1º Encontro Nacional do Movimento de Mulheres Camponesas do Brasil) statt. Abschluss dieses Treffens stellte ein Demonstrationsumzug durch [...]

Eon verliert schillernden Partner in Brasilien

21.02.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Rückschlag für Eon: Der Düsseldorfer Konzern, der nach der deutschen Energiewende sein Heil verstärkt im Ausland sucht, stößt in Brasilien auf Schwierigkeiten. Denn nun will der brasilianische Unternehmer Eike Batista seine Beteiligung an dem Gemeinschaftsunternehmen MPX Energia [...]
 
Rio, Paraty, Salvador da Bahia: Brasilien – Das Land der Gelassenheit

21.02.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Vier Fünftel aller Brasilianer leben in den Küstenregionen. Die Städte dort bieten daher einen abwechslungsreichen Einblick in die vielschichtige Kultur des Landes. Drei Beispiele: Rio de Janeiro, Salvador da Bahia und Paraty. Die Suche nach der richtigen Bushaltestelle wird für [...]
 
Verbrechen gegen Journalisten: Arbeitsgruppe gegründet

21.02.2013 | Politik |
Vertreter von Organisationen von Journalisten trafen sich vergangenen Dienstag (19.03.) in der Hauptstadt Brasília zur Gründung einer Arbeitsgruppe zum Schutz der Menschenrechte von Journalisten. Denn während Übergriffe auf Journalisten im letzten [...]
 
Wertpapierverkauf im Internet auf Rekordhöhe

21.02.2013 | Wirtschaft |
Laut Angaben des brasilianischen Schatzamtes (Tesouro Nacional) haben im Januar die Verkaufszahlen von öffentlichen Wertpapieren über das Internet eine Rekordhöhe erreicht. Die Investoren, die im Programm Tesouro Direto registriert sind, erhielten im vergangenen [...]
 
Erfolgreiche Verhandlungen zwischen Russland und Brasilien

21.02.2013 | Wirtschaft |
Die zweite Brasilien-Russland-Agrarversammlung (2ª Reunião do Comitê Agrário Brasil-Rússia), die Anfang dieser Woche stattfand, konnte mit einigen Erfolgen abgeschlossen werden. Der russische Landwirtschaftsminister Nikolay Fedorov [...]
 
Brasilien: Dilmas Partei scheint sich der Wiederwahl sicher

20.02.2013 | Politik |
In einer Rede am Dienstagabend (19.02.) betonte die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff ihre diesjährigen politischen Ziele. Vor allem die extreme Armut, die es in vielen Regionen des Landes weiterhin gibt, soll [...]
 
Mit Macht nach oben: Brasilien, ein Global Player im Fokus

20.02.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Kaum ein Land steht derzeit so im Blickpunkt wie Brasilien. Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiele zwei Jahre später in Rio de Janeiro werfen ihre Schatten voraus. Brasilien ist ein Global Player, der sich als weltweit sechst-stärkste Wirtschaftsnation [...]
 
Treffen der Außenminister Brasiliens und Argentiniens

20.02.2013 | Politik |
Gestern fand in Rio de Janeiro im Hotel Copacabana Palace ein weiteres bilaterales Zusammentreffen der Außenminister Brasiliens (Antonio Patriota) und Argentiniens (Héctor Timerman) statt. Während der Versammlung sprachen die Minister vor allem [...]
 
Große Erfolge des Programms „Brasilien ohne Elend“

20.02.2013 | Politik |
Gestern (19.02.) kündigte die brasilianische Regierung eine erneute Erhöhung der finanziellen Mittel für das Hilfsprogramm „Brasilien ohne Elend“ (Brasil sem Miséria) an. Damit erhalten ca. 2,5 Millionen Menschen, die im [...]
 
Brasilien: Reisproduzenten fordern Importquote

20.02.2013 | Wirtschaft |
Die brasilianischen Reisproduzenten äußerten gestern (19.02.) ihre Forderung nach einer Importquote vor dem Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht und Versorgung (Ministério da Agricultura, Pecuária e Abastecimento, kurz: Mapa). Sie [...]
 
Brasiliens Einzelhandel will an Erfolge von 2012 anknüpfen

20.02.2013 | Wirtschaft |
Der brasilianische Einzelhandel hofft, in diesem Jahr die Umsatzerfolge des letzten Jahres fortsetzen zu können. Nach Informationen des Brasilianischen Instituts für Geografie und Statistik (Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística, kurz: IBGE) wurde im Jahr [...]
 
Brasilien: Samba unter Palmen

20.02.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Fußball-WM, Olympische Spiele: Brasilien betritt die Bühne der Welt. Die Erwartungen sind groß – auch für den Immobilienmarkt des Landes Für Warren Buffett ist es „einer der besten Anlegermärkte der Welt“, für Donald Trump gar „einer der wenigen Plätze in dieser unruhigen [...]
 
Brasilien: Zollerklärung per Smartphone oder Tablet

19.02.2013 | Wirtschaft |
Die brasilianische Regierung möchte in diesem Jahr eine App auf den Markt bringen, durch das Touristen aus dem Ausland die Möglichkeiten haben, ihre Gepäckstücke per Smartphone oder Tablet deklarieren zu können. So hat [...]
 
Russland und Brasilien: Verhandlungen über Exporte

19.02.2013 | Wirtschaft |
Seit gestern findet im brasilianischen Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht und Versorgung (Ministério da Agricultura, Pecuária e Abastecimento) die zweite Brasilien-Russland-Agrarversammlung (2ª Reunião do Comitê Agrário Brasil-Rússia) [...]
 
Brasilien: Diskussion über neue Bundesgesetze

19.02.2013 | Politik |
Die Gouverneure der brasilianischen Bundesstaaten und die Abgeordneten des Kongresses werden sich am 13. März treffen, um gemeinsam über mögliche neue bundesweite Gesetze und Gesetzesänderungen zu diskutieren. Der Präsident der Abgeordnetenkammer, Henrique Alves, [...]
 
Brasilien: Doppelte Anzahl an Ärzten in südlichen Regionen

19.02.2013 | Politik |
In Brasilien gibt es derzeit laut einer Studie durchschnittlich rund 2 Ärzte pro Tausend Einwohner. Der Bericht wurde gestern vom Bundesrat der Medizin (Conselho Federal de Medicina, kurz: CFM) veröffentlicht. Die südlichen Regionen des Landes führen [...]
 
Brasilien: Neue Partei für Nachhaltigkeit

18.02.2013 | Politik |
Die ehemalige Umweltministerin und früheres Mitglied der Partido Verde (“Grüne Partei”), Marina Silva, gab am vergangenen Samstag (16.02.) die Gründung einer neuen Partei bekannt, deren zentrales Ziel die Nachhaltigkeit sei. Silva [...]
 
Software zur Kontrolle von Großveranstaltungen

18.02.2013 | Politik |
Mit den bevorstehenden sportlichen Großveranstaltungen in Brasilien wie die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 will die brasilianische Regierung die Sicherheit in Orten mit großem Menschenansturm gewährleisten. Um die Planung dieser [...]
 
Mattel verlagert weitere Produktion nach Brasilien

18.02.2013 | Wirtschaft |
Der US-amerikanische Spielwarenhersteller Mattel verlagert Teile seiner Produktion von China nach Brasilien. Den Schritt begründet Mattel damit, dass steigende Löhne und die hohen Transportkosten den Produktionsstandort China unattraktiver [...]
 
Repräsentanz der Banco do Brasil in Russland

18.02.2013 | Wirtschaft |
Die Banco do Brasil wird in diesem Jahr voraussichtlich eine Repräsentanz in Russland eröffnen. Der Vizepräsident der Abteilung für internationale Angelegenheiten der Bank, Paulo Rogério Caffarelli, informierte die Öffentlichkeit darüber, dass das Büro wahrscheinlich im dritten Quartal [...]
 
Marina Silva ist Brasiliens grüne Piratin

18.02.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Was entsteht, wenn man die Grünen und die Piratenpartei gut durchmischt? Ein Nachhaltigkeits-Netzwerk, das mithilfe des Internets auf Bürgernähe setzt. So eine Partei gibt es jetzt in Brasilien. Einen offiziellen Namen hat dasNachhaltigkeits-Netzwerk in Brasilien noch nicht. Auch [...]

Housing in Brazil – If you build it

15.02.2013 | Brasilien in anderen Medien | 
„UNTIL 2011 Adriana Palugan, a mother of two, rented a home in Balneário Camboriú, a seaside town in southern Brazil. Now she is buying her own house, one of 166 in Colina do Cedro (Cedar Hill), a new development on a hill overlooking the town. She extols its wonders: bright and spacious with a [...]

Quelle: BRASILNEWS KW 8/2013

17 Februar 2013

Brasilien ist das Schlusslicht bei Freihandelsabkommen

und das verdanken wir vor allem unserer ideologisch fixierten Arbeiterparteiregierung. Immerhin konnten seit 1991 drei solcher Abkommen mit so bedeutenden Handelspartnern wie Israel, Palästina und Ägypten abgeschlossen werden, wobei nur das mit Israel in Kraft getreten ist. Dies ist die Anzahl der geltenden Freihandelsabkommen beider Amerikas:

2012 wuchs das BIP Chiles um 5 %, das von Peru um 6 % und das von Kolumbien um 4,3 %, Brasilien schaffte 1 %. Ein Kommentar erübrigt sich. Aber es wäre interessant, von Herrn Mantega zu hören, wie Brasilien so die fünftgrösste Weltwirtschaftsmacht werden will. 2012 lag Brasilien auf Platz 7:

Die Originaldaten finden Sie hier: 

Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt


Arbeitszeit

Sind 30 Stunden in der Woche genug?
 ·  Linke Politiker und Wissenschaftler fordern die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Eine gute Idee? Und ob, sagt Sahra Wagenknecht. Unternehmerin Lencke Wischhusen findet: was für eine Schnapsidee!

Obigen Artikel können Sie in der FAZ lesen. Dazu eine Beobachtung in einer Firma im Bundesstaat Paraná, Brasilien. Ich verliess diese Firma kürzlich um 18:00 und sah, dass einige Mitarbeiter ihre Sachen packten und andere arbeiteten, ohne jegliches Anzeichen eines Feierabends. Auf meine diesbezügliche Frage sagte mir mein Gesprächspartner, dass in der Firma 44 Stunden pro Woche gearbeitet werden und um nicht am Sonnabend arbeiten zu müssen, viele Angestellte von Montag bis Freitag 8,8 h arbeiten würden. Da kann man nur hoffen, dass sie dies freiwillig mit niedrigem Wirkungsgrad tun, damit man in Deutschland nicht in's Hintertreffen gerät. Aber das ist wohl nicht der Fall, wenn man dem Bundesfinanzminister Mantega glaubt. Über ihn schrieb der Estado de São Paulo:

Brasil vai ser 5ª economia do mundo antes de 2015, diz Mantega

Ministro da Fazenda destacou que a velocidade de crescimento do País é o dobro da registrada na Europa e disse esperar melhora nas condições econômicas do Brasil em 2012


27 de dezembro de 2011 | 13h 11

Übersetzt: "Brasilien wird die fünftgrösste Volkswirtschaft der Welt vor 2015 werden, sagt Mantega". Und die Chinesen sitzen auch nicht herum und drehen Däumchen!

16 Februar 2013

Alles blau in Blumenau?

Kann sein, in Brasilien aber nicht. Denn die Regierung bzw. Minister Mantega denkt schon wieder laut über Inflationsbekämpfung nach und sagt jetzt, dass der Wechselkurs dazu nicht beeinflusst werden soll, man habe ja den Leitzins als Instrument. Der Wechselkurs wird nicht beeinflusst? Dann sollte er sich mal diesen Verlauf der Parität R$ - € der letzten drei Monate ansehen:
Der spricht eine andere Sprache. Und jetzt geht alle Welt davon aus, dass der Leitzins demnächst wieder angehoben wird. Dann können wir uns schon auf die Reaktion der Banken freuen. 192,94 % beträgt der mittlere Jahreszinssatz auf rollierend finanzierte Kreditkartenschulden und 144,46 % auf Überziehungskredite bei Benutzung des "cheque especial".

Die Inflation, die schon über 80 % im Monat während der Regierungszeit Sarney betrug, wird für 2013 mit 5,71 % angenommen. Erstaunlich, wie genau die Auguren rechnen, aber sicher kommt es anders und dann erinnert sich sowieso niemand an die Prognose. Der Zielwert der Regierung ist 4,5 % und die zitierten Auguren sagen für 2014 eine Inflation von 6,5 % voraus. Ende 2013 soll dann der Leitzins 7,25 % betragen und Ende nächsten Jahres 8,75 %. Das BIP wird nach "Meinung des Marktes" 3,09 % und nächstes Jahr 3,80 % wachsen. Felipe Queiroz von Austin Asis glaubt sogar an 3,7 bzw. 4,3 %. Ich wünsche ihm, das er richtig liegt. Aber er meint auch, dass der Leitzins Ende des laufendes Jahres 8,75 % und im nächsten Jahr sogar 9,5 % betragen wird, was nicht gut wäre. Der Dollarkurs wird Ende des Jahres bei 2,03 R$ gesehen und Ende nächsten Jahres bei 2,05 R$. Ich hoffe, dass "dem Markt" der Kaffeesatz nicht ausgeht. 

Sonnabend 24:00 ist 23:00

Am 16.2. um Mitternacht müssen wir nämlich die Uhren um eine Stunde zurückstellen, die Sommerzeit  in Espírito Santo, Goiás, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Minas Gerais, Paraná, Rio de Janeiro, Rio Grande do Sul, Santa Catarina, São Paulo und dem Bundesdistrikt ist vorbei, auch wenn der Sommer selbst in ganz Brasilien noch andauert.

In ganz Brasilien? Nein, da gibt es im Süden die kleine Stadt Francisco Beltrão, die sich tapfer gegen den Sommer wehrt. Zumindest war dies mein Eindruck, als ich letzten Dienstag mit einem deutschen Firmeninhaber diesen Ort besuchen wollte. Er hat zwar einen Flughafen, aber der wurde am Dienstag nicht angeflogen. Also mussten wir nach Chapecó in Santa Catarina fliegen und von dort mit dem Leihwagen nach Francisco Beltrão fahren. So weit, so gut. Das Dumme war, dass wir am Montag in Jaraguá do Sul und Blumenau in Santa Catarina zu tun hatten, aber vom nächstgelegenen Flughafen Navegantes keine Verbindung nach Francisco Beltrão besteht. Also mussten wir nach São Paulo zurückfliegen und am Dienstag nach Chapecó hinfliegen. Am Aschermittwoch konnten wir dann unsere Gespräche führen, aber abends nicht zurückfliegen, weil an diesem Tag nur mittags geflogen wird, aber ausserdem wegen des schlechten Wetters - kühl und regnerisch - kein Flugzeug den nicht gerade üppig ausgestatteten Flughafen anfliegen konnte. Und wenn kein Flugzeug landet, ist auch keines da, um zu starten. Aber wir hofften natürlich, dass am Donnerstag ein Flug direkt nach São Paulo möglich sein werde - aber weit gefehlt, wieder dicht bedeckter Himmel und kein Flugzeug. Also hatten wir das Vergnügen, mit dem Bus 939 km zu fahren:
Nach vierzehneinhalb Stunden waren wir dann auch glücklich zurück und mein Besucher konnte nach einem weiteren Termin in São Paulo nach Deutschland zurückfliegen. Dieser Flug einschließlich Anschlussflug in Deutschland dauerte dann dreizehn Stunden. Wenn man bedenkt, dass er eine Woche vorher in Indien war, weiss man, was für harte Burschen mich besuchen. 

Wer am Sonntag vor Karneval geschäftlich fliegt, ist selbst schuld, die meisten Flüge waren hier in Congonhas, dem Stadtflughafen von São Paulo, gestrichen
In Florianópolis landeten wir am Dienstag zwischen auf dem Weg nach Chapecó
In Chapecó war die Welt, d.h. das Wetter, noch in Ordnung. Hier sehen Sie eine der wenigen Varig-Flugzeuge, die noch geflogen werden - was für ein Niedergang dieser ehemaligen Vorzeigegesellschaft Brasiliens!
Die Aussicht am Faschingsdienstag von dem einzigen offenen Restaurant, außerhalb der Stadt, diese war wegen Karneval "geschlossen"
Wir waren die einzigen Gäste und "verputzten" zwei solche Fleischplatten mit Picanha, von denen die erste dampfend auf dem Tisch steht. Bier dazu gab es nicht, denn wir hatten einen Leihwagen und seit einigen Tagen gilt in Brasilien Null - Alkohol am Steuer, selbst ein Gläschen gibt Punkte und eine Geldstrafe, bei Unfall je nach Schwere Führerscheinentzug und Gefängnis.
Das ist unser Bus
Der erste von drei Fahrern 
Sieht bequem aus, aber nach 14,5 h denkt man anders
Das Gepäckabteil ist so gross, dass man darin aufrecht stehen kann
Hier fährt unser Bus gerade in den Bahnhof in Francisco Beltrão ein. 227,93 R$ mussten wir pro Person zahlen, schon mit Rabatt, also 86 €.

Durch Klicken in ein Foto erscheint dieses in Originalgrösse, auf meinem Mac jedenfalls. Falls dies auf einem Windows-PC nicht funktioniert, wäre ich für einen Hinweis dankbar.

05 Februar 2013

In Brasilien sagt man "tirar o corpo fora"

und in den USA weniger vornehm "cover your ass". Die Intention ist identisch, nämlich das Wegstehlen aus der Verantwortung. Und genau das ist der Grund, warum hier kein normaler Unternehmer gerne für den Staat arbeitet, denn um einen Auftrag zu bekommen, muss man in eine Ausschreibung fast mehr Arbeit investieren als in die Erledigung der dann kontraktierten Arbeit. Aber wie ich jetzt erfuhr, herrschen in Deutschland ähnliche Regeln. Um einen Auftrag in Wert von einigen tausend € von einer Gesellschaft zu bekommen, die von einer Landesregierung getragen wird, muss man an einer Ausschreibung teilnehmen, die aus folgenden Dokumenten besteht:
  1. Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes
  2. Angebot
  3. Angebotsschreiben (Vordruck VOL 7)
  4. Leistungsbeschreibung
  5. Besondere Vertragsbedingungen  
  6. Firmenfragenkatalog   
  7. Besondere Vertragsbedingungen Tariftreue / Mindestentlohnung (Vordruck VOL 8c)
  8. Vertragliche Nebenbedingungen ILO (Vordruck VOL 8d)
  9. Eigenerklärung zur Zuverlässigkeit gem. § 6 VOL/A (Vordruck VOL 5c)
  10. Eigenerklärung zur Tariftreue / Mindestentlohnung (Vordruck VOL 5f)
  11. Eigenerklärung zu sozialen Kriterien (Vordruck VOL 5g)
Und dann steht da noch "Der Zuschlag wird auf das wirtschaftlichste Angebot erteilt". Herrlich, also der billigster Anbieter macht das Rennen, nicht der kompetenteste. Und m.E. alles nur deshalb so kompliziert, damit niemand einem Beamten vorwerfen kann, dass er einen Bewerber bevorzugt hat oder dass ein Unterauftragnehmer die Tarifbedingungen nicht einhält - in unserem Fall in Brasilien!!! Oder will man einfach demjenigen, der den Auftrag vergibt, ersparen, das Angebot fachlich beurteilen zu müssen? Wie läuft das eigentlich bei Bewerbungen? Wird da auch der genommen, der am wenigsten Gehalt fordert?

Ein Beispiel zeigt die Weltfremdheit solcher Ausschreibungen für den Fall eines ausländischen Teilnehmers:
"Mir ist bekannt, dass ein Unternehmen von der Teilnahme an einem Wettbewerb als Bewerber oder
Bieter ausgeschlossen werden kann, wenn
a) über dessen Vermögen das Insolvenzverfahren oder ein vergleichbares gesetzliches Verfahren
eröffnet oder die Eröffnung beantragt oder dieser Antrag mangels Masse abgelehnt worden ist,
b) es sich in Liquidation befindet,
c) es nachweislich eine schwere Verfehlung begangen hat, die seine Zuverlässigkeit als Bewerber
in Frage stellt,
d) es seine Verpflichtung zur Zahlung von Steuern und Abgaben sowie der Beiträge zur gesetzlichen
Sozialversicherung nicht ordnungsgemäß erfüllt hat,
e) es im Vergabeverfahren unzutreffende Erklärungen in Bezug auf seine Eignung abgegeben hat.
Ich versichere hiermit, dass keine zuvor genannten Verfehlungen vorliegen, die einen Ausschluss
von der Teilnahme am Vergabeverfahren rechtfertigen könnten.
Ich verpflichte mich, die vorstehende Erklärung auch von Nachunternehmern zu fordern und
vor Vertragsschluss bzw. spätestens vor Zustimmung des Auftraggebers zur Unterbeauftragung
vorzulegen."
Wenn Sie also z.B. eine Reise für eine deutsche amtliche Stelle organisieren, müssen Sie u.U. von einem Busunternehmer, Hotelbesitzer oder Restaurantbetreiber obige Erklärung fordern, bevor Sie den Auftrag erhalten und seinerseits Aufträge vergeben! Kein Wunder, dass der neue Flughafen in Berlin nicht fertig wird. Wobei bei solchen Auftragsvolumina natürlich andere Bedingungen gelten müssen als bei Kleinaufträgen. Aber auch hier rächt sich die Vergabe an den jeweils billigsten, der ist nämlich eigentlich nie auch der beste!

Warum erinnert mich diese Vergabepraxis an folgende Geschichte? Der Chef der Kaiserlichen Materialprüfungsanstalt liess Gewichte kaufen, die wegen ihrer Nutzung in Salpetersäure vergoldet sein mussten, weil sie sich sonst aufgelöst hätten. Prompt kam die Frage des Kaiserlichen Rechnungshofes, was sich der Herr Professor wohl dabei gedacht hätte, Gewichte vergolden zu lassen. Seine lakonische Antwort: "Weil massives Gold zu teuer gewesen wäre".

04 Februar 2013

Brasilien ist fast 25 mal grösser als Deutschland

Das kann man überall lesen, aber stimmt es? Denn jetzt kam heraus, wenn man die Daten der Katasterämter addiert, ist Brasilien 600.000 Quadratkilometer grösser als bisher bekannt war. Leider kann die Landvermessung diesen wundersamen Zuwachs nicht bestätigen und man muss sich damit abfinden, dass betrügerische Manipulationen bei den cartórios nicht vermieden wurden. Schade, es wäre doch zu schön gewesen, auf diese Weise die zweifache Fläche des Bundesstaates São Paulo aus dem Nichts zu schaffen! Übrigens sind 1.354 Gemeinden von den insgesamt 5.565 betroffen. Den Vogel schiesst Ladário in MT ab, dort ist die registrierte Fläche 10 mal grösser als die tatsächliche.  INCRA und IBGE haben jetzt ein Problem, an dessen Lösung angeblich schon gearbeitet wird.

03 Februar 2013

Brasiliens Industrie verliert weiter an Bedeutung

Die ABC-Region von São Paulo, die sich aus 7 Gemeinden zusammensetzt, verlor letztes Jahr 52.000 Arbeitsplätze, damit ist die Wiege der brasilianischen Industrie heute mehr von Dienstleistungsfirmen als von Fabriken geprägt. Groß - São Paulo verlor 11.000 Arbeitsplätze wegen der Entwicklung in den sieben Gemeinden der ABC-Region.
Quelle: http://www.agenciagabc.com.br/grandeabc0709br/grande-abc/index.php?id=14
Schuld daran ist der Rückgang der Industrieproduktion in ganz Brasilien in 2012 um 2,7 %, trotz der wettbewerbsverzerrenden Maßnahmen wie die Aussetzung / Reduktion der IPI-Steuer auf einige Produkte wie Autos und Kühlschränke. Der größte Rückgang konnte bei Investitionsgütern beobachtet werden, 11,8 %! Sehr gefährlich, denn mit Investitionsgütern werden andere Güter hergestellt. Nur bei Investitionsgütern für den Agrobereich gab es ein Wachstum von sogar 3,5 %. Die Autoproduktion ging um 13,5 % zurück, die LKW- und Busproduktion sogar um 36,2 %. Wir können gespannt sein, wie sich der Autoabsatz entwickelt, wenn die IPI-Steuer wieder auf früherem Niveau ist. 



Welche Kosmetikprodukte wuchsen am meisten in Brasilien?

Gar keine, denn natürlich wuchs kein Produkt, aber der Umsatz mit ihm, hier die Werte des Zeitraumes 2008 - 2012:

  • + 25 % make up - Produkte für das Gesicht
  • + 19 % make up - Produkte für die Augen
  • + 16 % Toilettenseife
  • + 14 % Deodorants
  • + 14 % Parfüms

Hört das nie auf?

Heute las ich im "Estadão" einen Artikel über einen berühmten Nachtclub in meiner Heimatstadt Berlin, der mit einem Foto des Clubinneren beginnt, unter dem "Night and day. Na Berghain, antiga usina de energia nazista, a celebração rola das 23h59 de sábado para além das 21h de domingo: dança sem fim" steht. Das Wichtigste scheint also zu sein, dass der Club in einem ehemaligen Nazikraftwerk funktioniert. Das wirft viele Fragen auf, z.B. wie sich ein Nazikraftwerk von anderen unterscheidet und warum ein Brasilianer 2013, also 68 Jahre nach Kriegsende und damit auch Ende des "Dritten Reiches", darauf Bezug nimmt, dass ein Kraftwerk während der 12 Jahre des "Tausendjährigens Reiches" gebaut wurde. Wobei ich nicht weiss, ob das stimmt, aber anders kann ich mir die Titulierung als Nazikraftwerk nicht erklären. Die zweite Frage ist, ob jetzt alle Bauwerke, die im Zeitraum von 1933 bis 1945 in Deutschland errichtet wurden, auch Nazibauwerke sind? "Gut", dass durch die Luftangriffe der Alliierten nicht all zu viele dieser Nazibauwerke übrig geblieben sind? Leider sind viele Bauten, die vor 1933 errichtet wurden, auch weggebombt worden, einige waren hunderte Jahre alt und wurden trotzdem nicht verschont. Mein Schulweg war von gigantischen Schuttbergen gesäumt, darüber schreibt niemand in Brasilien (oder sonstwo). Bin ich als 1944 Geborener dadurch etwa ein Nazi? Nur, weil das "Tausendjährige Reich" zum Zeitpunkt meiner Geburt noch nicht offiziell beendet war?

Der Artikel erschien in Form eines Interviews mit Tales Ab'Sáber, Psychoanalytiker und Professor der Unifesp, Autor des Buches "A música do tempo infinito". Ich vermute zu seinen Gunsten, dass die saublöde Bildunterschrift nicht vom ihm verfasst wurde, sondern - da im einleitenden Text auch auf die Nazizeit Bezug genommen wird - von Mônica Manir, die das Interview gemacht hat.

Es würde mich freuen, wenn ein deutscher Diplomat auf diesen Zeitungsartikel reagieren würde. Wir Deutsche schreiben ja auch nicht "Itaipú, das brasilianische Militärdiktaturkraftwerk". Aber der Nazismus scheint immer noch ein beliebtes Thema in Brasilien zu sein. Neulich rief mich an einem Sonntag ein brasilianischer Geschäftsfreund an, der mich fragte, ob ich seinem Sohn für ein Interview zur Verfügung stehen würde. Dieser müsse eine Arbeit für die Schule schreiben mit dem Titel "Was denken die Deutschen über Adolf Hitler und die Nazis?". Ich will nichts aufrechnen, aber ein ähnliches Thema über Stalin, Lenin, Mao und Napoleon, die gleichermaßen für die Massentötung von Menschen verantwortlich waren, ist sicher noch nie vergeben worden. Wobei ich mich gerne belehren lasse.

PS: Eben machte ich eine interessante Beobachtung, lesen Sie mal die Bildunterschrift der Druckausgabe der Zeitung:
Hier steht "...antiga usina de energia nazista...", während die elektronische Ausgabe entnazifiziert wurde:
 Ob jemand von der Internetredaktion meinen post gelesen und darauf reagiert hat?



01 Februar 2013

Wer schön sein will, lässt viele daran verdienen!


Das sind die Zahlen von Abihpec und Euromonitor, die zeigen, was für eine Kapelle in Brasilien spielt.  Zu diesen starken Tönen passt überhaupt nicht, dass ich eine zugelassene, aber untätige Kosmetikfirma in Brasilien schliessen muss, weil der Eigentümer in Deutschland die Lust verloren hat. Wenn jemand interessiert ist, sollte er sich schnell bei mir melden!

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São Paulo: Werkschließung von GM vorerst abgewendet

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Am heutigen Montag (28.01.) stimmen die Mitglieder der brasilianischen Metallarbeitergewerkschaft (CUT) aus einer von acht General Motors-Fabriken über ein Abkommen ab, das vergangenen Freitag (25.01.) zwischen der Gewerkschaftsführung und Vertretern des Automobilherstellers ausgehandelt wurde. Nach [...]
 
Brasilien: Anbau von Soja und Mais steigt

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In Brasilien vergrößern sich die Anbauflächen von Soja und Mais, während die Größe der mit Weizen, Bohnen und Reis bewirtschafteten Flächen stagniert. Der Leiter des Strategischen Planungsamtes des Ministeriums für Landwirtschaft, Viehzucht und  Versorgung (Planejamento Estratégico [...]
 
Eröffnung des ersten WM-Stadions für Brasilien 2014

27.01.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Überschattet von der Feuerkatastrophe in einer Diskothek ist in Brasilien das erste Stadion für die Fußball- Weltmeisterschaft 2014 eröffnet worden. Sportminister Aldo Rebelo sprach den Angehörigen der Opfer der Tragödie im Süden des Landes sein Beileid aus. Die für Montag [...]
 
Brandkatastrophe in Brasilien: Mehr als 200 Tote bei Feuer in Nachtclub

27.01.2013 | Brasilien in anderen Medien |
„Ein Feuer in einem Nachtclub der brasilianischen Stadt Santa Maria hat mehr als 230 Menschenleben gefordert. Es seien 120 Männer und 112 Frauen getötet worden, sagte der verantwortliche Polizeisprecher Rois Tavares. Weitere 131 Menschen seien verletzt worden. Einige Stunden zuvor hatte ein [...]
 
Countdown in Brasilien: Noch 500 Tage bis zur WM

27.01.2013 | Brasilien in anderen Medien | 
„In Brasilien steigt das WM-Fieber. Am 28. Januar sind es noch genau 500 Tage bis zum Anpfiff der 20. Fußball-Weltmeisterschaft. Schon in fünf Monaten beginnt im Land des Rekordweltmeisters der Confederations Cup, die WM-Generalprobe. Zwei von 12 WM-Stadien sind bisher fertig. Vier sollen [...]

Quelle: Brasilnews KW 5 / 2013

Was ist ein Real wirklich wert?

Selbst Guido Mantega, der zuständige Minister für diese Frage, weiss dies nicht, wenn man der Financial Times glaubt. Aber der Economist hilft uns, die Frage zu beantworten, mit dem BigMac-Index nämlich. Klicken Sie und sehen Sie sich diese - im Original interaktive - Graphik an:
Danach ist unsere brasilianische Landeswährung immer noch ganz schön überbewertet. Vor uns liegen nur Venezuela, Norwegen, Schweden und die Schweiz. Warum Venezuela einen einsamen Spitzenplatz einnimmt, ist mir dabei nicht ganz klar, sollte der BigMac-Preis dort etwa künstlich hoch gehalten werden, um den USA zu schaden? Interessant übrigens, dass die Währungen der anderen BRIC-Staaten hiernach ziemlich unterbewertet sind. Da unsere Regierung die Wettbewerbsfähigkeit der brasilianischen Wirtschaft stärken will, sollte sie sich vielleicht mal in Moskau, Beijing oder Neu-Delhi danach erkundigen, wie man in diesen Ländern den Wechselkurs beeinflusst.